Canon EF 50mm F/1,8 Mk2 oder Ein Joghurtbecher am Nachthimmel....

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Okke_Dillen

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Mal was aus der Ecke Funwörx:

Moin,

kennt ihr das? Die Fotomaschine knipst auf der Wiese sorglos vor sich hin und man hat Zeit für allerlei Nebenbeschäftigung. So auch wieder neulich Nacht. Nur, ich hatte diesmal meine Zweitkamera und ein Objektiv dabei. Da ich bei Tageslichtfotografie nicht auf Canon, sondern auf Olympus abfahre, habe ich für die Canon nur Schrott-Objektive. So auch jenen "Joghurtbecher", den Canon liebevoll als "EF 50mm-F1,8 Mk2" bezeichnet. Gewissermaßen "The Full Plastic Jacket". Das Ding ist nämlich komplett aus Plastik. Auch das Bajonett! :oops: (ja echt)
Immerhin F1,8, na das klingt doch mal vielversprechend! Also zog ich das Manfrotto ausm Kofferraum, stopfte den "Becher" auf die 6Da und schlich durch die nächtliche Wiese, um bald diese oder jene Nightscape-Ansicht abzulichten.

Mein erster Eindruck nach dem ersten Auslösen war "Wow!! Ist das hell!! Krass!!". Einmal aufn Schwan gehalten und rumms, war die Milchstraße zu sehen! Sogar NGC7000 schon zu erkennen! :oops: Aufm Singleframe! 4sec BZ bei Iso1600! F1,8 ist soo cool!!! Schärfe schien soweit akzeptabel, aber sehr hibbelig einzustellen. Also dachte ich an Kurzzeitbelichtungen zum späteren Stäkken, vllt würde man ja sogar was erkennen können...? :cool:

Soweit meine Begeisterung, die hier leider jäh endete.

Tags drauf beim Sichten kam dann die Ernüchterung: scharf in der Mitte und zum Rand hin findet eine komische Verzerrung statt, gewissermaßen eine Art kreisförmig elongierte Koma mit einem fast scharfen Pünktchen in deren Zentrum, eine Eigenschaft, die man auf Tageslichtaufnahmen so nicht wahrnimmt. Naja, Sterne sind halt schon der Hardcore-Kontrast, da trennt sich Spreu von Weizen....

Eigentlich sind alle Aufnahmen Müll, aber war ein netter Zeitvertreib.
Trotzdem konnte ich es mir nicht verkneifen, ein wenig zu bearbeiten und mal kukn, ob ich was "retten" könnte... (natürlich ist da goarnix zu retten, weiß man ja eigentlich, aber... ? )

Hier also ein Kepheus aus 50x 4sec @ iso1600, keine Hifsframes, aber DBE, Histostretch, LRGB-Combination in Einstellung "mach mal bunt", Starmask...Sterne bissi deconvoluten, pushen und gut:

Kepheus_20200422_Canon50f1,8_2k_stspk_p_fc.jpg

nix gecropt, Vollformatsensor. Immerhin: die Farbkonvergenz ist bis zum Rand gut, die Geometrie ist.... eine runde Sache!

Die Theorie sagt: sinnlos, wirdn Schrottbild
Die Praxis zeigt: sinnlos, isn Schrottbild
q.e.d.
?

Die Praxis zeigt aber AUCH: oh, tolle Gegend, als Feld sehr reizvoll, da lohnt eine "seriöse" Aufnahme :D

Nächstes Opfer, Schwänchen:

Cygnus_20200422_Can50f1,8_rgb_aclr_mphtrn_dcnv_hstr_scnr_lrgb_2k_stspk_p.jpg

Behandlung wie oben, Schärfe suboptimal


Nächster Kandidat, Kassiopeia und die Lichtglocke zu Karlsruhe, ein heller Nebel im NNW :rolleyes::

LP-Bell_and_Cassiopeia_20200422_Can50f1,8_2k_stspk_fc.jpg

Auch geeignet zur Dokumentation der Karlsruher Lichtverschmutzungs-Glocke in ca 15km Entfernung
Ok, hier hab ich die paar wenigen Sterne "gerade... rundgebügelt" und damit man's auch sieht, die "jetzt zeig doch mal!"-Taste gedrückt ?
Es war übrigens extrem windig, wie man an den wehenden Bäumen erkennen kann... hüstel

Tjaaa... Fazit: man könnte croppen und sich auf den braubaren Teil des Bildes beschränken und das Postkartenformat anstreben. Dann könnte man auch dezidierter ans Werk gehen. Aber das sehenswerte Feld ist perdü.
Der manuelle Fokusring vorne am Objektiv ist sehr hibbelig und verstellt nennenswert das Linsengewerk, sobald man ihn auch nur schief anguckt. Sogar das mehrfache Auslösen reicht schon aus, um den Fokus nach 5..10 Frames nachfokussieren zu müssen. Das ist immer gut für ne Überraschung...!

Als Positives nehme ich mit aus dem Versuch-macht-kluch: Lichtstärke ist ja soooo g:censored:il!!!
Und noch was?
Ja, mit nem geeigneten Objektiv hätten das gute Bilder werden können.
Ich hab ein Samyang bestellt ? ?

Clear Skies!
Okke
 
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Hallo Okke,

Astrofotografie in unseren Gefilden ist ja wenn man's trotzdem macht ...;)

*entfernt*
 
Hallo Okke,

sind interessante Bilder! Ich mag ja das Probieren mit kleinem Besteck... im Grunde gibt es da tolle Möglichkeiten. Vorige Woche hab ich auch mal die FUJIFILM (Fujinon) Objektive ausprobiert, die sind da für die APS-C Sensoren der Kamera gerechnet - am Tag sind die natürlich rattenscharf, und wie ich festgestellt habe, auch bei Nacht super. Je nach Bildwinkel kann allerdings die X-Trans-Matrix bunte Sternchen zaubern, wo sie nicht bunt sein sollen. Aber im Großen und Ganzen eine astreine Abbildung. Fuji kommt vermutlich seltener zum Astro-Einsatz, da hierfür auch nicht alle Adapter zu haben sind.

Hier einige Beispiele, falls jemand Fujis bislang nicht am Himmel ausprobiert hat:

DSCF8214_2000px.jpg

Mond, Venus, Plejaden, Orion, etc. - mit Fujinon XF16mmF1.4 R WR - f/2, 8 sek, ISO 800


XPR10813_2000px.jpg

Venus, Plejaden, einige Tage später, mit Fujinon XF60mmF2.4 R Macro - f/4, 10 sek, ISO 800 (schöne Venusstrahlen...)

lg
Niki
 
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Nachtrag: Okke hatte ja die Kassiopeia und die Lichtglocke drauf, da hatte ich mehr Glück mit dem Himmel.
Cas mit x + h Per

Fujinon XF50-140mmF2.8 R LM OIS WR - offene Blende f/2,8, 10 sek, ISO 800, f=140mm (210 KB)

XPR10930_2500px.jpg



Karte gefällig? Manchmal muss ich einfach einzeichnen, was ich sehen kann und was nicht - und was gerade noch so... ;)

Bildschirmfoto 2020-04-25 um 21.56.45.jpg


lg
Niki
 
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Moinmoin und dank euch für die Kommentare!

Hey Niki, schön von dir mal wieder zu lesen! Ja es gibt schon gute Gläser da draußen, gleiches gilt fürs MFT-Format, das ja so weit nicht weg ist vom APS-C. Feine Aufnahmen und gut in den Ecken! Auch auf Markus' Aufnahme sieht man, daß Abblenden geholfen hätte - aber ich war dermaßen im Photonenrausch von der Lichtstärke, daß mir diese "UFOs" in den Ecken gar nicht auffielen.... :alien:

Bereits ab 5s Bel-Zeit war übrigens bei den Sternen eine leichte Eierform zu erkennen, daher die 4s. Ist ja alles starr aufgenommen, ohne Guiding. Viellt laß ich ja nochmal nen Versuchsballon steigen mit abgeblendetem Objektiv, sieht eigentlich vielversprechend aus auf Markus' Aufnahme.... ;)

Viele Grüße!!
Okke
 
Hallo Okke, unbedingt! Wäre interessant, blende mal ab.

Für mich besteht ein Teil der Idee, sich mit dem Universum zu beschäftigen, darin, dass sozusagen jedermann Freude daran haben kann, selbst schöne Bilder vom Nachthimmel zu machen. Und da soll gerade ein Setup wie Deines Mut machen! Kitlinse, keine 20 kg Monti, sondern vielleicht grad ein Stativ, wie Du es verwendest. Ich hatte den kleinen Star-Adventurer, sonst wären (je nach Brennweite) 5-10s schon vereiert. Ja, die Bildecken sind schön bei den Fujis, blende Dein Canon mal ab!

Da ich auch den kleinen Tak FS-60CB mithatte, habe ich auch den mal auf den Star Adventurer gesetzt, da hatte ich die 6D (Mk 1) drauf, da ich noch keinen Fuji-Anschluss besaß. Hab mir bei TA jetzt einen bestellt, auch einen Reducer, warum, sieht man gleich ;)...

Tjo, Warp-Effekt vom Feinsten, auf EOS 6D erwartungsgemäß zu wenig Ausleuchtung, APS-C wäre da vorteilhaft. Aber ich hab den im Abenddunst untergehenden und abgesoffenen M42 erlegt, bevor es heuer gar nicht mehr geht... der kleine Tak (oder irgendwas mit 60mm) braucht schon einen Flattener (den ich hatte, aber keinen korrekten Anschluss für den kleinen 60er) oder Reducer (der leider ein Vermögen kostet), aber was ich sagen will: damit - denke ich - ist man auch bei einem ganz kleinen Setup, das nach den Kameraobjektiven für "jedermann" in Frage kommen kann, um Erfolgserlebnisse zu haben.

Aber es beginnt, wie Du es beschrieben hast, mit dem Jubel über die Milchstraße, mit dem Plastik-Kit-50er!

Orion Stack PS_2500px.jpg

Canon 6D auf Star Adventurer, Tak FS-60CB, 30 x 18 sek, ISO 800 ohne Flattener oder Reducer, mit Warp-Effekt. Passt doch ganz gut zu Deinen Aufnahmen! Es muss ja nicht immer alles perfekt sein. :)

lg
Niki
 

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Hallo Okke,

die Ursache der schlechten Randabbildung ist, dass die Bilder nicht nachgeführt wurden.
Und da das Objektiv verzeichnet, passen die Bilder im Stack nicht zusammen.

Da kannst abblenden was du willst...

Mit Nachführung muss sowas raus kommen.
Und bei Vollformat sowas.
Das 50er F/1.8 hatte ich auch und ist bei Blende4 auch recht brauchbar und m.E. genauso gut bis auf die ruckelige Fokussierung.

Gruß Norbert
 
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Hallo Norbert,

Du hast fantastische Bilder auf astrobin. Genial... (y)

Okkes konzentrisch angeordnete "Schwalben" am Bildfeldrand (sie treten offensichtlich nur an sehr hellen Sternen auf) halte ich persönlich für reine Abbildungsfehler des offenen Objektivs, das Stacking hat die weniger hellen Sternchen dazwischen m.E. auch sauber hinbekommen. Vielleicht irre ich mich, aber bei den paar Sekunden Belichtungszeit müsste eine Nachführungsdrift anders aussehen als Okkes 50mm "Schwalben"... soweit ich das am Ausschnitt einer Ecke sehe. Was meinst Du?

Bildschirmfoto 2020-04-26 um 12.19.51.jpg

lg
Niki
 
Hallo,

ja der Fehler ganz klar, F/1.8 packt das Teil nicht.
Auf F/4 muss man damit gehen, ja.

Trotzdem funktioniert auch das Stacken von Bildern mit F/4 und fester Kamera nicht, wie ich feststellen musste...
Noch schlimmer sind Fischaugen und Weitwinkel mit 18mm oder gar 10mm.

Gruß Norbert
 
Sehr interessanter Aspekt!
Es verzeichnet durchaus, also verzerrt, Kissen oder Tonne, tippe auf Tonne.
Jetzt guck ich mir die lights nochmal genau an, ob ich das dort schon sehe....

Oh, dort isses auch schon, hab mal dieselbe Ecke links unten vorgeholt wie Niki oben, zunächst das komplette Singelframe, 4sec@iso1600@f1,8:

IMG_0675_xga.jpg

Auch hier sieht man bereits diese kreisförmige oder "pseudorotatorische" Verzerrung

Und hier die linke untere Ecke:

IMG_0675_lu_crp_xga.jpg

da fliegen sie, die "Schwalben"... ?

Also ok, wenn Klara mich läßt (Klara Himmel), versuch ichs einfach, geht ja fix... :cool:

Auf astrobin ist eine Schülerin zugange, die ausschließlich ungeguidete Aufnahmen macht (hat seit kurzem auch eine kleine nachführende Monti) und ich finde es ganz erstaunlich, was sie aus ihrer Minimalausrüstung rausholt - Knipse, Objektiv, Fotostativ, fertig. In ihren Aufnahmen sind mir diese rotatorischen Verzerrungen so nicht aufgefallen.

Dat Edelglas kommt eh nicht vor Dienstach und heute ergibt sich hoffentlich nochmal eine Gelegenheit. Wohl vorerst mal die letzte, ab morgen dürfts dann wolkigererer werden.... na schaumermol ;)

Freut mich sehr, daß dieses Objektiv-Board guten Anklang findet, ein Dank an dieser Stelle für die Initiatoren!(y)

Viele Grüße!
Okke

PS: ich hab noch ein Canon 24-105f4"L" so als immer-dabei-Dingens und mit diesem teils haarsträubende Erlebnisse gehabt am Himmel, allerdings nicht bzgl der Abbildungsleistung, die entspricht den Erwartungen an ein Zoom, sondern ganz was anderes.... Ein eigener Bericht über die Erlebnisse mit dem Teil wird folgen.... ;)
 
Auf astrobin ist eine Schülerin zugange, die ausschließlich ungeguidete Aufnahmen macht (hat seit kurzem auch eine kleine nachführende Monti) und ich finde es ganz erstaunlich, was sie aus ihrer Minimalausrüstung rausholt - Knipse, Objektiv, Fotostativ, fertig. In ihren Aufnahmen sind mir diese rotatorischen Verzerrungen so nicht aufgefallen.
Es bräuchte eine Stacker der nicht nur "ausrichtet" und "rotiert" sondern auch Verzerrungen korrigiert.
Praktisch sowas wie Autostakkert.

Und noch 2 Bilder mit einem 10-18mm EF-S Zoom, einmal nachgeführt (und gestackt) und einmal die Bilder einer stehenden Kamera gestackt.
Das 3. Bild sind nur 4 Bilder der stehenden Kamera gestackt (damit man sieht wo es herkommt).

Gruß Norbert
 

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Oha! Warp 9, volle Energie! :oops:
Im StarAlignment von PI gibts son Häkchen für Distortion, das ich glaub ich gesetzt hatte.
Bei dir verläuft die Verzerrung radial, bei mir tangential.... ist das ein systematisches oder Objektiv-spezifisches Phänomen?

Gruß
Okke
 
Hallo Norbert,

Trotzdem funktioniert auch das Stacken von Bildern mit F/4 und fester Kamera nicht, wie ich feststellen musste...
Noch schlimmer sind Fischaugen und Weitwinkel mit 18mm oder gar 10mm.
Das stimmt nicht. Dieses Bild ist mit stehender Kamera und 8mm Fischauge bei f/1,8 aufgenommen. 30 Aufnahmen (aus einer Timelapssequenz) wurden mit Sequator gestackt, was einwandfrei funktioniert hat:

F41E5393-7BDE-456E-975F-00D3F96829A0.jpeg


@Okke: Das ist offaxis Koma und Astigmatismus, welche als Kompromiss in Kauf genommen wird, um ein ebenes Bildfeld zu bekommen. Das wird mit abblenden wahrscheinlich etwas besser, aber ganz weg wirst du es nicht bekommen. Diese Abbildungsfehler treten ausgeprägter zu kürzeren Objektivbrennweiten hin auf, da es immer schwieriger wird, alles konstruktiv unter einen Hut zu bekommen. Da kann man im low budget Bereich nicht mehr erwarten, bekommen es deutlich teurere Linsen oft auch nicht besser gebacken. Man muss halt auch bedenken, dass der Auslegungszweck von einem Fotoobjektiv nicht in der fehlerfreien Abbildung von hellen Punktlichtquellen im Unendlichen mit maximalem Kontrast auf schwarzem Hintergrund besteht...

Grüße Markus
 
Es gibt ungeguidet und/oder schlecht genordet ggf. Bildfeldrotation und es gibt Abbildungsfehler. Deine Schwalben, Okke, sind keine Bildfeldrotation. Bei der Belichtungszeit wäre das auch nicht möglich, oder die Brennweite müsste wohl im vielfachen Meterbereich liegen... Gute Teleskophersteller geben die Schwalbenformen ja auch in Diagrammen mit an... zb Takahashi (siehe Spot-Diagramme attached)

Bei Kit-Fotolinsen sind die Abbildungsfehler halt krasser bei offener Blende und ferner der optischen Achse. Je mehr Licht da projiziert wird (helle Sterne), umso dramatischer die Schwalbe.

lg
Niki

Bildschirmfoto 2020-04-26 um 18.54.18.jpgBildschirmfoto 2020-04-26 um 18.54.05.jpg
 
Norbert, könnte es sein, dass sich Dein Zoom während der Aufnahmen (das Objektiv stand ja nicht waagrecht sondern eher senkrecht bei der Milchstraßenaufnahme) durch die Schwerkraft langsam ein wenig herausgezoomt hatte? Wenn ich die Punkt-Scharen anschaue rechts oben und links unten dann scheint es mir, als würden Bilder in leicht unterschiedlichen Größen übereinander gelegt - was der Stacker dann natürlich auch nicht verarbeiten kann. ;)

lg
Niki
 
Hallo Okke, Hallo Objektivfreunde,

in meiner Antwort sind zwei grundlegende Fehler zu korrigieren:

1. Das billige Canon EF 50mm f/1.8II wurde seinerzeit natürlich nachgeführt (etwa drei Minuten pro Light!). Ich bin gar nicht in der Lage, aus 10-Sekunden-Lights tolle Aufnahmen zu erstellen.

2. Die entsprechenden Links sind nur mangelhaft, daher das verlinkte Bild mit dem abgeblendeten Billig-Objektiv etwas besser dargestellt:

Beispiel.jpg


Hintergrund meiner Antwort war lediglich, dass selbst Festbrennweiten meist abzublenden sind, um "Schmetterlingserscheinungen" zu vermeiden. Erfahrungsgemäss betraf dies bisher auch

Canon EF 85 mm f/1.2 L USM
Canon EF 85 mm f/1.8 USM
Canon EF 200 mm f/2.8 L II USM

Die hier genannten Optiken hatten in der Astrofotografie bei Offenblende Mängel (sphärische und chromatische Aberrationen) aufzuweisen, die durch Abblenden sehr zufriedenstellend korrigiert werden konnten.

Und für Anfänger ist das EF 50mm f/1.8II bei f/4.0 eine sehr schöne, sehr günstige Lösung!

CS und bleibt gesund

Markus
 
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Norbert, könnte es sein, dass sich Dein Zoom während der Aufnahmen (das Objektiv stand ja nicht waagrecht sondern eher senkrecht bei der Milchstraßenaufnahme) durch die Schwerkraft langsam ein wenig herausgezoomt hatte? Wenn ich die Punkt-Scharen anschaue rechts oben und links unten dann scheint es mir, als würden Bilder in leicht unterschiedlichen Größen übereinander gelegt - was der Stacker dann natürlich auch nicht verarbeiten kann. ;)

lg
Niki
Dagegen spricht, dass die Sterne Diagonal passen (obere linke Ecke, untere rechte Ecke) und DSS Verzerrungen nicht ausgleicht.
Das EF-S 10-18mm ist kein Schiebezoom.

Übrigens: Dieses Teil habe ich bei "Offenblende" verwendet, also F/4,5.
Meine Versuche damit bestätigten mich, dass ich kein Fischauge brauche.
Ich hatte es übrigens nicht für Astrofotografie gekauft...

Gruß Norbert
 
Mit dem Tokina Zoom 11-16, f/2,8 habe ich letztes Jahr dieses 180 Grad Foto bei 11mm und 1 Blende abgeblendet. Das Foto entstand bei uns auf dem Flugplatz bei Malsch. BZ auf dem Skad 4 Einzelaufnahmen mit jeweils 25x60sec.
Schön sieht man auch die Lichtglocke von KA links und Malsch rechts.
Andromeda und USA sind u.a. auch gut zu sehen.
Das Tokina ist genial da die Schärfe bei allen Brennweiten am Anschlag scharf bleibt. Kamera war eine Canon 800Da.
 

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    IMG_2364.JPG
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Hallo Norbert,

Du hast fantastische Bilder auf astrobin. Genial... (y)

Okkes konzentrisch angeordnete "Schwalben" am Bildfeldrand (sie treten offensichtlich nur an sehr hellen Sternen auf) halte ich persönlich für reine Abbildungsfehler des offenen Objektivs, das Stacking hat die weniger hellen Sternchen dazwischen m.E. auch sauber hinbekommen. Vielleicht irre ich mich, aber bei den paar Sekunden Belichtungszeit müsste eine Nachführungsdrift anders aussehen als Okkes 50mm "Schwalben"... soweit ich das am Ausschnitt einer Ecke sehe. Was meinst Du?

Den Anhang 135529 betrachten
lg
Niki

Sehe ich auch so, das wird mit Abblenden besser. Noch besser ist das 1.8 50 STM, also quasi das aktuelle 1.8 50, das kann was. Muss ich mal mit nach Sbr. nehmen...

CS
Jörg
 
Dumme Frage: kann das STM ohne Fremdversorgung fokusiert werden?
Das USM kann ich ja mit einem dummen EF-NEX Adapter an die Sony A7S hängen, das STM wahrscheinlich nicht.

Gruß Norbert
Du meinst ob es manuell fokusierbar ist bzw. der AF abschaltbar? Ja das geht.
Wie ein "dummer" Adapter das an einer nicht Canon interpretiert, kann ich dir allerdings nicht sagen.

Gruß
Andreas
 
Ich meine, ob es ohne "Strom" manuell fokussierbar ist.
Mein EF-NEX Adapter ist ein rein mechanisches Teil für 20€.

Auch wäre so ein Objektiv nicht an einer gekühlten CMOS adaptierbar.
Siehe auch hier:
und hier

Ich halte daher nicht so viel von den STM-Dingern.
Es nervt mich schon, dass ich die Blende vorher an der Canon einstellen muss, dann das Objektiv unter Spannung abziehen und dann habe ich die eingestellte Blende an einer "dummen" Kamera ohne elektrischer Versorgung.

Gruß Norbert
 
Ich verwende ja ein altes Canon SD 50mm f1.4 Objektiv an meiner Sony Alpha 6400. Aktuell habe ich mit f3 gearbeitet, da ist die Abbildung am Rand hin "besser" aber lange nicht gut. Aber je größer die Blende gewählt ist, desto besser wird die Abbildung. Beim Stack von Polaris ergaben sich dann aber bei F3 am Rand schöne dreieckige Sterne:

TriangleStars.jpg


Ich hab noch nicht ausprobiert, wie weit ich mit der Blende hoch muss, damit auch dort die Abbildung besser wird ... steht noch aus.

Gruß
 
Hallo alle zusammen, ich hab gestern auch "spaßeshalber" (nee macht natürlich sehr Spaß) auch mit dem 50er f 1.8 auf Cassiopeia gehalten (Blende f 3.2) auch hier sind in den Ecken noch Verzerrungen da, für den Preis macht das Objektiv aber doch einen ganz guten Job finde ich (für ein paar Euros gebraucht gekauft)
Sind 20 Aufnahmen a 240 sek bei ISO 200 mit der 2000d

Cassiopeia low down
 
Hallo Daniel,

tolle Region, die Du zeigst! Die Nebel IC 59 und IC 63 um Gamma Cassiopeiae sind beispielsweise schön zu betrachten.

Kleiner Tip, gehe mit der ISO hoch auf 400 oder 800, sofern kein Mond stört. Mit der Blende hingegen auf f/4.0 oder gar f/4.5 bei etwas längerer Belichtungszeit. Sofern Du mir den entstehenden Sternenspikes klarkommst, sollte es sich auszahlen :)

CS

Markus
 
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