Celestron C11 Doppelteleskop mit Matsumoto EMS

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portaball

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Neues Projekt - neuer Thread :)

Mit etwas Glück konnte ich einen zweiten orange C11 Tubus mit special coatings ergattern und so geht es mit dem Doppel C11 schneller voran als gedacht :)

Hier schon mal ein Vorgeschmack...

Link zur Grafik: http://www.arsmachina.de/astro/c11-01.jpg

Link zur Grafik: http://www.arsmachina.de/astro/c11-02.jpg

Die Teile um die beiden Tuben zusammen zu montieren sind schon bestellt.
Der Bau wird dann parallel zum C8 Bino stattfinden.

Grüsse Jochen
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hi Wolfgang,

nein ich baue beide, ich habe jetzt eh alle 4 Tuben und der Bau selbst ist ja unproblematisch.
Ich werde sowieso erstmal alle Binos mit einem Satz EMS betreiben, den ich dann halt immer umstecken muss.

Ich fürchte, das C11 Bino wird so gross und schwer (aktuell sind 21 Kilo anvisiert), dass man es nur zu zweit in die Gabel heben kann, mal sehen.

Dann macht das C8 Bino zum Alleinespechteln immer noch Sinn.

Grüsse Jochen
 
:eek:
Reeeespekt !
Da traut sich mal einer ohne das übliche "ich weiiss nich.."
Was ich bisher von dir gesehen habe glaube ich das du das gut hinbekommst.
 
Kleines Update, heute habe ich die schwarze Farbe mit Verdünner abgewaschen - Mitte der 80er war es wohl schicker ein schwarzes C11 zu haben und so griff der Vorbesitzer zur Sprühdose :)

Meiner Meinung nach sollte ein klassische orange C11 auch orange sein...

Link zur Grafik: http://www.arsmachina.de/astro/c11-03.jpg

Link zur Grafik: http://www.arsmachina.de/astro/c11-04.jpg

Bei der Aktion kam denn auch der ersehnte Sticker zum Vorschein ;-)

Link zur Grafik: http://www.arsmachina.de/astro/c11-05.jpg

Grüsse Jochen
 
Hallo Jochen

na, die sehen ja jetzt schon fast wie richtige Zwillinge aus!

Da bin ich auf Dein First Light gespannt, der Anblick von Kugelsternhaufen, wie M13 und M15 oder PN M27 und vor allem Saturn, werden Dir die Socken ausziehen!

Ich konnte das mal in einem Doppeldob sehen einfach Klasse, fand aber den Einblick und das aufsuchen sowie die Handhabung damit, weniger erheiternd!


Viel Spass noch beim Ausbau!

Gruß Günter

PS: wenn ich darf werde ich Dir die Tage mal per PM, Fragen zum öffnen des C8 stellen!
 
Hallo Günter,

das Öffnungsverhältnis ist bei einem Doppeldob natürlich viel angenehmer, aber eben wegen der unbequemen Handhabung habe ich diesen Gedanken verworfen, ich würde damit auf Dauer nicht glücklich werden.

Klar, melde Dich gerne, inzwischen habe ich 5 verschiedene orange Celestrons geöffnet, die meisten sogar mehrfach :)

Grüsse Jochen
 
Wie schon gerade im Parallelthread zum C8 Doppelteleskop geschrieben kam gestern ein Päckchen von GreatStar.de bei mir an.
Darin waren auch die Verbindungsteile für das C11 Bino, hier werde ich aber 4 Stück, also eins mehr als beim C8 einsetzen:

Link zur Grafik: http://www.arsmachina.de/astro/c11-06.jpg

Steffen hat wirklich ganze Arbeit geleistet, die Dinger sehen sehr gut aus und die Radien passen perfekt an die Rundungen der Tuben, sie liegen auf ganzer Fläche satt auf.
Durch die Herstellung auf der CNC Fräse ist gewährleistet, dass die beiden Tuben auch wirklich 100% parallel sind.

Link zur Grafik: http://www.arsmachina.de/astro/c11-07.jpg

Und so sieht es aus, wenn die Tuben zusammen sind, hier mal nur lose aufeinanderliegend:

Link zur Grafik: http://www.arsmachina.de/astro/c11-08.jpg

Der Abstand am Grössten Durchmesser beträgt nur 1mm, da ich den Backfokus so klein wie möglich halten muss.

Link zur Grafik: http://www.arsmachina.de/astro/c11-09.jpg

Morgen werde ich die Tuben bohren und dann fest miteinander verschrauben.

Grüsse Jochen
 
Hallo Jochen,

ein tolles Vorhaben, wird sicher beeindruckende Bilder liefern.
Bei Deinem "losen" Aufeinanderlegen der beiden Tuben kam mir folgende Fehlermöglichkeit in den Sinn:

bitte auf subere Parallelität auch in der anderen Achse in Relation zur "Abstandsachse" achten.
Auch hier ist ja eine Verschiebung beim Zusammenbau möglich.

Sicher hast Du das ins Kalkül gezogen, ist nur gut gemeint.

Gruß

Peter
 
Hallo Peter,

danke für den Hinweis, die Bohrungen zum Verbinden habe ich mit dem Höhenreisser von 2 Seiten angerissen, damit müsste die maximal mögliche Genauigkeit gegeben sein.

Hier heute mal Bilder vom kleineren Bruder, am C11 mache ich später weiter, im Hintergrund kann man sie schon in Lauerstellung sehen :)

Link zur Grafik: http://www.arsmachina.de/astro/c8-12.jpg

Link zur Grafik: http://www.arsmachina.de/astro/c8-13.jpg

Link zur Grafik: http://www.arsmachina.de/astro/c8-14.jpg

Grüsse Jochen
 
Hallo Jochen,

ja, genau das war mein Ansinnen mit dem Höhenreißer, gut gelöst!
Sieht ja schon beeindruchend aus, wenn Dich zwei so große Augen anschauen.
Beidäugiges Sehen hat unglaubliche Vorteile im Hinblick auf Erkennung von Einzelheiten und nicht zuletzt im hinblick auf das "räumliche Sehen".
Viele sagen ja, daß das mit dem geringen Abstand gar nicht möglich sei, aber das Gehirn(soweit vorhanden) sagt etwas ganz anderes.

Weiterhin viel Erfolg beim Bauen, werde alles mit Interesse verfolgen.

Gruß

Peter
 
hallo ,

ja selbst an einem C6 eröffnet binokulares Sehen
ungeahntes...man glaubt es nicht ,reibt sich verwundert
die Augen ," weil nicht sein kann was nicht sein darf "...!?
es ist wirklich so unser Gehirn scheint einfach eben
auf binokulares Sehen möglichst programmiert ,
ich verfolge die Projekte auch mit grossem Interesse
das müsste einen Gigantischen WoW-Effekt geben...
Schöne Grüße Hans
 
Danke für euer feedback!

Ich habe beschlossen, jetzt erst mal das C8 Bino fertig zu bauen und dann am C11 weiter zu machen.
Ich habe hier einfach nicht genügend Platz um die Innereien von 4 SCTs sicher zu lagern.

Es geht für den Moment also erst mal im anderen thread weiter.

Grüsse Jochen
 
Hallo Jochen,

erst mal ein Kompliment was du so alles auf die Beine stellst. Ich habe ebenfalls ein altes oranges C11. Da bekomme ich richtig Lust, auch so etwas zu bauen. Ich dachte schon an den Verkauf meines C11, muss mir das aber noch gut überlegen.

Bei einer Sache habe ich aber Bedenken, gerade wenn ich mir die Bilder im Parallel-Thread zum C8 anschaue: Hast du überhaupt genug Backfokus? Auch bei einem SCT ist irgendwann Schluss.

Ich habe dazu vor einiger Zeit eine Messreihe gemacht, Brennweite und Backfokus. Als maximalen Backfokus ab 3,3"-Gewinde mit Haupspiegel am Anschlag habe ich 275mm. Die dann sich ergebende Brennweite ist stolze 3310mm statt 2800mm, oder f/11.8 statt f/10. Solltest du den Stoppring für die Spiegelverstellung entfernen, erreichst du zwar mehr Backfokus, aber die Brennweite erhöht sich weiter. Das ganze ist dann in diesem Bereich stark nichtlinear. Mit wenig Änderung des Spiegelabstands ändern sich Backfokus und Brennweite drastisch.

Viele Grüße,
Andreas
 
Hallo Andreas,

der Backfokus ist tatsächlich ein Problem.
Ich habe hier Unterlagen von Ken Hutchinson, der sehr akribische Analysen der Vignettierung bei verschiednen Backfokus Werten von C8, C11 und C14 gemacht hat.
Seine Listen für das C11 gehen bis 300mm Backfokus und bei diesem Wert gibt es noch keine Vignettierung, was an der sehr grossen Zentralblende liegt, die ja den selben Durchmesser wie beim C14 hat.

Nach meinen Berechnungen benötige ich 310mm Backfokus, also noch mal nen Tacken mehr.
Hierzu muss ich natürlich den Stoppring entfernen, aber ich werde den Fokusmechanismus eh komplett ausbauen und den Spiegel fest auf der Zentralblende fixieren, da ich am Ende der EMS Fokussierer haben werde.

Klar steigt die Brennweite dramatisch an, aber ernsthafte Probleme erwarte ich hier trotzdem nicht.
Die Problematik der spärischen Abberation sollte sich eigentlich nur bei Austrittspupillen um 1mm und kleiner bemerkbar machen, und in diesen Bereich plane ich nicht vorzustossen.

Dennoch bleibt ein gewisses Restrisiko, zumal meines Wissens bisher noch niemand ein C11 Bino gebaut hat und ich deshalb auch nicht auf Erfahrungen anderer zurückgreifen kann.

Beim C8 ist der benötigte Backfokus mit 242mm deutlich erträglicher, aber hier hat man durch die kleine Zentralblende schon in diesem Bereich mit Obstruktion zu kämpfen.
Aus diesem Grund habe ich bei den C8 die Blende auch gekürzt.

Grüsse Jochen
 
Hallo Jochen,

richtig, wenn du über etwa 1 bis 1.5 mm AP bleibst, ist etwas sphärische Aberration zu verkraften. Die Optik muss nicht unbedingt beugungsbegrenzt sein. Zu weit weg sollte sie natürlich nicht liegen, was aber nicht der Fall sein wird.

Da ich bei meinem C11 mit Bino und Hauptspiegelvertellung am Anschlag bin, aber gerne Planeten beobachte, möchte ich das C11 mittelfristig ersetzen. Deshalb bin ich gerade am Bau eines 12"-Cassegrains, das ich mit Nasmythfokus auslegen möchte (Vorteile: mehr Backfokus bei geringerer Obstruktion und angenehme Einblickhöhe). Dabei ist mir die Idee gekommen, ob ein Nasmythfokus nicht etwas für dein C11-Doppelteleskop wäre? Also Planspiegel in das Blendrohr und Strahlführung seitlich aus dem Tubus raus. Wenn du die beiden Tubusausgänge zudem noch gegeneinander neigst, würde das einiges an Backfokus sparen. Die Frage ist nur, ob sich somit eine erreichbare und angenehme Einblickposition findet. Vielleicht kannst du dir das mal überlegen, vielleicht ist die Idee aber auch kompletter Unsinn.

Eine weitere Überlegung zur Befestigung des Doppelteleskops an den Gabelholmen (übrigens eine sehr gute Idee). Falls du für jedes einzelne Teleskop eine zugehörige Gabel hast, dann benutze falls möglich die beiden Holme mit den Deklinationsklemmen. Ich habe einmal bei meinem C11 eine 500mm-Russentonne zusätzlich drauf gepackt. Das Ganze war zu schwer, als dass es durch eine Deklinationsklemme noch gehalten werden kann und es ist langsam durchgerutscht.

Viele Grüße,
Andreas
 
Nachdem das C8 bino praktisch fertig ist geht es nun auch langsam hier weiter.
Heute habe ich die beiden Tuben zusammenmontiert und die Verschraubungen zwischen den Tuben und den gegossenen Endstücken verstärkt - hier hatte sich beim C8 gezeigt, dass die Verschraubungen zu schwach waren.

Link zur Grafik: http://www.arsmachina.de/astro/c11-10.jpg

Durch die Grösse ist das Ding recht unhandlich, da man es auch nicht wirklich gut greifen kann.
Das sollte sich aber mit montierter Gabel ändern, beim C8 ist die Gabel auch gleichzeitig der Tragegriff :)

@ Andreas: Das Problem mit dem nicht vorhandenen Gleichgewicht habe ich beim C8 auch schon, weshalb ich den Drehpunkt der Gabeln bei beiden Binos so verschieben werde, dass sie mit Okularen im Gleichgewicht sind.
Dadurch haben die Klemmen dann praktisch keine Last mehr zu halten - aber ich habe eh nur eine C11 Gabel und könnte Deinen Vorschlag deshalb gar nicht umsetzen...

Grüsse Jochen
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Nach dem das Doppel C8 Projekt abgeschlossen ist nutze ich meinen Urlaub um auch mit dem C11 voran zu kommen.

Die meiste Arbeit macht das Verbindungsstück zwischen den Gabelarmen, da hier sehr viel Fräsarbeit ansteht.
Beim C11 war ich noch etwas pedantischer und wollte so viel wie möglich Gewicht sparen, mit Erfolg, denn von den 7 Kilo des Ausgangsmaterials habe ich 6 in Metallspäne verwandelt.

Das Teleskop wiegt nun mit Gabel genau 30 Kilo, mit den EMS werde ich also doch eher bei 35 als bei den befürchteten 40 landen.
Vor allem ist das Gerät durch die Gabel nun viel handlicher geworden, da man sie als Tragegriff verwenden kann :)

Link zur Grafik: http://www.arsmachina.de/astro/c11-11.jpg

Link zur Grafik: http://www.arsmachina.de/astro/c11-12.jpg

Link zur Grafik: http://www.arsmachina.de/astro/c11-13.jpg

Link zur Grafik: http://www.arsmachina.de/astro/c11-14.jpg

Nun fehlt nur noch das Horizontallager und die Adaptierung für die EMS, dann ist es Zeit für's first light.
Danach wird dann analog zum Doppel C8 noch der Schwerpunkt der Drehachse verschoben.

Grüsse Jochen
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Jochen,

ich habe gedacht das C8 Bino wäre schon sehr groß :)

Aber das C 11 im direkten Vergleicht erschlägt einen ja regelrecht.

LG Marvin
 
Hallo Marvin,

ja, das ist schon ein Brummer...

Aber man kann das Teil zum Glück immer noch gut alleine auf's Stativ heben ohne dass man zusätzliche Griffe etc. benötigen würde.
Natürlich hilft dabei auch, dass das Stativ auf niedrigster Stellung nicht besonders hoch sein darf, sonst schafft man ohne Tritt keinen Horizontalblick mehr :)
Aber auch die Linhof Kurbelsäule kämpft ganz schon mit den 30 Kilo...

Link zur Grafik: http://www.arsmachina.de/astro/c11-16.jpg

Grüsse Jochen
 
So, heute habe ich die EMS adaptiert und die Hülsen für den Augenabstand angefertigt.
Ausserdem habe ich die Säule gekürzt, damit man stehend Horizontblick hat.
Das Endgewicht des Doppel-11 mit Gabel und EMS beträgt genau 35 Kilo.
Nicht wirklich leicht, aber dennoch gut an der Gabel zu tragen und auch alleine auf die Säule zu setzen:

Link zur Grafik: http://www.arsmachina.de/astro/c11-17.jpg

Jetzt muss ich nur noch den Schwerpunkt verlagern um das Teleskop "gewichtfrei" zu bekommen und das ganze Geraffels am Stern kollimieren.

Grüsse Jochen
 
Hallo Werner,

die 4 Verbindungsstücke zwischen den Tuben alleine würden sicherlich nicht reichen, aber im Bild ein posting weiter oben kannst Du sehen, dass ich das Moment mit einer Strebe unter den Tuben abgefangen habe.
Dadurch ist das System statisch eindeutig bestimmt und es kann sich nicht bewegen.

Grüsse Jochen
 
Hallo Werner.

Die Bohrungen in den Tuben, an denen die Streben befestigt sind, wurden sehr eng gebohrt, die Schrauben habe darin keinerlei Spiel und gehen auch nur schwer durch das Tubusmaterial.
In den Streben selbst zentrieren sie sich durch die Senkung.
Da bewegt sich rein gar nichts :)

Ich hatte erst überlegt, ob ich in die Streben an den Berührungspunkten zu den Tuben noch einen Radius einbringen soll, um dort auch eine Formschlüssige Verbindung herzustellen, aber ich sehe den Bedarf nicht.
Sollte es in diesem Bereich aber Probleme geben kann ich das immer noch machen.

Grüsse Jochen
 
Hallo Werner,

ich habe ja das selbe Blech wie beim C8 verwendet und tatsächlich hatte ich anfangs auch bedenken, ob es stabil genug sein würde.
Tatsächlich kann man es aber sogar als Griff benutzen und das komplette Doppel C11 damit hochheben, ohne dass sich das Blech verformt - es ist halt auch recht kurz.

Sollten sich aber irgend welche Stabilitätsprobleme ergeben habe ich immer noch Möglichkeiten dem entgegenzuwirken.
Aber um das Gewicht so gering wie möglich zu halten aber auch um das Aussehen des klassischen Teleskopes so wenig wie möglich zu "verschandeln" ging ich erst mal zurückhaltend zu Werke :)

Grüsse Jochen
 
Hallo Werner,

auch das kann ich mir nur schwer vorstellen.
Die Kraft wird an 4 Stellen eingeleitet, noch dazu über Anschlüsse, die genau den Radius der Tuben haben.

Ich habe die Wandstärke nicht gemessen, aber ich denke es sind 2,5mm
Die Tuben sitzen vorn und hinten press in den grauen Gussteilen, wodurch eine Verformung weg vom Rund komplett verhindert wird.

Aber natürlich werde ich Tests machen, ob sich die Kollimation unter Einfluss der Schwerkraft bei verschiedenen Winkeln ändert.

Grüsse Jochen
 
Da die Gewichtsverteilung beim C11 etwas anders ist als beim C8 benötigte ich keine neuen Tubushalter um das Teleskop mit Okularen ins Gleichgewicht zu bringen.
Es hat ganz knapp gereicht die alten Halter zu kürzen und die Bohrungen zu versetzen - das spart Zeit und Geld.

Link zur Grafik: http://www.arsmachina.de/astro/c11-18.jpg


Wenn das Wetter hält ist heute Abend first light, wobei ich primär mit Kollimieren der Tuben beschäftigt sein werde, mal sehen wie stark die schielen...

Grüsse Jochen
 
Heute Abend war first light.
In der Dämmerung habe ich am Stern kollimiert, zuerst die Tuben vertikal durch gegeneinander verdrehen parallel gemacht, horizontal stimmte es schon recht gut, die Sternbilder waren deckungsgleich, wenn die entsprechende Kollimationsschraube des EMS am Anschlag war.
Natürlich werde ich das noch optimieren, die Kollimation muss stimmen, wenn die Schrauben in Neutralstellung sind.

Heute wollte ich aber noch sehen, was das Ding leistet und am Ende blieben mir nur 10 Minuten, bis die Wolken da waren...
Aber für einen ersten Eindruck hat das gereicht, M13 war bei 100x (Kasai32) und 195x (Ethos 17) so unglaublich plastisch, wie ich ihn noch nie in einem Teleskop gesehen habe - was ich sah erinnerte mich viel mehr an eine Fotografie...
Und dabei war immer noch leichte Dämmerung und ein heller Halbmond...

Die 250x mit den 13mm Ethos waren dann natürlich zu viel, da zeigte sich auch, dass die schnelle Kollimation doch noch nicht perfekt war.

Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden, denn im schlimmsten Fall hätte das komplette Projekt auch scheitern können, wenn ich z.B. durch den langen Lichtweg gar nicht mehr in den Fokus gekommen wäre...
Doch so hat sich der ganze Aufwand, die investierte Zeit und natürlich auch das Geld gelohnt, das Ergebnis ist genau so geworden, wie ich es mir vorgestellt hatte.

Natürlich ist das Monster kein Instrument für jeden Tag, das merkte ich spätestens dann, als ich es bei Dunkelheit alleine wieder von der Säule gewuchtet und weggetragen habe.
Aber für die seltenen ganz speziellen Neumondnächte wird es sich zukünftig ganz sicher lohnen das DoppelElf aufzubauen :)

Grüsse Jochen
 
So langsam werde ich zum Alleinunterhalter, aber egal, ich möchte hier einfach alles dokumentieren, um anderen den Nachbau zu erleichtern.

Nach dem gestrigen erfolgreichen first light war heute die endgültige Justage angesagt.
Dazu verwende ich solche gehärteten Stahlbleche in verschiedenen Stärken, sozusagen Fühlerlehren als meterware :)

Link zur Grafik: http://www.arsmachina.de/astro/c11-20.jpg

Daraus habe ich mir einige Abschnitte geschnitten:

Link zur Grafik: http://www.arsmachina.de/astro/c11-21.jpg

Und so werden die Dinger verwendet, ich ändere damit den Abstand der Tuben an den Verbindungsstücken, in dem ich die Blättchen unterlege:

Link zur Grafik: http://www.arsmachina.de/astro/c11-22.jpg

Das sieht jetzt zwar einfach aus, ist aber ein sehr langwieriger Prozess.
Man muss sich an das richtige Mass herantasten, in dem man verschieden dicke Plättchen probiert - ziel ist es ja perfekte Kollimation bei Neutralstellung der Justageschrauben am EMS zu haben.
Jeder Tausch der Plättchen bedeutet aber, dass die Schmidtplatten heraus müssen, da die Verbindungsschrauben in den Tuben nur so zugänglich sind.

Am Ende hat sich gezeigt, dass die Tuben hinten einen Millimeter weiter auseinander müssen.
Also habe ich am hinteren Verbindungsstück links und rechts je 0,5mm unterlegt.
Am Verbindungsstück davor waren es je 0,3mm und davor dann je 0,1mm
Das vorderste Verbindungsstück blieb ohne Beilagbleche.

Die horizontale Achse war nun also ausgerichtet, die vertikale geht zum Glück sehr einfach, man muss nur die beiden Tuben so lange gegeneinander verdrehen, bis es passt.
Danach wurden dann die Verbindungsschrauben fest angezogen und fertig.

Die Wetteraussichten für heute sind gut, ich glaube ich werde mir später mal Saturn mit dem DoppelElf ansehen :)

Grüsse Jochen


 
Hallo Jochen,

ich verfolge dein Projekt auch schon seit Anfang an und bin immer wieder gespannt etwas neues von dir zu lesen. Also keine Sorge dein Projekt hat einige "stille Bewunderer" :smiley47:
Ich hatte mich auch schon gefragt, wie du das mit der Kollimation der Tuben zueinander hinbekommen hast. Die Antwort hast du ja gerade selbst gegeben. Eine Frage hätte ich aber doch noch. Kann man sagen, dass man mit dem doppelten C11 in etwa soviel sieht mit einem 20" im "Zykolpenmodus".?

CS
Carsten
 
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
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