Dach-Observatorium

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Camissa

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Aufbauen, abbauen, wieder aufbauen, warum geht das jetzt nicht, ging doch gestern, Problem lösen, abbauen, aufbauen, abbauen etc etc.

Ich habe die Nase voll. Mein Hobby ist Astronomie und nicht Astro-Equipment Auf- und Abbau! Deswegen wollten wir ein kleines Gartenobservatorium bauen. Freie Sicht nach allen Seiten habe ich aber nur in der Mitte des Gartens und da darf - so meine Ehefrau - kein Observatorium gebaut werden. Sämtliche Bestechungsversuche schlugen fehl. Mein Argument, eine stabile Säule mit einer Haube/Plane über der Montierung würde doch auch nicht hübsch aussehen, war ein strategischer Fehler, denn jetzt ist die Säule auch "verboten".

Nun habe ich im Internet eine, auf den ersten Blick, tolle Lösung gefunden.

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Detailbilder

Mein Dach hat 30° Neigungswinkel und ist ein recht einfaches Dach aus Aluminium-Profilen auf einer einfachen Balkenstruktur. Auf den Aluminiumprofilen sind Elemente für Solarstrom befestigt - ich produziere an einem guten Tag über 80 kWh Strom. Der Raum unter dem Dach ist ungenutzt, da liegen nur Isolierschaum Matten, Netzwerkkabel etc.

Ich könnte unter dem Dach zwei Räume bauen, einen Vorraum mit einer Spiraltreppe und einen Raum mit einem "Schiebedach", wie auf dem obigen Bild zu sehen. Man müsste einen Rahmen aus Stahlträgern bauen, der auf den tragenden Wänden verankert ist. Der Rahmen dient zur Befestigung der Montierung und ist nicht mit dem Dach verbunden.

Hat jemand schon mal so etwas gebaut und kann von Erfahrungen, Fallstricken etc. berichten?
Kann ich das so bauen, dass die Montierung stabil und ruhig genug für Astrofotografie ist?

Jeglicher Input ist willkommen. Lokale Bauunternehmer sagen natürlich, kein Problem, machen wir. Aber die haben alle keine Erfahrung, wie stabil und "wackelfest" eine Säule für die Astrofotografie sein muss.

Über Hinweise und Erfahrungen (nicht für bessere Bestechungsideen der Ehefrau, sondern für das Dach-Observatorium) würde ich mich freuen.

Herzliche Grüße,
Ecki
 
Hallo Ecki,

das sieht nach einer interessanten Lösung aus. Aber bei einem Wohnhaus hätte ich Bedenken wegen dem lokalen Seeing. Im Winter wird geheizt und das Haus ist selbst bei guter Isolierung wärmer als die Umgebung und im Sommer heizt sich das Dach am Tag auf und gibt es nachts an die Umgebung ab. Ich weiß nicht wie stark der Effekt im Einzelfall ist, aber wenn man so viel für ein kleines privates Observatorium ausgibt, möchte man sicher auch bestmögliche Bedingungen haben.

Gruß

*entfernt*
 
Hallo Ecki,

das Dach ist nicht Dein Hauptproblem, das kriegen gute Handwerker wirklich hin.

Wie ist das Haus gebaut? Ständerbauweise, Fachwerk, Holz, Stein massiv........?
Aus was besteht der Boden Deines Dachbodens, also die Decke der Räume darunter?
Holz/Eisenträger, Balkenlager, Hohlkörper-, Spannbeton..........
und da kommt es auch auf die Spannweiten der Decken an oder ob Du die Monti z.B. auf einer bis in den Keller durchgehenden tragenden Wand plazieren kannst.
Was passiert z.B., wenn du da wo Du die Monti plazieren kannst stehst, einen Holzbalken mit Wucht auf den Boden schlägst oder mit dem fuß aufstampfst. Merkst du Vibrationen?
(Ich habe von einem Fall gelesen, da war eine Dachsternwarte mit Ziel Fotografie fix und fertig gebaut und ausgestattet und dann hat sich jedes Auto, welches auf der benachbarten Straße vorbeifuhr, durch Vibrationen bemerkbar gemacht. visuell ist das nicht soooo schnell dramatisch)

Gruß
*entfernt*
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Wie ist das mit der Wärmeabgabe von den Dachplatten im Sommer, diese Hitze wird sich im Teleskop
bemerkbar machen, grade bei Planeten...
 
Hallo,

Danke für die Rückmeldungen. Das Haus steht in einer Sackgasse und es ist wirklich wenig los. Eine Auto pro Stunde, maximal. Wir sind ca. 20 Meter von der Straße entfern und das Haus ist aus Stahlbeton gebaut.

Eine Heizung haben wir nicht - wir sind ja in Afrika. An ganz kalten Tagen zieht man sich einen Pullover über und ansonsten reicht der Kamin bzw. Fußbodenheizung in den Bädern.

Durch unsere beiden Meere hier am Südzipfel Afrikas kühlt es Abends immer recht schnell ab. Selbst wenn im Sommer in der Sonne mittags mal bei über 30 Grad sind, abends um 10 haben wir dann 18 Grad und sitzen im Pullover draußen. Wie schnell das Dach abkühlt, weiß ich natürlich nicht. Das ist ein wichtiger Hinweis, daran habe ich noch gar nicht gedacht.

Die Decke der Etage unter dem Dach besteht aus einer einfachen Holzkonstruktion, mit von unten verputzten Trockenbauplatten. Man müsste schon einen Stahlrahmen, der auf den Wänden aufliegt, als Fundament für die Montierung nehmen und dann einen Boden darauf bauen.

Herzliche Grüße,
Ecki
 
Hallo Ecki,

dein Vorhaben ist eine wunderbare Idee, das ist das Beste was du tun kannst, vorausgesetzt die Statik paßt . Ich kenne von div. Kunden ähnliche Dach Observatorien.

Nachfolgend ein link eines Freundes und Kunden, der nahe Kapstadt wohnt und auch ein Dach Observatorium betreibt.
Schau auf seiner Homepage unter Kontakt nach seiner Email Adresse und setzt dich bei Interesse wegen Erfahrungsaustausch mit ihm in Verbindung. Ich kenne ihn gut, er wird dir sicher gerne Auskunft geben. Vielleicht ist sein Standpunkt ja auch in deiner Nähe.

Der größte Vorteil ist der, daß man sich oben auf dem Dach weit über dem Boden befindet und das meist schlechte, bodennahe Seeing unter sich läßt.
Ich hab bisher nur gute Erfahrungen mit solchen Dach Sternwarten machen können. Ver Vorteil des hohen Standpunktes überwiegt alle nachteiligen anderen Nebeneffekte.

Link: astro Cabinet

Beste Grüße
Rudi
Fernrohrland
 
Hi,
ich habe vor einiger Zeit eine solche Dachsternwarte mit schiebbarem Dach gebaut. Das ist wirklich eine praktische Lösung.
PROs:
- Hoch über dem Boden
- lässt sich fast unsichtbar in das Dach integrieren
- man ist ganz nahe dran am Teleskop
CON:
- Seeing über der Dachfläche ist wirklich ein Thema (am besten so ausrichten, das deine Hauptbeobachtungsrichtung kein Dach drunter hat)
- Aufwärmen des Teleskops: Bei mir wurde es wirklich heiß im Sommer, musste dann schon früh das Dach öffnen zum Auskühlen
- Wenn es im Wohnhaus ist, muss der Raum ggf. extra isoliert werden (wohl bei dir kein Thema...)

Die Säule ist natürlich ein echt wichtiger Punkt. Ich hatte mir unter die Zimmerdecke zwei Stahlträger eingezogen, Löcher in die Decke gemacht und entsprechend lange und stabile Stahlrohrprofile als "Stativ" hochgezogen. Bei direkter Montage auf einer "normalen" Zimmerdecke wirst du enorme Vibrationen haben.

Sag Bescheid, falls du Bilder sehen willst...

VG
Torsten
 
Hallo Rudi,

danke für den Link. Sommerset West ist 40 Minuten von uns entfernt - also für hiesige Begriffe in der Nachbarschaft. Ich werde den Sternenfreund mal anschreiben.

Hallo Thorsten,

- Seeing über der Dachfläche ist wirklich ein Thema (am besten so ausrichten, das deine Hauptbeobachtungsrichtung kein Dach drunter hat)
Was meinst Du mit Ausrichtung? Ich stehe da etwas auf dem Schlauch. Ich wollte den Raum so groß bauen, daß das Teleskop nicht darüber hinausragt.

Über Bilder würde ich mich freuen. Gerne auch als PM.

Herzliche Grüße,
Ecki
 
Hi Zusammen
ich selber habe keine Hütte mit Kuppel oder ein Abroll dach auf dem Haus. bin leider einer von Vielen die Auf und ab bauen müssen. wie währe es mit Ventilatoren im Abroll Dach zum ausgleichen wenn es mal schlechtes wetter gibt? egal ob im Norden oder im Süden der Erde.
grüsse aus der Schweiz *entfernt*ssandro
 
Hallo,
ich habe seit über 10 Jahren auch so ein Schiebedach, allerdings nicht im Wohnhaus, sondern mitten in einem großen Scheunenflachdach. Ich kann Rudi nur zustimmen: Der Abstand zum Boden bringt große Vorteile (Seeing, Bodendunst). Und der Einfluss des Seeing über der Dachfläche hängt ja überwiegend von der Wärmekapazität des Daches ab. Bei meinem Pappdach ist das in der Nacht vernachlässigbar, dis Dachfläche hat nach Sonnenuntergang fast sofort Außentemperatur. Dein Blechdach mit Isolierung sollte auch sehr schnell ausgekühlt sein. Problematisch wird es nur am Tag: Sonnenbeobachtung aus meiner Sternwarte kann ich vergessen, das ist wie über einer heißen Herdplatte.
Viele Grüße Jens
 
Guten Abend an alle!
Lese auch diesen Beitrag mit Interesse - eine 3 m Kuppel auf dem Boden plus Genehmigung des Nachbarns ist auf meinem kleinen Grundstück (450 qm) hier in der Stadtgrenze zu Düsseldorf schlecht realisierbar!
Welche Optionen mit grossen Schiebedachfenster und (abschattbar!!!!)- sowie seitlich oder nach oben auf Schienen verfahrbare Fenster/Segmenten - ca. 2 x 3 m oder sinnvoll kleiner (14" Meade und 6"/F8 TMB Apo auf einer Lichtenknecker M 100B visuell im Tandem - wäre sinnvoll?? Boden Beton und der Raum ist isoliert mit Dämmung und Regibs - dazu eine isolierte Tür zum Treppenhaus! "Air vents" - schaltbar könnten installiert werden-
Im Netz habe ich dazu kaum Infos bekommen.

Würde mich freuen, wenn jemand mir da Hilfestellung gibt und auch mögliche Firmen benennt!

Schönen Sonntag Abend und lieben Gruß Oliver

P.S. Guten Rutsch an alle, die diesen Beitrag lesen!
 
Hi Sternsucher
ich habe keine Kuppel oder Abroll Dach!!! o_O:eek::cry:
hab ich mich sehr lange herumgeschlagen was ich machen könnte?! die Antwort bei mir: ich bleibe mobil (Auf+ab Bau)
frag die Firma www.baader-planetarium.com oder Firmen in der Umgebung an ob sie dir helfen könnten eine Dach Sternwarte zu realisieren. den Raum ist wie du schreibst: ist ausgebaut. versuch ne flache Konstruktion zu planen.

wünsche ebenfalls gute neues 2020
*entfernt* (*entfernt*ssandro) aus der Schweiz
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Oliver,
die Fa. Sunshine-Wintergärten baut Panorama-Schiebedachfenster auf Maß, die in der Dämmung verschwinden (s. Bildergalerie auf dortiger web-Seite).
Es ist meines Wissens die einzige Fa. , die so etwas anbietet. Wir sind sehr zufrieden mit dieser Lösung.

Gruß

Nadirus
 
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