Deep Space Climate Observatory

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P_E_T_E_R

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Deep Space Climate Observatory

Deep Space Climate Observatory (DSCOVR) wurde am 11. Februar diesen Jahres gestartet und war 100 Tage lang auf dem Weg zum Lagrange Punkt L1 unterwegs, also 1,5 Millionen Kilometer in Richtung Sonne. Dort ist das Observatorium am 8. Juni angekommen und befindet sich seitdem in einer Testphase.

Zum Messprogramm gehört u.a. eine ständige Überwachung des Sonnenwindes, was eine Frühwarnung für die Erde vor bevorstehenden Sonnenstürmen ermöglicht. Des weiteren sollen alle zwei Stunden Vollbildaufnahmen der sonnenbeschienenen Seite der Erde übertragen werden:

Once EPIC begins regular observations next month, NASA will post daily color images of Earth to a dedicated public website. These images, showing different views of the planet as it rotates through the day, will be available 12 to 36 hours after they are acquired.

Ein paar hübsche Testaufnahmen wurden bereits in den vergangenen Wochen veröffentlicht:

NASA Captures "EPIC" Earth Image

Africa and Europe from a Million Miles Away

Heute kamen noch Bilder dazu, auf denen der Mond vor der sonnenbeschienenen Erde vorbeizieht. Bislang kannte man das nur als Simulation von Planetariumsprogrammen:

From a Million Miles Away, NASA Camera Shows Moon Crossing Face of Earth

Animation on Youtube

Credit: NASA/NOAA
 

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Ja, die sind wirklich cool die Bilder. :applaus:

Bin gespannt, ob es auch mal Vollmond-Aufnahmen gibt,
d.h. mit dem Mond hinter (oder knapp über/unter) der Erde.

Gruss
Thorsten
 
Cooles Bild. Was mich aber stutzig gemacht hat sind die Größenverhältnisse. Ist euch auch aufgefallen dass der Mond etwas zu groß erscheint? :gutefrage:

Habe mal nachgemessen: Das Verhältnis des Durchmessers der Erdscheibe zum Durchmesser der Mondscheibe auf dem Foto beträgt ca. 2,73 : 1. Das Verhältnis der wahren Durchmesser beträgt aber ca. 3,66 : 1.

Der Grund für diesen scheinbaren Widerspruch ist natürlich, dass die Raumsonde zum Aufnahmezeitpunkt näher zum Mond als zur Erde stand. Geht man mal der Einfachheit halber davon aus, dass Erde und Mond Scheiben sind :pfeif: kommt man mit Hilfe des Strahlensatzes auf folgende Gleichung:

2,73/3,66 = (d_SE - d_ME) / d_SE
wobei d_SE = Abstand Sonde-Erde und d_ME = Abstand Mond-Erde.

Wenn man diese Gleichung auflöst erhält man:

3,66*d_ME = (3,66-2,73)*d_SE,
d_SE = ca. 3,93*d_ME. Bei einer Entfernung Erde-Mond zwischen ca. 363.000 und 406.000 km komme ich dann auf eine Entfernung Sonde-Erde zwischen ca. 1,43 Mio. km und 1,60 Mio. km.

Das kommt also ziemlich gut hin mit den Informationen aus dem Artikel! Scheint kein Fake zu sein, das Foto! :biggrin:

Thomas
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Zitat von ThN:
Cooles Bild. Was mich aber stutzig gemacht hat sind die Größenverhältnisse. Ist euch auch aufgefallen dass der Mond etwas zu groß erscheint? :gutefrage:
Mir gings grad andersrum.
Da ich auf meinem Desktop das schöne Bild von Cháng'é-5T1 habe,
kam mir der Mond zunäxt erst mal klein vor.
Dass da ne Sonde aus über 1Mio km auf die Erde schaut
musste ich mir dann erst einmal klar machen. :augenrubbel:

Zitat von ThN:
Das kommt also ziemlich gut hin mit den Informationen aus dem Artikel! Scheint kein Fake zu sein, das Foto! :biggrin:
Zumindest versteht der Faker was von Astronomie und Perspektive. :biggrin:

Gruss
Thorsten
 
Mich haben eher die Belichtungsverhältnisse auf den ersten Blick irritiert. Durch den schwarzen Rand am Mond sieht es auch aus wie eine schlechte Fotomontage :)

Muss man einfach mal eine Minute wirken lassen, schon toll - und doch irgendwie so irreal...
 
Der schwarze Rand ist ein Rest Phase, es ist nicht 100% Neumond,
bzw. die Sonde nicht 100% exakt zwischen Erde und Sonne.

Die farbigen Ränder (grün) sind aus technischen Gründen,
ein Komposit mit Filtern, der Mond hat sich bewegt inzwischen...

Noch'n Gruss
Thorsten
 
Zitat von MiMeDo:
Zumindest versteht der Faker was von Astronomie und Perspektive. :biggrin:
Ja tut er. Das ist wirklich die Rückseite des Mondes!
Das stimmt in der schönen Montage von Peter nämlich nicht. Dort fehlt nicht nur der "signifikant wichtigen Schattenwurf" sondern es wurde auch die "falsche" Seite des Mondes verwendet. :/

Da die mir als Beobachter ja unbekannt ist musste ich erst mal Kartenmaterial zu studieren. Ist durchaus eine interessante Seite mit weniger Fläche für Mare und weitaus mehr Kratern. :augenrubbel:

Gruss und cs,
Bernd
 
Nein auf der Rückseite des Mondes haben ja die Nazis ihre Basis aufgebaut wie wir aus dem Film "Iron Sky" wissen. Und damit ist jetzt für mich zumindest bewiesen, dass die Bilder vom Space Climate Observatory alle gefälscht sein müssen. Dort ist nämlich weit und breit davon nicht zu sehen. :/

Jetzt noch mal Ernst. Die Bilder sind beeinduckend. Ich hoffe aber auch auf weitere Nutzen. Den Klimawandel wissenschaftlich zu beobachten wäre sicher einer.

Gruss und cs,
Bernd
 
Daily Views of Earth Available on New NASA Website

Es hat eine Weile gedauert, aber mittlerweile kann man unsere blaue Murmel in all ihrer Pracht vom L1 Lagrange Punkt bewundern. Die NASA stellt nun mit einer Verzögerung von etwa einem Tag regelmäßig alle zwei Stunden Bilder vom Deep Space Climate Observer (DSCOVR) ins Netz. So kann man denn die Rotation unseres Planeten wie in einem Planetariumprogramm abspulen, mit dem Unterschied, dass es keine simulierten, sondern echte Bilder sind:

epic.gsfc.nasa.gov

Credit: NASA/Goddard

 

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Und weiter geht's ...

Credit: NASA/Goddard
 

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Mal ne Frage.... Es ist mir in der letzten Zeit aufgefallen, das aus unserem blauen Planenten allmählich der weiße Planet wird. Wenn man sich die Bilder ansieht sind verdammt viele Wolken und Dunstschleier um den Globus verteilt. Man kann stellenweise ja kaum die Kontinente erkennen. Blau ist schon weniger dominant.
 
"So haben Sie Mondfinsternis noch nie gesehen"

Ohje, der Spiegel wollte anscheinend auch die Mofi-Bilder der NASA zeigen, hat dabei aber die alten Bilder von der Passage des Mondes vor der Erde erwischt. Das ist dann natürlich gar keine Mofi.

Bei astronomischen Themen verstehen Journalisten anscheinend nur Bahnhof ...

 

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Gibt's eigentlich auch Aufnahmen von der Sonde
wie der Mond hinter der Erde vorbeizieht? :gutefrage:

Fragt
Thorsten
 
Schau doch einfach mal weiter oben im Thread. ;)

Bis dann:
Marcus
 
Ups, stimmt, gute Idee! :super:
Danke für den Tipp! :blush:

Wobei "Eclipse"... das ist wohl eher eine "Occultation" (Bedeckung, nicht Finsternis).

Gruss
Thorsten
 
Schon klar dass an dem Tag eine MoFi war,
aber die Aufnahme von DSCOVR zeigt sie eher nicht.
Und das macht auch Sinn, weil die Sonde ja nicht genau im L1-Punkt sitzt
sondern die berühmten Lissajous-Figuren drum rum fliegt.
Das sieht man bei den Mond-vor-der-Erde-Bildern,
dass da stets noch ein kleines, aber deutliches Stück Phase vorhanden ist
(die schwarze "Photoshop-Sichel").

Genauso sollte es beim Vollmond sein, die tatsächliche MoFi
ist schlicht und ergreifend ausserhalb des üblichen Blickfeldes.

(Ich hoffe ich habe mich verständlich ausgedrückt... :pfeif:)

Gruss
Thorsten
 
Zitat von MiMeDo:
Schon klar dass an dem Tag eine MoFi war, aber die Aufnahme von DSCOVR zeigt sie eher nicht.
Ja eben, weil in diesem Fall die Erde während der 1:12 h dauernden Totalität die Sicht von DSCOVR auf den Mond versperrte. Das wurde ja bereits gesagt.

Das muss aber nicht zwangsläufig passieren, weil der Satellit in seinem Lissajous Orbit um den L1 Lagrange Punkt zur Vermeidung von Kommunikationsstörungen absichtlich in einem minimalen Winkelabstand von 4° zur Sonnenrichtung gehalten wird, siehe Abbildung unten.

weil die Sonde ja nicht genau im L1-Punkt sitzt, sondern die berühmten Lissajous-Figuren drum rum fliegt.
Vom L1 erscheint die Erde unter einem Winkeldurchmesser von etwa 0,5°. Wenn bei einer totalen Mondfinsternis Erde, Mond und Sonne nahezu auf einer Linie in der Ekliptik stehen, kommt es dann wesentlich auf die ekliptikale Breite des Satelliten an, ob der Mond von dort sichtbar ist, oder von der Erde verdeckt wird. Für die hier diskutierte Mondfinsternis am 28. Sep. 2015 war letzteres der Fall.

Umgekehrt muss nicht jeder zentrale Transit von Erde und Mond aus der Perspektive von DSCOVR automatisch mit einer Finsternis einhergehen, siehe z.B. den hier bereits berichteten Transit des Mondes vor der Erde vom 16/17 Juli 2015.

Wenn DSCOVR noch ein paar Jahre funktionsfahig bleibt, werden sicher noch weitere Finsternisse aufgezeichnet, und da werden dann auch Orbitpositionen dabei sein, die den gesamten Verlauf einer Mondfinsternis ohne Abdeckung durch die Erde zeigen.

C. Roberts et al. (AAS 15-611) LISSAJOUS Orbit Control for the Deep Space Climate Observatory Sun-Earth L1 LibrationPoint Mission

C. Roberts et al. (AAS 15-613) EARLY MISSION MANEUVER OPERATIONS FOR THE DEEP SPACE CLIMATE OBSERVATORY SUN-EARTH L1 LIBRATION POINT MISSION

Image Credit: C. Roberts et al.
 

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