Delosokulare unterschiedliche Vergütungen

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Diskussionen über dieses Thema sind älter als das Internet.

Z.B. wurde diese Thematik schon vor mehr als 10 Jahren im Jülich Forum diskutiert da ging es um Ferngläser mit unterschiedlicher Vergütung. Walter E. Schön hatte damals einige betroffene und aufgebrachte Anwender beruhigen können.
Es ist schon verständlich, daß dieses Thema immer wieder neu aufkommt und die Anwender verunsichert.
Was bis heute dazu fehlt, ist eine Stellungnahme der Hersteller.

Aber wie erwähnt ist das ein kosmetischer "Fehler", der sich beim beobachten nicht negativ auswirkt.
Grüße
Rudi
 
Hallo Rudi,

die wenigsten Hersteller äußern sich überhaupt qualifiziert dazu, was sie für Mindestanforderung an ihre Vergütung stellen. Es gibt wunderbare Abkürzungen, aber buchstäblich nichts dahinter. Wenn man mal eine Peak-Transmission genannt bekommt, dann ist das schon viel, meist aber wird diese Angabe dann noch so hingestellt, als wäre das die Transmission im gesamten Fenster (wie auch immer man "Fenster" mal bezüglich Wellenlänge definieren mag).

Für die Pentax XW bekommt man von Pentax selbst Transmissionsdiagramme für das gesamte Okular:
p62.gif

So stelle ich mir gute Kundeninformation vor.

Clear Skies
Sven
 
Hallo zusammen nur zur Info,

habe beide Okulare nun zurück gesendet per Widerruf. Die beiden Okulare kamen mit unterschiedlichen Staubkappen und unterschiedlichen Vergütungen bei mir an und wiesen zumindest leichte d h minimale Schiebespuren an den Okularhülsen auf. Habe ich sonst nicht bei neuen Okularen, selbst meine 6 Wochen alten Okus haben das nicht.
Die Staubschutzkappe die anders war ( ca 1 cm höhere Staubschutzkappe passt so nicht in meinen Okularkoffer) hätte ich mir neu dazu kaufen können, die minimalen Schiebespuren wären für mich verschmerzter gewesen, wenn sonst alles in Ordnung gewesen wäre, aber alles zusammen, nee.
Hab heute Morgen im Garten gearbeitet und während dessen reifte plötzlich der Endschluss, bin doch richtig sauer darüber geworden. Alle Okulare zusammen die ich dort kaufte haben mehr als 2500 Euro gekostet. Vielleicht bin ich auch zu pingelig, mach sein, aber kann da nicht aus meiner Haut raus und wann es wettertechnisch möglich ist schwache/schwächste Sterne zu beobachten und zu vergleichen um Unterschiede festzustellen, steht auch noch buchstäblich in den Sternen.
Unterdessen läuft die Widerrufsfrist ab und dann....

VG u CS
Michael
 
Ja entweder akzeptiert man diesen kosmetischen Mangel, kann sich damit arrangieren oder man kann partout nicht leben damit, auch wenn man es versucht, wie im Falle Michael. Bei diesen Kaufsummen muss man sogar etwas pingelig und letztendlich 100 Prozent zufrieden sein. Wenn derartige Diskussionen bereits seit den Anfängen des Internets geführt werden haben einige Optikhersteller in der Vergangenheit doch einiges in Sachen Aufklärung versäumt, man möchte schließlich auch im Detail wissen was man dort kauft, tut mir leid für Michael, Gruß und CS *entfernt*
 
Hallo Sven,
danke dir, gibts dir immer viel Mühe und hast ja so Recht.

Hab mir aktuell nochmals Okular Paare von Baader Hyperion u. Morpheus, auch von Expl. Sci., ebenso Ferngläser von Kowa, Vixen, Leica, Swaro. und Zeiss angeschaut, alle haben sie unterschiedliche Vergütungen...

Wenn ich jetzt einem Kunden davon was hätte verkaufen sollen, der auf gleiche Vergütungen besteht, hätte ich ihn wieder weg schicken müssen.
Beste Grüße
Rudi
 
Hallo zusammen,

nur als Anmerkung und Erfahrungen im kleinen von meiner Person: mein ehemaliges Leica Noctovit und mein derzeitiges Canon IS 10x42 il sowie mein APM 120 SD - alles Ferngläser haben mit meinen Augen beobachtet unter verschiedenen Lichtquellen exakte Vergütungsfarben/Reflexionen rechts wie links.


VG u CS
Michael
 
Hallo Michael, bei all meinen Ferngläsern die ich im Laufe der Zeit besaß, hatte keines unterschiedliche Reflexe. Vielleicht wird da bei der Montage auch schon drauf geachtet zwei identisch aussehende Linsenpakete zu verbauen. Bei Okularen aber, die auch noch als besonders binotauglich beworben werden, besteht bei mir kein Bedarf für bunte Reflexe, Gruß und CS *entfernt*
 
Hallo zusammen,

interessant ist die Transmissionsgrafik bzgl. Pentax. Merkwürdig finde ich, dass das Transmissionsmaximum erst bei 550nm (oder sogar erst knapp danach) erreicht wird. M.W. liegt das Empfindlichkeitsmaximum des nachtadaptierten Auges bei etwa 510nm, bei 550nm ist das Auge sogar nur noch etwa halb so empfindlich. Die interessanten Bereiche von Hß und OIII liegen ja bei noch kürzeren Wellenlängen (486nm, 496nm und 501nm). Diese maximalen Transmissionsangaben bei 550nm habe ich aber auch schon bei anderen Grafiken oder Tabellen gesehen... :unsure:
Die multicoatings, zusammen mit den Glasmaterialien, bestimmen das Transmissionsverhalten des Okulars
und insbesondere auf den kurzen und langen Lichtwellenlängen.
Das ist für mich wichtig.
Und wen es da Unterschiede in den multicoatings oder Glassmaterialien am gleichen Okular geben sollte,
dann wäre ich richtig sauer, und egal welche Ursachen und Erklärungen es dazu geben mag.
Da stimme ich dir 100% zu.

Wiederum krass sind die Beispiele von Olaf der beiden 16mm Nagler. Vielleicht bin ich da kleinlich, aber so etwas möchte ich wirklich nicht im Köfferchen haben. Wie schon in meinem Post oben gesagt, bröckelt bei mir die "Magie" von TeleVue (schon seit längerem). Wenn man von klappernden Linsen und derart unterschiedlichen Vergütungen liest, möchte ich zu diesen Preisen so etwas wirklich nicht mehr kaufen. Mein zuletzt erworbenes 11mm Nagler T6 reiht sich zum Glück in die minimalen Unterschiede der Reflexe in Grün der anderen TV-Okulare ein, obwohl die Reflexe deutlich heller sind als bei meinem schon älteren 5mm T6.

salü, volker. :coffee:
 
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Hallo Volker,

Ausnahmen bestätigen die Regel...;)

Ich besitze die Delos 10, 8, 6, 4,5 mm sowie das Ethos 4,7 mm. Da klappert bei keinem irgendetwas. Die Mechanik funktioniert so, wie es sein sollte. Die Delos besitzen bis auf das 10 mm alle die gleiche grüne Vergütung. Störende Reflexe konnte ich in keinem der aufgeführten Okulare bemerken, weder mit kleiner noch mit großer Öffnung. Also...bin sehr zufrieden damit. Einzig das Ethos verwende ich so gut wie nicht mehr, zumal ich mit Brille beobachte.

Ich vermute aufgrund aller mir bekannten Berichte, dass die überwiegende Mehrheit der User ganz ähnliche Erfahrungen mit den Vergütungen/Reflexen wie ich gemacht haben.

Viele Grüße
Werner
 
Hallo Volker,

die meisten Optiken, die wir hier benutzen, sind für die grüne e-Spektrallinie optimiert.
Das betrifft die Minimierung der Abblidungsfehler und oft auch die Maximierung der Lichttransmission.

Nicht desto weniger haben die Pentax XW Okulare immer noch in dem blauen Spekralbereich eine hohe Trnasmissivität, und durch die Pentax XW sieht man auch die meistens 'bläulichen' Galaxien heller als durch andere Okulare mit einem vergleichbar weiten Feld und ähnlichen Beobachtungskomfort.
Als Testobjekt nehme ich hin und wieder die kleine NGC 6207 Galaxie in der Nähe von M13. Hier schlägt das Pentax XW 10 mit dessen SMC Multicoatings das sonst hervorragende Swarovski 45x S W Okular, wenn es um die Disziplin der visuell wahrgenommenen Objekthelligkeit geht.

LG,
Jiri
 
Hallo zusammen,

interessant wäre vielleicht, wieviel Prozent Unterschied an Lichttransmission man mit dem Auge überhaupt feststellen kann und welche Methode sich da am besten dazu eignet.

Ich war immer ein Fan der alten Meade-Serie 4000, besonders der UWA-Okulare. Sie hatten noch die alte blassblaue MgF2-Vergütung, das 6.7mm UWA kam bei 500nm gerade mal auf eine Transmission von 86% (90% bei 550nm). Bei schwachen Planetarischen Nebeln orientierte ich mich manchmal an gerade noch sichtbaren Sternen, die in deren Nähe standen. Wenn ich diese Sternchen heute mit Okularen sehe, die eine um 5% bessere Transmission haben, fällt mir das deutlich auf. Ein Feld mit Sternchen genau vermessener Helligkeiten wäre wohl zum Vergleich von Transmissionswerten gleicher Okularbrennweiten geeignet, evtl. die Umgebungskarte eines Veränderlichen mit Vergleichshelligkeiten, oder -qualitativ- die Sternchen eines passenden Offenen Sternhaufens... :unsure:

PS: Was wäre wohl aus diesen tollen Achtlinsern von Meade geworden, wenn man sie mit Spitzentechnologie vergütet hätte, statt eine neue, "bessere" Serie auf den Markt zu bringen?

salü, volker. :coffee:
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Volker,

die gute Nachricht ist, dass auf einem Teil der Flächen der alten UWA Serie 4000 schon eine Mehrschichtvergütung war, aber meiner Ansicht nach noch nicht nach heutigem Standard.
Die schlechte Nachricht ist, dass die Transmission des UWA 6,7mm für blaue Farbanteile noch schlechter ist. Ich habe da eine seinerzeit von Markus Ludes beauftragte Messung etlicher Okulare gespeichert. Vielleicht ist es die, aus der Dein Wert stammt. Da gibt es die Werte
450 nm: 78.50%
500 nm: 85.86%
550 nm: 89.86%
600nm: 91.25%
650 nm: 90.57%
Bester Wert: 91.25% bei 600 nm
Das am ehesten von der Technologie her vergleichbare 4,8mm Nagler erreicht:
450nm: 87.76%
500nm: 91.37%
550nm: 91.52%
600nm: 94.58%
650nm: 95.83%
und beste Transmission 95.90% bei 640 nm. Die in der Messung schon vertretenen Nagler Typ 6 werden von vielen Sternfreunden auch nicht gerade für Transmissionswunder gehalten, liegen aber im Vergleich zum 4,8mm Nagler bei 450nm noch 3% höher, bei 500nm etwa gleich, bei 550nm nochmal mehr als 3% drüber.

Der Punkt ist allerdings: Beim visuellen Vergleich zählt nicht einfach nur die Transmission, sondern auch der subtile Hintergrund, der aus verschiedenen Gründen aufgehellt sein kann: Mehrfachreflexionen im Okular, die sich durch schlechte Vergütung erheblich verstärken können (99% Transmission gegenüber 99,5% Transmission bedeutet einfach einen doppelt so hellen Reflex), und Streulicht aus 1001 Ursachen wie schlechte Politur, Substrat, Linsenkanten, schlechte Verblendung, schlechte Schwärzung, kommend aus dem Teleskop oder durch seitlichen Lichteinfall.

Wenn man also nicht gerade so einen Reflex-Rechner anwirft, wie er heutzutage immer noch nicht "mal eben so" 10 Flächen in wenigen Sekunden berechnen kann, kann man die Transmission nicht als Ursache für eine schlechte Sternerkennbarkeit festnageln. Trotzdem habe ich auch mehr Erfolg bei "blauen" Objekten, also eher Galaxien und Sternhaufen, wenn ich andere Okulare dafür bemühe.

Was ich auch zu gerne wüsste: Ob die schlechte Transmission womöglich an den verwendeten Glassorten hängt. Das wäre wirklich ein Grund, dieses Design nicht nochmal aufzulegen. Ansonsten wäre es schon eine wirklich hübsche Sache, diese Okulare mit moderner Vergütung und zeitgemäßer Transmission zu erhalten. Jedenfalls... wenn es nicht mehr als ein Ethos kostet...

Clear Skies
Sven
 
Die Lichttransmission der Okulare wurde gemessen und bei AstroVox als Tabelle veröffentlicht.

LG,
JG
 

Anhänge

  • Eyepieces transmissivity astrovox.pdf
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Hallo Sven,

Vielleicht ist es die, aus der Dein Wert stammt.
nein, ich konnte vor einiger Zeit im Physiklabor selbst ein paar meiner Okulare vermessen. Ich kenne aber diese Liste von Markus Ludes: www.amateurastronomie.com/Astronomie/tips/tips3.htm
Gerade bei der Serie 4000 wäre ich eher vorsichtig. Da gibt es jede Menge verschiedener Okulartypen, allein von meinem alten UWA 6.7mm kenne ich mindestens drei verschiedene Typen. Die gesamte Serie 4000 (Plössl, SWA, UWA) ist fast schon ein Sammelgebiet mit den verschiedenen Arten bestimmter Okulare, z.B. "JAPAN" eingeschlagen in die Hülse, eingraviert in den schwarzen Okularkörper, leicht verschiedene Vergütungen etc...

Die Genauigkeit der Angaben in der Liste finde ich sehr übertrieben. Bei diesen Messungen gibt es auch immer zufällige Fehler. Eine Fehlerrechnung führt dann normalerweise zu einer vernünftigen Genauigkeitsangabe. Die Charge einer Okularproduktion ist ebenso ein Faktor, der Genauigkeiten von 0.01% wohl nicht zulässt.

salü, volker.
 
Volker,

wusstest Du, dass die Liste, die Du von Markus Ludes übernommen hast, ein Ausschnitt aus dem AstroVox-Original in der Post #43 ist?
LG
Jiri
 
Hallo Volker,

von den UWA Serie 4000 habe ich derweil einige Exemplare in den Händen gehabt. Die Smooth-Tops sind recht selten und die ältesten der Reihe. Davon kenne ich ein... kaputtgeputztes und ein gutes 6,7mm. Von denen mit Augenmuschel kenne ich drei 6,7mm und drei 8,8mm. Besonders bei den 6,7mm ist aufgefallen, dass die Vergütungsfarben unterschiedlich satt ausfielen. Am Himmel tat das aber nix. Beim 4,7mm würde ich sagen, dass ich nur das eine gut kenne, das ich meins nenne und beim 14mm bin ich nicht sicher, ob ich durch mehr als das meinige durchgeschaut habe. In der Summe der Eigenschaften ist das 14mm auch durch das 14mm ES 100° am Nachthimmel obsolet geworden. Die anderen sind im Einsatz. Die beiden 6,7mm sind im Bino ein Geheimtipp für helle Objekte.

Was die Serie 4000 insgesamt angeht, muss darf man die guten Eigenschaften nicht verallgemeinern. Die meist vorgefundenen Plössls sind nur die Vierlinser, also Symmetricals, mit schlicht nicht mehr zeitgemäßer Vergütung, die SWAs sind nur etwas für kleine Öffnungsverhältnisse, also eher im Mak oder SC gut aufgehoben und auf demselben Stand der Vergütung. Ein Fünflinser-"Plössl" habe ich noch nicht in die Finger gekriegt, aber selbst wenn das Design in etwa den Eudia/Ultima entspricht, dürfte doch auch da wieder die veraltete Vergütung der Sargnagel sein. Die Plössl sind sicher sämtlich solide Gebrauchtokulare, aber die UWA sind einfach deshalb eine Bank, weil sie aus den heute sehr schnellen Optiken so gute Spots herausholen.

Clear Skies
Sven
 
die SWAs sind nur etwas für kleine Öffnungsverhältnisse, also eher im Mak oder SC gut aufgehoben und auf demselben Stand der Vergütung.
...mein Meade SWA 13.8mm habe ich sogar immer noch. Es war mein erstes WW-Okular und ist nach 30 Jahren immer noch im Dienst. Hat aber wohl eher mit dem angenehmen Einblick und Nostalgie zu tun. Aber am C8 war auch die Abbildung wirklich gut, über dessen Transmissionswert :eek: (der steht in keiner Liste!) möchte ich hier taktvoll schweigen... :affemund:

viele grüsse, volker. :coffee:
 
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