Dobson & Deepsky - Da geht doch was !

In "echt" kommt man dem ganzen wohl mit einer unmodifizierten Consumer Kamera am nächsten. Deren Empfindlichkeistverlauf orientiert sich an der Tagesempfindlichkeit des Auges. Aber auch da gibt es Unteschiede. Während ein Herstellen nur 25% H alpha durch lässt, sind es beim anderen 60%.

Die Zäpfchen liegen bei H alpha noch irgendwo bei 10% im Vergleich zu 555nm, bei OIII bei ca. 35%, H beta bei 15%. Das ist alles nicht so toll, d.h. mit dem menschlichen Farbsehen wird man hauptsächlich die Reflexionsanteile wahrnehmen. D.h. die Kameras mit 25% Durchlass kommen zusammen mit den Empfindlichkeitsabfall gegen Rot und Blau dem ganzen wohl am nächsten. OIII und H beta werden aber vermutlich trotzdem noch überproportional stark betont.

Bei den fürs Nachtsehen zuständigen Stäbchen dagegen liegt das Maximum bei 507nm, d.h. optimal für OIII und H beta, dass auch noch bei ca. 85% liegt. H alpha kann man nachts gar nicht wahrnehmen. Daher hat man mit UHC und OIII Filtern visuell so einen starken Kontrastgewinn. Der H alpha Anteil bei UHC Filtern spielt visuell keine Rolle. Für UHC ist nur wichtig, dass er H beta durchlässt. H beta ist aber 10x schwächer als H alpha. Visuell sieht man also Wasserstoff im Vergleich zu Sauerstoff 10x verstärkt. Das ist aber dann schwarzweiß.

In "echt" kriegt man es bei den diskreten Strahlern also gar nicht hin. Daher muss man sich darüber eigentlich auch keinen Kopf machen und macht das entweder so wie es der gängigen Mode entspricht oder so wie es einem am besten gefällt. Ich machs so wie es mir persönlich am besten gefällt oder vielleicht noch so wie es meiner Frau gefällt, wenn ich es an die Wand hängen will ;)

Grüße,
Joachim
 
Hallo,

man freut sich ja nach der langen Durststrecke über jede kleine Gelegenheit.
Am 25.02.24 war M43 mein Ziel.

Asi462mm: 447 x 1 Sek. mit Rg610 & IR-Cut Filter
Asi120mc: 140 x 1 Sek.
L-RGB:
m43-250224-1500mmc.jpg


Gruß,
Holger
 
Hallo,

jetzt wollte ich unbedingt nochmal M1 mit der neuen Asi462mm probieren.
Dabei sollte ich wieder die Filter testen, also RG610 mit IR Cut für H-Alpha, OIII & IR-Cut und nur den IR Cut.

Den Anfang machte der Rotfilter. Belichtungszeit 1. Sek. und Gain 250. Tja und schon das erste Problem: M1 war nicht im Livebild zu sehen.

Man ist der lichtschwach ! Das habe ich wirklich unterschätzt.
Also mal 2 x 2 Binning aktiviert und jetzt konnte ich ihn finden. Habe dann auch so aufgenommen.

Später der Wechsel auf OIII Filter und jetzt musste ich zusätzlich den Gain hochziehen, bis schon das Rauschen deutlich zu sehen war, um M1 zu erkennen.

Nur mit IR Cut war der Nebel auch mit normalen Gain-Einstellungen gut auzumachen.

Ich hatte da eigentich nicht viel Hoffnung und deswegen nur wenige Lights gesammelt.
Dennoch möchte ich euch die Ergebnisse zeigen, da ich ziemlich überrascht wurde.

H-Alpha - 115 x 1 Sek
Zielbild.jpg

OIII - ca. 40 x 1 Sek.
Zielbild-oiii.jpg

nur Sperrfilter - ca. 230 x 1 Sek.
Zielbild-ircut_2mix.jpg

Als Luminanz habe ich H-Alpha und Sperrfilter Bild addiert. OIII ist rausgeflogen.

Aber für etwas Farbe habe ich es für das HOO Bild verwendet.
Ich habe das dann später ein wenig zu einem älteren Farbbild dazugemischt.

Und so entstand dieses L-RGB, durch Binning natürlich deutlich kleiner:
M1-270224-1500mm-binningc.jpg

Gruß,
Holger
 
...geht doch, die Auflösung ist gut! Wenn Du dann da die nächsten Jahre dranbleibst, dann kannst Du die Filamente wegfliegen sehen!

CS,
Stefan
 
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