Mario Stroblmayr
Aktives Mitglied
Hallo zusammen!
Da ich für die Schule nun zwei (gebrauchte) Coronado PSTs zur Verfügung habe lag es nahe, sie auch mal zusammen als Doppel-PST auszuprobieren.
Zur Montage und Ausrichtung dient im Moment eine geborgte PST-Plattform von Space Instruments.
Kurzes Fazit nach den ersten Versuchen heute bei suboptimalem Himmel dank leichtem Hochnebel.
Optik:
a, Die beiden PSTs liefern leider kein komplett deckungsgleiches Bild. Egal mit welchen Okularen, das neuere Modell (laut Seriennummer) vergrößert die Sonne minimal mehr als das ältere. Auch wenn es nur sehr wenig ist, so ist es doch störend.
b, Das ältere PSTs habe ich mit neuem ITF-Filter (einer von Beloptik.de) erhalten, das neuer hat den originalfilter von Coronado. Ich habe ihn geprüft, er ist rostfrei! Dennoch zeigt das ältere PST mit dem Beloptik-Filter ein deutlich helleres Bild bei gleicher Bildqualität.
c, Das Gesamtbild ist dennoch beim Betrachten viel besser als mit nur einem Auge. Starker 3D-Effekt, alles wirkt etwas größer und eine massiv gesteigerte Detailwahrnehmung.
Mechanik:
d, Die Plattform ist gelinde gesagt suboptimal. Die Einstellung ist nichts für Grobmotoriker (wie mich). Nur ein paar Millimeter an einem der Räder gedreht verschiebt das Bild im Okular massiv. Weiters ist das Rad zur Höhenverstellung so schwergängig, dass es sich nur mit Hilfe einer Zange drehen lässt - das macht das exakte Einstellen auch nicht einfacher.
In Summe habe ich über eine Stunde gebraucht um die Bilder (soweit es die minimal unterschiedlich großen Sonnenscheiben überhaupt zulassen) zur Deckung zu bringen (gut, dass mein Gehirn recht gut darin ist solche Unterschiede auszugleichen).
e, Selbst die engste Einstellung der Plattform ist für mich an der Grenze, was den Augenabstand angeht. Ich weiß, dass meine Augen im Vergleich zu anderen Menschen recht weit beisammen stehen, aber bisher hatte ich noch kein Problem an Ferngläsern oder Binoansätzen. Gerade beim PST ist der Einblick ja recht kritisch und eigentlich bräuchte ich die Okulare noch rund 1mm näher zusammen als es die Plattform zulässt.
f, Die Okularaufnahme an den PSTs ist leider mies. Etwas zu große Hülsen und eine einzige Kunststoffschraube zum fixieren der Okulare führt dazu, dass diese wackeln bzw. verkanten. So kommt es vor, dass man endlich alles eingestellt hat und keine Doppelbilder mehr sieht - dann berührt man eines der Okulare - und schon hat man wieder die schönsten Doppelbilder, weil eines der Okulare leicht verkippt.
g, Sobald man den Augenabstand an der Plattform verstellt (weil z.B. jemand anderer durchsehen möchte), verstellt sich sofort auch die Ausrichtung der beiden PSTs und man muss, wenn der richtige Augenabstand gefunden ist, erneut damit beginnen, die Bilder zur Deckung zu bringen (und das mit Zange wegen der Schwergängigkeit der Höhenverstellung).
Fazit:
Wenn es mal passt und klappt, ist der Anblick super und schlägt selbst den monokluaren Anblick im 60/500 Lunt, dass sie an unserer Sternware haben.
Die Einstellung der Plattform kann einen an den Rand eines Nervenzusammenbrauchs bringen!
Der Aufbau ist keinesfalls für den Schulbetrieb geeignet, denn ein Drehen an der Schraube für den Augenabstand reicht nicht aus wenn jemand anderer durchsehen will - man muss jedes Mal neu die Bilder zur Deckung bringen, wenn man den Augenabstand verstellt hat.
Weitere Tests folgen wenn endlich mal diese verdammte Hochnebeldecke die seit Wochen hier am Himmel hängt (wenn es mal nicht sowieso bewölkt ist) weg ist.
Grüße,
euer Mario
EDIT:
Kleiner Nachtrag: Durch den massiven Einsatz von Schmieröl meinerseits ist nun die Höhenverstellung mit kräftigen Händen gerade so auch ohne Zange drehbar ...
Da ich für die Schule nun zwei (gebrauchte) Coronado PSTs zur Verfügung habe lag es nahe, sie auch mal zusammen als Doppel-PST auszuprobieren.
Zur Montage und Ausrichtung dient im Moment eine geborgte PST-Plattform von Space Instruments.
Kurzes Fazit nach den ersten Versuchen heute bei suboptimalem Himmel dank leichtem Hochnebel.
Optik:
a, Die beiden PSTs liefern leider kein komplett deckungsgleiches Bild. Egal mit welchen Okularen, das neuere Modell (laut Seriennummer) vergrößert die Sonne minimal mehr als das ältere. Auch wenn es nur sehr wenig ist, so ist es doch störend.
b, Das ältere PSTs habe ich mit neuem ITF-Filter (einer von Beloptik.de) erhalten, das neuer hat den originalfilter von Coronado. Ich habe ihn geprüft, er ist rostfrei! Dennoch zeigt das ältere PST mit dem Beloptik-Filter ein deutlich helleres Bild bei gleicher Bildqualität.
c, Das Gesamtbild ist dennoch beim Betrachten viel besser als mit nur einem Auge. Starker 3D-Effekt, alles wirkt etwas größer und eine massiv gesteigerte Detailwahrnehmung.
Mechanik:
d, Die Plattform ist gelinde gesagt suboptimal. Die Einstellung ist nichts für Grobmotoriker (wie mich). Nur ein paar Millimeter an einem der Räder gedreht verschiebt das Bild im Okular massiv. Weiters ist das Rad zur Höhenverstellung so schwergängig, dass es sich nur mit Hilfe einer Zange drehen lässt - das macht das exakte Einstellen auch nicht einfacher.
In Summe habe ich über eine Stunde gebraucht um die Bilder (soweit es die minimal unterschiedlich großen Sonnenscheiben überhaupt zulassen) zur Deckung zu bringen (gut, dass mein Gehirn recht gut darin ist solche Unterschiede auszugleichen).
e, Selbst die engste Einstellung der Plattform ist für mich an der Grenze, was den Augenabstand angeht. Ich weiß, dass meine Augen im Vergleich zu anderen Menschen recht weit beisammen stehen, aber bisher hatte ich noch kein Problem an Ferngläsern oder Binoansätzen. Gerade beim PST ist der Einblick ja recht kritisch und eigentlich bräuchte ich die Okulare noch rund 1mm näher zusammen als es die Plattform zulässt.
f, Die Okularaufnahme an den PSTs ist leider mies. Etwas zu große Hülsen und eine einzige Kunststoffschraube zum fixieren der Okulare führt dazu, dass diese wackeln bzw. verkanten. So kommt es vor, dass man endlich alles eingestellt hat und keine Doppelbilder mehr sieht - dann berührt man eines der Okulare - und schon hat man wieder die schönsten Doppelbilder, weil eines der Okulare leicht verkippt.
g, Sobald man den Augenabstand an der Plattform verstellt (weil z.B. jemand anderer durchsehen möchte), verstellt sich sofort auch die Ausrichtung der beiden PSTs und man muss, wenn der richtige Augenabstand gefunden ist, erneut damit beginnen, die Bilder zur Deckung zu bringen (und das mit Zange wegen der Schwergängigkeit der Höhenverstellung).
Fazit:
Wenn es mal passt und klappt, ist der Anblick super und schlägt selbst den monokluaren Anblick im 60/500 Lunt, dass sie an unserer Sternware haben.
Die Einstellung der Plattform kann einen an den Rand eines Nervenzusammenbrauchs bringen!
Der Aufbau ist keinesfalls für den Schulbetrieb geeignet, denn ein Drehen an der Schraube für den Augenabstand reicht nicht aus wenn jemand anderer durchsehen will - man muss jedes Mal neu die Bilder zur Deckung bringen, wenn man den Augenabstand verstellt hat.
Weitere Tests folgen wenn endlich mal diese verdammte Hochnebeldecke die seit Wochen hier am Himmel hängt (wenn es mal nicht sowieso bewölkt ist) weg ist.
Grüße,
euer Mario
EDIT:
Kleiner Nachtrag: Durch den massiven Einsatz von Schmieröl meinerseits ist nun die Höhenverstellung mit kräftigen Händen gerade so auch ohne Zange drehbar ...
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