Drift trotz Guiding

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Joehansman

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Frage an die Spezialisten:

Trotz Guiding habe ich eine Drift von 1-2 Pixel diagonal. Die Belichtungszeit plus Download je Bild etwa 630 Sekunden.
Brennweite 1200/f4,7, Guiding mit Sucher und MGEN.

Hängt das mit einer Veränderung der Optik zusammen, oder liegt es an einer noch zu optimierenden Montiausrichtung?

Wer kann mir helfen?

Liebe Grüße Jochen
 
Hallo Jochen,

hast du eine Möglichkeit, die Guiding-Daten vom MGEN runter- und hier hochzuladen?

Wie sind deine Einstellungen für die zwei Achsen? (Mode, Aggression etc.)? Wie lange ist die Integrationszeit, welchen Wert hatte die Kalibrierung, und welche Abweichung hat dir dein Handcontroller nach dem Alignment angezeigt?

Ich hatte in Extremfällen mit dem MGEN ebenfalls noch erkennbaren Drift (Grund war u.a. auch mal ein fehlerhaftes Alignment) und konnte es fast immer durch Anpassungen der Parameter im MGEN vermindern, teilw. komplett in den Griff bekommen.

gruß

Ulrik
 
Hallo Jochen,

für mich ist das ganz klar eine Drift zwischen Sucheroptik und Aufnahmeoptik. Mitunter verändert sich die Lage des Newtospiegels minimal während der Aufnahme. Es hat schon seinen Grund, warum viele Fotografen mit Newtonteleskop einen Off-Axis-Guider verwenden.

Grüße

Kurt
 
Hi Jochen!
Schließe mich da dem Kurt an: Habe die selben Probleme mit meinem Newton bei 750mm Brennweite gehabt, weshalb ich mit den Belichtungszeiten nich über 6 Minuten gegangen bin.

VG,
Johannes
 
hallo Jochen,

deine Angaben sind ein bissl zu dürftig um etwas daraus zu schliessen. Hast du die Drift während einer ganzen Session zB 6 Stunden gleichmässig auf allen Bildern? Oder verändert es sich? In RA und/oder DEC oder wechselnde Richtung?

Sind die Sterne am ganzen Bild gleichmässig verzogen? Oder kann es eine Bildfeldrotation um einen nicht im Bildfeld befindlichen Leitstern sein? Dann sind sie nicht gleichmässig verzogen.

Du siehst es gibt viele Möglichkeiten, da braucht man eine genauere Beschreibung um unterscheiden zu können.

Auf jeden Fall hilfreich sind Autoguiding Daten vom MGEN, damit man kontrolliert ob das Guiding an sich ok ist. Schick mir das oder verlinke es hier.

Und ein paar der Bilder von den verzogenen Sternen, am Anfang Mitt und Ende der Session. Und wie die Lage des Fernrohres war. Im Zenit zb wird sich ein HS weniger bewegen, als wenn man horizontnah aufnimmt wo er gekippt in der Zelle sitzt.

1200/f4,7 klingt nach Skywatcher 10" Newton. Da ist normalerweise der HS mit Filz in die Zelle eingepasst und kann sich nicht viel bewegen. Welcher Okularauszug ist drauf und welche Kamera hängt dran?

lg Tommy
 
Hallo Jochen,

wenn du den Drift exakt gleichmäßig im 45° Winkel bei exakt nach Norden ausgerichteter Kamera hast, und der Drift gleich groß ist egal bei welcher Belichtungszeit, dann können nur die Guidingparameter zu aggressiv sein, sodaß die Korrekturen ein Pendeln um den optimalen Punkt verursachen. Hatte ich auch schon mal mit PHD und meiner EM-200. Aggressivität herabgesetzt und schon funktionierte es wieder...

Tobias
 
hallo Tobias,

unter "Drift" verstehe ich dass die Sterne auf jedem Bild ein kleines Stückchen weiter wandern, also vom Anfang bis zum Ende einer Serie durchgehend. Nicht: Elongierte Sterne die am Platz bleiben. Da ist es wichtig genau zu sein.

lg Tommy
 
Hey

ein Bild würde hier Klarheit bringen!

Grüße
 
an alle :schwitz:
Es handelt sich um einen Orion-UK-Newton mit sehr gutem Spiegel.
Ich hab einen Neumann Tubus und einen 2"-JMI-OAZ mit TS-Komakorrektor.
Jetzt mal die MGEN-Daten:
CCD-Bin 1x1
Focus 180mm(Sucher)
Gain 3-5 ,je nach Leitstern,
Exposure 950ms
RA : Num1, Tol 0,1, Aggr. 60%, mod 2
Dec: Num1, Tol 0,07, Aggr. 70%, mod 2

Letzte Kalibrierungsdaten:
Ra 1,16px/s, Dec o,30px/sec, ortho 97%

Allgemein: Ich kalibriere jeweils mit einem Leitstern in der
Nähe des Objekts.

Jetzt seid ihr dran!
Für euere Tipps bedanke ich mich schon mal im Voraus.

LG Jochen
 
Hallo Jochen,

zeige uns doch einmal ein Foto.
Das wird sicherlich mehr helfen.

LG Micha
 
Hallo Tommy,

hast ne PM...
Auf dem Foto habe ich "runde" Sterne(bzw. für mich rund genug, da gibt es ja nix zu meckern.
der Versatz ist, wie schon gesagt, je Bild 1-2 Pixel vertikal und 1-2 Pixel horizontal.
Bei zwei Stunden Belichtungszeit in Summe gibt das beim Stacken immer noch runde Sterne,
aber wenn es über Tage oder Wochen geht , bekomme ich
immer mehr "Abschneiden im Summenbild.

LG Jochen
 
Foto siehe unter:
http://www.astronomicum.de/modules....id=11349&sessionid=4u2o3mp6dpt6agmptjrqqj2h30

Ich hoffe, das wird nicht zensiert, da ich hier kein Foto
einstellen kann.

Es geht nur um den Versatz der Aufnahmen. Ist es eine Bildfelddrehung, die durch eine nicht exakt genug ausgerichtete
Monti kommt, oder wie schon angesprochen durch eine Differenz
in der Ausrichtung Hauptrohr zu Guiding -Rohr?

LG Jochen
 
Da uns keine Rohdaten zur Verfügung stehen, kannst nur du herausfinden, ob es eine Bildfelddrehung oder eine Drift ist (das Bild ist für mich als nicht Mitglied von Astronomicum nicht zu sehen). Das kannst du einfach ermitteln, indem du die Bilder z.B. bei Deepskystacker registrierst und auf den Wert für die Rotation schaust. Genauso wäre sinnvoll zu erfahren, ob die "Drift" gleichmäßig ist (z.B. einfach mal die Werte in Excel reinwerfen und sich als Graph ausspucken lassen). Letzteres nahm ich aus deinem Eingangspost zumindest an, da du den Begriff "Drift" verwendest.
Für eine echte Diagnose bedarf es aber erstmal weiterer Daten, die du aus den Bildern entnehmen kannst.

VG,
Johannes
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Jochen,

wir können auf die Daten nicht zugreifen, da wird in dem Forum nicht angemeldet sind.

gruß

Ulrik
 
hallo Jochen,

"der Versatz ist, wie schon gesagt, je Bild 1-2 Pixel vertikal und 1-2 Pixel horizontal."

Und das geht so weiter die ganze Zeit in schöner Regelmässigkeit? Immer in dieselbe Richtung, egal wohin der Tubus schaut?

Dann denke ich nicht dass es eine Bildfeldrotation um den Leitstern ist, der müsste dann ja weitab des Aufnahmefeldes liegen.

Ich nehme auch an dass der MGEn funktioniert *ähem* - das heisst dann der Guider fixiert den Leitstern aber dein Aufnahmefeld wandert trotzdem. Dann musst du dich auf die Suche machen was am Tubus sich so langsam und stetig bewegen könnte? Kurt Schneider hat schon den HS in seiner Zelle erwähnt, schau mal nach ob der ordentlich Halt hat und nicht darin rumschwimmen kann. Ist es eine gewöhnliche Orion Zelle mit 3 Klammern? In den Klammern findet man gewöhnlich Nylon Schrauben die den Spiegel halten sollen, prüfe ob die das auch wirklich tun.

Weitere Kandidaten sind: Okularauszug (man glaubt nicht was für massive Teile sich der Gravitation beugen sobald halbwegs eine Kamera dranhängt). Die FS Streben sind fest gespannt und verbiegen sich nicht unter der Last des FS?

Du kennst dein Rohr am besten, was fällt dir noch ein? Steck nen Laser in den OAZ und schwenke den Tubus von Zenit zum Horizont, bewegt sich der Punkt am HS, auf der Mattscheibe? Schwenke den Tubus von Ost über den Zenit nach West, bewegt sich der Punkt?

Das sind so'n paar Tipps, kein Anspruch auf Vollständigkeit ;-)

lg Tommy
 
Mir fällt zwar schwer, die Bilder zu interpretieren, aber sehe ich das richtig, dass beim ersten Bild zwei Bilder zu sehen sind, die Rotation zu einander aufweisen?
Wie ich oben bereits beschrieben habe, läst sich das aber mit wenig Aufwand ermitteln, wenn du die Güte hättest, deine Bilder mit Deepskystacker zu registrieren, da dieses Programm die Rotation der Bilder zueinander in Grad direkt ausspuckt.

VG,
Johannes
 
Das sind RGB Bilder, wahrscheinlich Summenbilder einer Serie. Wenn Jochen sie in derselben Nacht aufgenommen hat, und ohne die Kameraposition zu verändern, dann gibts da Rotation, jawohl. Das wird er uns ja sagen wie das Bild zustande kommt.

lg Tommy
 
Hallo Tommy,
der MGEN funktioniert bestens. Ich werde deine Möglichkeiten alle mal durchchecken.

Hallo Johannes,
der Versatz ist beim zweiten Bild besser zu sehen.
Bei NGC 6888 haneldt es sich um verschiedene Summenbilder
über einen längeren Zeitraum.
Ich werde die Bilder mal in DSS durchlaufen lassen und die Daten mitteilen.

Danke an Ulrik für die Einstellung der Bilder.

Liebe Grüße
Jochen
 
Hallo,

Zitat von Joehansman:
der Versatz ist beim zweiten Bild besser zu sehen.
Bei NGC 6888 haneldt es sich um verschiedene Summenbilder
über einen längeren Zeitraum.

wenn ich dich jetzt richtig verstehe ist NGC6888 über mehrere
Nächte (mit jeweiligen Summenbild) entstanden und diese haben
jetzt entsprechenden Versatz?

CS
Peter
 
Hallo Jochen,

dann wird wohl der Bildausschnitt beim Slewing zum Objekt
nicht zu der Aufnahme der vorherigen Nacht passen. Wenn du
keine Montierung mit Absolutencodern hast wird das auch nicht
ohne weiteres funktionieren. Ich weiß nicht wie andere
Fotografen das machen, aber ich behelfe mir dann immer mit
PlateSolving. Ich fahre meist zu dem Objekt hin, mache eine
Aufnahme und anschließend ein PlateSolving. Die ermittelte
Position wird der Montierung übergeben, so dass diese weiß
wo sie sich befindet. Danach nehme ich ein Bild der vorherigen
Nacht und machen ebenfalls PlateSolving. Statt die Position
zu übernehmen mache ich ein GoTo zu der ermittelten Position.
Je nach Montierung ist das Ergebnis dann mehr oder weniger
genau, bzw. ein wenig Abweichung. Mit meiner EM-200
funktioniert das sehr gut. Solltest du das Pech haben, eine
FS-2 zu besitzen und die Abweichung beträgt <2', hast du
leider ein Problem. Die FS-2 macht kein GoTo unter 2' :D
Ich verwende für so etwas MaximDL.

CS
Peter

PS: ich kenne auch jemanden der das Positionieren manuell
macht, empfinde ich persönlich aber als zeitaufwendig.
 
Hallo Peter, hallo an die weiteren,
ich habe eine FS2... ohne Encoder.
Das manuelle Ausrichten ist in der Tat zeitaufwendig.
Was ist bitte ein Plate-Solving?
Ein weiteres Prob ist aufgetaucht. Von jetzt auf Gleich ist die Verbindung FS2 zu Sky nicht mehr da. Kriege eine Fehlermeldung:
Kann Port nicht öffnen oder keine Software erkannt.

Wir haben das ursprüngliche Prob zumindest eingegrenzt. Es deutet auf eine Verkippung hin.

Bei dem Wetter kann ich leider keine Tests fahren.

LG
Jochen
 
Hallo Jochen,

unter Plate Solving versteht man, anhand der bspw. am zweiten Tag aufgenommenen Sterne den Versatz zu berechnen, und diesen somit auszugleichen. Maxim bspw. nimmt ein neues Bild auf, und vergleicht nun vollautomatisch das Bild vom letzten mal mit dem aktuellen, und berechnet die Korrektur bzw. führt diese direkt an der Montierung automatisch durch. Du startest also nur noch das PlateSolving, und Maxim (oder eine andere Software für's PlateSolving) macht den Rest.
Wenn du bspw. noch eine motorisierte Drehung für die Kamera mit dem Computer verbindest, welche von Maxim unterstützt wird, dreht es dir auch das Bildfeld exakt so hin, daß alles passt.

Gleiches macht Maxim bspw. auch, wenn du Autofocus-Scripte verwendest. Wenn Maxim den Filter wechselt oder bspw. durch einen Temperatursensor am Motorfokus eine zu große Temperaturabweichung zum letzten Fokusvorgang feststellt, schwenkt es automatisch auf einen definierten Fokusstern, fokusiert neu, schwenkt zurück auf das Ziel, führt ein neues Plate Solving durch, und führt mit der Aufnahme fort. Gleiche Scripte gibt es auch für den Meridian-Umschlag, welchen Maxim automatisch erledigen kann (inkl. erneutem Plate Solving).

Soll keine Werbung für Maxim sein, nur eine Erläuterung, was da halt in den Softwarelösungen teilw. drin steckt.

gruß

Ulrik
 
Hallo Ulrik,
danke für die Aufklärung.
Wieder was gelernt.
Mom habe ich meinen Newton auseinandergebaut ,um einen neuen OAZ,OAG und Komakorrektor/Reducer einzubauen.
Ich wollte die Schlechtwetterperiode nutzen.
Bin also ausreichend beschäftigt. Nebenbei noch ein Rohbau, der vor Beginn der kalten Jahreszeit noch abzuschließen ist. :schwitz:

Liebe Grüße
Jochen
 
Ich [zensiert] mal kurz klug:

Plate Solve heisst erstmal nur, das eine Aufnahme astrometrisch vermessen wird. Im Fachjargon heisst das: eine astrometrische Lösung erstellen, oder auf englisch Plate Solve(ing) (wobei sich Plate meines Wissens auf die alten Fotoplatten bezieht die früher eingesetzt wurden).

Diese astrometrische Lösung kann unter anderem dazu verwendet werden um die Position des Teleskops am Himmel zu überprüfen, und dann auch zu korrigieren. Vorraussetzung dafür ist aber das man schon ungefähr in die richtige Richtung zeigt.

Und das wiederum geht mittels scripten heute vollautomatisch.

CS Frank

 
hallo,

ich mach's manuell und zwar so:

ich lege mir in Maxim das Referenzbild vom Vorabend auf den Bildschirm bei 25%, auf das ich dann alles stacke, und positioniere manuell im Vorschaumodus, also mit Binning und 5sec Belichtungszeit. Dann schau ich dass das eine charakteristische Sternenformation in einer der Ecken genau gleich platziert ist. Dazu weiss ich schon welche Tasten ich an der Synscan drücken muss, so dauert manuelles Positionieren nur etwa 2-3 Minuten, und ist dann nahezu Pixel genau. Tubus/Schellen/Kamera lass ich in Ruhe damit nichts verdreht ist.

lg Tommy
 
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
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