Einbau Blendenring

PurpleCloud0503

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Moin,

ich habe ein Skywatcher Explorer 200P.
Gestern habe ich einen Blendenring auf die Halteklammern des Hauptspiegels gebaut.

Ich muss sagen, dass das alles zumindest für mich nicht so einfach war, wie das alle immer sagen.
Ich möchte euch gerne mal von meinen Schwierigkeiten dabei berichten.

Um die Hauptspiegelzelle zu lösen, musste ich zuerst 6 Schrauben entfernen, die auch außen am Tubus zu sehen sind.
Die saßen dermaßen fest, dass es beim ersten Drehen laut geknackt hat und ich erst sogar dachte, dass mir die Schraube abgebrochen ist.

Also ich dann alle 6 Schrauben entfernt hatte, wollte ich die Spiegelzelle durch leichtes drehen und ziehen entnehmen.
Keine Chance. Ich musste wirklich mit einem Holzstück und Hammer ansetzen und die Spiegelzelle langsam aus dem Tubus treiben.

Nachdem ich die Spiegelzelle endlich aus dem Tubus bekommen hatte, das nächste "Problem".
Die Schrauben für die Hauptspiegelklammern saßen auch super fest und ließen wirklich nur extrem schwer losdrehen.
War echt nicht einfach angestrengt zu drehen und dabei nicht abzurutschen und den Spiegel zu beschädigen.
Habe dann auch gesehen, dass die Schrauben mit Schraubensicherung verklebt wurden.
Die Schrauben waren auch so knapp bemessen, dass die mit dem 3mm starken Blendenring zu kurz waren und ich sie austauschen musste.

Als ich dann fertig war und die Spiegelzelle nach dem Einsetzen in den Tubus wieder verschrauben wollte, hat keine einzige der 6 Schrauben mehr gepasst und das obwohl die von der Ausrichtung her wirklich exakt so wieder eingesetzt wurde wie vorher.
Das ging erst wieder, nachdem ich mit einem Gewindeschneider nachgeholfen habe.

Ist das normal, dass das Teleskop so störrisch ist?
Hat nicht den Eindruck gemacht als wäre es vorgesehen, dass man das mal eben auseinander nimmt.
Mich hat vor allem gewundert, dass die Schrauben wirklich geklebt waren.
Das Teleskop habe ich auch nicht gebraucht gekauft.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
Hab ich da wieder ein Montagsmodell erwischt?
Ich hoffe wirklich, dass ich da so schnell nicht wieder bei muss.
 
Hi,
ich hab bei zwei TS Photon einen Blendenring eingebaut. Beidesmal kein Problem. Mag beim Skywatcher anders sein. Was mich wundert, dass die Hauptspiegelklammern bei Dir fest angezogen waren. Saßen die Klammern dann auch fest auf dem Spiegel auf? Das sollte nicht sein!

Auch bei meinem alten Tasco-Newton war es kein Problem, den Spiegel auszubauen... Aber damals gabs noch keine Blenden ;-)
 
Hi,
ich hab bei zwei TS Photon einen Blendenring eingebaut. Beidesmal kein Problem. Mag beim Skywatcher anders sein. Was mich wundert, dass die Hauptspiegelklammern bei Dir fest angezogen waren. Saßen die Klammern dann auch fest auf dem Spiegel auf? Das sollte nicht sein!

Auch bei meinem alten Tasco-Newton war es kein Problem, den Spiegel auszubauen... Aber damals gabs noch keine Blenden ;-)

Die Klammern an sich saßen nicht so fest am Spiegel, aber die Schrauben waren halt verklebt und ließen sich entsprechend schlecht entfernen. Da musste man schon sehr angestrengt drehen um die los zu bekommen.
 
Moin Purple,

ich habe mir in mein 200PDS auch einen Blendenring eingebaut und kann keinen einzigen Deiner Punkte bestätigen. Das ging bei mir komplett problemlos und sehr materialschonend. Auch die Schrauben für die Hauptspiegelklammern waren (und sind natürlich auch wieder) bestenfalls nur "handfest" und schon gar nicht verklebt.
Einzige Mini-Herausforderung: Die Klammern haben bei mir ein bisschen Spiel gehabt, sodass ich sie etwas nach außen geschoben habe, damit sie auch wirklich kein bisschen über den Blendenring nach innen rüberragen.
Ich kann Deine Verwunderung und auch den Ärger verstehen. Hat es sich denn für Dich gelohnt? Ich finde die Aufnahmen mit Blendenring deutlich sauberer...

CS, Joachim
 
Hat es sich denn für Dich gelohnt? Ich finde die Aufnahmen mit Blendenring deutlich sauberer...

Hi Joachim,
danke für deine Antwort.

Auch die Schrauben für die Hauptspiegelklammern waren (und sind natürlich auch wieder) bestenfalls nur "handfest" und schon gar nicht verklebt.
Ist ja wirklich seltsam.. Mir kommt es auch echt ein bisschen seltsam vor, dass die Schrauben geklebt waren. War auch schon drauf und dran mal beim Shop anzurufen und nachzufragen..

Hier auch nochmal ein Bild. Da kann man das Zeug noch sehr gut an den Schrauben sehen.
20220331_235747.jpg


Hat es sich denn für Dich gelohnt? Ich finde die Aufnahmen mit Blendenring deutlich sauberer...
Leider hatte ich noch nicht die Möglichkeit das zu testen... Wird wohl erst in 2 Wochen möglich sein.
Ich kann nur hoffen, dass ich die Hauptspiegelklammern nicht zu fest wieder angeschraubt habe. Sonst muss ich da nochmal bei.

Von Hand konnte ich da leider garnichts schrauben. Weder rein noch raus. Ich habe jetzt versucht die Klammern gerade so fest zu schrauben, dass sie den Spiegel berühren und nichts wackelt. Kann sehr gut sein, dass ich die nochmal ein bisschen lösen muss weil der Spiegel verspannt ist.
 
Habe gerade mal ganz schnell mit meiner nicht nachgeführten EQ-5 aufgebaut und händisch den Auslöser betätigt.
War wegen des schlechten Wetters etwas in Eile.

Ein nicht fokussierter Stern sieht nach dem Einbau des Blendenrings jetzt so aus.
Ich meine, dass das Infrafokal war. Man sieht auf 3 Uhr auch ein bisschen den OAZ.

1649015882973.png


Wenn der Hauptspiegel verspannt wäre, würde das nicht so schön rund aussehen oder?
 
Hallo Freunde

Auf der Achse (Bildmitte) kann es durchaus gut aussehen und in den Ecken oder auch nur einer Ecke hast du evtl. dreieckige Sterne wegen Verspannung.
Nein, das ist so nicht richtig. Ist einer der Spiegel durch zu fester Verschraubung verspannt dann wirkt sich das auf das gesamte Gesichtsfeld aus, auch auf der Achse. Hat man nur in den Bildecken und teilweise am Bildrand verzogene Sterne so liegt das besonders bei schnellen Spiegeln an Koma oder Bildfeldneigung durch Kollimationsfehler.
Im übrigen kommen diese unerwünschten Lichterscheinungen nicht von der Lichtbeugung an den Halteklammern sondern es liegt meistens ein Spiegelfehler vor wenn die Parabel nicht perfekt getroffen wird Stichwort: abgesunkene Kannte.
Aber um das Gewissen zu beruhigen kann man es auch anders machen. Ich habe an meinen 8"-Spiegel seitlich drei "Halteklötzchen" mit Silikonkleber angeklebt und kann damit den Spiel gegen herausfallen absichern. Das sieht dann so aus:

geänderter Spiegelträger mit Neunpunktauflage und sechs seitlichen mit Kork gepolsterten Fixierblechen ( eingepasst und mit UHU 2000 endfest eingekleblt )

DSC_2640 ) (800x532).jpg


mit drei angeklebten Halteklötzchen wird der Spiegel gegen herausfallen gesichert

DSC_2647 (800x532).jpg


da wird nicht ein Quatratmillimeter an Spieglfläche mehr verschenkt und die Kollimation bleibt jetzt damit absolut stabil! Der Spiegel kann jetzt nicht mehr seitlich hin und her rutschen.

DSC_2533 (800x532).jpg

Sorry , der Spiegel muß noch gereinigt werden und es fehlen noch die "Malerarbeiten".

Des weiteren, es muß hier nicht unbedingt super-schwarz genommen werden es genügt schon hier eine leichte Schwärzung / Abdunkelung der blanken Teile um Störungen durch unliebsames Streulicht durch Reflektionen zu vermeiden. Letzten Endes kommt nur das Licht zur optischen Achse was auf die perfekte Parabelform des Spiegels trifft und hier gilt in erster Linie die Regel: Auftreffwinkel gleich Abstrahlwinkel. Eine gerade Fläche wie die einer Blende kann kein Licht wie ein Parabolspiegel bündeln und auf einen Punkt konzentrieren.

Gruß Peter
 
Sowas ähnliches ging mir auch schon durch den Kopf.

Die GSO Spiegelzelle an meinem 6" f/6 hat ja eh schon diese seitlichen Puffer gegen Seitenverschiebung.

Und die Halteklammern stellen doch Quasi nur eine Transportsicherung da, falls der Tubus in die Horizontale oder darüber geneigt wird.

Geht der Tubus zurück in Richtung Senkrecht, klappt er doch eh wieder auf die Auflagepunkte zurück.

Und außer für Tests in der Werkstatt mit künstlichen Sternen, wird wohl keiner in Nähe Horizont knipsen oder beobachten.

Die GSO Halteklammern sind ja 2teilig.
Der untere Stumpf (Block mit Bohrungen für die Schrauben) und die oberen Halter (quasi L-förmig) die den Spiegel niederhalten.

Ich überlege ob ich da nicht einfach Platzhalter (ähnlich U scheibenprinziep) zwischen packe, so daß ich nach festschrauben der Haltewinkel automatisch immer 0,5 oder gar 1mm Platz habe zum Spiegel.

Würde lästiges austesten und nachdrehen der Schrauben ( was ja immer wieder Ausbau der Spiegelzelle bedeutet) vermeiden.

Was meint ihr dazu?

Gruß Markus
 
Also bei mir hatten die Halteklammern des Hauptspiegels ab Werk Kontakt mit dem Hauptspiegel.
Die waren auch so "stramm" angezogen, dass da nichts großartig gewackelt hat.
So habe ich die jetzt auch wieder befestigt. Scheint ja geklappt zu haben.
 
Hallo Freunde

Nun ja, die Spiegelträger von GSO und auch von Skywatcher sind nicht gerade "das gelbe vom Ei".
Mein Galaxy ist noch ein älteres Semester wo noch ein 1 1/4"-Okularauszug verbaut wurde. Hier waren die Schrauben und Gewindelöcher so schlecht positioniert das die Schraubenlöcher 1,5mm Luft haben mußten damit die Schrauben überhaupt durch die Löcher passten und selbst mit 1,5mm Luft war die ganze Sache immer noch verspannt. Eines von den drei Gummiteilen hatte man schon ordentlich mit einem Messer traktieren müssen damit die 6 Halteschräubchen überhaupt erst einmal in den Gewindelöchern fassten. Als Spiegelauflage dienten am Rand drei viel zu kleine Korkplättchen die sich über die Jahre bis auf unter 1mm Stärke "verdünnisiert" hatten. Zum Vergleich, die jetzige Auflage hat in etwa das 15-20-fache an Auflagefläche und das mit Gewichtsausgleich.
Kurz und gut, der ursprüngliche Spiegelträger war eine Katastrophe daher habe ich den ganzen Kram umgebaut. Die viel zu weichen Spiralfederchen habe ich auch raus geschmissen und durch Tellerfedern ersetzt. Die benötigen nur 3-5mm Bauhöhe. Dadurch konnte ich die Fixierschrauben einsparen denn die Justierung bleibt nun auch ohne diese Schrauben auf Dauer stabil. Und so sieht nun die ganze Sache auf der Rückseite mit den Tellerfedern aus:

DSC_2535 (800x532).jpg

DSC_2534 (800x532).jpg


Gruß Peter
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich mache gerade trotz Vollmond ein paar Testbilder.
Die Sternabbildung hat sich mit dem Blendenring schon deutlich verbessert.
Allerdings bin ich mir nicht so sicher, ob der Hauptspiegel verspannt ist.

Hier mal eine Testaufnahme von M44 mit 60s Belichtungszeit.
1650141839104.png


Die Sterne am linken Bildrand haben alle eine Art Koma. Die Sterne auf der rechten Bildseite aber fast garnicht.
Woran kann das liegen?

Mit den Sternen in der Mitte des Bildes bin ich wirklich zufrieden oder was meint ihr?
 
UPDATE: Das Koma am linken Bildrand lag an einem verkippten Komakorrektor.
Mein Hauptspiegel ist Gott sei Dank nicht verspannt und die Sternabbildungen sind dank Blendenring jetzt wirklich Klasse.
Da hat sich die Mühe doch gelohnt!
 
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