Einnordungs/Polsucherfrage

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SkyBob

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Hallo Zusammen.

An der EQ5 ist es ja so, das sich der Polsucher ja quasi in der RA Achse befindet und mit selbiger mitdreht.
Und die RA Achse ist ja auch für die Nachführung verantwortlich.

Wenn man es nun hinbekommen würde den Polsucher exakt auf die Drehachse zu justieren.
Also wirklich peinlichst genau. Könnte man damit dann nicht auch perfekt einnorden?

Also den Polaris auf die richtige Linie im Sucher bringen dann die RA Achse rotieren lassen
und mittels Azimut und Horizontschrauben die Montierung so ausrichten,
das Polaris bei der Rotation diese Linie NICHT verlässt.

Sollte doch dann ultra genau sein wenn Polaris exakt auf der Linie rotiert oder ?
Würde ne Menge Zeit sparen (Einscheiner Zeit).

Oder mache ich hier einen Denkfehler ?

Vorraussetzung ist natürlich, das keine Optik aufgesetzt ist und das Stativ dann mit Optik nicht nach sackt.


Gruß
Markus
 
Hallo Markus,
Du hast ganz Recht. Wenn Dir das gelingen würde, dann bräuchtest Du tatsächlich nur noch einen präzisen Antrieb, der die Achse exakt gegen die Erddrehung bewegt. Dann könntest Du sogar auf Guiding verzichten.

Aber:
Selbst dann, wenn Du den Polsucher absolut perfekt parallel zur Zeitachse justiert hast, dann bleibt Dir das Problem, auf den Himmelspol (um den ja Polaris scheinbar kreist) ebenso exakt auszurichten.

Schau Dir mal die Strichplatte in Deinem Polsucher an.
Die vermittelt zwar schon den Eindruck von Präzision, wenn da sogar Korrekturangaben zusehen sind, aber das trügt.
Die Position, auf der Polaris beim Einnorden einzustellen ist, verändert sich stetig. Dafür sind ja die Jahreskorrekturen auf der Strichplatte, und deshalb kannst Du die Strichplatten von z.B. 1970 getrost wegwerfen. Daher ist die Positionauf der Strichplatte, die Du mit allen Möglichen Orts- Höhen- und Zeitdaten errechnet bekommst, bestenfalls als „Anhaltspunkt“ zu sehen.

Dazu kommt der Hebel, der in der kleinen Optik des Polsuchers steckt.
Selbst eine minimale Verstellung von Azimuth oder Höhe, die Du mit Deinem Auge auf der Strichplatte noch nicht einmal auflösen könntest,
bewirkt in der Entfernung, auf die wir uns in unserer „Messung“ beziehen, für irdische Verhältnisse bereits gigantische Veränderungen.

Stell Dir mal eine Strecke vor, die ungefähr 4,5 Billiarden Kilometer lang ist. Stelle Dich gedanklich an ein Ende und drehe die Strecke ein Wenig weg. Vielleicht nur ein Tausendstel Grad.
Am Polsucher arbeiten wir schließlich mit winzigen Drehwinkeln.
Und nun stelle Dir vor, was am anderen Ende passiert...........

Klar, wir können uns Ungenauigkeiten erlauben, den unsere Kamera und unser Auge muss den Fehler überhaupt erstmal auflösen.

Aber ich bin mir ganz sicher, dass auch mit größtmöglicher Mühe, allein mit Polsucher, das Ergebnis von Einscheinern nicht erreicht werden kann. Allein schon wegen der Verhältnisse der Drehwinkel.

Wenn es Dir um Zeit geht: Selbst in den Nachrüst-GoTo-Steuerungen
ist das Werkzeug „Polaralignment“ enthalten.
Das kommt sehr nah an das Ergebnis von Einscheinern heran,
ist aber in wenigen Minuten erledigt.

CS

Dietmar
 
Hallo Marcus,


bei meinen Montierungen sind die Polsucher wirklich exakt, ich habe eine perfekte Ausrichtig trotzdem noch nie erreicht. Egal mit welchem Aufwand. Für visuelle Beobachtung reicht das allemal.
Die genaueste Ausrichtung erreichst Du mit dem einscheinern, schneller und fast so genau geht es mit Softwareunterstützung. Ich habe hier ein Menü in meiner Goto-Steuerung und bei einer anderen Montierung habe ich optische Encoder (NGC-MAX), dort gibt es auch ein Menü um die Montierung genau auszurichten.

CS *entfernt*
 
Hey Markus,
na klar sollte man eine gute Polausrichtung machen.
Trotzdem wird eine HEQ5 Pro nicht viel länger als 2 Minuten so nachführen, dass z.B. bei f=510mm die Sterne am Himmelsäquator noch schön punktförmig sind. Da must Du etwa das 10-fache für eine Montierung ausgeben (Astro Physics oder 10Micron oder...) dann kannst Du ohne Autoguiding fotografieren.
Clear Skies
Dietrich
 
Hallo Markus,

selbst wenn die Montierung absolut exakt eingenordet ist, dann hat man immer noch einen Schneckenfehler, den man bei Langzeitbelichtungen kompensieren muß. Und wie genau muß man bei visueller Beobachtung einnorden? Da müßte der normale Polsucher reichen.
Ich meine, man muß das Einnorden nicht zur Obsession machen. Bei Langzeitbelichtungen kann man guiden, bei Kurzeitbelichtungen kompensiert das Stackingprogramm eine kleine Drift und gut ist.

Gruß

*entfernt*
 
Hey Markus,
genau, Polar Alignment nicht zur Obsession machen.
Wenn man für seine Astrofotos eine gewisse Genauigkeit benötigt, muss man das einfach mal ausprobieren.
Wer's genau wissen und messen will, könnte heutzutage SharpCap 3.2 Pro zum Polar Alignment verwenden.
Clear Skies
Dietrich
 
Hallo Markus, wenn es dir darum geht schnell und prezise einzunorden, dann kann ich dir den StarAid empfehlen. Der kommt mit einer revolutionären Methode wo du a) präzise und b) schnell einnorden kannst, und das ohne Sicht auf Polaris. Ist aber auch nicht ganz billig.

Falls du elektronisch guiden möchtest, muss dein polar alignment aber nicht präzise sein, da genügen 10' völlig. Siehe hier: http://celestialwonders.com/articles/polaralignment/PolarAlignmentAccuracy.pdf

Für rein visuelle Beobachtung braucht man nicht unbedingt ein polar alignment. Celestron hat z.B. eine Multistern Kalibrierung, mit der App 'Sky Portal' und Star Sense
Das Ganze funktioniert mit der Celestron Montierung übrigens auch ohne die Star Sense Kamera.

LG, Sebastian
 
Erst mal vielen Dank für die rege Beteiligung und euere Einschätzungen.

Ich glaub ich muss die Einleitung präzisieren. ^^
Natürlich geht es hier um Einnorden ohne die ganzen elektronischen Möglichkeiten.
Denn diese besitze ich nicht ^^

Und beziehen würde ich mich auf Fotografie mit Brennweite 300mm abwärts.
Eher sogar 28-200 mm.
Also DSLR mit Objektiv.

Und es war halt nur ne Idee ^^

Ohne Ideen und Tests kommen wir alle nicht weiter.
Egal wie hoch oder niedrig technisiert.
Stillstand bedeutet auf langer Sicht Rückschritt ^^


Schau Dir mal die Strichplatte in Deinem Polsucher an.
Die vermittelt zwar schon den Eindruck von Präzision, wenn da sogar Korrekturangaben zusehen sind, aber das trügt.
Die Position, auf der Polaris beim Einnorden einzustellen ist, verändert sich stetig. Dafür sind ja die Jahreskorrekturen auf der Strichplatte, und deshalb kannst Du die Strichplatten von z.B. 1970 getrost wegwerfen.

Jahresangaben wären theoretisch egal, da man ja ZirkumPolar einjustiert und nicht nur eine z.B. 3 Uhrposition anfährt.
Es geht ja um die Abweichung der entstehenden Kreisbewegung.
Eine Strichplatte wie ein Concenter (Natürlich Haarlinien) wäre da wohl besser.
Aber mein Polsucher ist recht aktuell und geht bis 2032 ^^

Dazu kommt der Hebel, der in der kleinen Optik des Polsuchers steckt.
Selbst eine minimale Verstellung von Azimuth oder Höhe, die Du mit Deinem Auge auf der Strichplatte noch nicht einmal auflösen könntest,
bewirkt in der Entfernung, auf die wir uns in unserer „Messung“ beziehen, für irdische Verhältnisse bereits gigantische Veränderungen

Das ist natürlich korrekt, aber dieses Problem hat jedes nicht elektronische/automatische System.

Aber ich bin mir ganz sicher, dass auch mit größtmöglicher Mühe, allein mit Polsucher, das Ergebnis von Einscheinern nicht erreicht werden kann. Allein schon wegen der Verhältnisse der Drehwinkel.

Hmmmmmm.... ja .... das kann ich so erst mal annehmen xD. Das ist ein guter Einwand.

Wenn es Dir um Zeit geht: Selbst in den Nachrüst-GoTo-Steuerungen
ist das Werkzeug „Polaralignment“ enthalten.
Das kommt sehr nah an das Ergebnis von Einscheinern heran,
ist aber in wenigen Minuten erledigt.
Hab ich nicht ^^

Trotzdem wird eine HEQ5 Pro nicht viel länger als 2 Minuten so nachführen, dass z.B. bei f=510mm die Sterne am Himmelsäquator noch schön punktförmig sind.

Das ist richtig . Ich meine mal gelesen zu haben, das es sogar nur 90 sek. sind beider NEQ5 aufgrund des Schneckenfehlers.
Hier kommts dann auf die Brennweite und die Kamera an (also die Gesamtauflösung) und das eigen empfinden "geht noch oder crap".

genau, Polar Alignment nicht zur Obsession machen.
Wenn man für seine Astrofotos eine gewisse Genauigkeit benötigt, muss man das einfach mal ausprobieren.
Wer's genau wissen und messen will, könnte heutzutage SharpCap 3.2 Pro zum Polar Alignment verwenden.

Hab ich auch nicht ^^

Bei Langzeitbelichtungen kann man guiden,

Keine Ausrüstung zum Guiden ^^

Hallo Markus, wenn es dir darum geht schnell und prezise einzunorden, dann kann ich dir den StarAid empfehlen. Der kommt mit einer revolutionären Methode wo du a) präzise und b) schnell einnorden kannst, und das ohne Sicht auf Polaris. Ist aber auch nicht ganz billig.

Daran scheitert es ^^


Nochmals danke für eure Sichtweisen^^

Gruß und CS

Markus
 
Jahresangaben wären theoretisch egal, da man ja ZirkumPolar einjustiert und nicht nur eine z.B. 3 Uhrposition anfährt.
Hi!

Praktisch sind sie aber nicht egal, weil die Erdachse wandert und der nördliche Himmelspol sich Polaris bis 2102 immer weiter annähert. Deshalb gibt's auch schon Probleme, wenn du große Teleskope nach Koordinaten einstellst und Atlanten mit Äquinoktium 1975 verwendest.

Für visuell oder Weitwinkelobjektive langt aber ein recht grobes Anpeilen; die kleinen StarTracker haben ja teilweise nur ein Peilrohr, was bis ca. 50mm recht ordentlich funktioniert

Beste Grüße,
Alex
 
Hey SkyBob,
Der Witz an SharpCap Polar Alignment ist ja, dass es quasi nix zusätzlich kostet, wenn man schon ein Guiding Scope hat. Dann sind es nur noch die 12 Euro für SharpCap Pro zu zahlen.
Das ist, glaube ich die kostengünstigste Möglichkeit für ein sehr genaues Polar Alignment.
Wenn man kein so schrecklich genaues Polar Alignment benötigt - um so besser.
Clear Skies
Dietrich
P.S. Wo der Polarstern 2102 steht, interessiert mich nur sehr marginal.
Wer Probleme sucht, wird sie finden.
 
Jahresangaben wären theoretisch egal, da man ja ZirkumPolar einjustiert und nicht nur eine z.B. 3 Uhrposition anfährt.
Es geht ja um die Abweichung der entstehenden Kreisbewegung.
Hallo Markus,
hier könnte doch ein Fehler drinstecken.
Die Justage des Polsuchers kannst Du sehr genau durch Anpeilen einer Landmarke oder eines anderen entfernen Objektes und Drehen der Zeitachse erledigen. Das kennst und kannst Du.
Du drehst, und weißt sofort, ob der Polsucher justiert ist oder nicht.

Die Jahreskorrektur der Strichplatte unterschätzt Du aber offenbar.
Du musst Polaris nicht nur auf die richtige Zeit (z.B. 3 Uhr) auf der Strichplatte einstellen, sondern eben auch ganz genau auf dem richtigen Kreis mit dem exakt richtigen Radius. Und da sich dieser Radius wirklich langsam aber ständig ändert, brauchst Du die Korrektur, oder alle Nase lang eine neue Strichplatte.

Die Kontrolle, ob Polaris exakt auf dem Kreis entlangläuft, dauert viele Stunden, bzw. einen ganzen Tag. Mit Drehung der Zeitachse geht das nicht. Nur die tatsächliche Erddrehung zeigt Dir den Fehler.
Schnell geht das halt nicht.......
CS

Dietmar
 
Praktisch sind sie aber nicht egal, weil die Erdachse wandert und der nördliche Himmelspol sich Polaris bis 2102 immer weiter annähert

Und dennoch ist es aus Sicht der angestrebten Technik bedingt egal.
Natürlich bräuchte ich 2102 engere kreise im Polsucher.
Deshalb ja auch der vergleich mit dem Concenter.

Nicht egal wäre es bei den üblichen Methoden.
Egal ob Cochab oder die Positionsberechnung auf der Strichplatte von Polaris von einer App.

Da fahre ich ja nur den errechneten Punkt an.

Bei einem Zirkumpolaren vergleiche rotiert die Scheibe ja.
Da käme nur die abweichen von der Kreisbewegung zu tragen.

Gruß
Markus
 
Die Kontrolle, ob Polaris exakt auf dem Kreis entlangläuft, dauert viele Stunden, bzw. einen ganzen Tag. Mit Drehung der Zeitachse geht das nicht. Nur die tatsächliche Erddrehung zeigt Dir den Fehler.
Schnell geht das halt nicht.......
CS

Das ist ein Einwand. Kannst du diesen technisch erläutern? wo ist der Unterschied zwischen Erddrehung und Zeitachsen drehung?
Die Zeitachse gleicht ja schließlich die Erddrehung aus ?

Und bitte bedenken, wir reden hier von max 2 min Belichtung.
Es geht hier nicht um einen präzisionsaufbau für eine 6std. Protonen Dauerbefeuerung des Chips.
Sondern um eine evtl. Zeitoptimierung.

Momentanscheienr ich ja immer brauv so um die 30 min.
War nur ne idee ob es damit schneller ginge
 
Hallo Markus,

es sollte passen, solange die Linie gut genug am aktuellen Abstand Himmelspol/Polaris ist und umso besser, je kürzer die Brennweite der Aufnahmeoptik ist - da bin ich ganz bei dir. Für zwei Minuten und die 2020er ist es einen Versuch wert. Ich arbeite halt recht viel mit Montierungen aus den 80ern, da fällt es schon auf, dass sich der Abstand zum Himmelspol langsam ändert. Das merkst du schon 2050 oder früher. Du solltest halt ähnlich viele Kreislinien im Polsucher haben wie Jahresmarkierungen an der Strichplatte, wenn du ihn länger benutzen willst – je nachdem, wie gut du Abweichungen von der Kreisform beurteilen kannst, wenn Polaris nicht mehr auf einer Linien liegen darf, sondern dazwischen.

Mit der Kochab-Methode habe ich zurzeit auch mit veralteter Strichplatte ganz gute Ergebnisse, und Sharpcap ist mein Favorit. Durchgehende Kreise habe ich glaub nur einen in meinem Polsucher.

Beste Grüße,
Alex
 
Hallo Markus,

kannst Du uns eine Abbildung Deiner bisher verwendeten Strichplatte zukommen lassen?

beispielsweise
A
0001.jpg

B
0002.jpg

C
0003.jpg


oder eben eine andere Strichplatte?

CS

Markus
 
Markus,
das erklär mal etwas genauer. Da komm ich nicht mit.

Ok ich versuche es mal.

Polaris umkreist ja ziemlich eng den Himmelspol. Daher haben wir ja den Polsucher als Hilfsmittel.
In dem Polsucher ist ja die Kreisförmige Strichplatte. Also die Kreislinien passend zur Jahreszahl.

In der Regel berechnen wir eine Zeitaktuelle Position auf der Strichplatte wo wir Polaris mit den Azimutschrauben
und den Schrauben für die Horizontale drehung hin befördern.

Wenn wir exakt einstellen, dann kann ich theoretisch die RA Achse des Teleskopes drehen
und Polaris dürfte diese Linie wärend des ganzen Drehvorgangs nicht mehr verlassen.
Der HimmelsPol liegt dann Zentrisch in der Mitte der Strichplatte.

Das meine ich mit Zirkumpolar. Also quasi "verdoofdeutscht" Polaris Zirkelt kreisrund um den Himmelspol.

Habe ich eine Abweichung im Azimut oder der Horizontalen, würde Polaris den Kreis verlassen.

Meine Idee ist es nun solange die RA- Achse zu rotieren und dabei so lange am Azimut und Horizont zu drehen,
bis Polaris diese Kreislinie hält.
Dann müsste ich doch auch eigentlich, zumindest soweit perfekt Polgerichtet sein,
wie es das auflösungsvermögen des Polsuchers hergibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Währe das nicht ne Geschäftsidee ? ^^

Ein Polsucherrohr mit Zoomfunktion, das ich auf eine Kreislinie einzoomen kann.
am besten mit Winkeleinblick. :D
Oder halt eine Linienkreisstrichplatte.
Und das ganze dann mit dieser Anleitung als NordeQuick oder so verkaufen.

:D:D:D
 
Hallo Markus,

Dein Polsucher ist sehr gut geeignet, um die Montierung auf den Pol auszurichten. Wäre ein Versuch Wert, die Montierung ohne das ohnehin leichte Equipment einzunorden. Hat den Vorteil, die RA-Achse solange um 360° zu rotieren, bis sich Polaris tatsächlich auf der mittigen Bahn der Strichplatte befindet. Setzt eine Top-Polsucherjustage und idealerweise Sucherbeleuchtung voraus. Beim Befestigen des Equipments ist entsprechend zart vorzugehen, nach Montage notfalls minim zu korrigieren.

Mancher wird den Kopf schütteln, erfahrungsgemäss sollte es für Belichtungen bis 120 Sekunden mit kleinen Brennweiten hilfreich sein.

CS

Markus
 
Wenn wir exakt einstellen, dann kann ich theoretisch die RA AAchse des Teleskopes drehen
und Polaris dürfte diese Linie wärend des ganzen drehvorgangs nicht mehr verlassen.
Und das ist glaube ich falsch.

Du kannst Polaris z.B. auf den äußersten Kreis ausrichten,
die Zeitachse verdrehen, und Polaris läuft auf dem Kreis.
Dann kannst Du Polaris auf den inneren Kreis ausrichten,
die Zeitachse verdrehen, und Polaris läuft auch auf dem Kreis.
Beide Polausrichtungen können falsch sein, obwohl Polaris doch schön auf dem Kreis läuft. Bei Deiner Zeitachse ist (gut justiert) Mitte immer Mitte. Und diese Mitte muß auf den Himmelspol, also der Punkt am Himmel, auf den die gedachte Erdachse zeigt, ausgerichtet sein.
Um diese Mitte kreist Polaris dann scheinbar auf einer Kreisbahn mit einem exakten Radius. Mit einen einzigen richtigen Umfang.
Nimmst Du nun einen Kreis mit einem anderen Umfang,
dann ist die Mitte eben nicht da, wo sie sein muss.
Polausrichtung futsch.


Das meine ich mit Zirkumpolar. Also quasi "verdoofdeutscht" Polaris Zirkelt kreisrund um den Himmelspol.
Nein, drehst Du die Zeitachse, dann zirkelt Polaris um die Mitte Deiner Strichplatte, und zwar ganz egal, ob diese auf den Himmelspol zeigt oder nicht. Nur dann, wenn der Kreis genau den richtigen Umfang hat,
ist die Strichplattenmitte mit dem Himmelspol deckungsgleich.



Anders gesagt:
Wenn Du die Zeitachse nicht bewegst, muss Polaris exakt auf dem Kreis laufen. Aber das dauert.
Du kannst mal einen Versuch machen, der Dir das ganz genau zeigt:
Stelle Polaris absichtlich ganz außen oder ganz innen auf irgendeinen, offensichtlich falschen Kreis ein. Drehe die Zeitachse, und Polaris läuft schön auf dem Kreis. Setze dann die Zeitachse fest, und schaue
nach möglichst länger Zeit durch den Polsucher.
Polaris wird den Kreis, auf dem er bei Drehung der Zeitachse noch schön lief, verlassen haben.

Wie schon gesagt, bei kurzen Belichtungen und kurzen Brennweiten können wir uns kleine Fehler erlauben.

Das hier habe ich nur zum Verständnis geschrieben.

CS

Dietmar
 
Und das ist glaube ich falsch.

Du kannst Polaris z.B. auf den äußersten Kreis ausrichten,
die Zeitachse verdrehen, und Polaris läuft auf dem Kreis.
Dann kannst Du Polaris auf den inneren Kreis ausrichten,
die Zeitachse verdrehen, und Polaris läuft auch auf dem Kreis.

Schön gesagt, dem würde ich zustimmen! Und zwar dürfte Polaris, oder im Prinzip auch jeder andere Stern, genau dann exakt auf dem Kreis laufen, wenn das Polarscope eben exakt auf der RA-Achse liegt.
Ich kann keine Erfahrungswerte beisteuern was die Genauigkeit der Einnordung über PolarScope und die B-Zeiten angeht. Seit ich meinen Autoguider habe, sind die Sterne nicht mehr vom Nachführen unrund. Und ich habe mein HEQ-5 Polarscope nur einmal leidlich auf die Achse justiert vor vier Jahren.

CS Hoschie
 
Die Grundfrage währe dann eigentlich:
Läuft Polaris tatsächlich kreisrund um den Himmelspol oder hat er eine leicht elliptische Bahn in 24 Std?
Oder eiert die Erde bei einer kompletten Drehung?

xD

OK das ist nun Haarspalterei in Bezug auf einen mobilen paar Std. Aufbau.
^^
 
Hallo Markus,
Polaris läuft schon (scheinbar) auf einer exakten Kreisbahn .
Zumindest sehen wir ihn auf dieser Kreisbahn mit unserem
Himmelspol als gedachten Drehpunkt.
Da ist nichts oval, da eiert auch nix.

Das einzige, was hier eiert, ist unsere Erde.
Die Drehachse steht nämlich nicht stabil, wie bei einem schnelldrehenden Kreisel, sondern sie pendelt leicht. Eher wie wir es bei einen langsam (zu langsam) rotierenden Kreisel beobachten können.
Die Pendelbewegung der Erdachse ist aber selbst sehr langsam, sodass sich diese für uns über Jahre und Jahrzehnte auswirkt. Aber immerhin schnell genug, dass wir diese Bewegung bei der Polausrichtung kompensieren müssen. Und dafür ist die Jahreskorrektur der Strichplatte da.

Das ist alles Andere als Hasrspalterei.
Führst Du nur über die Zeitachse nach, ohne Guiding, und fotografierst nicht in Polnähe, sondern ein Objekt, das eben tief steht,
dann ist die exakte Polausrichtung elementar wichtig.

CS

Dietmar
 
Hi Markus SkyBob,
dein Denkfehler (und auch meiner, im ersten Durchlesen :coffee::oops: ) ist, mit Drehung der RA-Achse die Polausrichtung kontrollieren zu können.
Tatsächlich kontrollierst du damit nur die parallele Ausrichtung der RA-Achse zum Polsucher:
.) im Extremfall steht Polaris im Polsucher-Zentrum und bleibt genau dort, oder
.) Polaris (oder überhaupt irgendein Stern) steht am Polsucher-Gesichtsfeldrand, und beschreibt einen weiten Kreis, beim Drehen der RA-Achse.
D.h. nichts gewonnen bzgl. Polausrichtung.

Erst mit Einstellung der Richtung Himmelspol - Polaris (m.Ea. am besten mit der Kochab-Methode, d.h. Polaris steht in Richtung der Gegengewichts-Stange am markierten Kreis, siehe Heikos Seite, Bild unten ) gelingt die Ausrichtung RA-Achse = Polsucher-Achse auf den Himmels-Nordpol.

CS, Georg
 
Hallo,

mach Dich wie Georg schreibt mit der Kochab-Methode vertraut, so lange Du keinen Guider hast. Mit dem geht das ganze dann Software-unterstützt. Damit kommst Du wenn Brennweiten und Belichtungszeiten im Rahmen bleiben für den Anfang durch ohne gleich massig Technik kaufen zu müssen. Schau, dass Deine Steuerung einen ST4-Eingang hat!

CS
Jörg
 
Moin Markus,

für deine Zwecke ist die Einnordung über Kochab eigentlich genau genug. Willst du es genauer kann ich dir meine Methode des schnellen Scheinerns empfehlen. Weil ich das Forum aber nicht zumüllen will, verweise ich auf den Parallelthread


Dort wird auch über das Einnorden diskutiert und ich habe auf meine Methode hingewiesen.
 
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