Empfehlung Okulare für Hofheim Reise Dobson 8" oder ein entspannterer Alternativ Dobson?

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fiske

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Hallo zusammen,
eigentlich sind es genau betrachtet zwei Themen aber ich sehe meine gestellten Fragen als zusammen gehörig;).

Ich möchte mir als dauerhaftes Zweitgerät einen kompakten Reise Dobson 8" (evtl. 10") für überall mit dabei und für Autoreisen zulegen.
Wichtig ist für mich in erster Linie ausschließlich die Kompaktheit, also alles in einer Box verstaut, ohne der lästigen Auflage, jedes Gramm Gewicht für Flugreisen mit berücksichtigen zu müssen.

Bei der Suche bin ich unter anderem auf das hoch gelobte Hofheim 8" Dobson gestoßen,
was bezüglich der Verarbeitung, Kompaktheit, Gewicht und der Flugreisetauglichkeit wohl unter anderem das Maß der Reise Dobson sein dürfte.
Bauartbedingt muss man bei dem Gerät auch einige Zugeständnisse akzeptieren, unter anderem bei der Okularauswahl.
Für das Hofheim 8" werden oftmals das Pan 24 und die Nagler als leichte, hochwertige Lösung empfohlen,
was Sinn aber eine eigene, kostspielige, leichte Okular Reihe mit sich bringt.
Sind die Nagler die Ideallösung für das Gerät, wenn man das einfach mal so pauschal gesagt im Raum stehen lassen will?
Manche Hofheim Nutzer kommen ohne dem zusätzlichen Gewicht eines Koma Korrektor aus, manche möchten ihn nicht missen wollen.
Wie verhält sich das mit den Ethos ohne Korrektor, welche mit bis zu 590g Eigengewicht schon an der Belastungsgrenze sind, ohne das Gerät wirklich überfordern zu wollen?

Das Hofheim ist in vielen Dingen mein absoluter Favorit, obwohl mir mit etwas mehr Stabilität und F5 besser zusagen würde.
Gibt es zum kleinen "f4" Hofheim entspanntere 8" (oder 10") Alternativen, welche ebenso vorbildlich verarbeitet und alles in einer Box verstaut wird?

Grüße Peter
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Peter,

ich fange mal mit dem Hofheim an sich an. Ich sehe das Ding nicht als Maß aller Dinge, denn es beinhaltet doch einiges, was deutlich besser sein könnte.
Der Spiegel ist ein GSO 8" f/4 - ein Großfeldgerät, aber das Teleskop ist nicht für die Verwendung von schweren 2" Okularen gemacht. Die Balance ist nicht gut und nur auf geschätzte 250 g Okulare ausgerichtet. Nur ist kaum ein so leichtes Okular wirklich f/4 tauglich. Nagler T6 wären das naheliegenste, weil sie auch an f/4 gut funktionieren.

Der Dobson ist vllt. hübsch anzuschauen, aber sehr teuer und noch dazu fast komplett kopiert. Das stört mich sehr. Das ist das Original: ASTRO ELECTRONIC HOMEPAGE

Lange Rede, genau deswegen habe ich mir keinen gekauft, sondern lieber selbst gebaut.
Mit etwas Geschick bekommst Du für ca 600,- EUR einen Reisedobson z.B. mit f/5 in 8" und für 450,- einen 6" f/5. Die Optiken und der OAZ ist gekauft, der Rest selbst gemacht.
6" -> Deepsky Brothers
8" -> Deepsky Brothers

Den 6 er habe ich nicht mehr, der 8 er ist noch da. Beide waren/sind ausgerichtet, und damit bin ich dann bei den Okularen, für ein 26 mm Nagler T5! Dazwischen nehme ich das Ethos 13 und für hohe Vergrößerungen das Antares Speerswaler Zoom 8-5 mm. So habe ich mit 3 hochwertigen Okularen eine gute Optionspalette und mit Teleskop und Sucher und kleinem Sternatlas ca. 8 Kilo. Es paßt alles in einen Alutrolley aus dem Baumarkt und war so auch schon auf diversen Flugreisen.

Sieht im Finish nicht so hübsch aus, aber er funktioniert prima und ist monetär durch den Selbstbau wesentlich preiswerter.
Vielleicht ist das eine Alternative für Dich.
 
Hallo Peter,

ich denke auch da wirst du an einem Selbstbau oder Individualbau nicht vorbeikommen. Warum machen die das mit dem anstrengenden f/4? Das bringt doch nur kürzere Röhre, die man ja stattdessen teilbar machen könnte. Oder übersehe ich da was?

Ist es wichtig dass sich alles platzsparend in einen Koffer fügt oder reicht es wenn der Kofferraum mit Teleskop noch genügend Freiraum hat um den unnötigen Plunder der übrigen Familie auf Reisen auch noch mitzunehmen?

Im letzteren Falle hier meine bebilderte Baumarkt-Lösung für wenige Hundert Cent:

atm – Google Drive

VG Klaus
 
Hallo Peter,
als Nutzer eines Hofheim 8“ Dobson folgendes von mir dazu:

Die Verarbeitung des Dobson ist hervorragend. Die Oberflächen perfekt bearbeitet und lackiert. Der Zusammenbau, die Justage und der abschließende Abbau mit Verstauen der einzelnen Teile ist sehr einfach und logisch. Ich habe ihn lange Zeit fertig aufgebaut belassen und als Grab and Go Teleskop genutzt. Einfach nehmen, hinstellen und beobachten.

Der Haupspiegel stammt von GSO und ist von ausgesucht sehr hoher Qualität. Vergleiche mit 10“ Teleskopen von normaler Qualität haben, abgesehen von der Bildhelligkeit, in der Auflösung von Details kaum Unterschiede gezeigt. Das Öffnungsverhältnis von f4 bietet aus meiner Sicht bei diesem Dobson und seinem Zweck mehr Vorteile als Nachteile. Die Justage ist denkbar einfach, bedingt durch die kurze Baulänge ist es mit Blick durch das Okular zu justieren.
Zudem bietet dieses Öffnungsverhältnis im DS Bereich durch die Erreichbaren Felder maximalen Beobachtungsspass. Das Auffinden von Objekten ist denkbar einfach!

Natürlich ist Koma vorhanden, als störend empfinde ich diese nicht, dies muss jeder für sich beurteilen.

Der Hofheim ist aus meiner Sicht, trotz seiner Leichtigkeit und Kürze, als auch der kleinen Höhenräder sehr gut ausbalanciert. Zusammen mit den beiden optionalen Friktionsfedern sind auch Okulare bis 500g einsetzbar. Sollten dickere Brocken zum Einsatz kommen, kann mittels Gegengewicht kompensiert werden, der Stabilität der Konstruktion tut dies keinen Abbruch.

Ich nutze hier vom 27 er Panoptik über Ethos 13 und 8mm sehr gerne das 16er Nagler T5. Auch ES Okulare der 82* Serie funktionieren sehr gut.

Eigenbau ist für mich keine Option gewesen.. ich kann das nicht. Jap, Hofheim ist teuer, meiner ist gebraucht erstanden . Ab und an gibt es einen..

Ob das Design kopiert wurde interessiert mich hier nicht, ich gehe davon aus, dass dies bereits zwischen den Parteien geklärt wurde.

Ergänzend, ich habe die Zollstöcke durch Alustreben ersetzt, nicht aus Stabilität sondern aus rein ästhetischen Gründen.

Gruß Holger
 
Danke Antares für die verständlich und aussagekräftige Antwort.(y)
Bereits im ersten Abschnitt wurde mein Grübeln und die Fragen zu
Balance, Okulare, Gewicht und f4 beantwortet.
Daher auch gleich, wie vermutet die hinterher geschobene Frage nach möglichen Alternativen.:unsure:
Ein Selbstbau wäre wohl die beste Antwort auf meine Frage aber dafür fehlt mir ausreichend genug Wissen
und jemand, der mir erfahren und beratend gelegentlich zur Seite steht.
Deine Eigenbauten sind toll anzusehen, nachvollziehbar und verständlich beschrieben,
wo manch andere die Latte oftmals doch sehr hoch halten.
Rein handwerklich gesehen würde ich mir sogar das ein oder andere zutrauen.:sneaky:
Was mich bezüglich des Hofheim nach wie vor etwas irritiert,
sind die vielen, vielen positiven Berichte aus dem Netz, Foren oder Fachzeitschriften über diesen Dobsen.
Grüße
 
Hallo Holger

ach das sind Zollstöcke... Und da verbiegt bzw verbog sich nüscht bei fetten Okularen?

VG
Klaus
 
Der Hofheim ist, ob mit Zollstock- oder meinen Alustangen während der Nutzung, auch mit schwerem Zubehör (20mm ES 100*) absolut justagestabil.

Gruß
Holger
 
Ups,
kaum bedankt und schon zwei weitere Antworten für mich!:giggle:

Hallo Klaus, der Hersteller begründet f4 vorwiegend mit der Umsetzung bezüglich der Flugreisetauglichkeit und Kippstabilität etc.
Längere Stangen wären nicht mein Problem aber ein annähernd kompaktes Packmaß sollte es definitiv schon sein, sonst bleibt das Teleskop viel zu oft zu Hause, was ja eigentlich das Hofheim an sich ausmacht.

Holger beschreibt das, was mich am Hofheim so neugierig gemacht hat.
13 und 8 Ethos oder günstiger 82 ES waren neben Nagler auch meine Überlegungen aber in der Gewichtsklasse
und einem auf klein und leicht getrimmten Teleskop ist das gefühlt, wie ein kleiner Elefant im Porzellan Laden.
Wenn ich richtig herauslese, kommst Du ohne Korrektor aus, wobei das eigentlich ein muss mit Ansage ist.

Hmmm, 3 gute Antworten?
Antares und Klaus bestätigen halt sehr genau, was auch meine Bedenken sind.
 
Halo Holger,
kannst Du mal ein Bild einstellen mit den Alustreben?

LG Peter
 
Rein handwerklich gesehen würde ich mir sogar das ein oder andere zutrauen

Hi Peter,
gerne. Freut mich wenn ich helfen konnte. Nachmal zum Selbstbau.
Im Grunde mußt Du nur rechnen und konstruieren. Auf Wunsch kannst Du auch meinen RD kopieren und wenn Du Maße brauchst kann ich das schnell erledigen.
Das komplizierteste ist die Konstruktion zu berechnen und die Beschaffung leichter Metallschrauben und -teile. Dazu ein Spiegelset vom Händler und den Kineoptics HC2 und gut ist.
Oder schau mal bei Rainer Vogel, was er so baut. Dobsons bauen und Deep Sky, Reiner Vogel
CS
 
Hallo Peter,

als Großserieninstrument das sich einigermaßen kompakt verstauen lässt gäbe es noch einen 10 Zoll Explore Scientific Dobson. Ich vermute zwar den hast du für dich schon ausgeschlossen, ich will ihn aber nicht ganz unerwähnt lassen.

Um auf die Ausgangsfrage ein wenig zurückzukommen: mich würde auch interessieren welche Okulare empfehlenswert sind und das für 800mm Brennweite erreichbare Gesichtsfeld von über 3 Grad auch zeigen. Sprich Brennweite <= 28mm (lieber ein bisschen weniger) bei maximaler Feldblende und hoher Randschärfe. Das Panoptic 27mm bringt es ja gerade mal auf 2,2 Grad.

VG Klaus
 
Hallo Klaus,

diesen Anforderungen dürfte eine Kombination aus ES 30 mm 82° (alternatv 31er Nagler) und dem ES Komakorrektor am nächsten kommen. Der Korrektor liegt wohl irgendwo um 6-10% Verlängerungsfaktor, das passt also dann.

Das Gewicht der Kombi am OAZ dürfte aber einige der in Frage kommenden (Dobson)Teleskope vor Probleme stellen.
Da nicht erst seit gester immer größere und/oder immer "schnellere" Dobsons kommen wäre die Zeit eigentlich längst reif für langbrennweitige Übersichtsokulare 20-30 mm in 2 Zoll Steck und mit eingebauter Komakorrektur.
Das geht dann deutlich leichter.

Gruß
*entfernt*
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Peter,

hier kann man kleine Reisedobsons kaufen: http://www.reise-teleskop.de/index2.php
Ob die gut sind, weiß ich nicht. Ich spiele aber mit dem Gedanken, mir so etwas als "Reisebehausung" für meinen 10"-Lomo-Spiegel anzuschaffen.
Die Geräte haben jedenfalls ein entspannteres Öffnungsverhältnis (f5/f6). Das bedeutet: kleinerer Fangspiegel und leichtere günstigere Okulare. Die Spiegel kommen von GSO - man kann aber auch wohl höherwertigere bekommen.

CS Bernhard
 
Anbei ein Bild des Hofheim mit den Aluminium Stangen.
 

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Vielen Dank euch,
ich habe mich sehr gefreut, über die zahlreichen Tipps und Hilfestellungen.(y):D
Wie schon angesprochen, kommt ein Selbstbau leider noch etwas zu früh für mich.
Damit muss ich mich erst intensiv auseinandersetzen.
Das 10" ES hat definitiv seine Daseinsberechtigung Klaus, wenn auch höherwertig,
je nach den eigenen Ansprüchen beliebig Luft nach oben ist.;)
Es ist aber richtig, dass ich ihn für mich ausgeschlossen habe, weil ich vor allem schon den ES 16" habe.
Komplett aus Metall, sehr rustikal und stabil gestrickt und alles in allem für mich eine gute Wahl,
mit der ich zufrieden leben kann.
Mit dem 10er für 699.- Euronen würde man nicht so viel falsch machen können, gerade auf Reisen hinsichtlich Beschädigung, Diebstahl aus dem Auto und als small Budget Variante ein sicherlich sehr guter Tipp.

Den Hofheim möchte ich noch nicht aus den Augen verlieren, bevor ich ihn nicht selbst gesehen habe.
Das vielseitige Lob kann nicht ausschließlich der Grund sein,
weil er so ansehnlich charmant daherkommt und gut verarbeitet ist.

Wenn noch was zum Thema nach kommt, bin ich bestimmt nicht traurig.:giggle:

Grüße
Peter
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

wird eigentlich der 8" Hofheim weiterhin so gebaut, wie er noch auf den inzwischen älteren Bildern auf der Webseite von Hofheim zu sehen ist? Rein äußerlich scheint sich nichts verändert zu haben, es gibt einige Berichte von kleinen Umbauten von Nutzern. U. a. wurde die Fangspiegelspinne verändert. Beim 12" Hofheim wurden die Höhenräder aus Alu durch Holz ersetzt, auf der Webseite sind keine Bilder davon zu sehen, daher ist es sehr interessant mal zu erfahren, ob kleine Details bei neueren 8"ern inzwischen geändert worden sind.

Gruß
Jan
 
Hallo Günther,

es gäbe wohl noch das 28mm 82 Grad UWA das unter anderem als Skywatcher Nirvana vertrieben wird. Wird allgemein auch nicht schlecht bewertet. Ob es mit f/4 noch so gut arbeitet wie deine Kombi weiß ich nicht. Vermutlich nicht.

VG Klaus
 
Hallo Klaus,

dieses Okular habe ich selbst.
Ich würde es jederzeit gegen ein 30er ES tauschen, denn dessen Randabbildung ist an meinen Teleskopen (f 5,3 bis f 4,5) deutlich besser und ich persönlich sehe auch ein 31er Nagler wieder leicht besser als das ES.
Das gilt ohne Komakorrektor.
Nehme ich nun einen Komakorrektor hinzu kommt das 28er UWA etwa an das Niveau des ES ohne Komakorrektor heran während ES und Nagler mit Komakorrektor für mich dann auch an f 4,5 wirklich sehr überzeugend sind.

Von daher habe ich das 28er UWA in meiner Beantwortung Deiner Frage (Post #11) nicht berücksichtigt.
In dem Sinne absolut überzeugend wird die Abbildung übers Feld am "schnellen" Newton nur mit möglichst wenig Okularasti und dann mit zusätzlicher Komakorrektur.

Gruß
*entfernt*
 
Hallo Peter,

ich verwende an meinem 8"-Hofheim (super Teleskop!) die ganze Palette von Pentax XL-Okularen. Die gibt es ab und zu noch gebraucht zu kaufen... sehr empfehlenswert!!!

CS Klaus
 
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