Eos 6d Mark II vs. Sony Alpha 7 ii

DennErIsst

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Hallo liebe Astro-Gemeinde,

Ich bin auf der Suche nach einer vollformat Kamera für die Nachtfotografie. Mit ist klar das diese beiden Kameras zwei unterschiedliche Systeme sind bezüglich Spiegel und spiegellos. Es sind aber die beiden Kameras von denen ich immer wieder im Zusammenhang mit der nächtlichen Fotografie lese.

Ich möchte mir gerne eine der beiden anschaffen und benötige dafür eure Hilfe. Welche würdet ihr empfehlen und welche ist vielleicht die bessere von den beiden? Wo liegen vielleicht die Vorteile oder auch Nachteile.

CS Dennis
 
Hallo Dennis,
ich habe sowohl Sony als auch Canon Kameras,
in der Astrofotografie habe ich in der Softwareanbindung und Auswahl bei Canon gerade in der Vergangen wesentlich weniger Probleme gehabt.
Aber gerade im letzen Jahr ist die Ascom Anbindung für Sony auch viel Besser geworden.

Natürlich ist auf dem Papier die Spiegellose überlegen. Auch ein mit einem echtem Livedisplay wie es nur bei einer Spiegellosen möglich ist, ist natürlich etwas anderes. Hier ist dann natürlich der Akkuverbrauch auch ein anderer.
Und die Sonysensoren sind auch eine viel modernere Generation. Einen sinnvoller vergleich währe die Canon R(a) mit der Sony Kamera.
Aber wie hast du dir die Nachtfotografie vorgestellt? Und hast du bereits Objektive oder wollltest du mit einem Telekop fotografieren. Dann würde ich natürlich auf das System setzen für das du bereits Objektive hast. Gerade im Vollformatbereich ist das ja der größte Preisposten.
Mit welchen Programmen wolltest du arbeiten? Und wie wolltest du die Nachführung realisieren?
Und warum unbedingt Vollformat? Da hat man ja gerade im Astrobereich viel höhere Anforderungen die kaum zu erfüllen sind es sei denn man ist bereit massiv mehr Geld in die Hand zu nehmen.
Cs
Marc
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Marc,

vielen Dank für Deine ausführliche Rückmeldung.

Ich habe mir unter Nachtfotografie zu erst mal Landschaftsfotografie bei nach mit Sternehimmel vorgestellt. Es soll auch erstmal ohne Nachführung sein. Es geht hier auch vorrangig erstmal um gute Einzelaufnahmen. Nein ein bestehendes System habe ich bisher nicht. Deswegen bin ich noch frei in der Objektivwahl.
Da ich in der Literatur immer wieder über Vollformatkameras gestolpert bin, dachte ich möchte mit diesem starten. Ich möchte die Kamera nicht an einem Teleskop verwenden dafür habe ich eine Astrocam. Die Canon R ist mir tatsächlich auch empfohlen worden, allerdings ist die mir derzeit noch zu teuer.

Programme habe ich bisher nur PixInsight. Gerne hätte ich Photoshop oder Lightroom genutzt aber da stößt mir das Abo-Prinzip sauer auf :-(. Hast Du hier vielleicht kostengünstigere Alternativen?

Falls ich mal nachführen möchte, werde ich mich wohl für IOptron skyguider oder Skywatcher Staradventurer entscheiden.

CS Dennis
 
Affinity Foto und Luminar nutze ich gerne. Da ich auch auf dem Mac zuhause bin Pixelmator ist auch super.
Kostenfreie Lightroom Alternative die von vielen genutzt wird ist darktable.
Für deinen Anwendungsbereich solltest du dir auch unbedingt Sequator anschauen.
Wenn Geld für dich keine Rolle spielt kannst du natürlich mit Vollformat starten. Wichtiger in der Astrofotografie halte ich die pixelgrösse diese sollte nicht zu klein sein. Das Fotografieren finde ich mit einer spiegellosen Kamera sehr viel einfacher.
Man sieht halt sämtliche Änderungen der Einstellungen direkt im Display. Und Fokus peeking oder Zebra möchte man in der Nachtfotografie auch haben da ein Autofokus da sowieso oft nicht funktioniert.
Insofern würde ich für Landschaftsfotografie nichts anderemehr nehmen wollen. Auch Objektive werden praktisch nicht mehr für Spiegelreflexkameras weiterentwickelt. Mache mal einen Preisvergleich zwischen den Objektiven für Aps-c und vollformat.
Der Preisunterschied um den Faktor 4 ist da keine Seltenheit. Und ein richtig gutes Weitwinkel kann auch schon mal 20000€ kosten. Geht aber auch schon für 2000€ mit kleinerer Brennweite. Im aps-c Bereich liegst du dann deutlich darunter.
Ca Marc
 
Hallo
Ich würde mir keine DSLR mehr holen, die Spiegellose ist viel praktischer. Ich fahre zweigleisig, für Astrofotografie benutze ich eine modifizierte Canon R, meine absolute Empfehlung! Meine Optiken sind auch vollformat tauglich.
Für die „normale“ Fotografie würde ich allerdings kein Vollformat nehmen, da habe ich mich für das Fuji System (APS-C) entschieden.
Ich würde mir auch keine Software mehr kaufen, ich komme in der Astrofotografie sehr gut mit Siril, Fitswork, GIMP, GraXpert und Sequator zurecht.
Viele Grüße
Michael
 
Hallo Dennis,

wenn Du wirklich den Einstieg mit einer Vollformat Kamera machen willst, solltest Du die 6D MK1 in betracht ziehen. Die Kamera ist inzwischen extrem günstig aber immer noch sehr gut was die Low-Light Fähigkeit angeht. Die Mk2 hat zwar ein schönes Schwenkdisplay, aber der Sensor ist nicht besser geworden. Das Gegenteil ist der Fall. Die MK2 hat den gleichen Sensor wie in der RP verbaut ist. Bei der RP ist aber der wesentlich neuere Prozessor verbaut der anscheinend hier das Ruder etwas herum reißen kann.
Andere Idee wenn Du mit der Fotografie einsteigen willst: eine gebrauchte R (dazu kann ich Dir einen guten Händler Empfehlen), diese dann auf Ra umbauen. Und für´s Tageslicht einen OWB Clipfilter. Ich setze die Kombination privat ein und bin sehr zufrieden damit.

Ich habe hier mal ein paar Kameras getestet:

Meiner Meinung nach wird bei Sony deutlich mehr in den Raw´s gefrickelt als bei anderen Herstellern. Wobei ich schon viele Sony umgebaut habe und die Kundschaft nicht unzufrieden damit ist.

Zur Kamera und den Objektiven musst Du auch noch den Umbau das rechnen. Gerade im Sommer mit den großen Gasnebeln in der Milchstrasse ist das aus meiner Sicht Pflicht. Die 6D Mk1 & Mk2 liegen preislich da gleich. Die Sony ist teurer da hier ein Ersatzglas eingebaut werden muss.

Am Ende ist es wie immer: eine Preisfrage!

Gruß Markus
 
Servus,

Die Vollformat hat halt bei gleicher Pixelzahl grössere Pixel, linear ca 1.5x. D.h die Pixelfläche ist 1.5**2=2.25 mal so gross. Daher systematisch um Faktor 1.5 besseres S/N (wurzel aus photonenzahl) erstmal, aber natürlich auch wichtig welche Elektronik dranhängt, klar.

Vollformat braucht auch die Objektive, die das können. Allerdings gibt es durchaus günstige, sehr gute, z.b. canon ef 50mm 1.4, 80-200mm L f/4, für DSLR

Für bildmässige Fotografie in dieser Klasse war jahrzehntelang Vollformat DSLR die Top Liga, also wird man jetzt nicht plötzlich grottenschlecht damit sein, vor allem, wenn man etwas billiger und nicht an der vordersten Front kaufen will... Der Spiegel der DSLR macht NICHT die Fotos schlecht, soweit ich weiss ( ja, und er kann vorausgelöst werden). Stromverbrauch einer DSLR dürfte um einiges geringer sein als bei spiegellosen, evtl von Belang im Winter...

Vielleicht hilft auch - rechts die Modelle zum Vergleich aussuchen -

Aber ja, DSLR läuft aus, die Zukunft ist erstmal spiegellos und die Objektive werden dafür dann entwickelt... Alte Vollformat Objektive passen an die neuen Spiegellosen, aber nicht umgekehrt... Neu Objektive für spiegellose NICHT an die alten DSLRs - zumindest bei Canon.

My 2 Pence,
Peter
 
Zuletzt bearbeitet:
Affinity Foto und Luminar nutze ich gerne. Da ich auch auf dem Mac zuhause bin Pixelmator ist auch super.
Kostenfreie Lightroom Alternative die von vielen genutzt wird ist darktable.
Für deinen Anwendungsbereich solltest du dir auch unbedingt Sequator anschauen.
Wenn Geld für dich keine Rolle spielt kannst du natürlich mit Vollformat starten. Wichtiger in der Astrofotografie halte ich die pixelgrösse diese sollte nicht zu klein sein. Das Fotografieren finde ich mit einer spiegellosen Kamera sehr viel einfacher.
Man sieht halt sämtliche Änderungen der Einstellungen direkt im Display. Und Fokus peeking oder Zebra möchte man in der Nachtfotografie auch haben da ein Autofokus da sowieso oft nicht funktioniert.
Insofern würde ich für Landschaftsfotografie nichts anderemehr nehmen wollen. Auch Objektive werden praktisch nicht mehr für Spiegelreflexkameras weiterentwickelt. Mache mal einen Preisvergleich zwischen den Objektiven für Aps-c und vollformat.
Der Preisunterschied um den Faktor 4 ist da keine Seltenheit. Und ein richtig gutes Weitwinkel kann auch schon mal 20000€ kosten. Geht aber auch schon für 2000€ mit kleinerer Brennweite. Im aps-c Bereich liegst du dann deutlich darunter.
Ca Marc
Hallo Markus,

vielen Dank für deine umfangreiche Rückmeldung zum Thema kostenlose Bildbearbeitungsprogramme. Da scheint es ja zum Glück einige Alternativen zu geben und ich muss die Abo-Mentalität nicht unterstützen. :)

Naja so ganz egal ist das mit dem Geld natürlich nicht und bin von daher auch echt am überlegen ob es dann nicht lieber doch eine APS-C sein kann. Wäge das für mich zur Zeit noch ab.

CS Dennis
 
Hallo Dennis,

wenn Du wirklich den Einstieg mit einer Vollformat Kamera machen willst, solltest Du die 6D MK1 in betracht ziehen. Die Kamera ist inzwischen extrem günstig aber immer noch sehr gut was die Low-Light Fähigkeit angeht. Die Mk2 hat zwar ein schönes Schwenkdisplay, aber der Sensor ist nicht besser geworden. Das Gegenteil ist der Fall. Die MK2 hat den gleichen Sensor wie in der RP verbaut ist. Bei der RP ist aber der wesentlich neuere Prozessor verbaut der anscheinend hier das Ruder etwas herum reißen kann.
Andere Idee wenn Du mit der Fotografie einsteigen willst: eine gebrauchte R (dazu kann ich Dir einen guten Händler Empfehlen), diese dann auf Ra umbauen. Und für´s Tageslicht einen OWB Clipfilter. Ich setze die Kombination privat ein und bin sehr zufrieden damit.

Ich habe hier mal ein paar Kameras getestet:

Meiner Meinung nach wird bei Sony deutlich mehr in den Raw´s gefrickelt als bei anderen Herstellern. Wobei ich schon viele Sony umgebaut habe und die Kundschaft nicht unzufrieden damit ist.

Zur Kamera und den Objektiven musst Du auch noch den Umbau das rechnen. Gerade im Sommer mit den großen Gasnebeln in der Milchstrasse ist das aus meiner Sicht Pflicht. Die 6D Mk1 & Mk2 liegen preislich da gleich. Die Sony ist teurer da hier ein Ersatzglas eingebaut werden muss.

Am Ende ist es wie immer: eine Preisfrage!

Gruß Markus
Hallo Markus,

der Umbau ist bei dieser Kamera für mich nicht weiter relevant da ich bereits eine modifizierte Eos D70a habe. Mit dem OWB-Filter habe ich bereits rumprobiert und bin von den Ergebnissen nicht so zu frieden. Deswegen soll eine nicht modifizierte Kamera in den Bestand. :)

Der Link für den Vergleich der Kameras ist für mich noch mal sehr interessant um einen besseren Überblick zu erhalten.

CS Dennis
 
Stromverbrauch einer DSLR dürfte um einiges geringer sein als bei spiegellosen, evtl von Belang im Winter...
Moinsen,
das stimmt so leider nicht ganz, wenn ich mit der 6Da Astroaufnahmen gemacht habe, war der Akku nach 3 Stunden so gut wie leer. Mit der Canon R(a) kann ich locker 6 Stunden Aufnahmen machen, und das bei Minusgraden. Vor 6 Wochen auf der Bielerhöhe (Silvretta, 2032m hoch) getestet. :y:
Bei Tageslichtfotografie ist das sicher richtig, bei meiner Futschi X-T3 ist der Akku ziemlich schnell leer.
Viele Grüße
Michael
 
Hallo Markus,

der Umbau ist bei dieser Kamera für mich nicht weiter relevant da ich bereits eine modifizierte Eos D70a habe. Mit dem OWB-Filter habe ich bereits rumprobiert und bin von den Ergebnissen nicht so zu frieden. Deswegen soll eine nicht modifizierte Kamera in den Bestand. :)

Der Link für den Vergleich der Kameras ist für mich noch mal sehr interessant um einen besseren Überblick zu erhalten.

CS Dennis
Moin,

dann paßt mit dem OWB was nicht, ich habe eine M und eine 50D die ich bei Tag so betreibe, da ist kein Unterschied zur nichtmodifizierten Kamera erkennbar (mit AWB aus der Kamera). Bei den Vollformatern gibt es ja die Einschränkung, dass dann nur Liveview geht, aber bei den APS-C (zumindestens bei den EOS) gibt's ja keine Einschränkungen.

LG Jörg
 
Moin,

da bin ich ganz bei Jörg: die OWB CLipfilter funktionieren einwandfrei. Bei der 70Da sieht das Sucherbild komisch aus, aber die Fotos an sich weißen kein Unterschied zu einer nicht umgebauten Kamera auf. Auser das keine EF-S Objektive mehr gehen sind mir keine Einschränkungen bekannt!

Gruß Markus
 
Moin,

dann paßt mit dem OWB was nicht, ich habe eine M und eine 50D die ich bei Tag so betreibe, da ist kein Unterschied zur nichtmodifizierten Kamera erkennbar (mit AWB aus der Kamera). Bei den Vollformatern gibt es ja die Einschränkung, dass dann nur Liveview geht, aber bei den APS-C (zumindestens bei den EOS) gibt's ja keine Einschränkungen.

LG Jörg
Hmm... das ja eigenartig, ich habe mir bei der Modifizierung einen OWB Filter einbauen lassen der zeigt leider keine Wirkung. Die Bilder sind nach wie vor rotstichig.
Ob es dann vielleicht noch Sinn macht das extra mit einem OWB-Clip-Filter zu probieren?
 
Hi,

Entweder astromodifiziert oder nicht. Beim astromod wird der owb filter ausgebaut. Für die Tageslichtfotografie muss dann der OWB Clipfilter rein.
Ich denke du verwechselst da etwas.

Gruß Markus
 
Hi,

Entweder astromodifiziert oder nicht. Beim astromod wird der owb filter ausgebaut. Für die Tageslichtfotografie muss dann der OWB Clipfilter rein.
Ich denke du verwechselst da etwas.

Gruß Markus
Hi Markus,
Du hast recht. Habe eben noch mal in die Rechnung geschaut. Es wurde ein BCF-Filter verbaut und kein OWB.

Kann diese Variante mit einem owb kombiniert werden oder kommt da nur Murks bei raus? Aber wenn dann eh keine EFS objektive mehrpassen wird es wahrscheinlich schwierig einen Adapter oder objektive drauf zu bauen?

CS Dennis
 
Hi,

ein BCF FIlter ist nur ein IR/UV Cut. Warum dieser heute noch verbaut wird erschließt sich mir nicht so richtig. Ausbau des OWB und nachjustieren der Sensorlage reichen aus. Die BCF FIlter produzieren bei den 6D gerne mal Halos um helle Sterne.

Wenn Du Deine Kamera bei Tagselicht benutzen willst brauchst Du einen OWB Filter. Entweder also Clip (dann eben nicht mit Canon EF-S Objektiven) oder einen Schraubfilter vor dem Objektiv. Dann funktioniert der autoamtische Weißablgiech auch wieder vernünftig.

Gruß Markus
 
Nachtrag: es funktionieren nur die Canon EF-S Objektive nicht da die weiter Richtung Sensor hinein ragen. Bei Sigma, Tamron usw. ist das nicht der Fall. Vollformat Objektive sowieso nicht.

Gruß Markus
 
Hallo Dennis,

beim der Entscheidung für oder gegen eine Sony A7 solltest du den gestern von mir im benachbarten Thread und breit im Internet thematisierten Star-Eater-Algorithmus im Blick behalten. Bei der Sony A7 II sind Aufnahmen bis 30 Sekunden ohne star eater möglich, darüber benötigt man jedoch den Bulb-Modus, in dem Sony filtert und die Kamera damit für die Astrofotografie (zumindest bei sauberer Nachführung) nahezu unbrauchbar macht.

Bei den Modellen A7R II und A7S II beginnen die Probleme wohl schon zwischen 3 und 4 Sekunden Belichtungszeit.

Viele Grüße
Clemens
 
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