Erfahrungen mit "Barlowed Lasern"?

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Oliver_Schulz

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Hallo Sternfreunde,

ich interessiere mich für die Justierungs-Methode mittels eines „gebarlowten“ Lasers. Ich habe ein paar Beschreibungen gelesen und wollte das nun mal ausprobieren und meinem Baader Justierlaser eine 2x Barlowlinse vorschalten. Der Erfolg war überschaubar. Der Laserpunkt stand irgendwo Richtung Hauptspiegelrand herum und war, wie gewohnt, ziemlich dünn. Also nix mit auffalten. Lediglich auf der Strichplatte des Baader Lasers war er dann deutlich dicker. Zuerst dachte ich „ok, der Abstand zwischen Barlowlinse und Laser ist vielleicht zu groß“ und wollte mir irgendeine günstige Barlowlinse kaufen, möglichst 1,5x, bei der man das Barlowelement herausschrauben und direkt in das Filtergewinde des Lasers hineinschrauben kann. Dann wurde ich aber stutzig: Wenn der Laserstrahl bereits so aufgefaltet auf dem HS ankommen soll, dass die Mittelmarkierung einen Schatten fabrizieren kann, dann müsste doch das Barlowelement umgekehrt am Laser befestigt werden, da sonst der Strahl erst auf dem Rückweg, kurz vor dem Okular bzw. in diesem Fall dem Laser, aufgefaltet wird. Von einer umgedrehten Montage des Barlowelements war aber in keiner der Beschreibungen die Rede. Habe ich hier irgendwo einen Denkfehler? Immerhin hat es bei mir ja auch nicht geklappt. Ich würde mir ja so einen „gebarlowten“ Laser auch gerne kaufen, aber der von TS ist auf unbekannte Zeit hinaus nicht lieferbar und der Howie Glatter ist mir ganz einfach zu teuer.

Viele Grüße
Oliver
 
Hallo Oliver,

der Baader Laser ist in der Tat etwas zu schwach dafür. Besser funktioniert es mit einem 10-15€ Laser aus der Bucht.
Die kann man in der Regel in der Intensität verstellen (Stufe 1-7).

Die letzten Stufen erzeugen dann einen schönen dicken sichtbaren Balken über der HS-Mittelmarkierung.
Der Vorteil bei "barlowed" ist ja obendrein, dass die Genauigkeit des Lasers nicht 1A sein muss.
 
Hallo Dennis,

danke für Deinen Beitrag - es ist aber leider keine Antwort auf meine Frage. Das Ganze scheiterte nicht daran, das der Laserpunkt nicht hell genug ist, sondern dass er zu schmal ist, um die Mittelmarkierung abzudecken. Er soll auch keinen Balken ausformen. Wozu sollte das gut sein? Er soll, laut den verschiedenen Beschreibungen, einen großen runden Klecks liefern, der die Mittelmarkierung vollständig abdeckt, so das der Markierungsring einen Schatten liefern kann. Und da frage ich mich, wie das mit einer "normal" eingeschraubten Barlowlinse möglich sein soll. Um den Strahlengang vor den Spiegeln aufzufalten müsste man sie doch andersherum einschrauben! So jedenfalls meine Überlegung.

Viele Grüße
Oliver
 
Hallo,

lange her, dass ich Optik hatte, aber ich würde mir das so erklären:

Eine Barlow ist im Grunde "nur" eine Zerstreuungslinse. Folgende Grafik zeigt, wie eine Barlow funktioniert: Wikipedia-Grafik: Barlow-Linse

Eine Barlow weitet nur das Strahlenbündel, welches vom Spiegel kommt, so daß es erst später konvergiert. D.h. der Kegel der Lichtstrahlen, der vom Spiegel kommt, wird zwar länger, bleibt aber ein Kegel (ok, mit einem Knick in der Mantelfäche, wegen der Brechung).

Wenn ich jetzt eine punktförmige Lichtquelle annehme, welche im Konvergenzpunkt sitzt, sendet sie kegelförmig Strahlen Richtung Spiegel. Die Barlow sorgt nun dafür, dass der Punkt, an dem die Quelle sitzt, nur weiter außen liegt.

So wie ich das verstehe, verstärkt die Barlow also nur das ohnehin vorhandene Auffächern des Lasers.

Gruß
Thomas
 
Hallo Oliver,

die Barlow wird einfach genutzt wie immer (nicht verdrehen oder sonstiges).
Auf der folgenden Webseite kannst du dir ja mal die drei Bilder vom Laserstrahl/-bild anschauen. Genau so sieht es aus wenn du einen "Billig-Laser" benutzt.
Der Baader ist eben zu fein/leuchtschwach um den gewünschten Effekt zu erzeugen.

 
Hallo Thomas,
danke für Deine Antwort. Das ist ja auch meine Überlegung, dass das Laserlicht erst auf dem Rückweg aufgefächert wird. Aber irgendwie sollte es wohl anders sein. Ich habe hier nochmal eine Beschreibung aus dem Netz:

"Der Linienstrahl des Lasers wird durch die Barlowlinse (Zerstreuungslinse) aufgeweitet.
Auf dem Hauptspiegel wird dadurch der gesamte Bereich um die Mittenmarkierung ausgeleuchtet.
Der Lichtfleck auf dem Hauptspiegel hat einen Durchmesser von typisch einigen Zentimetern und ist oftmals nicht ganz rund..."
Quelle: Pteng`s Astro und Heinkelseite

So, da in der zweiten Zeile ist mein Problem: Bei mir kommt der Laserstrahl ohne Aufweitung auf dem HS an und leuchtet demzufolge die Mittelmarkierung nicht aus. Liegt das irgendwie an dem Baader Laser? Oder am Abstand Laser - Barlow? Vielleicht hat Dennis ja recht, dass die billigen Laser womöglich von Haus aus einen breiteren Strahl haben und es deshalb funktioniert.

Ach so, das zweite Problem ist, dass, obwohl das Teleskop ordentlich justiert ist, der Laserstrahl weit abseits der Mitte rauskommt. Ich muss ihn dann von Hand so "hinbiegen", dass er die Mitte trifft, die er dann nicht ausleuchtet. :( Aber das schiebe ich mal auf die Verarbeitung der Barlow, dass die womöglich sonstwohin zeigt und auch noch den Laser schief aufnimmt oder so.
 
Hallo Dennis, da haben wir doch beide die gleiche Seite herangezogen! :D
 
Hallo Zusammen,

ich kann das bestätigen. Keine meiner Barlows weitet den Strahl entsprechend weit auf. Es sind wohl nicht alle geeignet. Ich habe für die ersten Tests einfach eine Plankonvexe Linse vor den Laser geschnallt. Das ging dann einwandfrei. Aber das ist auch meiner Sicht keine gute Lösung.

Also Tinkercad angeschmissen und etwas entwickelt:
1634114711445.png


Da passt direkt folgendes Lasermodul rein:
Lasermodul Punkt

Dieses Lasermodul kann man fokussieren und auch defokussieren. Unten wird dann noch ein EF Bajonett ran geschraubt damit der Laser direkt auf MEINE Teleskope passt ohne das jedes mal der Adapter gewechselt werden muss.
Der erste Prototyp sah so aus:
1634114847527.png



1634114902595.png


Und funktioniert auch einwandfrei. Hier musste nachjustiert werden:
1634114879073.png


Gruß Markus
 
Wow! Tja, wenn man einen 3D-Drucker hat und sich zu helfen weiß... ?
Hat denn jemand Erfahrungen mit dem Barlowed Laser von Teleskop-Service? Andere Händler scheinen sowas ja gar nicht anzubieten.
 
Warte mal noch bis November ab, dann gibt es was fertiges. Dazu noch günstiger bei Wega Telescopes.

Gruß Markus
 
Hallo Markus,
das klingt ja interessant. Weißt du schon Näheres?
VG Oliver
 
Moin,

ja weiß ich. Aber ich darf im Moment nichts sagen. Dauert ja nicht mehr lange. Das warten wird sich rentieren. Schreib doch Johann von Wega Scopes direkt mal an.

Gruß Markus
 
Hallo Zusammen,

ich kann das bestätigen. Keine meiner Barlows weitet den Strahl entsprechend weit auf. Es sind wohl nicht alle geeignet. Ich habe für die ersten Tests einfach eine Plankonvexe Linse vor den Laser geschnallt. Das ging dann einwandfrei. Aber das ist auch meiner Sicht keine gute Lösung.

Also Tinkercad angeschmissen und etwas entwickelt:
Den Anhang 219154 betrachten

Da passt direkt folgendes Lasermodul rein:
Lasermodul Punkt

Dieses Lasermodul kann man fokussieren und auch defokussieren. Unten wird dann noch ein EF Bajonett ran geschraubt damit der Laser direkt auf MEINE Teleskope passt ohne das jedes mal der Adapter gewechselt werden muss.
Der erste Prototyp sah so aus:
Den Anhang 219155 betrachten


Den Anhang 219157 betrachten

Und funktioniert auch einwandfrei. Hier musste nachjustiert werden:
Den Anhang 219156 betrachten

Gruß Markus
Hast du eigentlich bei deinem Hypergraph auf dem FS eine Mittenmarkierung gemacht ?

Gruß
Jörg
 
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