Besten Dank Thommy für die Rückmeldung und für den Zeitaufwand.
Dass bei dem Mondbild des Threadstarters etwas gründlich schiefgelaufen ist, was man in DER Größenordnung nicht dem Teleskop selbst zurechnen kann, ist recht unstrittig.
Das zeigt ja nun auch die Auswertung von Tommy - die Spots in den Ecken bleiben durch den Reducereinsatz unangetastet, zumindest was ihre (lateralen) Farbigkeit angeht.
In dem Zusammenhang habe ich mich an meine, rund 5-6 Jahre zurückliegende, Korrespondenz mit Yuri A. Klevtsov erinnert. Die war recht schwierig, weil Yuri kein Deutsch oder Englisch beherrscht und ich kein Russisch. In der Folge hatte GoogleTranslate viel zu tun ... Unglücklicherweise hat Yuri dann vieles nicht auf Russisch geschickt, sondern seinen russischen Text schon durch den Übersetzer gejagt. Hätte er das mal lieber gelassen ... Google und Co. werden (im Vergleich zu 5 Jahren) immer besser und mit dem russischen Originaltext könnte ich wesentlich mehr anfangen. Aber es kam ja schon „Kauderwelsch-Englisch“ hier an ...
Trotzdem habe ich mich jetzt Schritt für Schritt nochmal durch den Artikel durchgewühlt und einen m.E. logisch und inhaltlich korrekte Text rekonstruiert. Da der hier einen inhaltlichen Beitrag liefern könnte, publiziere ich den hier nachfolgend:
Die Abbildungsleistung eines TAL-250K auf der Achse und im Feld unter Berücksichtigung des Reducers MK-II
1. Leistung im visuellen Bereich
a) Auf der Achse
Der Durchmesser des Beugungsscheibchens im Spektralbereich von 460-660nm beträgt 10,7 µm und beinhaltete 62,3% der Lichtenergie, die die Bildebene erreicht.
Der Durchmesser des Beugungsbildes, in dem 80% der Lichtenergie (auf der Bildebene) versammelt sind, weist eine Größe von 17,2 µm auf.
b) Im Feld bis 11mm
Innerhalb eines Feldes mit einem Radius von 5,5 mm von der optische Achse ausgehend, beträgt der Durchmesser des Beugungsbilds (im fotografisch relevanten Spektralbereich von 400 - 700 nm) maximal 20 µm. Ich möchte betonen, dass das sowohl für die Achse selbst, wie auch für diesen Rand (in 5,5 mm Abstand zur Achse) gilt - 80% der Lichtenergie sind in maximal 20 µm großen Spots konzentriert.
c) Im Feld bis 17,5mm
Der maximale Felddurchmesser beträgt 40 Bogenminuten, begrenzt durch das Blendrohr des Teleskops und kann in der Bildebene vollständig abgebildet werden. Am Rand dieses Feldes hat das Beugungsbild folgende Größen.
Daten für den Spektralbereich 460 - 660 nm: 116 µm × 40 µm.
Daten für den Spektralbereich 400 - 700 nm: 135 µm × 40 µm.
Dieses Feld ist frei von direktem* Streulicht und kann genutzt werden, um mit langbrennweitigen Okularen, die maximal möglichen Austrittspupillen zu erreichen, um Großfeldbeobachtungen, beispielsweise bei der Beobachtung und Suche von Kometen durchzuführen. Jedoch ist es, aufgrund seiner niedrigeren Qualität, nicht mehr für eine fotografische Nutzung geeignet.
* Y.A.Klevtsov differenziert zwischen „streifenden“ Streulicht, also das Licht, was bei einem fast achsparallelen Einfall von Strahlen in den Tubus in den Tubus entsteht (typischerweise wenn eine sehr helle Lichtquelle (Mond, heller Stern) knapp außerhalb des Gesichtsfeldes liegt) und „diffusen“ Streulicht, das aus allen Richtungen in den Tubus einfällt oder von dort in alle Richtungen gestreut wird.
d) Im Allgemeinen zur visuellen Beobachtung
Der Feldradius, bei dem ein Bildpunkt (Spot) nicht von seinem Beugungsbild zu unterscheiden ist (also innerhalb der Beugungsgrenze [Strehl=0,8] liegt), entspricht in etwa 4 mm, oder 8-10 Bogenminuten [exakt gerechnet 9,1 Bogenminuten]. Es ist recht einfach zu überprüfen, dass das Auge während Nutzung des Teleskops (nahe der Auflösungsgrenze) und mit orthoskopischen Okularen (Gesichtsfeld 40º - 50º) nur eine Gesichtsfeld von 7 - 9 Bogenminuten nutzen kann.
Infolgedessen hat das Teleskop TAL-250K bei visueller Nutzung (mit den o.g. Parametern) im gesamten Bildfeld eine sehr gute Abbildungsqualität.
2. Leistung mit Reducer im Spektralbereich 400 - 700 nm
Hier müssen vier unterschiedliche Zonen in der Bildebene erwähnt und unterschieden werden.
a) Auf der Achse mit Reducer
Auf der Achse beträgt der Durchmesser des Beugungsbildes (400 nm bis 700 nm), in dem 80% der Lichtenergie versammelt sind, normalerweise 12,5 µm.
b) Bei einem Felddurchmesser bis 17,5 mm mit Reducer
Bei einem Feld mit 17,5 mm Durchmesser**, das entspricht einem Gesichtsfeld von 40 Bogenminuten (siehe oben), welches durch direktes Streulicht nicht betroffen ist, steigt der Durchmesser des Beugungsbildes an den Rändern dieses Feldes durchschnittlich auf 15 µm.
[** Achtung hier wird der Durchmesser genannt, an anderen Stellen werden die Feldgrößen oft mit dem Radius genannt - nicht verwechseln.]
c) Bei einem Felddurchmesser bis 29,2 mm mit Reducer
Bei einer maximal erreichbaren Feldgröße von 1,1º (darüberhinaus wird das Bildfeld durch das 2“ Auszugsrohr des OAZ vignettiert), beträgt der lineare Felddurchmesser 29,2 mm und der Durchmesser des Beugungsbildes steigt auf durchschnittlich 17,5 µm.
d) Bei einem Felddurchmesser bis 34,8mm mit Reducer
Wird kein standardmäßiger 2“ OAZ verwendet, beträgt der maximal erreichbare, lineare Felddurchmesser 34,8mm*** oder 1,3º Der Durchmesser des Beugungsbildes beträgt dann an den Rändern dieses Feldes dann am Rand bis zu 18 µm.
[*** Y.A.Klevtsov geht hier darauf ein, dass die Kamera auch (ohne limitierenden OAZ) direkt am Teleskop adaptiert werden kann. In dem Fall begrenzen ausschließlich die Öffnung in der Hauptspiegelhalterung und der Adapterplatte am Tubus das Bildfeld.]
Hinweis: Wenn die Feldbereiche von 1,1º und 1,3º genützt werden sollen (siehe oben, Punkte c und d) muss der obere Teil des Blendrohres am Teleskop TAL-250K abgeschraubt werden.
(Die gelben, kursiven Anmerkungen stammen von mir, die restliche Farbe soll (hoffentlich) der Übersichtlichkeit dienen.)
So, ich denke das obige korreliert gut mit dem, was Tommy ermittelt hat. Laterale Farbe bei f/8.5 in den Ecken, die die Spots vergrößern und keine laterale Farbe bei f/6 mit Reducer. Das lässt sich auch aus dem Text von Y.A.Klevtsov herauslesen.
Das interessante „Ergebnis“ ist für mich eine Frage. Nämlich, ob man im Licht des oben geschriebenen am TAL-250K Klevtsov VISUELL überhaupt eine perfekte Randabbildung bei langbrennweitigen Okularen „hinbekommt“. Aktuell ist das echt eine Herausforderung, bzw. eben nicht perfekt gelöst.
Andreas.TAL