Filter für zur Kontrastverbesserung bei lichtverschmutztem Himmel...?

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DanielM

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Hallo zusammen.

Ich beobachte seit 30 Jahren visuell und weiß, dass nichts über einen dunklen Standort geht. Die aktuelle Situation (schönes Wetter & Ausgangsbeschränkung) zwingt aber dazu, eher von zu Hause zu spechteln.

Vorgestern bin ich mit meinem Doppelrefraktor im Virgo-Haufen spazieren gegangen. Bei rd. 2mm AP war das schon sehr spannend, auch hier vom südlichen Rand des Ruhrgebiets (zum Glück ist es Richtung Süd-Osten relativ gesehen etwas dunkler) war da ordentlich was los im Gesichtsfeld. Die Montierung hat beim Identifizieren geholfen.

Ich habe natürlich UHC und OIII-Filter für spezielle Objekte und Anwendungen - die taugen aber nix für Galaxien. Ich habe mich gefragt, ob es auch Filter und positive Erfahrungen damit gibt, die quasi das Signal-Rausch-Verhältnis für die Augen verbessern, damit die durchaus unzähligen Galaxien, die man schon mit 130mm (Doppel-)-Öffnung sieht, sich ein wenig besser vom Himmelshintergrund abheben. Bislang ist mir nur eingefallen mit der AP zu spielen, bis das richtige Verhältnis passt (und das war bei ca. 2 mm).

Ich weiß, dass Filter immer ein Kompromiss sind. Dennoch: Hat wer mit Erfolg welche im Einsatz gehabt gegen hellen Himmelshintergrund.

Freue mich über ein paar Erfahrungen.

VG und CS
Daniel
 
Hallo Daniel,

ich bin kein visueller "Profi", aber ab und an baue ich den 12" Dobson auf wenn mir neben der Fotografie zu langweilig wird.
Bei Bortel 6 kann ich mit dem Optolong UHC oder dem Baader Moon&Skyglow Filter wenigstens etwas "Struktur" erkennen. Ohne Filter sehe ich nur das da Etwas ist (graue Matsche). Ich benutze aus Bequemlichkeit nur das ES 30mm 82° und das ES 14mm 100°.

Mein IDAS D2 Filter ist für Galaxie-Fotos absolut TOP. Ob man dadurch auch etwas beobachten kann weiß ich leider nicht und zweckentfremden kann ich den leider beim aktuellen ClearSkiesMarathon auch nicht :giggle:

Gruß
Dennis
 
Hallo Daniel,

nach meiner Erfahrung helfen bei visueller Beobachtung von Galaxien die gängigen Filter nicht, bzw. sind i.d.R. kontraproduktiv. Bei manchen Galaxien kann man versuchen, Gaswolken etwas hervorzuheben, ganz ähnlich, wie wir das bei unseren Galaktischen Nebeln (PNs, H-alpha-Wolken etc.) auch tun. Dabei dunkelt man aber immer den eigentlichen Galaxienkörper ab. Insofern ist das Spielen mit der AP bei gegebenen Bedingungen eine sehr gute Möglichkeit den Galaxienkörper deutlicher abzuheben, habe ich vorgestern auch wieder getan. Was aber tatsächlich sehr helfen kann, ist, den Kopf unter ein Lichtschutztuch zu stecken und so seitliches Streulicht aus der Umgebung abzublocken. Das zusammen mit der optimalen AP für Deinen Himmel und gerade wenn die Umgebung relativ hell ist und man binokular beobachtet, wirkt das oft Wunder. Kannst auch ein Handtuch, eine übergroße Kapuze o.ä. nehmen. Probiers mal aus ;)

VG
Andreas
 
Hi!

Wenn was hilft, dann wirklich allenfalls ein ganz schwacher Filter wie ein Neodym/Moon & Skyglow – der wirkt zumindest fotografisch ganz gut gegen manche Lichtglocken. Ein guter UHC schluckt schon zu viel Sternlicht. Sterne (und Galaxien) leuchten halt in allen Farben... idealerweise werden nur die Straßenlampen ausgeblendet, aber in Zeiten zunehmender LED-Beleuchtung wird das auch immer schwieriger. Ich hatte vor Jahren mal einen CLS-Filter vor die Skyline von Heilbronn gehalten: Damals schon wurde genau eine Lampe in der ganzen Innenstadt sichtbar ausgeblendet. Da hilft nur raus auf den Acker.

Ich habe den Moon&Skyglow bislang aber nicht visuell ausprobiert, ich habe nur einen vergleichbare Filter für das Kameraobjektiv.

Beste Grüße,
Alex
 
Danke schonmal..ich bjn gespannt....vielleicht kann man sich die Skyglow mal irgendwo ausleihen...brauche ja immer gleich 2 :) ---freue mich über noch weitere visuelle Erfahrungen
 
Hm... irgendwo hatte mal wer geschrieben, dass er am Fernglas nur einen Nebelfilter einsetzt – ist vielleicht auch einen Versuch wert?

Beste Grüße,
Alex
 
Hmm...., der Baader Moon & Skyglow hilft mir am lichtverschmutzen Himmel "nur" psychologisch, weil ich dann das Gefühl (!) habe, das "beste" Ergebnis zu bekommen, ohne die Farben stark zu verfälschen.
 
Hallo Daniel,

ich arbeite visuell schon ziemlich lange mit solchen Filtern. Im blauen Forum hatte ich damals versucht, meine Erfahrungen damit einmal zusammenzufassen: Astrotreff - Astronomie Treffpunkt - Störlichtfilter - Mythos und Erfahrungen

PS: Der oben erwähnte Baader Moon&Skyglow arbeitet anders als die im Link betrachteten Filter. Seine Wirkung ist m.M. nach deutlich schwächer als die des Lumicon Deep-Sky oder des Astronomik CLS. Ich benutze ihn gern bei niedriger Vergrößerung, z.B. am Übersichtsokular. Eine leichte Abdunklung des Himmelhintergrunds ist trotzdem spürbar, ebenso eine leichte Verbesserung des Kontrasts bei Kontinuumstrahlern (Sternhaufen, Galaxien).

salü, volker.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Volker.

Sehr cool und danke für den Bericht...davon habe ich mich mal leiten lassen und werde es mal mit den CLS probieren. Die Lumicon's scheinen ja noch geringfügig besser, aber kosten auch mehr als doppelt soviel. Schauen wir mal. In diesen Zeiten muss man doch auch den Astrohandel unterstützen...

Ich werde berichten!

VG
D
 
Hallo zusammen,
das Thema interessiert mich auch. Insbesondere die Vorteile (sofern vorhanden) für die Fotografie.
Für meine Sony a6500 habe ich diese beiden Filter gefunden:
Clip Filter Series (for SONY APS-C) (Astro Multispectra)

und


Hat die hier schon jemand ausprobiert?
Bringen die was?

In der Stadt in der ich wohne ist mittlerweile über 50% der Straßenbeleucgtung auf LED umgerüstet. In der Umgebung sieht es ähnlich aus.

Die Filter sind dann doch zu teuer, um sie mal auszuprobieren und dann festzustellen, dass die nichts bringen.
 
Hallo,

nach meinem Dafürhalten sperrt das Filter die klassischen Spektralanteile von Quecksilber und Natrium aus den Hochdruckdampflampen, die aktuell nach und nach weniger werden. In wie fern die bei LED helfen ist schwer zu sagen, ich vermute eher nicht. Das hängt aber von der verwendeten Leuchtentechnologie ab.

CS
Jörg
 
Hallo Zusammen.

Mich würde auch ein fotografischer QUASI All-In-One Filter interessieren.
Und das als Clip-Filter für Canon EOS.

Das damit die EF-S Objektive ausfallen weis ich.

Anbei auch gleich folgende Frage:
Wenn ich das Glück hätte günstig an einen Vollformat-Clipfilter zu kommen, kann ich den doch auch für APS-C verwenden oder ?
Wäre dann doch nur ein größeres Fenster, wie ich es tatsächlich benötige oder ?

Die restlichen nötigen Infos wären:

Canon EOS 2000Da (H-Alpha Mod, IR filter noch drinn)

Benutzt mit:
- Div. Objektiven
- 150/900 Newton (2"OAZ)

Objekte:
- Galaxien
- Sternenhaufen
- Nebel
- Milchstraße bei ca. 22mm Objektiv (also Richtung Landscape)

Beobachtungsorte nach Bortelskala:
4 - 4,5
5 - 5,5
6 -7
Alles leider ohne lichtglockenfreie Sicht unter 30°- 40° Betrachtungswinkel (bei 7-10 Km Entf.)

Der Optolong l-Enhanced soll ja für Nebel gut sein aber für den Rest nicht.
Das es keine eierlegende Wollmilchsau gibt und man immer Abstriche machen muss ist klar.

Gibts da was, was man ein mal einclipsen kann und gut isset?


Gruß
Markus
 
Wie oben bereits erwähnt... :cool:

HUTECH IDAS und gegen LED hilft die D2 Version ein wenig mehr.
CLS Filter für den kleinen Geldbeutel, aber dafür bleibt mehr Gradient übrig und die Farben werden noch etwas mehr verfälscht.

Von Halpha 12/35nm und l-enhance bin ich bei meiner OSC 071 und 600Da enttäuscht, was aber evtl. daran liegt das die 1600 Mono das soviel besser kann.

Übrigens hijacken wir hier gerade einen Thread für visuelle Erfahrungen _affeaugen:

Gruß
Dennis
 
Hallo,

Praxisidee: Das Spielen mit der AP gelingt wahrscheinlich am besten mit einem Zoom Okular. Man muss dazu nicht mal das Teuerste nehmen. Bei gut gefülltem Okular Koffer kann man ja anschließend zur passenden und ggf hochwertigeren Festbrennweite greifen.


VG Klaus
 
Hi Skybob,
ich habe mir vor Jahren mal für Übersichtsaufnahmen mit EOS und Objektiven diesen Filter geholt:
Der funktioniert deutlich erkennbar und war mir das Geld wert.
Abgestimmt auf den größten Objektivdurchmesser als Schraubvariante und dazu als extra via Internet Adapterringe im Set ( kosten wenn man sucht 10 Euro) damit man ein Filter für alle Objektive verwenden kann.
Vllt ist das ja eine Idee für Dich.
CS
 
Danke für den Rollei Tip.
Ne Überlegung wert.
 
...
Und das als Clip-Filter für Canon EOS.

Das damit die EF-S Objektive ausfallen weis ich.

Anbei auch gleich folgende Frage:
Wenn ich das Glück hätte günstig an einen Vollformat-Clipfilter zu kommen, kann ich den doch auch für APS-C verwenden oder ?
Wäre dann doch nur ein größeres Fenster, wie ich es tatsächlich benötige oder ?
...

Das geht leider nicht, die Vollformat Filter sind zu groß, die passen nicht in den Spiegelkasten einer APS-C Canon.
Denn mit dem größeren Sensor wird irgendwie alles größer, der Spiegel und auch die freie Öffnung hinter dem Bajonett. Außerdem ist die Form anders, die FF Filter sind rechteckig, die APS-C Filter sind rund.
 
Merci.
 
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