First Light mit FMA180 (CED 214)

klausotisch

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Hallo Freunde der Nacht,

bei mir hat GAS (Gear Acquisition Syndrome) zugeschlagen: Um meine kleinste Brennweite nach unten abzurunden, war ich auf der Suche nach <200 mm Brennweite. Da kam es gelegen, das der Askar FMA180/4.5 gerade rausgekommen ist. Ich war angetan von der Kompaktheit des Gerätchens und so habe ich zugeschlagen.

Für einen ersten Test habe ich die ASI183 drangeflanscht, da sie mit Filterrad und OAG schon auf 55mm Arbeitsabstand "eingestellt" ist. Plug&Play quasi. Als Ziel habe ich mir CED 214 ausgesucht, da es eines der "dicken Brummer" ist, für die ich das gute Stück erworben habe. Leider konnte ich aufgrund der Kompaktheit das Bildfeld nicht anders drehen, ohne an Montierungsteilen anzustoßen.

Zum Handling:
Also mit 2,4µ Pixeln ist das Scharfstellen schon nicht ohne. Der Scharfstellring gleitet sehr gleichmäßig, aber um den besten Fokuspunkt zu treffen, muss man so abartig gefühlvoll drehen, das man das einfach nicht spürt (oder ich bin halt Grobmotoriker). Ich konnte es höchstens mit Taschenlampe sehen. Am sinvollsten ist es sich eine Art Hebel dranzuflanschen, um die kleinen Korrekturen einfacher machen zu können. Bei der Session ist die Temperatur um etwa 5 Grad gefallen; der Fokus wanderte aber nur ganz leicht weg. Deutlich weniger als meine längeren Brennweiten, die schon nach 1,5 Grad Änderung nachfokussiert werden wollen. Mal schauen, ob ich da einen Autofokus montiert bekomme. Wenn man das mit einem Redcat hinkriegt, sollte es beim FMA180 ähnlich gehen können.

Die "Taukappe" ist quasi winzig im Vergleich zu Teleskopen oder Objektiven mit Sonnenblenden. Hat man irgendwo Lampen rumleuchten, dann fängt man sich schnell Streulicht ein. Da sollte man kreativ sich etwas zurechtbasteln können. Schöner wäre es gewesen, wenn da eine aufschraubbare Sonnenblende mit geliefert wäre; ein Gewinde ist vorne ja vorhanden.

Leider kann ich zur Brauchbarkeit im Vollformat nichts sagen. Die kleinen 2,4µ-Mono-Pixel vermag das Objektiv aber recht scharf auf dem kleinen Chip zu füttern. Links unten und oben rechts im Bild sieht man meine Verkippung. Die tritt in der gleichen Ebene bei allen meinen Teleskopen zum Vorschein, so dass hier wohl der Chip nicht plan sitzt. Wenn mit "Wegtilten" die Sternabbildung so wird wie in der linken oberen Ecke, dann bin ich damit zufrieden.

Die Farben treffen sich bei den kleinen Pixeln natürlich auch nicht in einem Punkt. Ich habe mal auf Deneb gehalten und auf Rot fokussiert und dann auf die anderen Filter gewechselt. Die gebogenen Teillinien im Blauen sehen ähnlich aus, wie bei meinem FS60CB. An mein 480/80-Triplet kommt der FMA im Blauen bei weitem nicht heran. Aber auch hier muss ich sagen: Ich werde es zu 95% für SHO-Benutzen.

FMA180.jpg


Bleibt die Frage, warum nicht zu einem der bekannten 135/2- oder 200/2.x-Objektive greifen? Ehrlich gesagt: keine Ahnung.
Für mich war es aufgrund des 55 mm Arbeitsabstandes ganz leicht, dieses Setup in die Sammlung zu integrieren und dann saisonbedingt Kameras hin und her tauschen zu können.

Genug gelabert, hier das Endergebnis. Daten und mehr Auflösung und weniger Komprimierung gibt es auf Flickr. Ich habe bewusst keine Rauschreduzierung vorgenommen. Üblicherweise hätte ich doppelt so lange draufgehalten, aber die super Nächte sind erst mal wieder im Urlaub.

CED214_final.jpg


CED 214 by TommyMarkus, auf Flickr

Beste Grüße
Thomas
 
Danke für den schönen Bericht neben dem schönen Objekt!
Mir sagte das FMA180 auch sofort zu als es gelistet wurde. Trotz f/4.5 würde ich es auch einem Samyang vorziehen.
Vermutlich hab ich aber auch nur keine Lust mehr auf den Serienstreuungs-Zirkus.
 
Hallo Thomas
Danke erst mal für deinen Bericht.
Da ich auch auf der Suche nach 200mm Brennweite bin ist mir das FMA180 nicht entgangen.
Ich habe zwar ein Canon EF 200 f/2,8 USM, das auch sehr gut abbildet, aber die Fummelei mit dem Scharfstellring ist mir zu mühsam. Dazu habe ich auch einen 3D Druck Mikrofokusierer.

Kamera ist die ASI 533 MCpro bzw. ASI 1600 MC.

Beim RedCat das Gleiche - Helical Auszug - wieder einen Anbau.
Deshalb überlege ich den SharStar S61 EDPH mit 274mm Brennweite.
Aber ich bin noch unentschlossen.
Kosten ja natürlich auch fast das Doppelte.

Der Autofocus wäre mein nächstes "Lern"-Projekt.

schönen Gruß
Franz
 
Hi Jungs,

das ist ja das Schöne, man hat jetzt viele Möglichkeiten zur Auswahl. Klar, wird nicht einfacher, aber lieber die Wahl haben als brauchen :cool:

Danke für den schönen Bericht neben dem schönen Objekt!
Mir sagte das FMA180 auch sofort zu als es gelistet wurde. Trotz f/4.5 würde ich es auch einem Samyang vorziehen.
Vermutlich hab ich aber auch nur keine Lust mehr auf den Serienstreuungs-Zirkus.

Wenn die Produkte mal alle ihre theoretischen Spot-Diagramme in der Praxis erreichen würden, dann würde das Rumgefrickel ja keinen Spaß machen...

Deshalb überlege ich den SharStar S61 EDPH mit 274mm Brennweite.
Aber ich bin noch unentschlossen.
Kosten ja natürlich auch fast das Doppelte.

Das ist auf dem Papier ein nettes Gerät, ist aber quasi Identisch zu meinem FS60CB mit 0,72-Reducer.

So ein (echtes!) Triplet in Richtung 200/4 wäre meine Idealvorstellung. Vielleicht liest ja einer der Hersteller aus China mit ;)

Beste Grüße
Thomas
 
Hallo Thomas
Danke erst mal für deinen Bericht.
Da ich auch auf der Suche nach 200mm Brennweite bin ist mir das FMA180 nicht entgangen.
Ich habe zwar ein Canon EF 200 f/2,8 USM, das auch sehr gut abbildet, aber die Fummelei mit dem Scharfstellring ist mir zu mühsam. Dazu habe ich auch einen 3D Druck Mikrofokusierer.

Kamera ist die ASI 533 MCpro bzw. ASI 1600 MC.

Beim RedCat das Gleiche - Helical Auszug - wieder einen Anbau.
Deshalb überlege ich den SharStar S61 EDPH mit 274mm Brennweite.
Aber ich bin noch unentschlossen.
Kosten ja natürlich auch fast das Doppelte.

Der Autofocus wäre mein nächstes "Lern"-Projekt.

schönen Gruß
Franz

Danke für den schönen Bericht neben dem schönen Objekt!
Mir sagte das FMA180 auch sofort zu als es gelistet wurde. Trotz f/4.5 würde ich es auch einem Samyang vorziehen.
Vermutlich hab ich aber auch nur keine Lust mehr auf den Serienstreuungs-Zirkus.
Also, da muss ich dann doch mal leisen Widerspruch anmelden!
Zwar kenne ich das hier besprochene FMA180 f/4,5 nicht aus eigener Anschauung, wohl aber das Canon EF 200mm f/2,8 L II und das Samyang f/2,0 ED UMC.
Beide Objektive eignen sich m.M.n. gut für die Astrofotografie, Serienstreuung hin, fummeliger Scharfstellring her.
Entscheidend scheinen mir jedoch zwei andere Punkte, nämlich die unterschiedliche Auflösung und Lichtstärke!
Das FMA180 hat eine Öffnung von nur 40mm, das Samyang dagegen eine - nicht exakt mit der Öffnung gleichzusetzende - Filtergewindegröße von 77mm und das Canon eine Filtergewindegröße von 72mm.
Mehr Lichtstärke und mehr Auflösung bei dem Samyang und dem Canon und das zu einem ähnlichen Einstandspreis.
 
Die Farben treffen sich bei den kleinen Pixeln natürlich auch nicht in einem Punkt. Ich habe mal auf Deneb gehalten und auf Rot fokussiert und dann auf die anderen Filter gewechselt. Die gebogenen Teillinien im Blauen sehen ähnlich aus, wie bei meinem FS60CB. An mein 480/80-Triplet kommt der FMA im Blauen bei weitem nicht heran. Aber auch hier muss ich sagen: Ich werde es zu 95% für SHO-Benutzen.
Hi Thomas,
auch von mir danke fuer den Bericht.
Ich hab' auch so ein Askar Ding und es ist eigentlich ok, Vollformat ist allerdings schon sehr ambitioniert (heisst: mit 4.6um Pixeln schon nicht mehr so der Bringer), APS-C geht.
EAF kam auch gleich dran (siehe unten), sonst ist das mit dem Fokus einfach zu viel Gefummele.
1664535182321.png

Ich teile auch deine Beobachtung: Das Teil ist im Blauen eher nicht so ueberragend. Das kann man zwar in Post in den Griff bekommen aber (Tipp kam von @JürgenN und Ich kann den inzwischen bestaetigen), wenn man den kleinen Askar (wie auch den kleinen Tak CB60) mit MC-Kameras betreiben will, oder in LRGB eine "saubere" Lumi-Kanal braucht, dann ist ein Astronomik L-3 ( NEW Luminance filter L-1, L-2, L-3 ) eine nachhaltige Loesung.

Mir sagte das FMA180 auch sofort zu als es gelistet wurde. Trotz f/4.5 würde ich es auch einem Samyang vorziehen.
Vermutlich hab ich aber auch nur keine Lust mehr auf den Serienstreuungs-Zirkus.

Tja, Dennis, wenn man dem einigermassen entgehen will, dann waere wohl der Redcat (zu einem allerdings anderen Preisschild) wohl die Ultima Ratio.
Ich spiele mit dem Gedanken irgendwann mal (Gear Acquisition Syndrome) alternativ zu dem Askar ein gebrauchtes Leica APO-Telyt-R 180mm f/3.4 an Land ziehen, die bekommt man gebraucht fuer's gleiche Geld. Das ist dann ein ED-Vierlinser mit dreilinsigem Flattener. Der Apo-Telyt zusammen mit einem Astronomik L-3 duerfte eine richtig schoene Kombo sein.
Toys, Toys, Toys ...
Gruss & CS
 
Hehe,

sehr witzig, wie ihr alte Threads rauskramt. Mittlerweile baue ich einen anderen Autofokus an und das ganze soll quasi ein "Mikro-System" werden, das salopp gesagt, in einer kleinen Kiste steckt, die einfach aufgeklappt wird. Wird aber noch dauern, bis das ganze fertig ist.

Zwei Bilder sind noch in der Pipeline, die ich mit dem System gemacht habe. Ich hoffe die kommen bald.

Beste Grüße
Thomas
 
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