Fortsetzen einer Session in N.I.N.A

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den1982

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Hallo zusammen,

bisher bin ich Nutzer von APT und nutze dort Platsolving und Framing Mask um die Position einer alten Session fortzusetzen.
Hierzu lade ich ein altes Bild, Platesolve es, markiere mir Referenzsterne, fahre zu der Position des Platesolvings und rotiere solange bis ich die Referenzsterne übereinander gebracht habe.

Bei NINA kann ich irgendwie kein bereits aufgenommenes Bild laden um dieses dann zu Platesolven. Wie funktioniert hier das fortsetzen von einem Objekt über mehrere Nächte. Ich hab irgendwie wohl einen Gedankenfehler. Wie kann ich überhaupt ein altes Bild mal laden um das Platesolving zu testen. Es gibt die File Kamera nur das klappt irgendwie nicht.

Hat jemand ne Anleitung/Video hierfür für mich?


CS
Dennis
 
Hi Dennis,
kann man auf verschiedene Arten loesen.
Ich mache das i.d.R. im advanced Sequencer. Dem werden in der ersten Nacht als "Startpunkt" die Bildposition und die Kamerarotation z.B. vom "Framing Assistant" uebergeben. Das sind die rot eingekreisten Daten.

Connect_to_Session.JPG


  1. Position wie auch Kamerarotation werden da fuer jedes Aufnahmeobjekt gespeichert (also bei Mosaiks auch fuer jedes Pannel einzeln). Muss man an Tag #1 halt nur die Sequenz abspeichern, und damit speichert man diese Koordinaten+Rotation mit ab.
  2. In der naechsten Nacht dann direkt in den advanced Sequencer gehen und die alte Sequenz wieder laden und (gegebenefalls ein Reset, falls man wieder von ganz vorne anfangen will) danach einfach starten.
  3. Der ebenfalls rot eingekreiste Befehl oben "Slew, center and rotate" macht genau das was er sagt: Erst wird die Kamerarotation ueber Plate-Solving reproduziert. Dazu muss man entweder einen automatischen Rotator haben, oder den "manual Rotator" benutzen (Equipment--->Rotator-->Manual_rotator, siehe Bild unten), dann muss man das im interaktiven Modus per Hand machen. Wenn die Rotation erledigt ist, dann werden die alten Koordinaten ueber Plate-Solving automatisch angefahren.
    dings.JPG
  4. Die Toleranz mit der das alles geschieht kannst Du in den Options--->Plate Solving--->Pointing_Tolerance einstellen. Da muss man's nicht uebertreiben, denn sonst dauert das je nach Montierung ewig, auch bei Mosaiken sind 20-40Pixel ausreichend.
Das war's eigentlich ....

MfG & CS
 
Hi nochmal,

hat alles zumindest "trocken" super geklappt. Jetzt muss nur noch das Wetter besser werden. Das einzige was ich vielleicht noch hier für andere erwähnen möchte, man benötigt die Nightly Version von NINA, in dem aktuellen Release gab es nur den Button Slew.

Jetzt hätte ich aber doch noch eine weitere NINA Frage:
Bei APT habe ich einen Workflow, mit dem ich automatisch einen 3 Punkte Alignment meiner EQ6 mache, es werden also 3 Positionen am Himmel angefahren und je ein Foto gemacht, dann Platesolving und dann je ein Sync mit der Montierung. Wie mache ich das mit NINA? Also es geht nicht ums korrekte einnorden, sondern um das 3-Point-Alignment des GOTOs.

Hat jemand hierfür eine NINA Lösung?

Edit: Ich hab jetzt die Anleitung hier gefunden, das ist praktisch das was ich meine, nur bei APT habe ich einen Aufnahmeplan hierfür der nacheinander die 3 Punkte automatisch anfährt und dann das aufnehmen/platesolven/syncen macht. In der Anleitung ist dies ein händischer Prozess:


CS
Dennis
 
Zuletzt bearbeitet:
Jetzt hätte ich aber doch noch eine weitere NINA Frage:
Bei APT habe ich einen Workflow, mit dem ich automatisch einen 3 Punkte Alignment meiner EQ6 mache, es werden also 3 Positionen am Himmel angefahren und je ein Foto gemacht, dann Platesolving und dann je ein Sync mit der Montierung. Wie mache ich das mit NINA?

Vorab: am besten sollte dir jemand antworten, der auch den EQMOD verwendet, Ich habe eine andere Montierung.

Grundsaetzliche Antwort: Gar nicht, weil ueberfluessig.
Man macht einfach ein NINA "slew and center" auf das erste Foto-Ziel und schenkt sich statt dessen eine Tasse Kaffee ein.
Die Montierung faehrt waehrenddessen aus der Home-Position grob in die vermeintlich richtige Richtung, NINA macht selbststaendig ein Bild, Plate-Solved, macht automatisch einen Sync mit der Montierung (welche nun fuer diese vermeintliche Position die tatsaechliche Position erlernt und in den Sync-Daten abspeichert) und macht von da den naechsten inkrementalen Sprung Richtung Ziel. Nach 2-4 vollautomatischen PlateSolve-Goto-Zyklen ist man i.d.R. am Ziel und kann anfangen zu Fotografieren.
Bis die Montierung da ankommt, hat man bereits 2-4 Sync Punkte aufgesammelt.
Beim naechsten angefahrenen Ziel werden dann genauso immer mehr neue Sync-Punkte hinzugefuegt.
Man macht also eigentlich gar keine expliziertes 3 Punkte Alignment "vorher" mehr, sondern macht das implizit auf dem Weg zum ersten Goto-Ziel und das dann vollautomatisch.
Der einzige Preis dafuer ist, das das erste Goto ein paar (1-2?) PlateSolve-Goto-Zyklen mehr braucht, um im tatsaechlichen Ziel anzukommen, aber das ist immernoch mindestens doppelt so schnell, wie ein explizites 3 Punkte Alignment vorher und geht wie gesagt vollautomatisch, waehrend Du deinen Kaffee geniesst.
Du willst einen Workflow von APT auf NINA uebertragen, der dort eigentlich komplett unnoetig ist, weil das erledigt man da en passent...

Und Blog Diedrich macht das vermutlich haendisch nur deshalb mit NINA so, weil der das auch vorher mit APT schon immer so gemacht hat und sich bisher nur noch nicht gefragt hat, wozu er das eigentlich immernoch macht ... ;)
Macht der Gewohnheit vermutlich.
Manchmal sind die Dinge aber einfach irgendwann auch mal etwas anders als gewohnt.

CS
 
Hallo, ich möchte die Antwort von @Defunct (ich kenne leider deinen Vornamen noch immer nicht ;)) um einen Punkt ergänzen. Wenn das Alignment Modell in EQMOD auf "append" eingestellt ist, werden beim Platesolve mit Sync bei jedem Sync neue Alignmentpunkte in seinem Modell erzeugt. Man sollte EQMOD dann NICHT so konfiguriert haben, dass die Punktliste beim Schließen automatisch abgespeichert und beim nächsten Start wieder geladen wird. Denn dann konkurriert das nächste Platesolve u. U. mit dem Alignmentmodell und die Montierung trifft nie das Ziel. Wenn man mit NINA arbeitet, ist das EQMOD Modell vollkommen überflüssig. Deshalb rate ich, EQMOD auf "dialog based" statt auf "append" einzustellen und erst gar kein Alignmentmodell aufzubauen. Das Schwenken und Zentrieren geht mit NINA und ASTAP so schnell und sicher, dass man in kürzester Zeit jedes beliebige Objekt zentriert im Rahmen hat.Warum da noch ein Alignment/Goto Modell pflegen?

CS Peter
 
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