Frage zu ERF-Kauf

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Canonist

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Hallo zusammen.
Trage mich mit dem Gedanken, ein PST mit meinem schönen 7-Zoll-Apo zu paaren.
Dazu braucht es bekanntlich ein ERF-Filter vor dem Objektiv.
Der APO hat 1600mm Brennweite. Die volle Öffnung von 180mm würde also nur mit zusätzlichem telezentrrischem System Sinn machen, darauf wollte ich aber an sich erstmal verzichten.
Bliebe also als Maximalöffnung 160mm für 1:10 oder alternativ 135mm für 1:11,8. Das müsste ja an sich reichen.
Wie groß ist denn nachher am Bild der Unterschied von 135 zu 160 mm noch zu sehen?
Danke für hilfreiche Infos.
CS
Rudolf
 
Hallo Rudolf,

Probiere es doch einfach selbst aus. Bastle Dir zwei Objektivblenden mit 135mm und 160mm Durchmesser und schau Dir an, wie sich beispielsweise am Mond oder der Sonne im Weißlicht der Unterschied in der Öffnung auf die Auflösung auswirkt.
Bedenke auch, dass bei der langen Brennweite das Sonnenbild nicht mehr komplett durch den 4mm BF des PSTs passt. Du wirst also immer nur einen Ausschnitt der Sonne sehen können. Mein PST-Mod hat 700mm Brennweite, da geht die Sonne so gerade noch komplett durch.
Und der PST-Kasten braucht sehr viel Backfokus. Ich musste den Tubus deutlich kürzen. Ist sichergestellt, dass Du mit deinem Teleskop in den Fokus kommst?

Bis dann:
Marcus
 
Hallo Marcus.
Von hinten nach vorne:
Fokus passt. Es ist ein Starfire 7-Zöller in einem Selbstbaurohr mit Lichtenknecker-Okularauszug. Ich habe es heute mit dem PST und abgeblendetem Objektiv versucht, geht locker.
Natürlich sehe ich nur noch Teile er Sonne, klar.
Ohne ERF wollte ich nicht zu viel riskieren, kurze Probe daher nur mit ca. 5 cm Öffnung und dann noch mal mit etwa 11 cm Öffnung. Kurz heißt, keine Minute, nur geschaut, das Fokus passt. Auflösungsvergleiche kann ich so natürlich nicht machen, daher Frage nach Erfahrungen.
CS
Rudolf
 
Hallo Rudolf,
:eek:o_O du bist aber mutig! Frei nach dem Motto „ein Auge riskier ich“. Da muss ich Jozef völlig recht geben, mit der Sonne ist nicht zu spaßen.
Da werden keine Fehler verziehen.
Gruß
Ralf
 
Hallo,
Danke für Eure wohlmeinenden Tipps, aber keine Sorge, mir geht's weiterhin gut. Zuviel Risiko geh ich niemals ein, aber für den Fokustest musste das schon sein. Im Übrigen kann eine Abblendung auf 5cm kein echtes Risiko darstellen, das PST selbst hat ja 4cm, der eine macht da nun wirklich den Kohl nicht fett. Vielleicht habt Ihr meinen Test(aufbau) auch nicht ganz verstanden? Das PST war nicht einmal fest am Teleskop, so dass es zu keiner Zeit länger an einer Stelle erhitzt werden konnte, da ich es des Ausschnitts halber hin und her bewegen musste, um mal Rand zu sehen (zum Scharfstellen). Ansonsten bin ich Sonnenbeobachter seit 1972 - und immer noch mit 100 Prozent Sehkraft. Also: alles gut.

Schade nur, dass außer diesen Tipps keine Antwort zur eigentlichen Frage dabei war. Von Jozef mindestens hatte ich da was erwartet...
CS
 
Von Jozef mindestens hatte ich da was erwartet...
CS

Wie das denn?

Du musst selbst entscheiden ob Du 160er oder 135er Öffnung einsetzen möchtest! Logisch ist doch, das grössere Öffnung auch mehr Detail zeigt. Mit Deiner Erfahrung sollte das doch eigentlich gar keine Frage mehr sein, oder?
Zudem: hast Du ja nur was zu deinem "Experiment" geschrieben.... und Angaben zu dem Öffnungsverhältnis gemacht. Jedoch wie Du das PST einsetzen willst ist mir zumindest unklar! mit Kasten und der originalen TZ oder ohne Kasten mit separaten TZ, und wie sieht das z.B mit Blockfilter aus? und welche TZ ist im PST verbaut????
Zu PST habe ich leider kein Bezug.... also kann ich zu nichts sagen!
 
Wie das denn?

Hallo.
Ich habe Deine Gerätehistorie gesehen, kenne Deine überragenden Ergebnisse. Du verfügst fraglos über die Erfahrungen, die eine Beantwortung meiner Frage zuließen. :)

Dass größere Öffnung mehr Detail zeigt ist klar. Ich habe an meinem Starfire früher einen Daystar-Filter mit 0,5 Â betrieben, vor der Linse saß ein ERF von Baader in voller Öffnung.
Nun zeigen aber z.B. die Bilder von Alan Friedmann, dass es auch mit deutlich weniger Öffnung schon phänomenale Auflösung geben kann. Er arbeitet mit gerade mal 90mm Öffnung.
Ich könnte maximal 180mm nehmen. Dann bräuchte ich aber ein telezentrisches System, da ich mit den originalen 1600mm keine f:10 mehr habe.
160mm böten genau f:10, da sollte die Nutzung des PST (oder jeden anderen H-alpha-Systems) direkt möglich sein. Auch so sind dann ja nur noch kleine Teile der Sonne ins Bild zu bekommen.
135mm bieten ca. f:11,8. Vor allem aber ist das ERF nochmals um rund 200 Euro billiger.
Daher nochmals die Frage: Wieviel mehr bringt mir der Sprung von 135 auf 160? Ist es das wirklich wert? Oder sind die 135mm nicht auch so schon genug?
Weißlicht als Vergleich scheidet im Moment als Maßstab aus, es ist ja nichts zu sehen (außer ein paar Granulen vielleicht).

Zum PST: Es ist eines der Seriennummern größer als 100.000, damit sitzt vor der Blackbox und dem daran befindlichen Etalon nur noch eine klare Linse (nicht wie früher beschichtet und damit auch "augenwirksam"!). Auch die TZ ist in dieser Box. So lässt sie sich auch in verschiedenen Modding-Formen an andere Teleskope einfachst anpassen - solange ein ERF vor dem Hauptobjektiv den Etalon vor zu viel Wärme und UV schützt (im aktuellen PST sitzt das ERF erst direkt vor dem Okular!).
Das PST bekommt ein PST-50-Adapter direkt ans Etalon, passt dann in einen 2-Zoll-Auszug. Keine weiteren Veränderungen (mindestens vorerst) vorgesehen. Moddings mit Gradsicht etc. sind mir bekannt, sollen aber nicht zum Einsatz kommen, da ich das PST ggf. auch einfach mal wieder mit Originalobjektiv betreiben möchte.

Ich hoffe, das ist klarer.
Und jetzt würde ich mich über echte Hinweise zu meiner hinter all dem stehenden Kaufentscheidung freuen.
CS
Rudolf
 
Hallo Rudolf.
Du bringst da grundsätzlich einiges durcheinander.
F:10 alleine machen es nicht aus. H-Alpha benötigt f:30, dies darum, da der Lichtkegel parallelisiert werden muss, was erst bei f:30 der Fall ist. Ein PST hat vor und nach dem Etalon eine „klare“ Linse, ja, was aber die Teile der internen TZ sind, bedingt durch den Schliff und Abstand der beiden Linsen.... eben optimiert für das PST. Nimmst Du die raus, hast Du nur noch das blanke Etalon vor dir. Der Blockfilter sitzt unmittelbar vor dem Okular, also diese 4mmm Mäusetheater Öffnung, und das kommt bekanntlich erst nach dem Etalon im PST, also somit nach der TZ. Das reicht ja für das PST da es (glaube ich zumindest) 400mm Brennweite hat inkl. TZ.
Dein Irrtum ist der, dass die erste Linse im Kasten, wie du schreibst eine Augenschonende Beschichtung hat/te! War nie der Fall. Der Energieschutz ist an dem Objektiv des PST selbst vorne auf der Linse zu finden (aufgedampft). Das war ja einst das grosse Problem des PST da es kordierte! Nimmt man also die „goldene“ Röhre ab inkl. Objektiv, hat man keinen ERF mehr vor dem Kasten!
Verstehst Du jetzt das Entsetzen meinerseits zu deinem ersten Experiment.... den Fokus zu finden ohne ERF vor der Haupt Optik?

Dann Punkt 2. Bedenke wo Alan zH ist... und bedenke welche lokale Bedingungen Du hast? Und lass dich bei den bunten Bildchen von Alan nicht täuschen! Die Protuberanzen sehen toll aus, aber die Chromosphäre ist invertiert, das sieht immer klasse aus. Willst Du nun Details der Chromosphäre haben.... nun da kommst Du mit 90er Öffnung schnell an die Grenzen!

Also PST Mod: mit Kasten brauchst du so oder so ein ERF vor dem Objektiv, ob nun bei 90, 135, 160 oder gar 180 Öffnung. Beim Verhältnis 1:10 mit Kasten geht das, da ja die TZ verbaut ist, aber die 4mm Blocker machen da so oder so bei der Cam saumäßige Vignettierung. Ich denke das PST ist durch die TZ so ausgelegt, dass die eigene TZ 3fach ist also ergeben sich so die notwendigen f:30.

CS Jozef

P.S: dein damaliges System hatte SICHER auch eine TZ.... nur mit dem ERF und Daystar Filter (außer es war ein Quark, das ebenfalls bereits eigene TZ beherbergt) alleine konnte das ganze ja nicht ohne TZ auskommen. Eben weil es UNBEDINGT f:30 sein müssen, oder höher geht aus. ;)
 
Hallo Jozef.
Danke für Deine Antwort, die aber in der Tat die Dinge immer mehr verwirrt.
Ich versuche noch mal zusammenzufassen, was ich bisher zu PST-Modding herausgefunden hatte:
Es gab einen Modellwechsel wegen der Objektivprobleme. Ich habe eine neue Modellversion (die beginnen mit Seriennummern über 100.000) ohne bedampftes Objektiv. Das sollte laut allen Beschreibungen, die ich gelesen habe, bedeuten, das ERF sitzt trotzdem noch vor meinem Auge, auch wenn ich das Objektiv entferne (bronzenes Rohr mit Linse, nichts weiter). Ich habe es so verstanden, dass das ERF in den Seriennummer nach 100.000 statt dessen jetzt ziemlich weit hinten nahe des Okulars verbaut ist. Solange ich also nichts weiter mache, als das Objektiv zu entfernen (wobei es egal ist, ob mit oder ohne Rohr, denn da ist ansonsten nichts weiter drin!) und den gesamten Kasten, die sogenannte Blackbox so belasse, tausche ich an sich erst mal nichts weiter als das Hauptobjektiv ein. Richtig?

Alle Beschreibungen, die ich gelesen habe, sprechen davon, dass f:10 für das PST ausreichend seien. Telezentrische Systeme wurden bei den meisten Mod's nicht zusätzlich verwendet, in einigen Fällen mal eine Barlow.
Beim angesprochenen Kurztest zeigte das PST mit auf ca. 11 cm abgeblendeter Öffnung klar eine Protuberanz und Oberflächenstrukturen, trotz starker Cirrenstörung und nur wenigen Sekunden Zeit, die ich mir zum Schauen genommen hatte. Es scheint also deutlich unter f:30 schon zu klappen, das war hier knapp f:15. Wie kann das dann sein?
Vielleicht weil die TZ doch in der Blackbox sitzt?

Ich schätze die Bilder von Friedman nicht zu hoch ein. Der Inverteffekt ist nett, aber nicht so meins. Die Feinauflösung aber einer Protuberanz von vor zwei Wochen, die ich auch gesehen hatte, war schon extrem. Meine Bedingungen sind vermutlich nicht viel anders als bei ihm. Meine Sternwarte steht im Garten hinter dem Haus in einer vorstadtähnlichen Kleinstadt, also lockerer Wohnbebauung mit ausreichend Grün dazwischen. Da ich ansonsten viel im Bereich der Planeten unterwegs bin und daher auf gutes Seeing angewiesen, kann mein Standort kein schlechter sein. Nicht optimal, aber sehr gut nutzbar.

Da ich wie gesagt den unveränderten, nur ums Objektiv gestrippten PST-Kasten an meinen Starfire in den 2"-Auszug schieben will, geht es nun an sich nur noch um die ERF-Frage:
Reicht mir das 135er (oder sogar vielleicht noch weniger???), oder bringen 160 mm so viel mehr, dass auch die nicht ganz unerhebliche Mehrausgabe an Filter und Fassung damit gerechtfertigt ist?
Ohne die Dinge zu verkomplizieren: Ich könnte das ERF auch noch an mein C14 ansetzen. Dafür würden Off-axis platziert die 160 an sich wegen der mittigen Fangspiegelabschattung schon fast zu viel sein, das 135 passt zwischen Fangspiegel und Rand...

Bin gespannt, was nun kommt
CS
 
Wenn du den kompletten PST Kasten verwenden möchtest nimm den 160mm ERF. Das ganze PST System funktioniert bei f/10 am besten. Nur wirst du mit dem mickrigen 4mm Blockfilter nicht zufrieden sein und bald wieder anfangen zu basteln, glaube mir. Ich spreche da aus Erfahrung ...

Gruß
Ralf
 
Hallo Rudolf.
Nun, wie es bei den neueren PST aufgebaut ist ist eigentlich egal! Also ob nun die ERF Beschichtung am Objektiv oder wie Du schreibst jetzt innen an der ersten Linse angebracht ist. Wichtig ist auf jeden fall dass sie da ist! und das vor dem Etalon, sonst altert das zu schnell. Das PST hat auf jeden Fall eine TZ, die genau mit der ersten ERF beschichteten Linse im Kasten beginnt und nach dem Etalon mit der zweiten endet!
Also nochmals: H-Alpha benötigt IMMMER ein Öffnungverhältnis von f30 da darunter das Lichtbündel eben keinen parallelen Verlauf zustande bekommt. Somit ist klar, dass wenn du bei deinem SF auf 160 abblendest und so f:10 erreichst, das PST ran hälst, das Ganze sogleich bei f:30 ist. Also funktioniert das prächtig. Wenn du auf 135 abblendest hast du somit f:13,5 x3 (TZ) kommt das Ganze entsprechend auf f:40.5 und das geht ja auch weil der Lichtkegel nach f:30 eh parallel bleibt! Es wird einfach nur dunkler. Bei voller Öffnung sind es ja f: 9 + PST Kasten = f:27… Das geht auch noch solala, aber da rutscht die Halbwertbreite des H-Alpha bereits in off-Band.
ABER: merke Dir das unbedingt….. Du benötigst da so oder so ein ERF auch wenn das bei PST soweit geht, ist es bei überschreiten der Öffnung nicht mehr zulässig!
Was geht wäre eine ERF im ersten Drittel des Tubus hinter dem Objektiv, dann müsste dieser nicht so gross sein wie die Öffnung. Das wird wohl eher nicht in Frage kommen! Bringt aber auch einige Problemchen mit sich, wie z.B Reflexionen.

Die Idee mit dem C14 ist so nicht umsetzbar, dass man da z.B einen 160er ERF in die Mitte platziert! Rein daher, das der Fanspiegel mit seiner Halterung in der Schmidtplatte die Öffnung "ruiniert"…… uns das Öffnungsverhältnis steigt eh ins astronomische.
Zwei Möglichkeiten hast Du da trotzdem: offAxis (da wird es aber kritisch mit dem Öffnungsverhältnis, ähnlich wie oben zu C14 beschrieben) oder entsprechend grossen ERF über die ganze C14 Öffnung. Das ist dann UNBEZAHLBAR. Zudem bringen Spiegel auch Reflexionen mit sich…. wird alles nur noch schwieriger.

FAZIT: 160 Öffnung + entsprechenden ERF mit Fassung vors Objektiv, PSTKasten an den Auszug und gut ist!
CS Jozef
P.S: was ich meinte mit lokalen Verhältnis. Bei h-alpha kommt Luftfeuchtigkeit, Luftdruck, Meereshöhe des Standorts u.s.w mit ins Spiel…. Da kann es nachts top sein, Tag durch jedoch……
 
Nachtrag zu C14 off-Axis: das C14 hat ja so um die 4000mm Brennweite oder?
off-Axis mit 135er ERF ergeben daher beinahe f:30. Da müsste dann die TZ aus dem PST aber raus! Dann passt das gut.
CS Jozef
 
Moin Jozef,
schon klar, dass f/30 benötigt wird, bzw. dass h-alpha da am besten funktioniert, deshalb schrieb ich ja „wenn der komplette PST Kasten verwendet wird“. Ich setzte da voraus, dass es klar ist, dass da eine 3x TZ integriert ist.
Ein ERF ist zwingend erforderlich, am besten vor dem Objektiv!

Gruß
Ralf
 
Hallo.
Hui, jetzt geht's ja richtig rund.
Mal der Reihe nach:

Zitat Ralf: Wenn du den kompletten PST Kasten verwenden möchtest nimm den 160mm ERF. Das ganze PST System funktioniert bei f/10 am besten. Nur wirst du mit dem mickrigen 4mm Blockfilter nicht zufrieden sein und bald wieder anfangen zu basteln, glaube mir. Ich spreche da aus Erfahrung ...

So, da wird's ja mal richtig interessant. Diese Info spricht nämlich genau einen Grummelgefühl in meinem Bauch an. Irgendwie sagt das, ich könnte hier versuchen, etwas zusammenzubringen, was an sich nicht unbedingt zusammengehört. Soll heißen: Ich habe einen Top-Refraktor, spendiere dem ein sauteures ERF und hänge dann eine "Notlösung" für h-alpha hinten dran. Irgendwie so ist es ja auch tatsächlich, denn für den Starfire wäre natürlich eher so etwas wie ein Lunt BF 1800 das Richtige... Der ganze Gedanke kam ja auch nur auf, weil eben nun mal ein PST da ist - und ein großer Refraktor; könnte man ja zusammenbringen, so die Idee... Aber vielleicht wäre es besser, keine Halblösung zu planen, sondern für das PST höchstens einen kleinen Refraktor, wie es in den meisten Mod's der Fall ist. Und am Starfire wenn, dann was Richtiges... !?

Zitat Jozef: Die Idee mit dem C14 ist so nicht umsetzbar, dass man da z.B einen 160er ERF in die Mitte platziert! Rein daher, das der Fangspiegel mit seiner Halterung in der Schmidtplatte die Öffnung "ruiniert"…… uns das Öffnungsverhältnis steigt eh ins astronomische.

Ähh, auf die Idee wäre ich auch gar nicht gekommen. Selbstverständlich (und im Text auch geschrieben) war von einer Off-Axis-Lösung die Rede. Der freie Glasraum zwischen Rand und Fangspiegel (ich hab ihn nicht gemessen, aber man kann es bei 355mm Öffnung ja ganz gut abschätzen) gibt einem 135er sicher vollen Durchlass, bei einem 160er dürfte es u.U. minimale Abschattung am Fangspiegel geben. Das C14 hat prinzipiell f:11, mit nur 160mm Öffnung ca. f:25. Angesichts fast vier Metern Brennweite ist das nur noch was für extreme "Nahaufnahmen". Das ERF ließe sich aber auch für Weißlichtbilder z.B. hochaufgelöster Flecken und Granulation nutzen!
Korrekt ist, dass dann vom PST wohl nur noch der Etalon Verwendung finden würde (und dann geht's Ralf's Bastelei los...), vielleicht auch noch mit einem Reducer dahinter, um wieder auf mehr Feld zu kommen....

Ich fasse den aktuellen Stand mal zusammen:
- Meine Ursprungsfrage (bezüglich Auflösungsgewinn) ist zwar nicht ergiebig beantwortet, aber 135 wie 160mm ERF wären auf jeden Fall lösungstechnisch machbar.
- PST kann so direkt am Refraktor Verwendung finden
- Ob ich dann damit glücklich werde, ist eine offene Frage, Zweifel sind aber angebracht
- Daher wäre eine neue Überlegung, ob man für das PST diesen Aufwand treibt oder eine deutlich kleinere und billigere Lösung dafür nicht ausreicht und ich statt dessen...
- ...für den großen Refraktor eher zwar sehr teuren, aber dafür den Komponenten angemessenen Lösungen entgegentreten sollte.
Wie seht Ihr das?
BTW: Gibt es denn hier gar keine anderen PST-Modder, die da mitreden könnten?
CS
Rudolf
 
Hallo Rudolf,
doch ich.....
Ich habe so angefangen wie du, erst den Kasten an einen 100/1000mm Refraktor, das war schonmal ein aha Effekt. Da man nur einen 4mm BF hat dürstet es einem irgendwann nach mehr Gesichtsfeld. Also umgebaut und nur den Ethalon des PST in Verbindung mit dem 15mm Coronado Blockfilter Teleskop-Express: Coronado BF-15 Blockfilter 15 mm
angebaut. Die Adapter für das Ethalon gibt es zu kaufen. Aber immer einen ERF vor dem Objektiv. Eine Telezentrik hatte ich nicht verbaut, somit war das Bild so lala.....
Dann kam ich mit dem Wolfgang Lille in Kontakt, seitdem habe ich ein System mit einem 35mm Ethalon und einem 32,5mm Blockfilter an einem 120/1000mm Refraktor und bin endlich zufrieden. Das war im Schnelldurchgang mein Werdegang........
Nur so zur Info, Sonne macht süchtig......

Gruß
Ralf
 
Hallo Rudolf,

Ich kann Deinen letzten Gedanke gut nachvollziehen. Es ist sehr schön, mit etwas mehr Öffnung als den originalen 40mm die Sonne zu beobachten und dennoch das komplette Sonnenbild zu sehen. Genau diese Überlegung hat mich zu meinem 70/700mm PST-Mod geführt. Ich habe ein gebraucht erstandenes Lidl-Scope an mein PST adaptiert. Wie genau habe ich damals im Astrotreff beschrieben:


Dieser Mod bringt richtig Spaß und wurde mittlerweile von vielen Leuten nachgebaut, unter anderem auch von Hartwig Lüthen. Durchsuche mal den Astrotreff nach „Sunlux“. Da findest Du auch Bilder die mit diesem Mod gemacht wurden. Vorteil: noch einigermaßen leicht und kompakt und jederzeit mit ein paar Handgriffen zum orginalen PST zurück zu bauen. Ein Lidlscope bekommst Du bei eBay für unter 100,-€ inc. einer einigermaßen brauchbaren Montierung. Und der notwendige 75mm ERF ist auch deutlich bezahlbarer als der 160er.

Das wäre ein kleiner, einfacher Mod, der gut mit dem PST-Kasten harmoniert. Für den großen Starfire solltest Du dann später wenn Du Lust hast eine Lösung mit einem größeren BF realisieren. Faustformel (hab ich mal irgendwo aufgeschnappt): der Durchmesser des BF sollte der Brennweite in Dezimetern entsprechen, wenn Du etwas Platz um das Sonnenbild herum und keine Abschattung haben willst. Kommt beim originalen PST ja auch hin. Die 700mm Brennweite sind für den 4mm BF schon etwas knapp, aber es geht so gerade noch, wenn auch bereits mit sichtbarer Abschattung am Rand.

Bis dann:
Marcus
 
Hallo Marcus.

Zitat: Ich kann Deinen letzten Gedanke gut nachvollziehen. Es ist sehr schön, mit etwas mehr Öffnung als den originalen 40mm die Sonne zu beobachten und dennoch das komplette Sonnenbild zu sehen. Genau diese Überlegung hat mich zu meinem 70/700mm PST-Mod geführt. Ich habe ein gebraucht erstandenes Lidl-Scope an mein PST adaptiert. Wie genau habe ich damals im Astrotreff beschrieben.

Genau die Beschreibung habe ich gelesen – und noch etwa 20 weitere Moddings.
Vielleicht sollte ich für den PST-Kasten wirklich erstmal nur eine "kleine Lösung" suchen, angesichts des aktuellen Minimums hat die größere für den Starfire viellleicht auch noch ein Jahr Zeit, bis wieder langsam mehr los sein wird. Tendenz geht nach unserer Diskussion eher nun dahin. Mit etwas Einsatz ließe sich das vielleicht noch bis zum Merkurdurchgang realisieren...
CS
Rudolf
 
Nur so zur Info, Sonne macht süchtig......

Hallo Ralf.
Iiichh weeeiißß!! ;)
Dein Bastelweg war aber auch nicht gerade billig :eek: Das Coronado BF kostet ja locker mal nen Tausender...
Lille hatte ich auch schon länger auf dem Schirm. Da kann ich mich ja für den Fall einer "großen Lösung" dann konkret mit diesen Infos mal hinwenden. Danke für den Tipp.

Und an alle: Danke für die Infos und Berichte eigener Erfahrungen. Hilft bei solchen (ja im Endeffekt oftmals ziemlich kostspieligen) Entscheidungen viel weiter, wenn man sich selbst noch nicht ganz sicher ist, wohin die Reise gehen soll.
In dem Sinne
CS
Rudolf
 
Hallo Rudolf,
ich hatte einen Bekannten bei der US Army, der hat die Teile zu den US Preisen und Steuerfrei bekommen.
Hier hatte ich mal einen Bericht des Umbaus geschrieben.

Gruß
Ralf
 
HI Rudolf,

damit ich da auch ein bischen mitrede, schau mal auf meine Hp, habe mehrere jahre mit PST`s beobachtet und fotografiert, der nachteil ist die ungleiche ausleuchtung, aber die einstell möglichkeit gegenüber einem quark um vieles besser, ich hab mit f5, f8,f10 und darüber fotografiert , hat immer funktioniert auch wenn manchmal die schärfe darunter gelieten hat, ich würde zum 160er ERF tendieren :)

: Astronomie bzw: Sonne im H-Alphalicht



lg alois
 
So denn, mal wieder Hallo zusammen.
Wird Zeit, eine Fortsetzung der Geschichte zu schreiben.
Das Projekt ist weiter gediehen, inzwischen habe ich eine PST-Adaption an einen 90/900er Bresser vollzogen. Bevor ich den Werdegang näher beschreibe und auch ein paar Fotos zufüge, vorab schon mal Ergebnisse. Am Dienstag der vergangenen Woche (21.1.) hatten wir endlich mal wieder klaren Himmel und am Sonnenrand stand auch eine nette Protuberanz. Anbei zwei Bilder: Das "Übersichtsbild" ist fokal mit einer DMK31 entstanden und zeigt ganz gut, wieviel Feld ich damit von der Sonne am 90er erreiche. Außerdem kann man die Größe der Protuberanz einordnen. Das Detailbild ist per Okluarprojektin hinter dem PST mit einer DMK21 entstanden. Ich denke, angesichts des niedrigen Sonnenstandes und damit verbunden ziemlich unrughigen Seeings ist das schon sehr ordentlich und lässt erahnen, was da demnächst noch gehen kann. Zumal ich als ERF zur Zeit noch eines mit "nur" 67mm freier Öffnung nutze. Das soll noch mal mehr werden für die ganze Öffnung des Gerätes.
So nun zu den beiden Bildern. Zuerst DMK31, dann DMK21:
Sun_115857_Halpha_210120_lapl4_ap395_reg4c.jpg

Sun_122158_Halpha_210120_lapl4_ap133_reg4c.jpg


Mehr zu Teleskop und Aufnahmetechnik später.
CS
Rudolf
 
Hallo Rudolf.
Na die Richtung ist schon Mal nicht schlecht..... PST können IMMER Protuberanzen, aber die Chromosphäre ist nicht gerade das Gelbe vom Ei.
Da Bilder eine andere Sprache sprechen, erlaube ich mir, Dir mal etwas aus meinen Anfängen zu zeigen.
Das hier entstand an einem Achromaten 100/1000mm mit dem Lunt LS60 Vorfilter vor der Optik, also NUR 60mm Öffnung! und 1000mm Brennweite mit DMK41. So plaziertes Etalon, wie das LS60 benötigt keine TZ.

22.04.2014.jpg

Siehst Du den Unterschied zu deiner ersten Aufnahme? GENAU, die Chromosphäre zeigt schon deutlich Rosetten, abgesehen fon Filamenten und Plages.

_________________________________________________________________________________________________

Dan kam das Quark Chromosphäre bei mir an und es ging los mit einem Kracher den man vielleicht nur einmal in seinem Leben erwischt. Der Auswurf dauerte c.a 1/2 Std ABARTIG. Das Quark bedinte meinen Vixen ED 115s bei voller Öffnung + D-ERF davor!!! und knappen 2000mm Brennweite. Ergibt sich durch: Brennweite mal 4.3TZ des Quark und 0,5 Reducer vor der Cam (PointGrey G3). Den Gesamten Auswurf brachte ich nicht aufden Chip, so mussten zwei Aufnahmen zum Mosaik zusammengfügt werden. Siehe unten die Erde zum Vergleich o_O

Auswurf 24.08.12 neu.jpg


Tja und was die Chromosphäre anbelangt, ebenfalls Quark am 115er ohne Reducer, also fast 4000mm Brennweite.

Sonne_165833.jpg


Naja, da kommt an dann schnell zur Erkentniss, dass das Daystar Quark eben doch die beste Lösung ist, und wenn die ganze PST Lunt Gemeinde und andere wehemente Quarkbekämpfer alles andere behaupten.

Bete Grüsse aus der Schweiz, Jozef

P.S: Der momentane Sonnenstand ist sicher nicht berauschend doch die Höhe alleine hat mit der Luftunruhe nur wenig zu tun, ausser du streifst da irgen welche Kamiene die warme Luft rauspusten. Da spielt die Lichtbrechung bei diesem Stand eher die übergeordnete Rolle. Im Sommer wirst Du sehen, was das Seeing so zu bieten hat ;) trotz dem hohen Sonnenstand.
 
Lieber Jozef.
Danke für Deine Antwort. So ganz fair ist der Vergleich aber nicht und damit auch nicht so recht korrekt. Mein Bild entstand am vergangenen Dienstag und damit inmitten eines Sonnenaktivitätsminimums. Da gibt es auch mit einem anderen Teleskop chromosphärisch nicht viel mehr zu sehen oder aufzunehmen als es mein Übersichtsbild hergibt. Denn da war schlicht nichts sonst außer dem winzigen Filament, das Du noch ausmachen kannst sowie einem ebenso winzigen hellen Fleck weiter unten (mindestens in dem Ausschnitt; weiter links stand ein kleines Aktivitätszentrum, das hier nicht zu sehen ist). Das mit einer Aufnahme von 2014 mit zwei großen Aktivitätszentren zu vergleichen ist fast wie Apfel und Birne.
Ich setze meine Bilder ja zunächst auch nur in Vergleich mit dem, was das PST alleine könnte.

Das Zweite ist die Farbe: Ich habe bewusst Rot gewählt, wobei ich mir sehr klar darüber bin, dass es weniger gut ist als orange oder gelbliche Töne. Das menschliche Auge unterscheidet Schattierungen in Rot schlechter als in gelb oder orange getönten Bildern, weshalb die ja öfter zum Tönen von Graustufenbildern genommen werden, obwohl das Bild am Teleskop an sich genau so aussieht, wie ich es gefärbt habe. Für Chromosphäre würde ich aber dennoch eher Gelb-Orange nehmen.

Der Sonnenstand und das Seeing korrellieren bei mir deutlichst. Ich sitze inmitten von Häusern. Tiefer Stand ist nie für irgendwas gut, weder am Tage noch in der Nacht, dafür gibt es einfach zu viele Wärmequellen. Dass hoher Stand und Sommer keineswegs gleich gutes Seeing sind, ist mir als altem Hasen allemal klar. Ich kenne meine Umgebung recht gut und könnte Dir aus 48 Jahren Beobachtung von diesem Platz virtuelle Fenster an meinen Himmel malen, in denen das beste Seeing zu erwarten steht. Dass schlechtes Seeing (in diesem Falle 3/10) die Auflösung verschlechtert, ist unbestritten. Daher darf ich erwarten, dass mit steigender Sonne auch deutlich besser aufgelöste Bilder möglich sein sollten als diese Erstlinge.

Und zu guter Letzt: Die Aufgabe lautete nicht, die bestmögliche H-alpha-Lösung zu finden! Dann hätte ich ein paar tausend Euro genommen und nicht diesen Thread angefangen. Die Aufgabe lautete, mit möglichst wenigen Mitteln und vertretbarem Aufwand aus einem 40mm PST etwas Leistungsfähigeres zu machen. Das dürfte gelungen sein, wobei es mit ebenfalls überschaubarem Aufwand noch Verbesserungsmöglichkeiten gibt.
CS
Rudolf
 
Hallo Rudolf.

Es tut mir leid sollte ich Dir zu nahe getreten sein, war absolut nicht in meiner Absicht, oder Dich gar vorführen zu wollen. Unfair wäre es gewesen, wenn ich nicht explizit darauf hingewiesen hätte, „abgesehen von den Filamenten und Plages“. Die Sonne zeigt eben auch beim tiefsten Stand ihre Oberflächenstruktur, eben die Rosetten. Ich hätte sogar Aufnahmen von 22.12.2015 also 1 Tag nach der Sonnenwende, tiefer geht’s nicht. Das lasse ich aber bleiben. Noch zu meinem Beobachtungsplatz: 4 Stockwerk, Balkon und massig Häuser vor mir, da ich in einer Kleinstadt wohne. Also etwa das selbe Szenario wie Du auch antrifst.

Ich werde mich hier zurückziehen, da ich offenbar nur die falschen Register ziehe. Nun gut, meine Absichten lagen echt darin, Dir halt auf meine vielleicht dümmliche Art zu helfen. Ich kann es eben nicht besser.

Ich wünsche Dir weiterhin gutes gelingen, Erfolg und Zufriedenheit bei deiner Sonnenbeobachtung und Bildgewinnung.

Beste Grüße aus der Schweiz, Jozef.
 
Hallo Jozef.
Nun aber nal halblang. Ich schätze Deine Kommentare ansonsten immer und habe schon viele Threads von Dir gelesen, Trotzdem darf man sicher mal unterschiedlicher Meinung sein, ohne dass sich deshalb jemand zurückziehen muss.

Die Frage des Seeings ist zwischen uns beiden so sicher nicht zu klären, weil das von zu vielen lokalen Einflüssen abhängt. Im Übrigen darfst Du nicht vergessen, meinen Beobachtungsstandort mit 52 Grad Nord als sicher deutlich nördlicher gelegen einzuberechnen als den Deinen in der Schweiz. Das macht schon von daher allein ein paar Grad Unterschied...

Die Sonne zeigt bei mir in allen h-alpha-Aufnahmen natürlich jede Menge an Strukturen. Wobei Du mir nochmal genau erklären müsstest, was genau Du mit den"Rosetten" meinst (gern auch an einem Bild).
CS
Rudolf
 
Als Ergänzung vielleicht dieses:
Ich habe mal das GONG-Bild der selben Minute rausgesucht und in einer Ani mit meinem Bild zusammengeführt. Dabei kam dies heraus:

Sun_115857_Halpha_210120_la.gif

Ist jetzt nicht ganz sauber 100-prozentig übereinandergebracht, aber man kann sehr schön sehen, dass die selben Details, die Cerro in seinem GONG-Bild hat, bei mir genauso zu sehen sind. Nur besser aufgelöst, wie man ganz besonders an der Protuberanz erkennen kann. Die GONG-Bilder zeigen recht gut, was ein Original PST auch abbilden würde. Mit den 67mm Öffnung meines ERF geht eben etwas mehr. Es ist aber eben auch nichts anderes im Bild, als da war, deshalb verstehe ich nicht so ganz, was da fehlen sollte...
Und bevor es jemand anmerkt: Ich habe kein Flatfield gemacht und man sieht im - diesmal absichtlich auf gelb-orange eingefärbten Bild deutlich die ungleiche Feldausleuchtung des PST-Etalon. Das war mir für den ersten Versuch auch erstmal ziemlich egal, gute Bilder mit allem drum und dran folgen später noch genug.
CS
Rudolf
 
Hallo Rudolf,

1:
Dein Starfire ist ein ölgefügtes Tripletobjektiv in einer schwarzen Objektivfassung.

Du solltest als zwingend einen Front-ERF verwenden um die Justage deines Objektivs durch Hitzeeinwirkung nicht zu gefährden. !!!!
160mm ist ein MUSS......Öffnung......und nochmals Öffnung.

H-Alpha lebt nur von der Öffnung, Mann/Frau kann gar nicht genug davon haben.


Viele Grüße
Achim
 
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