fragen zum Mak Skymax127

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SkyBob

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Hallo Zusammen.

Habe da mal Fragen zum Skywatcher Skymax 127, bzw. generell zum Mak.

1. Ich habe zum Mak eine Taukapppe von Omegon dabei bekommen (außen Kunstleder, innen Filz/Veloures ?).
ca. 1 1/2 Öffnungsdurchmesser lang.
reicht das gegen beschlagen, oder sollte beheizt werden?
Wenn ja, direkt an der Frontplatte oder eher großflächig an der Taukappe?

2. Den Tubus sollte man ja Isolieren um das Tubusseeing ruhig zu bekommen.
Wie dick sollte die Isolierung bei welcher Materialart sein? Mit abschließender Alukaschierung oder Rettungsdecke.

Gruß
Markus
 
Hallo Markus,

ich brauchte da noch nie eine Heizung. Und ich würde da auch nichts isolieren. Je nach Temperaturunterschied dauert das Abkühlen eine halbe Stunde. Vielleicht auch mal max. 1h. Das ist kein Problem, weil dein Auge ja auch eine halbe Stunde braucht um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen.

Viele Grüße
Spunti
 
Hallo Markus,

soll und muss gibt es nicht.
Ich habe das Teil auch und meiner ist nicht isoliert...
Da das Ding noch relativ klein ist, ist der Temperaturangleicht in 15-30Minuten erfolgt.

Taukappe reicht m.E. aus, wenns so feucht ist, dass der Mak zutaut, dann sind die Okulare auch schon lange alle zu und es tropft richtig.
Meine Meinung.

Gruß Norbert
 
Hallo Markus,

ich habe sowohl einen MC als auch einen SC.
Beide sind mit einer Taukappe von der Stange ausgerüstet und sind in etwa so lang wie die Deine.
Man sagt das die Taukappen so ca. doppelten Durchmesser an Länge haben sollten.
Bei mir reicht die Stangenware.
Ohne Taukappe allerdings kein tun, besonders beim SC.
MC habe ich auch schon ohne genutzt.

Zur Heizung kann ich nicht viel sagen, habe keine. Ob es besser ist???
Ich komme bis jetzt gut ohne aus.

Mit der Isolierung halte ich es wie meine Vorredner, ich nutze keine.
Denke auch, dass eine gut bemessene Auskühlzeit reicht.

Ich denke mal, dass man es über einen längeren Zeitraum beim Beobachten merkt, was notwendig ist und was nicht.
Eine evtl. größere/längere Taukappe, Heizung und Tubusisolierung ist ja jederzeit nachträglich machbar.
 
Hallo Markus,

a) wenn geheizt wird, dann an der Taukappe in der Nähe der Linse. So sprechen die Altvorderen aller Foren dieser Welt bislang. Aber schon die Taukappe zögert jedwede Schwierigkeiten mit Tau merkbar hinaus.

b) natürlich schwören selbige Altvorderen auf eine Isolation von Maks, da dies eine langsamere und vor allem geleichmäßigere Auskühlung zur Folge hat. Also nicht die schnelle Anpassung, sondern die Verhinderung von größeren Temperaturdifferenzen in Tubus und Glas ist das Ziel. Maks haben ja eine dicke Meniskuslinse. Tubusseeing ist bei allen geschlossenen Systemen DAS Thema schlechthin.

b.1) Isomatten werden genannt, es gibt jedenfalls geschlossenporige Matten, auch aus der Fahrzeugverkleidungs-Branche, aber alles, was klebt wie Teufel ist ggf. auch schlecht zu entfernen.

Ich denke, das Ganze ist ein typisches Thema von: "probier es aus und sags uns dann". (y)

Ich habe auch einen 127er und tu recht wenig damit, und hab auch keine Isolierung drauf, aber wenn ich da übers ganze Jahr damit rumtun würde, wüsste ich mehr. Die, die auch im Winter mit dem Mak arbeiten, und die, die 150er und 180er haben, schwören auf Isolierung. Also würde ich das probieren, aber vielleicht vorher Versuche machen, wie das Tubus-Seeing ohne Isolierung is. Sonst weiß ich ja nix, ob das dann mit Isolierung besser ist.

Wäre interessant, ob Du erst mal ohne Isolierung an die Grenzen der Einsatzbereitschaft stößt... wenn ja, dann werd ich meinen 127er ebenfalls einwickeln. :D Man weiß ja nie... das nächste Tubus-Seeing und der nächste Taupunkt kommen bestimmt...

lg
Niki
 
Zuletzt bearbeitet:
Hab da gerade mein Excel-Sheet befragt, bei 1,5-facher Taukappenlänge zum Durchmesser beträgt die abstrahlende Öffnung nur mehr 5,6% einer gedachten (Halb)Kugel-Oberfläche im Vergleich zur Abstrahlung ohne Taukappe. Ob die Berechnung so zulässig ist, weiß ich nicht sicher, allerdings kommen andere Berechnungen auf ähnliche Prozentsätze, dürften also auch ähnliche Überlegungen gemacht haben.

Aber hier sind die Physiker gefragt, ob das Verhältnis einer Halbkugeloberfläche (mit dem Radius der Taukappenlänge) zur Öffnung des Objektivs der richtige Ansatz (strahlungstechnisch) ist. Ich bin davon ausgegangen, dass die Meniskuslinse stets ganz vorne im Tubus sitzt und daher 180° abstrahlen kann. Bei Verwendung einer Taukappe kann sie das nur mehr durch das "Loch", also den Durchmesser der Taukappe = Linsendurchmesser.

lg
Niki
 
Hi Bob,
1,5 x Öffnung ist schon sehr wirksam als Taulappe und reicht nach meiner Erfahrung. Ich hatte den 127 iger auch ne Weile im Bestand. Meine war selbst gemacht aus einer dünnen Isomatte mit schwarzer Veloursfolie.

Was ich nicht nachvollziehen kann, sind die hier teils genannten Auskühlzeiten. Ich war mit dem Gerät auch in Nächten von minus 10 Grad und mehr draußen und hatte bis zu 1,5 Stunden Auskühlzeit bis das Gerät auch höchste Vergrößerungen zeigen konnte. Wichtig ist sicher wie kühl Du es lagerst.
Mein Gerät war in der Wohnung gelagert, nicht isoliert und die Taukappe nicht beheizt.
CS
 
Hallo,

ich kenne auch die Zahl 1 - 1,5 x Durchmesser d. Eintrittsöffnung aus irgendeinem Buch, das reicht i.d.R. - sowohl was die Funktion Taukappe als auch die Funktion Streulichtunterdrückung angeht.

CS
Jörg
 
Hallo Markus,

was Antares über die Auskühlzeit sagt, kann ich bestätigen.
Da war meine Aussage "gut bemessene Auskühlzeit reicht" etwas wage.

Meinen MC lasse ich auch gut 1 Stunde bis 1,5 Stunden.
Der SC dann so 2 Stunden.
Beide kommen dann aus der mal mehr mal weniger warmen Wohnung auf den Balkon.
Die Wartezeit überbrücke ich mit :coffee:-trinken ;) und dabei Atlanten und/oder Stellarium konsultieren.
 
Nun, der absolut ernsthafte Amateurastronom hat all die Probleme mit Tubus-Seeing und Temperaturdifferenzen zwischen Gerät und Umgebung natürlich niemals. Statt der Taukappe kommt ein Klein-LKW mit "Frischdienst-Ausbau" zum Einsatz, da wird das Equipment einfach bedarfsgerecht vor-klimatisiert. Von -20°C bis zu sommerlichen Hochtemperaturen ist dann alles kein Problem mehr. Der geringe Mehrpreis von etwa 27.000,- Euro gegenüber einer Taukappe relativiert sich sehr schnell beim ersten, im wahrsten Sinn des Wortes coolen Auftritt am nächsten Teleskoptreffen. :coffee:

:cool:

lg
Niki
 
interessanter Weise klimatisieren wir eine Menge Dinge, nur kaum unsere Teleskope. Es gibt schon einen kleinen, wahren Kern meiner Geschichte mit dem Frischdienst-LKW.

Weinliebhaber haben ihre Weinkühlschränke. Zigarren-Narren haben ihre Humidore, dort werden Temperatur und Feuchtigkeit geregelt. Im Auto haben wir Klima bis zum Abwinken - in SUVs auch mit 2 oder 3 Zonen. In Campingfahrzeugen haben wir Standheizungen, und zu Hause haben wir alle unsere Kühlschränke und Gefriertruhen...

wir ändern also täglich an vielen Orten die Temperatur der Luft oder von Waren. Nur bei Teleskopen schleifen wir die heißen Dinger ins Auto, fahren kurz in die Pampa und setzen uns dann 2 Stunden daneben und warten, bis sie von selbst auskühlen, und das natürlich auch noch ungleichmäßig. _affeaugen:

Ganz selten las ich von neuen (alten) Ideen, das Teleskop vielleicht nachmittags an die abends zu erwartende Temperartur anzupassen. Jemand schrieb (oder schrub oder schreibte) mal von einer alten Kühltruhe, die in seinem Zimmer nahe der Terrasse steht und das Teleskop temperaturmäßig schon mal auf den Abend einstimmt. Dann raus und los gehts, ohne jedwedes Problem.

Ich finde das eine absolut geniale Herangehensweise, auch weil es nicht komplizierter scheint, das zu realisieren, als Thermoumwicklungen und Ventilatoren in unsere Maks und Newtons einzubauen und erst vor Ort mit der Kühlung zu beginnen. Jeder Techniker, der weiß, was er an einem Einsatzort tun will, würde vermutlich vorausschauender agieren, als vor Ort auf etwas zu warten, das er auch daheim lange vorher hätte erledigen können.

Insofern vermisse ich sowohl die Bastelinitiative der Tüftler als auch die Verkaufswut der Händler auf diesem Sektor. Utilities zu einem vernünftigeren Workflow gibt es quasi nicht. Dabei wäre eine kleine, temperaturgeregelte Kiste und ein Styroportäschchen oder sogar eine "Kühltasche für Teleskope" für die kurze Fahrt zum Aufstellungsort genau NULL Problem.

Nur sind wir das nicht gewohnt.
Wir warten lieber stundenlang, dass etwas ungleichmäßig auskühlt, als dass wir vorab einfach dafür sorgen, dass wir das nie wieder brauchen. :alien:

lg
Niki
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin Niki,

das wäre mit rel. einfacher Technik auch möglich, quasi ein Thermo-Schrank oder -Zelt. Die Klimageräte dafür gibt's im Grunde, man müsste das nur zusammenstellen. Und der Energieaufwand wäre auch nicht zu extrem, da sowas ja nicht 24h laufen muss.

CS
Jörg
 
Ich darf daran erinnern, dass wir hier über den 127er Mak reden. Bei größeren Maks oder SCs, bei Carbon-Gehäusen oder wenn man zum Abkühlen nicht den Deckel abnimmt, wird die Lage anders aussehen.

Viele Grüße
Spunti
 
erledigt.


lg
Niki
 
Ich bin davon ausgegangen, dass die Meniskuslinse stets ganz vorne im Tubus sitzt und daher 180° abstrahlen kann. Bei Verwendung einer Taukappe kann sie das nur mehr durch das "Loch", also den Durchmesser der Taukappe = Linsendurchmesser.

Ich denke mal die Abstrahlrichtung wäre dann auchinteressant.
Auf 40° höhe beobachten ist bestimmt ein anderer Abstrahlungswert, als in richtung Zenit.

Habe mal ein Isolationsthread mitverfolgt. Da ging es ja auch um Tubusseeing und der Abstrahlwirkung im Infrarotbereich.

War recht interessant.
Daher kam ich ja hier auf die Isolierungsfrage.

Und zu meiner anderen Frage mit der Heizung.
Werde es dann erst mal so, nur mit der Taukappe versuchen.
Ein angepasstes und/oder geregeltes Heizband ist schnell gemacht wenn es benötigt wird.
Und das (je nach Drahtpreis) für ca. 15-20 € oder gar weniger wenn man schon einen PWM Regler in der Schublade liegen hat ^^
Bei ungeregelten Bändern ists nur der Drahtpreis.

Gruß
Markus
 
Hallo,

Niki hat schon Recht, im ungeschützten Fall wird praktisch in die gesamte Halbkugel abgestrahlt, unterschiedlich Richtung Boden und Himmel, das ist ein bisschen Rechnerei, Stichwort Schwarzer Strahler und Raumwinkel. Gegen den Himmel strahlt alles was den Himmel sieht, also die gesamte Fläche. Alle Berechnunen die ich kenne rechnen auch immer nur gegen den Nachthimmel, die Abstrahlung dagegen dominiert anscheinend so stark dass man die Abstrahlung gegen den Boden vernachlässigen kann.

Mit der Taukappe bleiben wenn ich jetzt nicht völlig daneben liege zwischen 5 und 10% übrig, das ist schon eine massige Reduktion. Insofern ist die Maßnahme schon effektiv.

CS
Jörg
 
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