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ChrisPHobby

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Hallo zusammen!

Mein Name ist Christian. Ich habe letztes Jahr lange überlegt, ob ich den Einstieg in das Hobby "Astronomie" wagen soll. Auch der finanzielle Aspekt stellte für mich einen nicht zu Unterschätzenden Punkt dar.
Nach langem hin und her, habe ich mich im November für einen Gebrauchtkauf eines Skywatcher Newton Teleskop 130/900 EQ2 entschieden.
Warum dieses Teleskop? Nun, genau kann ich diese Frage nicht beantworten, aber Aufgrund vieler Nachlesetage im Internet wollte ich ein Newton Teleskop. Auch wollte ich nicht gleich ein teures und neues Modell, da ich ja nicht wusste, ob mir das Hobby überhaupt liegt bzw. nach vielen Rückschlägen (man liest ja einige davon) überhaupt noch Spaß macht.
Ich weiß, die Zeit von November bis jetzt ist sehr kurz. Nichts desto trotz habe ich sehr großen gefallen an dem Hobby gefunden und verbringe, sobald es das Wetter und die Zeit zulassen meine Abende auf der Terrasse um unser wunderbares Universum etwas näher kennen zu lernen. Auch das eine oder andere Zubehör wie z.B. Okular und Mondfilter habe ich mir zugelegt.

Da ich meine Ergebnisse auch Fotografisch festhalten möchte, habe ich mich für den Kauf einer Kamera entschieden. Es handelt sich um die ZWO ASI 120 MC. Damit habe ich mich an meine ersten Versuche gewagt. Den Mond finde ich für meine ersten Versuche teilweise ganz ok.
Moon_205058_pipp_lapl4_ap114_conv.jpg


Meine Versuche von Jupiter sehen da schon um einiges anders aus. Egal welche Einstellungen ich in Firecapture vornehme. Bessere und Detailreichere Aufnahmen bekomme ich derzeit nicht gebacken. Ich habe in der Zwischenzeit wieder etwas mehr über die Einstellungen im Programm firecapture gelesen, aber viel mehr Erfolge kann ich bisher nicht vorweisen. Bearbeitet wurden die Videos mit Autostakkert
Jupiter 15.06.19.jpg

Alle Versuche den Jupiter mit einer Barlowlinse etwas näher und größer zu Gesicht zu bekommen scheiterten bisher kläglich. Kaum verwende ich die Barlow, kann ich Jupiter nicht mehr finden, egal was ich mache. Ich fokussiere vorher mit einem Okular und sobald ich die Kamera an das Teleskop montiere ist alles schwarz. Ich kann den OAZ verstellen wie ich möchte. Kein Jupiter weit und breit. Bei den Sternen habe ich genau dasselbe Problem. Ist meine Ausrüstung an den Grenzen, oder kann es sein dass die Barlowlinse (diese lag dem Teleskop bei 2x) dafür nicht geeignet ist, oder liegt es einfach nur an mir und meiner absoluten Unerfahrenheit.

Ich stehe ganz am Anfang, dass ist mir bewusst und Illusionen von Traumfotos gebe ich mich mit meiner aktuellen Ausrüstung und "Erfahrung" auch nicht hin, aber vielleicht kann mir jemand ein paar Tips geben, wie ich die Ausbeute an guten Fotos mit meiner aktuellen Ausrüstung noch verbessern kann? Ich möchte auch meine Kenntnisse und Fertigkeiten weiter steigern, da ich sehr fasziniert bin von unserem Sonnensystem und noch lange nicht fertig bin, es auch weiter zu erkunden.

Ich danke euch!!

VG
Christian
 
Hallo Christian,

also der Mond sieht doch wirklich schon gut aus.
Der Jupiter ist wegen der niedrigen Höhe nicht so leicht. Das Seeing muss dann absolut mitspielen.

Die Barlow verlagert den Fokus weiter nach Außen und verlängert die Belichtungszeit.
Ist der OAZ ohne Barlow schon sehr weit ausgefahren ?

Gruß,
Holger
 
Hi Christian,
am Tage kannst Du einiges vorbereiten. Stell doch mal deine Kamera auf ein irdisches Ziel wie Kirchturm oder Laterne ein und stelle halbwegs scharf ( also mit Kontrolle in FC). Dann nimmst Du die Kamera ab und steckst ein Okular nach dem anderen ins Teleskop, bis Du eins hast, wo der Fokus halbwegs derselbe ist. ( Also dabei darfst Du am Okulartrieb nicht drehen) Dann hast Du ein Okular, dass mit der Kamera nahezu denselben Fokus hat. Nun kannst Du einfacher im Dunklen ein Objekt im Okular zentrieren und dann gegen die Kamera tauschen.
Der Jupiter ist sehr schwierig und bei 130mm Öffnung wirst Du Deine Ansprüche schon drosseln müssen. Lass mal die Barlow weg, die bringt eine Linse rein, die meist schlechte Abbildungsqualität haben.
Deinen Mond finde ich schon gut. Ist es aus einem Summenbild? Du kannst Da noch je etwas an dem Schwarz und Weiß-Punkt stellen, dann wird der Kontrast höher.
Weiter machen beim Mond und üben, üben und üben. Du wirst auch merken, dass der Mond mit steigender Höhe ( also Richtung Zenit) immer besser wird.
 
Hallo Holger,

vielen Dank für deine Worte ?. Der OAZ befinet sich ohne Barlow etwa knapp unter der Hälfte die der OAZ herausgefahren werden kann. Da sich der Fokus nach außen verlagert, wie Du sagst, nehme ich an, dass ich den AZ nicht weit genug herausfahren kann um ein Bild in den Fokus zu bekommen. Bin ich mit dieser Annahme auf dem richtigen Weg?

Beste Grüße
Christian
 
Hallo moos,

Klar ist das in Ordnung ?! Hast Du das Bild im Fotoshop bearbeitet? Das Bild ist aus einem Video von Firecapture und anschließend im Autostakkert entstanden. Meinst Du das mit Summenbild?
Danke für den Tip. Werde ich einmal ausprobieren!
Das meine Ausrüstung eigentlich nicht für den Zweck, für den ich sie gerade Ausreizen möchte (zumindest für Top Fotos) geeignet ist, ist mir bewusst. Trotzdem möchte ich gerne das maximum rausholen. Klar sind meine Ansprüche hoch und wohl auch zu Hoch, aber ich bin auch noch ganz am Anfang und kann jetzt schon sagen, dass ich irgendwann meine Ausrüstung aufwerten werde und bis dahin möchte ich gerne viele Kniffs und Tricks erlernen, die mir später dabei helfen, vernünftige Astrofotografie (immer noch im Hobbybereich) zu ermöglichen.
Deshalb bin ich für jeden Tipp dankbar.

Beste Grüße
Christian
 
Kein Photoshop: Ich nehme lieber das Zoner Photo Studio. Kostet nicht so viel und kann auch 16 Bit.
Ja das ist dann ein Summenbild.
Maximum herausholen ohne Barlow wäre dann ja genau das was ich Dir vorgeschlagen habe.
 
Hallo Christian,

Und herzlich willkommen von mir :)

Lade Dir mal das kostenlose Programm Registax 6 und das Update auf Version 6.1 runter. Dort kannst Du sehr gut und auch vorsichtig nachschärfen. Es gibt auf YouTube sehr gute Tutorials darüber. Dein Mond sieht doch schon Mal sehr gut aus. Wenn ich bedenke wie meine ersten matschigen Sachen aussahen :-(

Lass Dir Zeit, Du wirst sehen das Deine Bilder von mal zu mal besser werden durch Deine Erfahrung.
 
Hallo Deepsky,

dankeschön! Gehört bzw. gelesen habe ich schon einmal von diesem Programm. Bis jetzt habe ich mich aber noch nicht damit befasst. Werde ich in naher Zukunft aber auch beherzigen. Wäre froh wenn ich den Jupiter noch ein bisschen toller hinbekommen kann bevor er wieder "verschwindet". Saturn wird aktuell ja wohl für mich noch unerreichbar bleiben.

VG
Christian
 
Hallo Christian,

In der Signatur steht mein Name :) An Anfang ist für Dich Registax und Fitswork interessant. Es sollten nicht zu viele Programme sein da es Dich sonst erschlägt damit. Das wichtigste an der ganzen Sache ist das Du Dir Zeit nimmst und die Tutorials ansiehst. Primär müssen Dir Deine Bilder gefallen. Alles andere ist sekundär.
 
Hallo Christian,

komisch, das müsste eigentlich reichen. Bei mir sind es mit Barlow vielleicht 5mm mehr.
Am Okular scharf stellen geht bei mir nicht. Da sind ohne Barlow fast 15mm Unterschied.

Teste das am besten mal am Polarstern, der wandert dir nicht aus dem Bild. Kamera ohne Barlow den Stern schön mittig zentrieren, dann auf Barlow mit Kamera wechseln, den OAZ ein paar mm nach außen und die Belichtungszeit deutlich erhöhen.

Zum Bearbeiten verwende ich fitswork. Kostensloses kleines Programm mit einfacher Bedienung.
Das Summenbild erstelle ich mit autostakkert.
Wie viele Frames hattest Du beim Mond aufgenommen und mit welcher Verwendungsrate gestackt ?

Gruß,
Holger
 
Hallo Johann,

tut mir leid, das habe ich übersehen. Aktuell verwende ich die Programme Firecapture, das von der ASI Kamera mitgelieferte Aufnahmeprogramm (wobei ich da mit der Qualität nicht an firecapture rankomme), Autostakkert und PIPP. Wie Du schon sagst sollten es nicht zu viele Programme sein, da ich bei allen ja noch am probieren, reinlesen und Tutorials gucken bin. Da ich aber nun schon mehrmals von Registax und fitswork gehört habe, werde ich mich mal mit diesen beiden näher beschäftigen.

Danke

Hallo Holger,

Vielleicht liegt es einfach daran, dass ich noch nicht weiß was ich z.B im firecapture genau umstellen soll um doch noch den Jupiter mit der Barlow zu sehen. Carsten hat mir schon ein bisschen den Wind aus den Segeln genommen und ich sollte wohl wirklich alles ganz, ganz langsam und mit viel Geduld angehen. Die Frage mit den Frames kann ich Dir leider nicht beantworten da ich das nicht weiß. Ich wähle das Objekt aus, welches ich in den Fokus nehmen möchte und versuche ein so gutes Bild wie möglich zu bekommen.
Bei der Verwendungsrate richte ich mich nach dem Grafen. Aber auch da bin ich noch am experimentieren wie sich die Bilder mit verschiedenen Eingaben, wie z.B Drizzle verhalten.

VG
Christian
 
Hallo Christian,

ich habe selbst auch eine Asi120mc und firecapture arbeitet gut damit zusammen. Die voreingestellten Werte passen auch.
Da musst Du nicht viel einstellen außer die Belichtungszeit und eventuell gain.
Für höhere Frameraten noch den Highspeed Modus aktivieren und um z.B. Planeten ein kleines Fenster ziehen (ROI= Roi of interest)
Hast Du eigentlich eine motorische Nachführung oder führst Du manuell nach ?

Debayer sollte in firecapture deaktiviert sein, das macht autostakkert nachher automatisch.
Also nicht wundern, wenn Du erst einmal nur S/W aufnimmst.

In autostakkert brauchst Du auch nicht viel ändern, ich verwende da kein Drizzle oder sharpened images.
Die Verwendungsrate richtet sich dann natürlich nach dem Seeing und der Qualität der Bilder. Das sieht man ja auch nach der Analyse gut im Vorschaufenster. Im rechten Fenster oben den Regler nach rechts bewegen und sehen ab wann das Bild zu schlecht wird. Die Prozentzahl für die Verwendungsrate kann man dann auch dort ablesen.

Das Summenbild bearbeite ich mit fitswork, hier z.B. meine Arbeitsschritte bei Mondkratern. Die größe der Schärfungsradien hängt dabei von der Aufnahmegröße ab. Bei Dir dann eher etwas weniger für feinere Schärfungen.
https://forum.astronomie.de/threads/mondkrater-schritte-meiner-nachbearbeitung.266924/#post-1367968

Mach Dir nicht zu viele Gedanken, dass wird alles noch und dann geht Dir das ganz einfach von der Hand.
Zum Testen einfach Kamera ohne Barlow in der OAZ, die Belichtungszeit in firecapture hochsetzen, z.B. 100ms und den Polarstern im Sucher einstellen.
Bei der zu hohen Belichtungszeit siehst du auch einen nicht korrekt fokussierten Stern. Jetzt langsam den Fokus anpassen.
Dann die Belichtungszeit wieder runter und exakt fokussieren. Hast Du da auch eine Skala am OAZ ?
Ich habe so etwas und habe mir die Fokuslage gemerkt.
Wenn Du den Polarstern nun genau im Zentrum eingestellt hast, kannst Du nochmal den Sucher exakt ausrichten, also Stern genau im Fadenkreuz.
Jetzt die Kamera mit Barlow in den OAZ und die Belichtungszeit wieder hoch auf 100ms. Das defokussierte Sternscheibchen sollte nun schon zu erkennen sein. Anschließend fokussieren wie oben beschrieben.
Auch jetzt nochmal den Sucher kontrollieren / genau einstellen, der Sensor der Asi120mc ist ziemlich klein und mit Barlow muss das Objekt wirklich genau im Fadenkreuz liegen.

Gruß,
Holger
 
Hallo Holger,

ich versuche so gut es geht manuell nachzuführen. Dabei habe ich dann das Problem, dass ich ziemlich große verwacklungen im Bild bekomme, weshalb ich dann nur kurze Videos aufnehme um diese verwacklungen zu umgehen. Geht natürlich alles auf Kosten von Qualität, aber momentan "muss" ich damit noch arbeiten. Irgendwann möchte ich natürlich aufrüsten, aber bisher kann ich mir nicht mehr leisten, da sogar die günstigeren Modelle einiges an Geld kosten, dass ich nicht mal eben so parat habe.

Das mit dem debayer ist ein guter Tipp, danke. Ich möchte gerne Farbfotos und dass Autostakkert das mit der Farbe automatisch macht wusste ich nicht.
Eine Skala am OAZ ist bei mir nicht vorhanden :confused:.
Sollte ich in firecapture auf DSO umstellen, wenn ich den Versuch mit dem Polarstern mache, oder soll ich auf Jupiter eingestellt haben, damit ich dann die beste Einstellung für ihn habe? Was ich wohl auch brauche ist ein anderer Sucher. Aktuell habe ich nur den mitgelieferten Leuchtpunktsucher und der ist nicht wirklich das Gelbe vom Ei.

Dein anderer thread liest sich sehr interessant und deine Beschreibung finde ich auch sehr gut, da Du alles Schritt für Schritt erklärst. Allerdings sind für mich viele Begriffe und Ausdrücke noch schwer zu verstehen und das zeigt mir wieder, dass ich wirklich ein blutiger Anfänger bin, der noch eine Weile brauchen wird um diese Thematik zu lernen und zu begreifen. Ein Grund mehr, mich richtig rein zu hängen. Deine Aufnahmen sind wunderschön!!!
Das verwendete Dobson spielt noch nicht in meiner Preisklasse ;).

Danke
 
Hallo Christian,

das verstehe ich nur zu gut. Ich versuche auch imer mit wenig Budget viel auf die Beine zu stellen.
Z.B. meine motorisierte Nachführung für eine alte EQ2 Montierung aus einem Solarbaukasten:
https://forum.astronomie.de/threads/nachfuehrmotor-aus-spielzeug.239642/
oder meine manuelle EQ-Plattform:
https://forum.astronomie.de/threads/manuelle-eq-plattform-mein-duerftiger-selbstbau.264235/

Du hast ja auch eine EQ2, da würde ich dann versuchen möglichst gleichmäßig das große silberne Rad zu drehen.
Jetzt lese ich oben gerade, da ist ein 130/900mm Newton drauf. Meine Güte, bei mir war das mit 114/900mm Tubus schon ein Wackeldackel. Jetzt nutze ich die Montierung für DeepSky Experimente mit 76/300 Mini Newton oder Kamera mit Objektiv.

Naja, egal, es ist wie es ist und mit genügend Ausdauer wird da schon noch mehr möglich sein.
Mit Leuchtpunktsuchern kenne ich mich nicht aus. Findest Du die Objekte für Kamera ohne Barlow recht schnell ?
Der Wechsel auf Kamera mit Barlow dauert ja etwas, da ist das Objekt natürlich erst einmal wieder aus dem Gesichtsfeld gewandert. Naja, wenn Du die Montierung grob auf den Polarstern ausgerichtet hast, müsstest Du ja nur etwas am Rädchen drehen um ihn wieder auf dem Monitor zu sehen.

OAZ ohne Skala, naja man könnte sich die Fokuslagen ja mit einem Stift markieren.

Firecapture:
Im Prinzip ist es egal welches Profil Du nimmst. In den verschiedenen Profilen werden halt die entsprechenden Einstellungen gespeichert. Deswegen habe ich bei mir für jeden Planet ein Profil. Zum Einstellen am Stern auch ein Profil Stern.

Gruß,
Holger
 
Hallo Christian,

mit 130mm geht noch deutlich mehr. Je nach Standort ist groß nicht unbedingt besser am Planet. Ich habe in meine Galerie mal zwei Bilder hochgeladen, die zeigen was mit 5" möglich ist. Und speziell bei Jupiter geht da sogar noch einiges. Schlechter als im Moment kann der in unseren Breiten gar nicht stehen.

Holger sagt es schon richtig: wichtig ist ein stabiles Fundament. Für Erstversuche ist das übrigens schon richtig gut. Meine ersten Bilder waren viel schlechter. Auch wichtig ist eine saubere Justage der Optik. Und dann kommt noch die Bildbearbeitung. Normalerweise braucht man Jahre bis man in der Lage ist sein Equipment auszureizen.

Ein Leuchtpunktsucher ist die einfachste Variante und funtioniert eigentlich auch gut. Er muss allerdings genau justiert sein. Mit 900mm + Barlow ist das Gesichtsfeld schon extrem klein, gerade wenn du manuell nachführst. Eine automatische Nachführung lohnt sich auf jeden Fall, wenn man fotographieren will. Aber für eine zu kleine Montierung würde ich das Geld nicht ausgeben.
 
Hallo Holger,

stimmt, die Montierung ist ziemlich wackelig, war aber im Set mit dabei. Aber ich weiß nicht was für eine bessere Alternative ich haben könnte? Meine Suche nach einer Montierung scheitert bisher auch an meiner Unerfahrenheit, ob ich diese für meine vorhandene Ausrüstung dann auch verwenden kann. Deine Konstruktionen sind der Wahnsinn (y). Hast Du Dir das alles angeeignet?


Hallo Joe,

danke für Deine Worte. Es freut mich dass mit meinem Teleskop noch bessere Ergebnisse erzielt werden können. Du meinst weil Jupiter aktuell nicht zu hoch am Himmel steht und somit die "Luftverschmutzung" zu groß ist? Ich weiß nicht ob ich Jahre mit genau diesem Equipment weiter mache, aber weiter mache ich in jedem Fall, da mir das Hobby sehr viel Spaß macht!
Das heißt, dass ich mir für meine aktuelle Montierung keine Nachführung zulegen sollte, wenn ich das richtig verstehe.
Was für eine Montierung könnt ihr mir empfehlen, welche ein gutes Preis-Leistungsverhältnis bietet und in Zukunft weiter aufgerüstet werden kann?

Danke
 
Hallo Christian,

alles durch Ausprobieren bzw. Learning by doing. Da Du ja klar gesagt hast wie knapp zur Zeit Dein Budget ist würde ich mit Anschaffungen warten. Reiz lieber Dein vorhandenes Equipment aus und lerne die Programme zur Nachbearbeitung kennen.
Vielleicht willst Du dann später statt einer Montierung lieber ein Teleskop mit mehr Öffnung usw...
Das wird die Zeit zeigen, also einfach mal sehen was so geht.
Ganz wichtig ist das Seeing. Du wirst viele Nächte haben, wo einfach kein vernünftiges Bild zustande kommt. Da zweifelt man dann schon am Equipment oder an der Justage und plötzlich kommt eine Phase, manchmal am gleichen Abend, und auf einmal treten z.B. beim Mond feinste Krater zum Vorschein.

Gruß,
Holger
 
Hallo Holger,

gut, dann werde ich mich in der nächsten Zeit einmal mit meiner Ausrüstung richtig vertraut machen und wie Du sagst auch die ganzen Programme für die Nachbearbeitungen durch"studieren" und sehen was ich aus meinem Gerät noch herausholen kann.

Danke
 
Guten morgen zusammen,

gestern hatte ich die Möglichkeit ein paar Sachen in Firecapture aus zu probieren. Das Seeing war für die gegebenen Verhältnisse ganz ok und durch das Okular sah man schön Jupiter und 4 Monde.
Firecapture gestartet, auf Jupiter eingestellt (Filter L eingestellt > bisher hatte ich immer RGB eingestellt), Highspeed aktiviert, Debayer deaktiviert, versucht den Derotationsbutton zu finden (leider ohne Erfolg > kann mir bitte jemand sagen wo ich diesen finde? > ich habe Jupiter so ausgerichtet, dass er schön waagerecht im Bild ist ), ein ROI Fenster erstellt, den Planeten zentriert, mit den Belichtungszeiten gespielt und ein paar Videos gedreht (leider vergessen habe ich die Bildanzahl umzustellen).
Bei den Belichtungszeiten habe ich im hohen Bereich die Monde schön gesehen, aber der Jupiter war dadurch total überbelichtet. Im unteren Bereich konnte ich den Jupiter schön sehen, aber keine Monde mehr.
Beim Versuch mit der Barlow zu Fokussieren hatte ich aber wieder keinen Erfolg > das wird wohl einmal ganz hinten angestellt.
Was habe ich alles falsch gemacht?

Danke
 
Hallo Christian,

ob L oder RGB, das ist wie bei den Profilen, da werden die Einstellungen gespeichert. Das ist für Dich egal, Du hast ja eine Farbkamera. Derotationsbutton sagt mir nichts, ich kenne nur die Derotation bei der Bildbearbeitung mit Winjupos.
Aber das ist erst einmal nicht wichtig.
Jupiter und Monde gleichzeitig perfekt belichten geht nicht. Man kann direkt hintereinander mit unterschiedlichen Belichtungszeiten aufnehmen und die Monde später wieder einfügen.
Es geht aber auch mit einer Aufnahme. Auch wenn Du die Belichtungszeit auf den Jupiter einstellst und die Monde nur schwach zu sehen sind, kann man das mit unterschiedlicher Nachbearbeitung regeln. Ich ziehe dann für die Monde das Histogramm hoch und füge die Monde später wieder passend ein.
Hast Du die Barlow nicht am Polarstern getestet ?
Wenn Du den mit der Kamera ohne Barlow mittig eingestellt hast kannst Du auf die Barlow wechseln ohne das er in der Zeit aus dem Bild wandert. Ich vermute, dass genau das beim Jupiter passiert ist. Natürlich muss die Belichtungszeit deutlich erhöht werden.
Was für eine Barlow ist das eigentlich, ich hoffe nicht die günstige Beilagen-Barlow. Man kann da zwar Glück haben aber bei mir war die sehr schlecht und ich habe mir die Baader Q-Turret Barlow zugelegt. Preis-Leistung einfach klasse.
Das kannst Du aber auch visuell mit Okular schon testen. Ideal wäre natürlich z.B. 20mm Okular mit 2fach Barlow versus 10mm Okular. Die Barlow sollte das Bild nicht deutlich sichtbar verschlechtern.
Vielleicht kannst Du die Fokusveränderung der Barlow auch am Tag testen. Ein möglichst weit entferntes Objekt (Baum / Haus ... ).
Der Fokus liegt bei nahen Objekten weiter außen, das könnte schwierig werden, da mit dem Okular ein scharfes Bild zu bekommen aber versuchen kannst Du es ja. Nimm aber ein Okular mit höherer Brennweite z.B. 25mm. Wenn das gelingt, kannst Du anschließend das Okular mit Barlow verwenden und grob messen, um wie viel mm der OAZ nach innen verstellt wurde.

Gruß,
Holger
 
Hallo Holger,

Im Internet habe ich von hkintzel.de eine Beschreibung gefunden, der unter anderem von der derotation in firecapture spricht.
109209
Bildausschnitt von hkintzel.de
Diesen habe ich gestern versucht zu finden. Nein das mit dem Polarstern habe ich gestern nicht versucht, weil mein Fokus nicht direkt bei der Verwendung mit Barlow lag, weil diese wie Du sagst bei dem Set dabei war und ich auch vermute dass ich mit dieser nicht wirklich die beste Qualität in den Händen halte, dadurch wollte ich einfach nur probieren ob ich auf gut Glück den Jupiter in den Fokus bekomme. (Es war nicht mehr mein Primäres Ziel eine Aufnahme mit Barlow zu machen sondern einfach nur Jux).
Ok. Ich werde mir die aufgenommenen Videos mal ansehen und bearbeiten. Ich hoffe, dass ich eine kleine Steigerung zu meinen letzten Aufnahmen erkennen kann.

Danke
 
Bei manueller Nachführung würde ich erst mal ohne Barlow probieren. Dein Teleskop löst ca. 1" auf, deine Pixel entsprechen 0,86". Theoretisch kannst du mit der Barlow noch mehr Details rausholen, aber ich glaube nicht, dass das bei dir mit manueller Nachführung funktioniert. Du kannst stattdessen auch beim Stacken drizzeln. Das holt nochmal Details raus.

Der Mond läuft pro Sekunde ca. 15" wenn er auf dem Himmelsäquator steht. So bei ca. 1/60s Belichtungszeit sollte die Bewegung kaum noch einen Effekt haben. Da solltest du drunter bleiben.
 
Hallo und guten Morgen

@holger: gestern habe ich deinen Rat mit dem Ausrichten der Barlow befolgt und habe dann auch Jupiter und Antares mit der Barlow gefunden :).
Das ist eine Aufnahme vom 18.06.19 mit Autostakkert bearbeitet

JUpiter.18.06.19.JPG

Jupiter 19.06.19.JPG

Dieses Bild wurde gestern aufgenommen. Nun bin ich gerade am Nachbearbeiten konnte aber bisher noch keine zu großen Erfolge erzielen. Wenn ihr Lust habt dürft ihr gerne probieren und natürlich wäre ich euch sehr dankbar wenn ihr aus meiner Aufnahme ein tolles Bild "zaubern" könnt, damit ich sehen kann was ich noch alles rausholen kann.

Danke
 
Hallo Christian,
das sieht doch recht gut aus. Ich kann jetzt nicht die Bedingungen / das Seeing abschätzen aber bei dem tiefen Stand muss es schon sehr gut sein um mehr Details zu erzielen.
Ich habe diese Saison erst einmal bis 2 Uhr durchgehalten und wurde dann leider maßlos enttäuscht. Trotz 12" F5 Dobson nur ein verwaschener Jupiter. Schon das Fokussieren war schwer möglich und so sah dann auch später das Endergebnis aus. Alle Avis waren für den Papierkorb.

Mein Berabeitungsprogramm Nr1 ist fitswork.
Bei Planeten verwende ich
1) Bearbeiten - Schärfen - iteratives gauss schärfen
Radius ca. 3
Iterationen 6
Stärke 60
Kleiner Radien ergeben feinere Schärfungen. Dies lohnt sich bei sehr guten Summenbildern.
Meist mache ich den ersten Schritt 3 mal z.B. mit den Radien: 3.33 / 2.56 / 1.78
Dafür müssen aber auch genügend Einzelbilder im Summenbild sein sonst entsteht ein Rauschen.
2) Bearbeiten - Glätten - Wavelet Rauschfilter
Rauschfilter Gesamtstärke auf 0
Rechte Seite
Detailsverstärkung Layer 1 / 2 vielleicht auch ein wenig 3.
Die Wavelet Detailverstärkung ist mein absoluter Favorit.
Layer 1 ist für feine Details ( besonders bei guten Bedingungen) aber wieder Rauschen im Blick behalten.
2 bis 4 wird dann immer gröber aber dennoch können die noch gut eingesetzt werden, allerdings vorsichtiger.
Hier bei deinem Jupiter würde ich eher höhere Layer verwenden.
Außerdem kann man mit dem Histogrammfenster sehr schön den Kontrast anpassen.
Falls Du die typische Farbverschiebung im Summenbild hast, lässt sich das ganz leicht korrigieren.
Mit der linken Maustaste ein Fenster um den Jupiter ziehen und dann Bearbeiten- Farblayer zurechtrücken.

Gruß,
Holger
 
Hallo zusammen,
Gestern hatte ich freie Sicht auf den Saturn. Es gelang mir auch eine erste Aufnahme von unserem Ringplaneten.
2019-06-29-2051_2-L-Sat_lapl4_ap13_conv - Kopie.jpg

Es handelt sich um ein gestakktes, aber ansonsten unbearbeitetes Bild.

2019-06-29-2100_9-L-Sat_lapl4_ap52_conv - Kopie.jpg

Das zweite Bild wurde mit meiner 2x Barlow aufgenommen. Hier wird er leider schon etwas unscharf.
Ich teile diese Fotos mit euch, weil ich mich sehr freue, dass mir diese Aufnahmen gelungen sind.
Schönen Sonntag wünsche ich euch
 
Status
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