Hallo Stefan,
User
@janapier hat ja den Sprung von 11 auf 21 Zoll gemacht und jedenfalls nicht bereut, vielleicht kann er noch was beisteuern.
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Ich wohne in Stuttgart (Bortle 9). Mein Garten wird von zwei Na-Dampflampen direkt bestrahlt. Außer Sonnensystem geht da nichts. Ich fahre ca. 80 km nach Ittenhausen (Bortle 4), dem dunkelsten für mich erreichbaren Ort (SQM-L 21,5 - 1,5 h einfache Fahrt). Dort zeigt der 21"-Klose-Dobson die Spiralarme von M51, M101, die Staubbänder von M104 und NGC4565 etc. pp., jeweils mit direktem Sehen. M42 ist farbig (inkl. Rottöne), der Flammennebel ohne Filter offensichtlich. B33 ist mit Hbeta-Filter nicht zu übersehen (entsprechende Beobachtungserfahrung immer vorausgesetzt). Die Messier-Kugelhaufen sind bis ins Zentrum aufgelöst. Die Augen von M97 starren mich an. Das C11 wird in allen Bereichen vollkommen deklassiert und kühlt trotz SC-Cooler langsamer aus. Der Klose-Dobson wiegt nur 25 kg inkl. Spiegel, der 25 mm dünne Strehl 0.9 - Spiegel unter 5 kg. Das Teleskop ist in weniger als 10 min aufgebaut und kollimiert. Da es ein Lowrider ist, braucht man keine Leiter, sondern beobachtet im Sitzen.
Letztlich ist ja bekannt, dass es auf Öffnung ankommt, und wenn man die Möglichkeit hat, einen ultraportablen Dobson der 18-20"-Klasse zu kaufen, spricht höchstens der Preis dagegen. Die Massenware aus China, bei der bereits eine Rockerbox 65 kg o.ä. wiegt, dürfte dagegen mit Vorsicht zu genießen sein.
Timm Klose hat mir den Dobson übrigens verkauft, nachdem er sich einen neuen 27-Zöller gebaut hat. So viel zum Thema "Die Öffnung reicht doch...".
Man sollte sich allerdings darüber im Klaren sein, dass große Öffnung _UND_ dunkler Himmel die gewinnbringende Kombination sind. Ist der Himmel deutlich heller als in Ittenhausen (z.B. Welzheim, SQL-M 21.15), so leiden Galaxien etc. sofort und sehr stark. Man kann den helleren Himmel bei bestimmten Objekten nur sehr, sehr bedingt mit größerer Öffnung kompensieren. Bei Bortle9 sieht übrigens selbst M3 im 21-Zöller erbärmlich aus, von Flächenobjkekten mal ganz zu schweigen.
Nebenbei: Der 21-Zöller verbläst unabhängig vom Seeing auch jedes C11 und jeden Apo an Mond und Planeten. Mit Bino-Ansatz geht einem auch bei Vergrößerungen nicht das Licht aus, bei denen man im 6-Zoll-Apo nur noch dunkles Gegrissel sieht.
Also: Ja, jeder sollte wenigstens mal durch ein Teleskop der Halbmeter-Klasse geguckt haben, dann ist auch klar, worum es geht. Wunder sind zwar nicht zu erwarten, aber man sieht endlich das, was in den Büchern steht, und was die alten Hasen aus ihrem Garten mit dem 4-Zöller beschreiben. ;-)