GSO 200/1000 vs. Celestron 200/1000

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y_Auriga

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Hallo,

Ich Interessiere mich für den GSO 200/1000 weil er angeblich als guter Allrounder genauso für Planeten und Deep Sky geeignet ist wie für Visuell und Foto!
Stimmt das so überhaupt?

Es gäbe ja noch in dieser Klasse den Celestron 200/1000 (müsste Baugleich mit dem Skywatcher 200/1000 sein) Preislich ca.150,- Euro günstiger.
Wäre dieser eine Alternative?

Die einzigen unterschiede die ich finden kann sind:

Der GSO hat einen Crayford Okularauszug mit 1:10 Untersetzung und einen Lüfter.
Der Celestron keinen Crayford Okularauszug keine 1:10 Untersetzung und keinen Lüfter.
Der GSO hat einen größeren Fangsiegel (50mm 25% Abschattung) und der Celestron einen kleineren (45mm 22,5% Abschattung).
Der GSO wiegt ca. 9Kg beim Celestron habe ich keine Angaben gefunden.

Was meint Ihr dazu?

Astronomische Grüße
Ulf
 
Hi Ulf,

habe den Celestron hier liegen und den GSO "im Zugriff", für den laufenden Vergleich von 8-Zöllern.

Vom Gewicht her geben sich die beiden nichts, 12 Kilo wäre die Gewichtsklasse meines leichten 12-Enders, ich frage mich, wie so eine Unsinns-Info in die Welt gestreut wird.
Also beim Celestron: 9,0 Kilo (Personenwage) mit Rohrschellen, Deckel und robuster Baader "Four in One" 2" Klemmung, jedoch ohne Sucher und Montageschiene.

Der Celestron hat einen kleineren Fangspiegel und Zahntrieb-OAZ, während der GSO einen größeren Fangspiegel und den Crayford, auf Wunsch mit 1:10 Untersetzung hat.
Von der Tendenz her ist damit der GSO fotografisch interessanter, während der Celestron bei der Planetenbeobachtung leichte Vorteile hat.
In der Praxis wird aber bei der Planetenbeobachtung auch viel davon abhängen, wieweit man die Auskühlung hinbekommt und wie man die Belüftung realisiert. Beim GSO empfinde ich den bereits vorhandenen Lüfter als nicht richtig eingebaut, beim Celestron ist der Tubus hinten mit einer (leicht abschraubbaren) Metallplatte verschlossen, und man müsste erstmal schauen, wie man da einen Lüfter einsetzen kann - warscheinlich kann man den Celestron mit selbst angebautem Lüfter (z.B. auf ein in die Metallplatte gesägtes Loch) nicht mehr mit dem Spiegel nach unten auf dem Boden abstellen.
Mit beiden Geräten kann man schön beobachten, ein Direktvergleich fällt bisher wetterbedingt sehr unsicher aus. Der Celestron hat aber schon in einigen Einzelbeobachtungen überzeugende Planetenleistungen abgeliefert und vom GSO kann man sehr ähnliches erwarten.

Clear Skies
Sven
 
Hallo Sven,

kannst du mal schauen wie die Brennpunktlage über Tubusoberkante dieser beiden
Newtons ist? Ich nehme an daß die Tubusdurchmesser jeweils 230mm beträgt.

Gruß,Karsten
 
Hallo Swen,

vielen Dank für Deinen ausführlichen Bericht.

12 kg für den Celestron schien mir auch sehr viel zu sein, die 9 kg werden wohl eher stimmen zumal die beiden Geräte ja fast Baugleich sind.
Die 1:10 Untersetzung ist meines Wissens jetzt immer dabei und würde man den OAZ beim Celestron gegen einen von Baader mit 1:10 austauschen würde auch der Preis der gleiche sein.
Sind also jetzt die 150,- Euro mehr gerechtfertigt für den GSO oder eher nicht?

Astronomische Grüße
Ulf

P.S. Ich hoffe Dein 200/1000 Vergleichsbericht kommt bald denn am 21.04.07 möchte ich zuschlagen!
 
Hi Ulf,

also ich dachte ich müsste es nicht extra schreiben, aber ich glaube ich mache keine große Enthüllung, wenn ich schreibe, dass der GSO sicher interessanter ist, wenn fotografiert werden soll, während der Celestron visuell interessanter ist.

Weiter möchte ich auch noch nicht vorgreifen. Was Deinen Termin angeht - da lasse ich mich nicht festlegen, denn auch das Wetter lässt sich nicht festlegen.

Clear Skies
Sven
 
Hi

Nur ein Beispiel das der Celestron auch fotografisch sehr gut geht.


Jim Soloman


Und das auf der CAM, würde nur derzeit gern die Zeit haben mich auch ein wenig damit zu spielen


Sascha
 
Hät mich auch gewundert mit dem Gewicht.
etwas über 11KG wiegt mein GSO 200/1200 LowExpansion
Tubus mit Schellen/Schiene/8x50Sucher und den beiden
Dobsonohren aus Plastik <img src="/phpapps/ubbthreads/images/graemlins/wink.gif" alt="" />
 
Hallo Ulf

ich selber mag GSO lieber als Synta aus praktischen Gründen:
1. Man kann den Spiegel zumindest bei meinem 6" Newton ohne Werkzeug kollimieren. Das ist im Feld sehr praktisch
2. Ich finde, dass ein Fangspiegel nicht maßgeschneidert sein sollte. Je kleiner der Spiegel, desto sensibler reagiert er auf nicht exakte Positionierung. Kaum ist er nicht mit dem richtigen Versatz im Strahlengang, wird das Bild schattiert
3. Die Synta Spiegel haben den Ruf, Zonen zu haben und etwas rauher zu sein. Von GSO Spiegeln habe ich viel Gutes gehört (und auch gesehen). Streuungen gibt es sicher auch
4. Beim 8" Ist schon der Crayford OAZ eine Menge wert. Zahn und Trieb ist kein Genuß

Was mich am meisten am GSO stört ist der Fangspiegelhalter aus Plastik. Was das soll weiß ich nicht.
Mit der fotografischen Tauglichkeit hat Sven sicher recht.
150 Euro sind natürlich ne Mege Geld und es gibt zufriedene Celestron Nutzer. Entscheiden muß es jeder selber.

Viele Grüße

Jürgen
 
Hallo Ulf,
ich besitze den GSO 8" f/5 jetzt seit ca.2 Wochen.
Ich habe ihn bereits vor dem first light mit Velours ausgekleidet. Dabei konnte ich auch das komplette "Innenleben" und die Technik genau begutachten.
Hier ein paar Stichpunkte:
- Der Tubus ist sehr dünnwandig (im Vergeleich zu meinem Tal1) und wird wirklich nur von den 2 Alu-Guss Ringen and beiden Enden in Form gehalten. Aber ich denke das ist gängiger Standard, auch beim Celestron.
- Die Hauptspiegelhalterung ist ebenfalls aus Alu-Guss und bildet gleichzeitig einen der oben erwähnten Ringe. Das kollimieren geht ein ziemlich einfach. Selbst nach dem anziehen der Konterschrauben zum fixieren der Kollimation bleibt der Spiegel recht gut in Position. Einzig die Tatsache das die Kollimationsschrauben so weit nach draußen ragen macht mir etwas Kopfzerbrechen wenn ich den Tubus Hochkant auf den Boden stellen will. Jedoch habe ich bisher keinerlei Probleme damit gehabt (Vorsicht ist die Mutter...).
- Die Fangspiegelhalterung besteht tatsächlich aud Plastik. Damit die Justierschrauben jedoch nicht beim Anziehen im Plastik versinken hat der Hersteller eine große Unterlegscheibe drunter gelegt. Dadurch ist das ganze relativ stabil. Jedoch finde ich es leicht fummelig bei der Justage. Da dreht man die ein oder andere Schraube schon mehrfach rein und wieder heraus bevor man die passende Stellung gefunden hat. Nun habe ich leider nur einen Vergleich zu meinem "kleinen" TAL1, dessen Fangspiegelspinne Prinzipbedingt, durch seine geringe Größe, sehr verwindungssteif ist.
- Der 2" Crayford Okularauszug ist ein schönes Teil und bringt durch die 1:10 Untersetzung meine Okulare wirklich gut in den Fokus. Aufgefallen ist mir jedoch das der dünnwandige Tubus seine liebe Mühe damit hat, wenn man schweres Zubehör anbringt. Mit meinem Speers Waler Zoom und der Verlängerungshülse merkt man schon das der Tubus an seine Grenzen gelangt ist. Aber so richtig gestört hat es auch nict. Die Teleskop/Auszug Kombination ist so konzipiert das man ohne irgendwelche Zwischenstücke nur mit Kameraadapter selbst mit einer Spiegelreflexkamera in den Fokus kommt und dabei den Chip voll ausleuchtet. Andererseits liefert TS z.B. eine Verlängerungshülse für die visuelle Beobachtung mit, damit man visuell Überhaupt in den Fokus kommt. Das ist, wie ich finde, ein sehr guter Kompromiss um ein multifunktionales Gerät zu erhalten. Am OAZ befinden sich zwei Stellschrauben über die sich der Auszug in Querrichtung und in Längsrichtung fixieren läßt.
In Fixierung in Querrichtung ist relativ schwergängig. Das Heißt, entweder der Auszug wackelt wie ein Lämmerschwanz oder man muß die Schraube so fest drehen das die Fokussierung ziemlich schwergängig funktioniert. Jedoch konnte ich dadurch keinerlei beeinträchtigungen beim fokussieren feststellen. Es läuft nur eben schwergängiger als bei meinem Williams SD APO.
Ich habe vor dem Einbau des OAZ diesen dort mit Farbe geschwärzt wo er in den Tubus rein ragt. Denn wozu schwärzt man einen bereits schwarzen tubus wenn dann der OAZ und alle Schrauben schön in Alu und Chrom schimmern. Deshalb, nicht faul sein und mit Filzstift oder schwarzer Farbe angemalt.
- Der mitgelieferte 50mm Sucher ist schon sehr brauchbar, jedoch im Gegensatz zu einem Leuchtpunktsucher, ziemlich umständlich zu gebrauchen. Ich frage mich ob es für die Hersteller nicht günstiger währe nur noch Leuchtpunktsucher mit zu liefern ?
- Die Rohrschellen sind brauchbar jedoch läßt sich der Tubus beim lockern auf der Montierung nur sehr schwer darin drehen. Außerdem fehlen mir die oberen Gewinde damit man z.B. ein Leitrohr Piggipack (Piggiback ? Biggipack...?.. egal) montieren kann.
- Visuell bin ich bisher vollends zufrieden. Ich konnte nach ca.1 1/2 Stunden Auskühlzeit wirklich sehr schön den Saturn mit 2 Monden beobachten. Die Cassini Teilung konnte ich mangels gutem Seeings bisher nicht ausmachen. Jedoch konnte ich meiner Frau mit Stolz geschwällter Brust endlich mal den Orion Nebel zeigen ohne ihr zu sagen,"Schatz du darfst nicht direkt darauf schauen, sondern daneben." <img src="/phpapps/ubbthreads/images/graemlins/tongue.gif" alt="" />

Alles in allem also ein gelungenes Gerät, das mir bisher viel Spass macht. Ich bin gespannt auf die ersten langen Beobachtungsnächte sowie die ersten Fotos damit.
 
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