Guiding am Zenit

Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.

ThE_cORe

Aktives Mitglied
Servus,
Gestern Nacht war ich einige Stunden wieder nah am Zenit am Aufnehmen und da wird mein Guiding unruhiger.
Habt ihr ein paar Kniffe, um das etwas zu beruhigen.

Ich hab bereits die Balance etwas einseitig gemacht.
 
Jou, kenn ich. Verstehe aber leider nicht so richtig, warum das so ist.
Dito, leichte Unbalance hilft nicht wirklich.
Aber, eine Variation der Mgen-Integrationseinstellungen hilft bisweilen. Gibt es ein Schema? Keins, das ich erkennen würde.

Grüße
Okke
 
Hallo Sebastian,
ich könnte mir vorstellen, daß Spiel in der Deklinationsachse die Ursache ist. Bei mehr oder weniger senkrecht stehendem Teleskop hat ein Ungleichgewicht keine Wirkung. Gesetzt den Fall, daß meine Theorie richtig ist, könnte man das Ärgernis - so meine Überlegung - möglicherweise wie folgt eindämmem: Man nehme eine einigermaßen stabile Strebe und montiere an einem Ende ein Gewicht (so viel wie nötig, so wenig wie möglich). Das andere Ende befestige man dreh- und arretierbar auf der Oberseite des Teleskops z.B. an einer Rohrschelle. Im "Normalbetrieb" liegt die Strebe parallel zur Längsachse des Teleskops. Nähert sich dieses der senkrechten Stellung, schwenkt man sie um 90 Grad. Das dann außen liegende Gewicht sorgt so für ein gewisses Drehmoment auf die Deklinationsachse, was sonst vom leichten Ungleichgewicht bewirkt wird. Auf die RA-Achse dürfte es keinen Einfluß haben, da sich ja am Gesamtgewicht nichts ändert. Eigentlich wollte ich das schon mal praktizieren, aber nachdem meine Montierung ohnehin schon hart an der fotografischen Belastungsgrenze ist, habe ich es gelassen. Aber vielleicht erfahre ich ja hier, ob das sinnvoll oder schlicht und ergreifend Käse ist :oops:. Der Teufel steckt bekanntlich im Detail.

Gruß
Achim
 
Hallo Achim,

das müßte stimme. So stelle ich mir das auch vor. Wenn man den Tubus waagrecht um die Dec-Achse ins Ungleichgewicht bringt, dann ist der Schwerpunkt des Tubus außerhalb der Dec-Achse und erzeugt ein Moment um diese mit der Schwerkraft und dem Abstand Schwerpunkt-Dec-Achse (genauer: Schwerpunkt zur Linie Dec-Achse-Erdmittelpunkt) als Hebelarm. Wenn der Tubus Richtung Zenit schwenkt, wird der Hebelarm kleiner und irgendwann liegt der Schwerpunkt des Tubus wieder auf der Line Dec-Achse-Erdmittelpunkt und erzeugt kein Moment mehr. Dreht man weiter dreht sich das Moment um. Im Zenit schlabbert der Tubus bei Spiel in der Dec-Achse also herum. Das kann man durch ein anderes Gewicht an einem Hebelarm senkrecht zur Line Dec-Achse-Erdmittelpunkt wieder ändern.
Ich weiß das alles und könnte was dagegen tun, werde aber jedesmal trotzdem wieder von saumäßigem Guiding um die Dec-Achse im Zenit überrascht - typisch Mensch.

Gruß

*entfernt*
 
Hallo Achim,
Deine Idee ist absolut richtig. Ich betreibe eine Doppelmontierung mit 2 Refraktoren unterschiedlichen Gewichts, auf RA und Dec liegt immer ein kleines, (einstellbares) Ungleichgewicht.
CS und bleibt gesund
Dieter
 
Teleskop.jpg

Ich hab mal etwas geändert in meinen Aufbau. Seitlich durch eine Alu Leiste ist jetzt mein Starsense, und den Fokuser hab ich um 90° gedreht, damit der Schuh für den Guider in dieselbe Richtung geht.

Bei dem Aufbau mit Gewicht von eventuell 10kg hab ich ca. 1Kg seitlich. Momentan nehm ich im Zenit Bodes Galaxie auf und habe ein Guiding von 0,6" scheint die Lösung zu sein bei kleinem Gewicht zumindest.

Besten Dank soweit.
 
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
Oben