Herbstgewebe

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Anette_Aslan

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Ich liebe das Septembergelb,
Den Morgentau auf Spinnenfäden,
Der kurzen Tage stummes Reden,
Das Blatt, das nichts am Baum mehr hält
Der Krähe Ruf, das Stoppelfeld-
Mehr als des Frühlings Drang und Hast
Ist es der Herbst, der zu mir paßt.

nein, nicht von Anette (von Alex Smith)

Heute Abend hat mich der bis in die Knochen dringende freuchtkalte Tau reingejagt, nachdem ich munter-mühsam mein gesamtes Equiptment rausgeschleppt und aufgebaut hatte, denn der Himmel war gegen 19h noch klar, eine kleine Stratocumulusbank im SW machte sich bemerkbar, hätte nicht gedacht, dass sie mir den Abend vermaledeien wird, sie breitete sich über den gesamten Himmel aus. Die Temperatur sank rapide von 22 auf 12 runter, die Feuchtigkeit schlug sich schon überall nieder, selbst auf die Sitzkissen der Astrostühle......

Es ist Herbst......die nach faulenden Äpfel riechenden Dünste steigen auf und eh wir uns versehen hängen sie des Morgens noch fest in der Atmosphäre und bald bis in den Abend und dann all die konturlosen grau in grauen Wochen des Novembers, die aufs Gemüt steigen. Der einzige Trost sind klirrkalte, klare Winternächte mit einem funkelnden Sirius am Horizont ....wo doch die Tage dieses Frühherbstes so golden sind, was nützen sie dem Sterndlgucker?

So werden wir langsam in Nebel eingesponnen

mit Zimtapfel-Walnuß-Grüssen von Anette
 

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Ich antworte mal mit Matthias Claudius, der ja in meiner Heimatstadt lebte und sich wohl auch vom Zauber des Herbstes inspirieren ließ:

Der Mond ist aufgegangen,
die goldnen Sternlein prangen
am Himmel hell und klar;
Der Wald steht schwarz und schweiget,
und aus den Wiesen steiget
der weiße Nebel wunderbar.

Seht ihr den Mond dort stehen?
er ist nur halb zu sehen,
und ist doch rund und schön!
So sind wohl manche Sachen,
die wir getrost belachen,
weil unsre Augen sie nicht sehn.

Diese beiden Strophen des alten Abendliedes beschreiben ja eindeutig den Herbst. Die steigenden Nebel und der aufgehende Halbmond am Abend sind ja unverkennbare Zeichen dieser Jahreszeit.

... übrigens, die Schöpfer deines Herbstgewebes treibt es jetzt vermehrt in die geheizten Wohnungen.
 
Lieber Heinz,

dieses Gedicht hat mich schon als Kind sehr inspiriert und berührt, seine Melodie ist ja ein altes Kinderlied, ich wüsste auch nicht, welche Zeilen diese Stimmung schöner und zauberhafter beschreiben könnten.

Heute Morgen um 6h nahm ich den 27. Tage alten Mond hoch im Osten auf, danach brach die Sonne durchs Gewölk und es fehlte nur noch: ....."da sprach Zarathustra.........."

tadada daaaaaaaaaaaaaaaa ......dong, dong, dong, wummmmm, wummmm:

https://www.youtube.com/watch?v=Szdziw4tI9o


zu dem Flugzeug mit Kondenzstreifen fiel mir ein:

......du eiliger Mensch, getrieben schon in luft´ger Höh ganz hoch hinaus, dem erhabenen Moment entfliehend um mit einem Bogen nur in die Fänge alles irdischen nach unten wieder zu gelangen, wo du einst begonnen.......

von Anette
 

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Sieht mal wieder gut aus das Spinnennetz in den Vordergrund gesetzt. Mal sehen, ob ich so was auch in der nächsten Zeit finden werde.
 
Liebes Erdenvolk,

mir ist zum Herbstgewebe noch was eingefallen .... vor einigen Tagen kamen sie wieder...die sibirischen Saatkrähen. Plötzlich sind sie wieder da, diese krächzenden Gesellen, die so ganz anders als des Frühlings Amselschlag den Winter einstimmen. Typischer gehts nimmer, dieser Auftakt in die andere Jahreshälfte:

Wo ist, ach wo, des Frühlings Amselschlag?
O still! Musik - auch dir ist sie verliehen -
Wenn Wolkengrau versinkt der feuchte Tag
Und ihre Schatten über Felder ziehen:
Dann klagt in Uferweiden das Gewimmel
Der winzigen Mücken - lebt der Wind empor,
Hebt sich der Schleier, stirbt er, sinkt der Flor-
Und keine Kröten quaken mehr am Bach,
Und Krähen krächzen, nun genervt das Ohr
Rotbrüstchens Flötensang vom Laubendach,
Und Schwalben sammeln zwitschernd sich im Himmel.

Anette (abgeändert von J. Keats)
 

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Liebe Erdianer,

noch immer gibt der Efeu etwas her, selbst nach dem ersten Frost kommen noch Insekten, aber nicht mehr so viele, es blühen nur noch die unteren Blütenstände, die im Schatten liegen. Die Hornissen aber haben zugenommen, zählte ich zuvor nur drei über all die Tage, sind es nun gut 10! Sie fressen fleissig an den Pollenständen des Efeus herum, ich konnte sie kaum mehr beim Jagen beobachten, also stehen sie auch auf vegetarische Kost!

Die Hummel hab ich gut erwischt, sie ist voller Pollen, ich hoffe sie kommt der Hornisse nicht in die Quere, das wäre ein gutes Mahl um über den Winter zu kommen.

Die feuchttrübe Nordostwetterlage plagt die Knochen! Mit gepisackten Grüssen von Anette
 

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den letzten Bienen will ich auch noch Respekt schulden und eine von ihnen hier vorstellen. Sie fallen nun langsam tot vom Efeu hinab, ich finde jeden Tag hier und da tote Bienen auf dem Hof, manche schaffen es einfach nicht mehr, sie wirken schon sehr schlapp und müde.

Und die Igelmutter, die in diesem Jahr nur ein Junges hochgezogen hat möcht ich Euch auch gern vorstellen, sie futtern sich jetzt noch Winterspeck an mit dem Katzenfutter, welches ich ihnen zufüttere.

Letztes Jahr gab es ein Igeldrama, die Igelmutter samt deren eine Woche alten zwei Jungen fand ich tot und angefressen vorm Komposthaufen, wer auch immer das war! Marder, Eulen .....Katzen aber definitiv niemals. Kaum, dass ich den Schreck überwunden hatte find ich den totgefahrenen Igelvater direkt vor der Haustüre. Mein Garten wird all die Jahre gern von Igeln aufgesucht, aber das letzte Jahr war so traurig. Mal sehen, ob das Kleine durchkommen wird, die Mutter hab ich seit einer Woche nicht mehr gesehen, sie wird schon im Winterschlaf sein, das Kleine scheinbar noch nicht, es sucht sogar schon tagsüber nach Futter um sich noch was anzufressen. Ich hatte somit eine komplett neue Igelfamilie dieses Jahr im Garten, aber meine sind nicht so niedlich wie manche mit einer weissen Maske, meine sehen sehr spitz und rattig mit extrem kleinen Augen aus und die Igelmännchen stinken erbärmlich, den Damen muss das aber irgendwie gefallen, wie sollte es bei diesem Haarkleid sonst Nachwuchs geben? Das Odeuer muss also zum Umfallen toll sein! Miezi und ich finden das unerträglich.
Stachelige Grüsse von Anette
 

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Liebes Erdenvolk,

der heutige Herbstspaziergang bei milden 16 Grad wurde von Marc Aurels tiefgründigem philosophieren begeleitet. Zu meiner Überraschung fand ich doch sein Bildnis an den Mauern einer uralten Ruine tief im Wald versteckt und viele seiner Sprüche zierten die Wände!
Je weiter ich in den Wald wanderte, desto mehr Sprüche begegneten mir, selbst auf Ruhebänken.

Ein Lob auf den, der diese Idee so schön umgesetzt hat. Wie doch gleich die STimmung anders wird! Und vor allem, wie doch diesr mir so teure Philosoph mein Begleiter durch den Wald geworden ist, denn sofort tut sich ein innerer Dialog auf, mit den Fragen und Gedankenanregungen dieses Menschen. Eine unglaublich gute Idee.

Doch an einem Weidenzaun rastete ich vor Entzücken schier aus! Lasst alles Philosophieren!!!! Für diesen stattlichen Knuddelstier tät ich glatt als Kuh reinkarnieren!!!!!!!!!

Und dann traf ich auf eine fast tausend Jahre alte Linde, die ihren Sprössling so schützend ummantelt, daneben wieder ein Spruch von Marc Aurel:

Wer mit sich selbst in Harmonie lebt, lebt auch in Harmonie mit dem Universum.

Danke dem Künstler oder der Künstlerin für diese Idee, aber ich musste nochmal zurück zu diesem unglaublich niedlichen, zuckersüssen Stier............so lieb und friedlich und schmusig war der.....das muss was mit obigen Spruch zu tun haben....

Gruss von Anette
 

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ohne Worte
 

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Wie alt ist dieser Marienkäfer?

Diese Frage stellten wir uns oft als Kinder beim Amblick von diesen symphatischen Käfern und glaubten, die Anzahl der schwarzen Punkte auf deren Chininpanzern würde uns das verraten.

Wenn dieser hier sich ordentlich volltankt mit dem süssen Saft der wohl letzten Läuse in diesem Jahr, könnte er es schaffen über den Winter zu kommen, doch ob er damit punktet? Als Larve fraß er die Läuschen und als Käfer kitzelt er sie so lange, bis sie ihren Saft hergeben. Hier auf diesem Bild gibt die Wegwarte noch was her, doch sie ist schon sehr müde und die letzte Blüte wird es diese Woche nicht mehr schaffen.

Ein kleiner Trost, dieser lustige Käfer unterm Hochnebel, der - wenn es so tagelang weitergeht bei mir auf keinen Fall punkten kann! Wie soll man sich über Hochdruckwetter freuen? Gestern maß das Tagesmaximum 20 (!) Grad, die Vollmondnacht schüttete den Tau schier über unser Land und nun sind wir wieder zugedeckelt im Wiener Becken.

mit noch Käfer-heiteren Grüssen von Anette
 

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Liebes Erdenvolk,

der- oder die Kleine Mr./ Miss Swinegel macht sich! Es wird schön kugelrund und irgendwie doch langsam niedlicher, das Igeljunge. Es ist immer noch tagsüber unterwegs, um Reserven anzufressen. Regenwürmer und allerlei Insekten gibt es genug, wir hatten drei Tage non-stopp-Regen, milde 12 Grad, da kriecht alles umeinander unterm Laub und den Hecken. Trotzdem wird vor der Terassentüre nach schweigender Art der Tiere deutlich die Bestellung aufgegebe: Futter bitte!
Ich weis auch nun, woher das Symbol des geschwungenen Fragezeichens herkommt:

Wenn Miez vorm Kühlschrank steht, verbiegt sich ihr Schwanz zu einem Fragezeichen......ich find, dass sich Geschöpfe auch schweigend gut verstehen können..... bei Menschenpartnern die viele Jahre zusammen sind, erübrigen sich die Wörter auch langsam, da sieht die Kommunikation am Tisch dann mitunter so aus...ja sieht....man hört ja fast nix mehr:

Sie: "Wie immer?"
Er: "Jepp"

.........?........
 

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Liebes Erdenvolk,

gestern schlenderte ich so durch einen hochherrschaftlichen Park und war dem einstmals mächtigsten und reichsten Adelsgeschlecht Österreichs doch recht dankbar, dass sie mit viel Aufwand einen englischen Park angelegt haben, dessen Bäume nun uralt sind und an Darstellungen von Landschaftsmalereien der Romantik erinnern. Es war ein Hochgenuss den Herbst in einem solchen Park bei milden 14 Grad und Sonnenschein im schönsten Farbenspiel genießen zu dürfen.

Als der Park angelegt wurde, konnten jene Herrschaften aber nur die Sprößlinge dieser herrlichen Bäume bestaunen .......denke ich mal....

leider nur mit der Händyknipse aufgenommen, hatte meine Camera dummerweise vergessen...da packt einen doch der Herbstblues...

...schöner kann der Hebst grad nicht sein, bei dieser Schönwetterlage wünsch ich Euch genussvolle Spaziergänge....

Anette

 

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