P_E_T_E_R
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An der Himmelsscheibe von Nebra scheiden sich wohl die Geister. Die vorherrschende Deutung, wie sie auch in der deutschen Wikipedia dargestellt wird, weist das angeblich vor zwanzig Jahren auf einem Hügel in Sachsen-Anhalt gefundene Objekt als einzigartigen Fund aus der Bronzezeit aus, mit einem mutmaßlichen Alter von 3600 Jahren, mit weitreichenden kulturellen Implikationen.
Eine Minderheit von Zeitgenossen, zu denen ich mich ebenfalls zähle, fand die wissenschaftliche Evidenz für die Echtheit und das vorgebliche Alter zumindest etwas dürftig. Die dubiosen Umstände der Entdeckung durch private Schatzsucher, die sich über verschiedene Hehler großes Geld auf dem schwarzen Markt erhofften, sind jedenfalls nicht gerade vertrauenerweckend und erinnern irgendwie an die gefälschten Tagebücher von Hitler. Insbesondere nähren sie auch Zweifel an der Darstellung der Schatzsucher, dass die Scheibe und weitere beschlagnahmte Gegenstände wie bronzene Schwerter wirklich aus ein und der selben Fundstelle stammen.
Schon 2005 meinte der Archäologe Peter Schauer von der Universität Regensburg, dass es sich bei der Himmelsscheibe um eine Fälschung handeln müsse. Jetzt bezweifeln zwei andere Archäologen aus München und Frankfurt a.M., Rupert Gebhard & Rüdiger Krause, zwar nicht mehr die Echtheit, wohl aber deren bislang angenommenes Alter. Sie meinen die Himmelsscheibe stamme nicht aus der Bronzezeit, sondern aus der Eisenzeit:
Kritische Anmerkungen zum Fundkomplex der sog. Himmelsscheibe von Nebra
Merkur.de
Der Direktor der Archäologischen Staatssammlung München und Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität, Rupert Gebhard, sowie Rüdiger Krause, Professor für Vor- und Frühgeschichte Europas an der Goethe-Universität Frankfurt/Main, haben nach eigenen Angaben erneut die verschiedensten Daten zur Rekonstruktion von Fundort und Begleitumständen analysiert.
Sie halten die Scheibe für echt, aber 1000 Jahre jünger als bisher angenommen. Dagegen stammten die mit der Scheibe sichergestellten Bronzestücke nach ihren Angaben tatsächlich aus der Bronzezeit und seien etwa 3600 Jahre alt. Außerdem zweifeln die Wissenschaftler Gebhard und Krause den Fundort auf dem Mittelberg bei Nebra in Sachsen-Anhalt an.
Diese neue Hypothese rief ein breites Medienecho hervor, wurde vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt aber entschieden zurückgewiesen:
Himmelsscheibe von Nebra eisenzeitlich? Eine Richtigstellung
Diese Kontroverse hat nun auf Wikipedia.de sogar zu lebhaften Diskussionen über die Neutralität der Darstellung geführt.
Mal abgesehen vom genauen Alter ist wohl vor allem wichtig, ob das Ding überhaupt echt ist, und da gibt es noch erheblichen wissenschaftlichen Erklärungsbedarf. Was ich da bislang an Untersuchungen zur Metallurgie, Chemie, Isotopie etc. gesehen habe, ist leider recht dürftig.
Tja, und dann diese völlig abgehobenen Spekulationen über die astronomische Bedeutung, das finde ich grauenvoll. Fast so schlimm, wie mit den ägyptischen Pyramiden ...
Eine Minderheit von Zeitgenossen, zu denen ich mich ebenfalls zähle, fand die wissenschaftliche Evidenz für die Echtheit und das vorgebliche Alter zumindest etwas dürftig. Die dubiosen Umstände der Entdeckung durch private Schatzsucher, die sich über verschiedene Hehler großes Geld auf dem schwarzen Markt erhofften, sind jedenfalls nicht gerade vertrauenerweckend und erinnern irgendwie an die gefälschten Tagebücher von Hitler. Insbesondere nähren sie auch Zweifel an der Darstellung der Schatzsucher, dass die Scheibe und weitere beschlagnahmte Gegenstände wie bronzene Schwerter wirklich aus ein und der selben Fundstelle stammen.
Schon 2005 meinte der Archäologe Peter Schauer von der Universität Regensburg, dass es sich bei der Himmelsscheibe um eine Fälschung handeln müsse. Jetzt bezweifeln zwei andere Archäologen aus München und Frankfurt a.M., Rupert Gebhard & Rüdiger Krause, zwar nicht mehr die Echtheit, wohl aber deren bislang angenommenes Alter. Sie meinen die Himmelsscheibe stamme nicht aus der Bronzezeit, sondern aus der Eisenzeit:
Kritische Anmerkungen zum Fundkomplex der sog. Himmelsscheibe von Nebra
Merkur.de
Der Direktor der Archäologischen Staatssammlung München und Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität, Rupert Gebhard, sowie Rüdiger Krause, Professor für Vor- und Frühgeschichte Europas an der Goethe-Universität Frankfurt/Main, haben nach eigenen Angaben erneut die verschiedensten Daten zur Rekonstruktion von Fundort und Begleitumständen analysiert.
Sie halten die Scheibe für echt, aber 1000 Jahre jünger als bisher angenommen. Dagegen stammten die mit der Scheibe sichergestellten Bronzestücke nach ihren Angaben tatsächlich aus der Bronzezeit und seien etwa 3600 Jahre alt. Außerdem zweifeln die Wissenschaftler Gebhard und Krause den Fundort auf dem Mittelberg bei Nebra in Sachsen-Anhalt an.
Diese neue Hypothese rief ein breites Medienecho hervor, wurde vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt aber entschieden zurückgewiesen:
Himmelsscheibe von Nebra eisenzeitlich? Eine Richtigstellung
Diese Kontroverse hat nun auf Wikipedia.de sogar zu lebhaften Diskussionen über die Neutralität der Darstellung geführt.
Mal abgesehen vom genauen Alter ist wohl vor allem wichtig, ob das Ding überhaupt echt ist, und da gibt es noch erheblichen wissenschaftlichen Erklärungsbedarf. Was ich da bislang an Untersuchungen zur Metallurgie, Chemie, Isotopie etc. gesehen habe, ist leider recht dürftig.
Tja, und dann diese völlig abgehobenen Spekulationen über die astronomische Bedeutung, das finde ich grauenvoll. Fast so schlimm, wie mit den ägyptischen Pyramiden ...