P_E_T_E_R
Aktives Mitglied
Keine Ahnung, aber durch Nichtstun wird man wohl nie erfahren, wie alt die Scheibe wirklich ist.Wäre denn sichergestellt, dass der in den Malachit eingebaute Kohlenstoff wirklich zu hundert Prozent aus dem atmosphärischen CO2 stammt und nicht auch aus organischen Stoffen, die im Bodenwasser gelöst sind? Deren Kohlenstoff könnte ja beliebig älter sein...
Wenn man nach AMS radiocarbon dating of malachite googelt, findet man nur eine leere Menge, und das erklärt dann wohl auch den traurigen Zustand.
Das einzige Papier, das sich jemals mit der Radiokarbon-Datierung von Malachit befasst zu haben scheint, ist eine Thesis aus dem Jahr 1968, und da ging es nicht um Proben von Mikrogramm, sondern um größere Stücke aus einer Kupfermine. Und C14 wurde auch nicht mit der ultra-sensitiven AMS-Methode gesucht, sondern mit einem simplen Proportionalzähler. Aus der Nullmessung ergab das für die Probe aus der Kupfermine ein Alter von > 41.000 Jahren.
So würde das mit einer winzigen Malachit-Probe von der Himmelsscheibe natürlich nicht funktionieren. Dafür müsste man zwingend das ultra-empfindliche AMS-Verfahren einsetzen. Und nicht nur das. Man müsste eine multidisziplinäre Taskforce aus Kriminaltechnikern, Mineralogen, Chemikern und AMS-Physikern zusammenstellen, die dann eine sinnvolle Strategie zur Probenentnahme und zum Verfahren entwickeln.
Mit der Altersbestimmung vom Turiner Grabtuch waren seinerzeit drei hochkarätige AMS-Labors befasst, die allesamt zu übereinstimmenden Ergebnissen kamen. Was übrigens bis zum heutigen Tag nicht jeden Querdenker überzeugen konnte, siehe "Criticism of the test results".
Das wäre bei der Himmelsscheibe wohl nicht anders. Wenn es denn jemals zu einer echten archäometrischen Altersbestimmung kommen sollte.
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