Hallo,
ich verfolge diese Diskussion mit Interesse, denn ich finde ein solches Magazin darf nicht einfach in der Versenkung verschwinden ohne Empörung in der Szene aus zu lösen.
Es ist ein sehr schlechtes Zeichen wenn ein Magazin eingestellt werden muss, es schwächt die Szene, egal ob man nun Interstellarum Leser ist oder nicht, ob man das Heft mag oder verteufelt. Ich persönlich kaufe das Magazin zwar auch nur am Kiosk aber mit einer gewissen Regelmässigkeit. Die Entscheidung ob ich es kaufe oder nicht hängt dabei meistens an einem Artikel. Ich finde das Magazin ist eine gute Ergänzung zu SuW und dem VDS journal, die ich beide abonniert habe.
Was im Gegensatz zu den anderen Journalen bemerkenswert ist, ist die Tatsache das Interstellarum in den letzten Jahren mit der Zeit gegangen ist. SuW tut sich damit schwer, kommt aber aus den Puschen, das VDS Journal ist aber meines Erachtens wirklich völlig veraltet.
Besonders die Präsenz in den digitalen Medien muss man da heut zu Tage einfach drauf haben, und da ist Interstellarum vorne mit dabei. Leute wir leben 2014, das Internet ist DAS Medium, das kann man nicht einfach ignorieren. Eine App, eine Online Ausgabe muss einfach sein.
besonders beeindruckt hat mich die Interstellarum Sternstunde. Da ich selber in der Medien Branche zu tun habe, weiss ich wie aufwändig und kostenintensiv eine solche Produktion ist. Und für das was es ist, nämlich ein Astronomie Magazin, ist die Sternstunde sehr hochwertig produziert. Sie schlägt das Magazin von SuW um Längen in Punkto Layout.
Aber genau da kommt der Punkt: Alles aus dem Occulum Verlag ist sehr hochwertig. Und da fragt man sich natürlich wie finanzieren die das. Nur mit Werbung? Eine Folge der Sternstunde z.Bsp. kostet geschätzt einen hohen vierstelligen Betrag. Es kommt natürlich sehr drauf an wie viel dort in Eigenleistung geschieht. Redaktionell sicher einiges, aber die eigentliche Produktion übernimmt ja eine Firma. Das kostet. So sehr ich Fan von hochwertigen Produktionen bin, so sehr kann ich doch eins und eins zusammen rechen und sagen: Ein Astronomie Magazin, so hochwertig produziert? Das muss in die Hose gehen. Und das ist nur ein Beispiel.
Mich wundert es also nicht das Interstellarum jetzt Probleme hat, denn vermutlich wurden einfach zu hohe Kosten produziert. Und da hilft dann leider auch kein Crowdfunding, denn das verlagert nur das Problem. Also halte ich es wie Dieter Bohlen in seiner Biografie: Planieren statt sanieren
P.S.
Liest man die Beiträge zu dem Thema hier und im Nachbarforum kommen gewisse Argumente immer wieder hoch. Ich nenne es mal Sozialneid. Das hat eigentlich nichts mit dem Thema zu tun, aber scheinbar scheint es vielen ein Bedürfnis zu sein sich hier einmal Luft zu machen. Ich habe mir mal ein aktuelles Heft hier zur Hand genommen und fix durchgeblättert. Was ich sehe ist viel Werbung, soweit so gut und verständlich. Was ich nicht sehe sind:
- nur Astrofotografien mit höchstwertigem Equipment an exotischen Standorten, ganz im Gegenteil
- Testberichte zu höchstwertigem Equipment
Was ich sehe sind:
- Ein Reisebericht über Teneriffa (eine Teneriffa oder LaPalma Reise kann sich jeder leisten, der auch ein bis zwei mal im Jahr seinen normalen Familien Urlaub macht)
- Ein Artikel zur Gradientenentfernung ohne Pixinsight

Ein Thema welches sowohl den Anfänger in der Astrofotografie aber auch den "Profi" (ich liebe dieses Wort) interessiert.
- Ich sehe einen Baubericht eines sehr ambitionierten Tüftlers der hier im Forum aktiv ist.
- mehrere Berichte über interessante Beobachtungsmöglichkeiten (Feuerkugeln, Spektroskopie, Veränderliche) mit kleinem Gerät!
- verständlich aufbereitete Artikel zu aktuellen astronomischen Themen.
Was will man mehr?
CS Frank