Jupiter 36B Teleobjektiv 3.5 250mm

Optikus

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Moin,

seit gestern hängt bei meinem ansonsten unverwüstlichen Jupiter aus Sowjetzeiten ("CCCP") die Blende bei Stufe 8, sie schließt sich nicht weiter, als wäre die Feder irgendwie gebrochen. Kennt irgendwer jemanden, der russ. Objektive reparieren kann?

CS
Jörg
 
Hi,

Ich kenne dieses konkrete Modell jetzt nicht, und hatte schon das Problem mit der Blende an einem Jupiter 37A was ich selber sehr behutsam behoben habe.
Dabei ging bei meinem 135mm f3.5 Jupiter 37A der M42 Adapter erstmal ab, und kam nach abschrauben des hindersten Elementes in seiner Abstandshülse an die Connexion runter zum Diafragma. Von innen konnte ich dann rankommen und ein losgekommenes Teil wieder anschrauben, war ein bisschen knifflig habe ich aber ohne weiteres gemacht. Auch ähnliches habe ich erlebt bei einem älteren Yashica 200mm f4.
Außerdem gibt es eine mechanische Connexion vom Diafragmaeinstell-Ring aussen zum Punkt hinten der das runter über einen"Balken"übertragt zur Blende.
Die Rückfeder bei meinem liegt unten am Diafragma, dass nicht raus muss dafür, das geht nur komplett von "vorne" raus. Und dafür müssten die 3Elemente in zwei Gruppen vorne raus. Der vorderste Ring der Linsen aber der hat's in sich kann ich dich gleich warnen.
Fals du Vergleiche ziehen möchtest interessehalber zu anderen Jupiter habe dieses Anleitung noch gefunden zum Jupiter 21B.

Empfehlungen habe ich für DE nicht, in Pontevedra ES kannte ich einen kleinen Shop der nur mit Restaurierung/Reperatur und Reinigung sich beschäftigte vor einiger Zeit. Die wechselten auch an der D3 den Verschluss, oder die Lamellen.

Clear skies,
- Martin
 
@Pitufito : Vielen Dank, ich schaue mir das mal an, vielleicht kommt man da ran. Dann wäre es ein Fall für meine Frau, die ist der Feinmechaniker bei uns im Haus.

@Ronald_Stenzel : Das wäre meine letzte Hoffnung, das Ding ist ein Sonnar-Clone, leider gibt es kein DDR-Sonnar 250, Danke für den Tip mit dem APHOG-Forum, dass muss ich probieren. Habe mich da mal angemeldet, das sieht ja spannend aus, kannte ich noch gar nicht.

CS
Jörg
 
Hi,

Ich kenne dieses konkrete Modell jetzt nicht, und hatte schon das Problem mit der Blende an einem Jupiter 37A was ich selber sehr behutsam behoben habe.
Dabei ging bei meinem 135mm f3.5 Jupiter 37A der M42 Adapter erstmal ab, und kam nach abschrauben des hindersten Elementes in seiner Abstandshülse an die Connexion runter zum Diafragma. Von innen konnte ich dann rankommen und ein losgekommenes Teil wieder anschrauben, war ein bisschen knifflig habe ich aber ohne weiteres gemacht. Auch ähnliches habe ich erlebt bei einem älteren Yashica 200mm f4.
Außerdem gibt es eine mechanische Connexion vom Diafragmaeinstell-Ring aussen zum Punkt hinten der das runter über einen"Balken"übertragt zur Blende.
Die Rückfeder bei meinem liegt unten am Diafragma, dass nicht raus muss dafür, das geht nur komplett von "vorne" raus. Und dafür müssten die 3Elemente in zwei Gruppen vorne raus. Der vorderste Ring der Linsen aber der hat's in sich kann ich dich gleich warnen.
Fals du Vergleiche ziehen möchtest interessehalber zu anderen Jupiter habe dieses Anleitung noch gefunden zum Jupiter 21B.

Empfehlungen habe ich für DE nicht, in Pontevedra ES kannte ich einen kleinen Shop der nur mit Restaurierung/Reperatur und Reinigung sich beschäftigte vor einiger Zeit. Die wechselten auch an der D3 den Verschluss, oder die Lamellen.

Clear skies,
- Martin
Hi Martin,

das 135er habe ich auch, ist vom Tubus her halt wesentlich kleiner (Kleinbild) während das 3.5 250er ein Mittelformatobjektiv ist. In einigen Foren habe ich gelesen, dass die Blende wohl von der Mechanik nicht so toll ist, na - man wird sehen was die Tips ergeben. Wäre schade wenn das dauerhaft bliebe, denn die Linse ist vergleichbar scharf mit dem 2.8 180er Sonnar von CZJ oder dem 2.8 150er aus Russland, das ist auch sehr scharf.

IMG_20220826_203855_934.jpg


CS
Jörg
 
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Hi Jörg,

Sehr schöner grosser Brocken den du hast, keine Bange das Federchen oder ein loses Teil kriegst du wieder Instand.
Mechanisch gesehen kriegst du die alle repariert ohne weiteres, die kriegt man alle gut auf von den russischen. Außer bei einem oder anderem Modell bei KB hat der vordere Ring der die erste Linse abschliesst keine Nuten oder Löcher um einen passenden Schlüssel reinzumachen.
Ich habe sie bis jetzt alle aufgekriegt ohne Unfälle in Form von Abrutschen des Schlüssels. Manchmal kann es sehr hilfsreich sein wenn eine zweite Person das Objektiv hält und man dan aufmacht. Leicht wärmen von außen hilft auch nach dem Kühlschrank für ne Nacht. Verklemmt sind nur solchen wenn sie einen Schlag abekommen haben.
Im Falle das man keine Löcher oder Nuten hat muss man sich einen Ring bauen mit Hebel den man dann einsetzt, kann sehr schwer sein. Die Ringe sind nicht verklebt bei den schönen älteren Objektiven.
Wenn wie gesagt bei den russischen keine Löcher oder Nuten da sind, sind solche Sachen immer verschraubt! Und drunter gibts dann noch nen Ring, der aber dann Nuten hat...
Schwierigkeiten kann es geben diese Mehrfachen Helical Mechanismen wieder zusammen zu machen, muss man alles markieren und dokumentieren als Amateur bei Reparaturen. Auch wenn man ein Diafragma komplett zerlegt kann das zusammenbauen dann ein gutes Knobel Geschäft werden. Ich erinnere mich da an mein TAIR 300/4.5 das ganz mies aussah... oh mei! Mit einem Ein-Linser Korrektor aus furchtbar weichem empfindlichen Glas. Das hat ein grosses Diafragma mit ~70mm Durchmesser, hatte da schon für ne gute Weile zum Puzzeln.
Das schlimmste was ich hatte bis jetzt, sind die Federn zu finden, da braucht man gut Zeit und langen Atem.
Ich mag diese ganzen alten Objektive, auch wenn sie Digital öfters speziell bei Astrofotografiie so einiges an Hürden haben. Wer ne Mono hat mit Filterrad ist da schon einiges besser dran, ich hab so nen Mono noch nicht und werde auch nicht anfangen nen Sensor abzukratzen, so weit gehe ich nicht. Nene!

Ich bin mir sicher das man da schon jemanden finden wird der das professionell arbeitet, aber billig wird das nicht werden, da ist schon ordentlich Arbeit drin beim zerlegen und zusammenbauen!

Na, vielleicht kommt noch jemand der einen bebilderten Reperatur Manual hat.
Im Osten und Fernosten gibts ein par Leute die so Sachen manchmal publizieren im Net.
Mir ist es öfters passiert Bilder dokumentierte kleine Anleitungen zu finden, man kriegt halt nur quadratische Augen dabei....


Mit einem Gruß,
- Martin
 
Mal sehen,

Ich frag auf jeden Fall Mal in Görlitz an. Zum DIY greife ich wenn sich keine Werkstatt findet.

CS Jörg
 
Guten Morgen,

ich habe gerade gesehen, dass Arax einen Reparaturservice anbietet für alle Russischen resp. Ukrainischen Produkte, da passt das Jupiter rein. Habe angefragt, mal sehen. Die haben auch noch die 2x Telekonverter für P6 neu, das käme dann dazu.

CS
Jörg
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke,

den Versuch lohnt es. Olbricht ist bei DDR-Optik unzweifelhaft Nr. 1 - andere Sachen hat er/sie weniger auf dem Schirm, da fehlen schlicht die Ersatzteile. Hatte das mal mit nem Enna-Objektiv, das haben sie dort immerhin besser zusammenbekommen wie vorher, aber funktionieren tut es bis heute nicht ... :(

CS
Jörg
 
@Pitufito : Erfolg!

Hi Martin, ich habe mal angefangen, an den sichtbaren Verschraubungen das Objektiv von hinten zu demontieren, der Blendenstößel der Springblende war die Ursache, direkt unter dem äußersten Ring ist eine Mechanik, die die Druckbewegung in eine Schwenkbewegung umsetzt. An dem Schwenkhebel saß etwas Fett, so dass der Hebel schwergängig war. Daher die kriechende Bewegung der Blende.

Was mir auch auffiel, weil ich das Objektiv dann mal mit mehreren Adaptern an meine EOS geschnallt habe - bei den P6/M42-Adaptern von Carl Zeiss Jena mit Springblendenfunktion für die Pentacon SIX muss man darauf achten, dass diese richtig angesetzt werden, damit sich der Springblendenstift nicht verklemmt. Dann geht natürlich auch nix mehr.

Wenn er locker auf dem inneren Ring des Adapters steht funktioniert alles. Wenn diese Platte, wie bei einem meiner Adapter, zu weit vorsteht und den Stift leicht eindrückt, endet die Blendenbewegung auch vorzeitig. Die Blende bewegt sich dann normal, nur eben nicht über den gesamten Weg. Bei den originalen CZJ-Linsen macht das nichts, da der Blendenstift in eine Vertiefung des Adapters eintritt in der der Blendenstift der SIX arbeitet.


Ich habe jetzt, damit der Betätigungsstift völlig frei steht, eine Direktadapter P6/EF eingesetzt, da kann man von hinten reinfingern und den Blendenstift von Hand bewegen und damit die Funktion der Springblende testen, wenn sie wieder eine "Kriechblende" wird weiß man ja nun was zu tun ist. Man lernt nie aus.

Ich hatte das Objektiv im Auto, das könnte durch die hohen Temperaturen zu einer Verlagerung des Fettes geführt haben. Habe alles vorsichtig gereinigt (Alkohol, Wattestäbchen), wieder zusammengesetzt und siehe da, die Blende geht wieder. Auch bei Betätigung des Stößels schnellt sie wie erwartet auf und zu. Da die sowj. Hersteller ihre Schrauben definitiv eher im Schwermaschinenbau als bei der Feinwerktechnik eingekauft haben geht das auch ohne Lupenbrille und Mikroschraubendreher.

Bin froh dass das Teil wieder geht, beim Versand in die Ukraine hätte ich angesichts der aktuellen Lage schon Bedenken gehabt.

CS
Jörg
 
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