Jupiter und Co schärfen.

Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.

Roadsterfrosch

Mitglied
Hallo liebe Sternenfreunde.
Ich bräuchte eure Hilfe bzw. euren Rat.
Ich.....(Anfänger) hatte, nachdem ich mit Billigokularen nur Frust erlebt hatte, mir zwei Baader Okulare (1x Baader Hyperion 13mm und 1x Baader Morpheus 4:5 mm an einem Skywatcher 200/1000) zugelegt. Nun endlich konnte ich Jupiter, Saturn & Co in ihrer Schönheit bewundern. Natürlich wollte ich das auf meiner Kamera verewigen. Also meine DSRL (Canon 2000d) auf den T Adapter und das Okular montiert und los gehts. Doch jetzt merke ich, wie schwer es ist das Objekt scharf auf die Kamera zu bekommen. Immer, wenn es für mein Auge als Scharf zu erkennen ist, zeigt sich das Objekt auf dem Foto als unscharf.
Kann es sein, dass mir die Kamera, im Zusammenspiel mit dem Teleskop und dem Okular einen Streich spielt?
Das, wenn ich den Jupiter als scharf sehe, dieser in wirklichkeit unscharf aufgenommen wird und ich somit das Objekt unscharf stellen muss um eine scharfe Aufnahme zu landen?
Gibt es da Tricks oder Tipps, wie ich vorgehen sollte?
Auch im Bezug auf Blende, Iso und Verschlusszeit.
Danke im Voraus für eine Antwort.
 
Hallo ......,

die Kamera spielt Dir keinen Streich, wohl aber das Seeing und evtl. Du selber. Präzise scharfstellen (fokussieren) bei schlechtem Seeing ist etwas für geduldige Beobachter und an Planeten nicht wirklich sinnvoll. Besser ist es, vorher an einem mittelhellen Stern (ca. 3 mag) mit einer Fokussierhilfe (Scheinerblende, Bahtinovmaske etc) den Fokuspunkt so gut wie möglich auszumachen und erst danach auf den Planeten/Mond umzuschwenken.

Nächster Punkt ist die optische Konfiguration - Du hast Okularprojektion verwendet, welches eine oft übermäßig lange Brennweite ergibt, die dann die Belichtungszeit unnötig verlängert und durch das Seeing ein unscharfes Bild ergibt. Besser ist es, zunächst auszurechnen welche minimale Brennweite Du benötigst, um einen Abbildungsmaßstab auf dem Sensor zu erreichen, der alle von der Teleskopauflösung gegebenen Details noch abbildet (Nyquist Sampling).
Wenn Du die Brennweite des Teleskops tatsächlich verlängern mußt ist eine apochromatische Barlowlinse (2x, 3x, 5x) die optisch weniger schädliche Lösung.

Der dritte Punkt ist, daß man mit Einzelbildern keine Chance auf ein scharfes Bild hat. Man fertigt Videos an, deren Einzelbilder nachher von spezieller Software (AVIstack, RegiStax, AutoStakkert etc) zu einem möglichst scharfen Bild zusammengerechnet werden. Einfach so mal ein Bildchen knipsen ist leider wegen dem Seeing nicht erfolgreich.

Ich empfehle Dir zunächst einmal Dich über die gängigen Verfahren in diesem Gebiete zu informieren, im Net gibt es unzählige Anleitungen dazu.

Grüße, Gerd
 
Dito, damit ist alles gesagt ... respektive geschrieben.
Als Startpunkt zum Einhaken noch einer von 100.000 Links:

PS: Es geht bei dem obigen NUR darum, da mal gedanklich auf die richtige Spur zu kommen. Es geht NICHT darum, dass es nur mit so einem Teleskop, nur mit so einer Kamera, nur mit dieser Ausrüstung geht. Das ergänzend, damit Du - Roadsterfrosch - , da die richtigen Schlüsse daraus ziehst und nicht z.B. schlussfolgerst, Du hättest das falsche Teleskop für Planetenaufnahmen oder so ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
Oben