Kennt jemand den TS 152 f5 ED?

Schwastian Beinsteiger

Aktives Mitglied
Hallo Forumianer,

mir ist mal bei TS der oben genannte ED aufgefallen, scheint neu zu sein und eine Anlehnung an die f5 weitfeldachros.

hier ein Link:


Kennt oder hat den jemand und kann was dazu sagen?
Das die f5 achros einen eher ausgeprägten gaussfehler haben ist vermutlich bekannt, vom enormen Farbfehler ganz zu schweigen, aber wie sieht das denn beim ED aus?

Ok am gaussfehler wird sich nichts ändern, villeicht sogar etwas stärker sein je nach glasparrung, aber wie sieht es mit dem Farbfehler aus?

bin mal auf eure Spekulationen oder sogar visuellen Eindrücke gespannt.

Finde es ist ein interessantes Gerät und ein weiterer Schritt die Achros Stück für Stück aufs Abstellgleis zu bringen, während diese bei spätestens 50x nachts mit der farbshow beginnen, blaue halos, verfälschte Sternfarben ect. könnte man mit einem solchen Gerät ein Stück näher an einer art Allrounder sein, dort könnte man dann auch mal mit 150x auf Jupiter gehen und allgemein auch auf diverse einfärbungen der Sterne verzichten, man ist nicht vergrößerungslimitiert, auch tagsüber könnte man damit auch beobachten, tags ist der Farbfehler neben Planeten eigentlich auch am schlimmsten.

Über den Preis kann man sich letztlich streiten, 700€ gegen 3,5K€ ist schon ein riesiger Unterschied, wenn man das Geld hat, hat man nun aber auch die Wahl ein Weitfeldgerät in einer höheren Liga zu bekommen, wenig Brennweite, viel feld, vorallem mit einem 4" OAZ!!! und keine obstruktion oder Spiegelverluste (Zenitspiegel mal ausgenommen, villeicht gibts ja 3" Prismen xD )
Allgemein die Verarbeitung könnte ein wichtiger Punkt sein, neben dem vignettierungsfreien 4" OAZ mit Untersetzung gegen einen 2" Zahnstange ohne alles könnte auch mal eine justierbare Fassung verbaut sein.

Holen werde ich mir ihn (erstmal...) nicht, später unter eventuell mal festem Aufbau wäre es aber ein interessantes beigerät zum 10" f12 Cassegrain, damit hätte man einen nahtlosen Übergang von geringe Vergrößerung und viel Feld bis viel Auflösung, Lichtsammelleistung und hohe Vergrößerung, und das beides auf relativ kompaktem Raum.

mit freundlichen Grüßen
Florian
 
Hallo Florian,

ja es tut sich was im Bereich schneller 150mm ED / SDs.
Der TS soll eine für die Eckdaten recht ordentliche Farbkorrektur haben.
Er verwendet ja das FCD1.
Dieses ED Glas ist zwar bezüglich Abbezahl dem FPL51 sehr ähnlich, unterscheidet sich bei der entscheiden relativen Teildispersion aber schon etwas vom FPL51.
Es ist mit dem FCD1 typischerweise eine etwas bessere Farbkorrektur möglich als mit FPL51.
Um genaues sagen zu können muss man natürlich das Partnerglas kennen.
Leider ist genau das ja beim TS ED150F6 nicht bekannt.
Ich habe trotzdem spaßeshalber mal mit FCD1 etwas rum gerechnet und auch einige recht gute Partnergläser gefunden mit denen man einen recht ordentlichen ED150F5 mit FCD1 realisieren könnte.
Da ich das beim TS ED150F6 verwendete Partnerglas aber nicht kenne will ich hier mal nicht weiter spekulieren und mich mit konkreten Angaben zur Farbkorrektur nicht zu weit aus dem Fenster lehnen.

Konkrete Angaben kann ich gerne zum neuen SD 152F6 mit FCD100 von APM machen der noch vor Weihnachten verfügbar sein wird.
Den habe ich gerechnet.

Grüße Gerd
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Florian,

von der äußerlichen „Bauart“ sieht der 152 F5 aus wie die 85mm, 96mm und 106mm FCD100 APOs bei TS. Laut CN ist der chinesische Hersteller dieser APOs Airy Disk. Siehe TS-Optics 96mm F6 FCD100 Triplet Apo - Refractors - Cloudy Nights
Von diesen FCD100 APOs hat man mir abgeraten. Siehe ein Bsp. Bild hier: NGC 7000 und IC 5070
Die Sternabbildung in den Ecken ist in diesem Bild ziemlich bescheiden. Ich fragte mich wie man solche Produkte in der nicht ganz günstigen Preisklasse produzieren und anbieten kann. Sollte der 152 F5 vom selben Hersteller stammen wäre ich erst mal sehr skeptisch.

CS
Christof
 
Die Sternabbildung in den Ecken ist in allen 4 Ecken symmetrisch und damit ein reines Korrektorproblem. Da war der Korrektor wohl leider ein reiner flattener, ohne den Off Axis Asti zu korrigieren.

LG
Olli
 
Laut „Wolfi“ auf der Astrobin Seite unten war es der spezielle Reducer zum APO. Zitat:
“Es ist die 2. Aufnahme durch den TS Photoline 106mm f/6,6 Apo und dem eigens für den APO gerechneten 0,75x Reducer.“

LG
Christof
 
Laut „Wolfi“ auf der Astrobin Seite unten war es der spezielle Reducer zum APO. Zitat:
“Es ist die 2. Aufnahme durch den TS Photoline 106mm f/6,6 Apo und dem eigens für den APO gerechneten 0,75x Reducer.“
das habe ich auch gesehen, ändert aber nichts an meiner Aussage. Er korrigiert die Bildfeldwölbung des Gerätes auch sehr gut, nur eben den off axis Astigmatismus nicht oder nicht hinreichend.
Der Fehler ist wie gesagt Rotationssymmetrisch, also kein Fehler am Objektiv.

LG
Olli
 
Hello There,



(Und beim 150 F5 mit FCD1 auf irgendwas über 4, d. h. in der Gegend des Fraunhofer Kriteriums von 4,2)
bei der offiziellen Beschreibung steht was von 100x ohne störende Farbfehler, ob jetzt Tag oder Nacht steht nicht, Tags könnte 4 hinkommen, da fällt sowas recht schnell aus, nachts eher ein wenig mehr, mit einem 4" f13,2 hab ich auch einen RC 3,9 und mit dem kam ich aber mal locker auf 150x am Jupiter ohne das mich irgendwelche Farbfehler Stören, Tags dagegen ist recht früh schon schluss bis es mir zu bunt wird.
Um genaues sagen zu können muss man natürlich das Partnerglas kennen.
schade das es so oft nicht angegeben wird.

Konkrete Angaben kann ich gerne zum neuen SD 152F6 mit FCD100 von APM machen der noch vor Weihnachten verfügbar sein wird.
Den habe ich gerechnet.
ja sehr gerne, hatte den garnicht auf dem Schirm aber mit f6 lässt sich schon besser arbeiten, auch was Okulare angeht.

Das mit der Sternabbildung hat sich wie ich sehe bereits aufgelöst, fotografisch fängt man auch echt jeden mist ein den das Auge einfach wegkorrigiert xD

bin mal gespannt ob in Zukunft mehr solche Modelle auftauchen, auch wenn mir geschichten wie der 4" f11 ed besser gefallen, der 150f5 ist ein ziemliches Extrem mal komplett neu gedacht, villeicht findet man irgendwo ein hinweis auf das Partnerglas für bessere Rückschlüsse auf RC und gauss, das würde mich wirklich mal interessieren auf welchem level der sich befindet auch im Vergleich auf gleichgroße aber längere Achros.

mit freundlichen Grüßen
Florian
 
Hallo Olli,

ich bin kein Optikexperte und habe darum nur ein Halb-, sagen wir besser geringes Wissen wie optische System heutzutage entwickelt werden und was man als Kunde von einem modernen APO erwarten kann. So frage ich mit meinem Wikipedia-Wissen und Anwendererfahrungen noch mal in die Runde in der Hoffnung etwas dazu zu lernen.
Einen wie in dem Bsp. Bild gezeigten Astigmatismus kannte ich z.B. von meinem alten LZOS 115 F7 (nicht so weit weg vom 106 F6.6) in der Form nicht, ob mit oder ohne Flattener. Ich muss gestehen, es ist lange her als ich nach dem Kauf des LZOS noch Aufnahmen ohne den Riccardi Flattener gemacht habe, aber so ausgeprägte „Spikes“ sind mir nicht in Erinnerung. Soweit zu meinem bescheidenen Erfahrungsschatz.
Mein „Wikipedia-Wissen“ sagte mir (Zitat Wikipedia, Thema Abbildungsfehler“):

„Ein optisches System kann so konstruiert werden, dass Astigmatismus-Effekte verringert oder verhindert werden. Solche Optiken heißen Anastigmate. Diese Bezeichnung hat nur noch historische Bedeutung, da dieser Fehler bei modernen Objektiven nur mehr bei schweren Fabrikationsfehlern auftritt.“

Der LZOS ist wohl ein gutes, aber auch schon altes Design. Die Airy Disk Teleskope sind recht neu am Markt und ich würde sie als aktuell entwickelte und darum moderne Optiken betrachten. Wo ist mein Denkfehler? Sind die LZOS Objektive und darin verwendeten Gläser viel hochwertiger / teurer als die FDC100 Objektive? Vergleiche ich also Äpfel mit Birnen?

Als mir bei der Suche nach einem kleinen APO noch dazu vom Händler selbst von den FDC100 APOs - für die ich mich interessiert habe - abgeraten und eine ältere FPL53 Optik empfohlen wurde, waren die FDC100 von Airy Disk aus dem Rennen. Auch das die Kombination aus APO und speziell dafür gerechnetem und in Kombination angebotenem Reducer solche Abbildungsfehler zeigt steigerte mein Vertrauen nicht. Daraus resultiert meine Skepsis.
Zu unrecht?

CS
Christof
 
Für einen Anastigmaten braucht es mehr Linsen. Der LZOS hat schon mal 3 Linsen und moderate F/7, da sind die Off Axis Fehler viel besser korrigiert als bei einem Zweilinser mit F/5 oder F/6.
Astigmatismus abseits der Achse ist eine ganz normale Aberration für Refraktoren, in diesem Falle aber sehr schade, dass der eigens für dieses Gerät gerechnete Korrektor diesen offenbar nicht korrigiert, oder vllt fehlerhaft ist und den Fehler noch verstärkt. Denn ja, die Kreuze auf duesem Bild sind schon sehr kräftig.
Im nicht geebneten Bildfeld ist der Asti nicht fokussiert, also nicht als Kreuz abgebildet, sondern defokussiert als ovaler langgezogener Stern, somit wird Astigmatismus im ebenen Bildfeld durchaus noch auffälliger, wenn er nicht gleich mit korrigiert wird.

LG
Olli
 
Danke für deine Rückmeldung Olli.
Damit verstehe ich warum ich mit dem LZOS ohne Flattener keine ausgeprägten Kreuze sah. Wieder was gelernt, danke. 👍

Der Unterschied zwischen meinem LZOS und dem FDC100 APO ist eigentlich klein. Der FDC100 ist ebenfalls ein Triplett Objektiv und zwischen F7 und F6.6 ist kein so gravierender Unterschied. Wenn tatsächlich nur der für das Instrument „speziell gerechnete“ und in Kombination angebotene Reducer den Effekt auf das gezeigte Maß verstärken würde wäre das natürlich schlimm. Dann liegt hoffentlich nur an der Stelle der „Produktionsfehler“? Auf Astrobin finden sich einige Bilder mit kleineren Sensoren die gut aussehen. Vollformat Bilder finden sich nur von Herrn Ransburg mit dem bekannten Abbildungsfehler. Dann verspricht vielleicht auch nur die Werbung einwenig zu viel, dort heißt es „… bietet eine Korrektur bis Vollformat“. Wäre spannend zu sehen was die Optik mit einem anderen Flattener oder Reducer leistet.

Danke nochmal & Grüße
Christof
 
Hallo, ich würde da auf einen RC-Wert von um die 3 tippen, vielleicht auch knapp darunter, kommt das hin?

Ja ganz gut geschätzt, beim SD 152F6 sind es RC 2,8.

(Und beim 150 F5 mit FCD1 auf irgendwas über 4, d. h. in der Gegend des Fraunhofer Kriteriums von 4,2)

Na ja das wäre beim ED 152F5 schon sehr ambitioniert, die F5 fordern halt auch ihren Tribut.
Ich sehe da eher so etwas um RC 5 wobei ein RC nahe 4 nicht völlig ausgeschlossen ist.
Es ist wirklich sehr spekulativ hier ohne Kenntnis des Partnerglases einen konkreten Wert zu nennen da die mögliche Bandbreite doch recht groß ist.
Man kann halt nicht einfach das beste Partnerglas das man zum FCD1 findet annehmen und davon ausgehen das es dann auch im konkreten ED steckt.
Das sekundäre Spektrum der Glaspaarung ist nur ein Aspekt bei der Wahl des Partnerglases, es gibt einen ganze Reihe von anderen Dingen welche die Wahl mit beeinflussen.

Das beginnt mit der Verfügbarkeit des Glases, ich erreiche zb. beim ED 152F5 mit FCD1 das beste Ergebnis mit einem alten Kurtzflint der im aktuellen Katalog aber nicht mehr zu finden ist.
Das zeigt mir also was prinzipiell möglich ist und ist daher schon interessant aber es zeigt eben leider nicht was mit aktuell verfügbaren Gläsern auch umgesetzt werden kann.

Dann spielt natürlich auch der Preis des Partnerglases eine Rolle, gerade so ein Kurztflint kann schon mal so teuer wie ein SD Glas sein und im extrem Fall sogar noch teurer.
Es kann also unterm Strich sogar günstiger sein ein SD Glas mit preisgünstigem Partnerglas zu verwenden anstatt eines ED Glases mit sauteurem Partnerglas.

Auch die verfügbare Qualität des Glases spielt eine Rolle.
Dann muss man auch mal eine Toleranzrechnung machen um zu schauen ob das Design das im Computer so toll aussieht auch in vernünftiger Qualität umgesetzt werden kann.
Gerade bei extremen F5 wird das besonders wichtig.
Hier kann es sinnvoller sein sich für den Spatz in der Hand sprich ein Design mit einem Partnerglas das in der Theorie nicht ganz so toll aussieht aber dafür zuverlässig umgesetzt werden kann zu entscheiden als für die Taube auf dem Dach also ein Design mit einem Partnerglas das in der Theorie zwar super aussieht aber in der Praxis kaum in vernünftiger Qualität umzusetzen ist.

Es ist also wirklich kaum abschätzbar für welches Partnerglas sich Designer und Hersteller letztlich entschieden haben und daher auch nicht möglich beim RC Wert konkreter zu werden.

Grüße Gerd
 
Hallo Christof,

„Ein optisches System kann so konstruiert werden, dass Astigmatismus-Effekte verringert oder verhindert werden. Solche Optiken heißen Anastigmate. Diese Bezeichnung hat nur noch historische Bedeutung, da dieser Fehler bei modernen Objektiven nur mehr bei schweren Fabrikationsfehlern auftritt.“

diese Aussagen beziehen sich auf Fotoobjektive und nicht auf Refraktoren für Astro!!!
Moderne Fotoobjektive haben heutzutage 10 und mehr Linsen die in mehreren Gruppen angeordnet sind, es wäre ihn der Tat sehr verwunderlich wenn man bei derart gigantischen Aufwand den Asti nicht korrigiert bekommen würde.

Ein klassischer Refraktor mit 2 oder 3 Linsen in einer Gruppe hat weder eine Feldebnung noch ist es ein Anastigmast.
Ein guter Refraktor ist aber ein Aplanat, das bedeutet er ist im Feld nicht Asti aber Komafrei.

Typischerweise tritt bei einer einfachen Optik im Feld vieles gleichzeitig auf, also Bildfeldwölbung Asti und Koma.
Das ist zb. bei einem Newton der Fall.
Es ist beim Newton nur so das bei kleinem Feldwinkel die Koma bei weitem überwiegt.
Auch bei diversen einfachen Cassegrain Systemen wie SCT, DK oder klassisches Cassegrain kommen alle 3 Fehler im Feld gleichzeitig vor.

Eine höhere Korrektur weist dann der Aplanat auf bei dem wie gesagt der Komaanteil vollständig korrigiert wurde.
Das ist dann zb. bei einem RC der Fall, auch die Meade ACF sind Koma frei und eben auch viele Refraktoren.
Der Asti ist bei all diesen Teleskopen aber nicht korrigiert.

Es ist also völlig normal wenn ein Refraktor ohne speziellen Feldkorrektor Asti im Feld zeigt und visuell auch absolut kein Problem.
Auch Okulare zeigen im Feld Asti, der Okular Asti und der Teleskop Asti können auch entgegengesetzt gerichtet sein und sich im Idealfall gegenseitig aufheben.
Im ungünstigem Fall wie zb. ein einfaches Erfle an schnellerer Optik ist der Okular Asti in Kombination mit Okular Bildfeldwölbung derart groß das die Sterne am Feldrand zu Strichen verzogen werden.

Grüße Gerd
 
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Ich habe einen Jägers von Wellenform perfektioniert, enen 152 mm F/5 achromat. Ich hatte von Wolfi dann zum Vergleichstest den 152 F/5 ED um den es hier geht.
Die Tagesbildvergleiche könnt Ihr hier sehen

Also das Ding, 152 ED taugt was , man könnte an den Auszug auch einen ES 3" Zenitspiegel und das ES 30 mm 100 Grad Okular dran hängen und dann noch einen 3" O-III machen lassen, dann in die Milchstrasse reinzoomen

Mit hat das Teil sehr viel spaß gemacht
 
Rein visuell, auf der optischen Bank, macht das FCD1-Glas schon etwas her bzw. der Refraktor an sich. Wie es hierbei mit der Randabbildung im Zusammenhang mit einem Korrektor aussieht, weiß ich leider nicht. Der Aussage "taugt was", von Herrn Ludes, kann ich zustimmen. Gruss, Bengt
 
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