Kleine Studie der Sonnenoberfläche. 21.05.2020

Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.

Oreoluna

Aktives Mitglied
Tja, was könnte damit gemeint sein?


Hallo Zusammen.
Heute anerbot sich der Sonnige Tag, mit weitgehend erfreulich gutem Seeing, genau für dieses kleine Projekt, sich den verschiedenen Linien der Sonnenbeobachtung zu widmen. Dabei geht es nicht um hübsche Bildchen! der noch vorhandenen Aktiven Region.

Ich fange gleich bei dem Grenzbereich unserer Sonne an, der Photosphäre. Da ich alles mit dem H-Alpha Filter mache, fällt hier schon mal Weißlich weg! Der zweite Filter ist natürlich für die Kalzium Linie, da eine andere Wellenläge!


Photosphäre im Redcontinuum und daneben die erste Schicht der Chromosphäre, das Kalzium, das sich etwa 800-1300Km über der Photosphäre erhebt.
Redcontinuum und Kalziumlinie.png



Danach folgt Wasserstoff der Hauptbestandteil der Chromosphäre, mit einer Höhe von 7-8000Km. Hier lässt sich so einiges neben der H-alphalinie sichtbar machen, nämlich das sogenannte Off-Band. Hierzu wird die Halbwertsbreite des Filters jeweils in die Rote oder entgegengesetzt in die Blaue Linie eingestellt.

Und so sieht das aus: Roter-Flügel und Blauerflügel.
Roter und Blauerflügel.png



Ich verwende ein Double Satck System, welches es ermöglicht einen der Filter aus der Linie zu stellen, wobei sogenannter Dopplereffekt entsteht. Ist sehr interessant, wenn z.B. Flares entstehen.

Dopplerfeffekt und beide Filter in Linie.
Doppler Effekt und Linie.png



Hier nochmals der Rote Flügel und Ha-Limie am Nordrand. Hier sehen wir die Fibrillen und Spikulen + Mcrospikulen, und besonders betont im Roten Flügel, die Grenze der Photosphäre zu Chromosphäre.
Roter Flügel und Linie.png



Wieder in Linie die obligaten Protuberanzen.... sofern welche zu sehen sind. Die eine gut sichtbar die andere gerade noch warnehmbar.
Protuberanz im Nordosten.png



Und noch in Farbe, damit es hier nicht zu düster wird ;) Und, wie so offt in Farbe, zeigt sich auch die schwache Protuberanz etwas deutlicher.
16.38h MESZ Protuberanzen im Nordwesten.png


CS Jozef
 
Halo Jozef.
Beeindruckende Arbeit. Und nicht nur schöne Bilder.
War auch am Teleskop. Anbei Deine untere Protuberanz, wobei ich mal bei mir stark am Regler gezupft hab, denn die Säule links hatte noch eine enorme Ausdehnung. Leider nur durch extreme Skalierung sichtbar zu machen - und aufgrund der geringen Verwendungsrate zeigen sich hier auch die Interferenzlinien der ASI290. Trotzdem sicher zeigenswert, um mal ermessen zu können, wie weit das so in den Raum hinausreicht...
CS
Rudolf

Sun_111029_210520_Halpha_lapl4_ap692_reg_col_k.jpg
 
Hallo Rudolf.
Den schwindenden Bogen der linken Protuberanz findest Du beim genauem hinnsehen auch auf meiner Aufnahme.... Zu bedenken ist aber, Deine Aufnahme ist von 11.10h meine von 16.38h. In der Zwischenzeit tat sich da natürlich einiges, und der Schweif wurde immer unsichtbarer. Zudem mag ich es, wenn die Spikulen am Rand möglichst erhalten bleiben . So hat das für mich einen Anhaltspunkt, wie die Sichtung in etwa war, und es brennt nichts wirklich aus. Am liebsten dokumentiere ich solche Ereignisse inkl. dem wenn auch doch schon deutlich überstrahlten aber nicht strukturlosen Randgebiet. Wenn man solche Aufnahmen invertiert, werden auch im dunklen Bereich Strukturen sichtbar....

13.34h MESZ x.png


13.34h MESZ x inv.png


CS Jozef
 
Zuletzt bearbeitet:
Halo Jozef.
Klar ist das schöner, wenn Oberfläche, Rand und Protuberanzen gemeinsam zu sehen sind. Bei manchen schwachen Wölkchen geht das aber nunmal bei der Dynamik unserer Kameras dann doch nicht mehr zusammen. Invertieren kann ein wenig helfen, aber am Ende auch nicht zeigen, was nicht erfasst wurde. Wie auch sonst bei allgemeinen Astroaufnahmen ist "Tiefe" nur durch entsprechendes Belichten erreichbar, wozu man eben anderes opfern muss.
Der Zeitunterschied ist wichtig, am Nachmittag fehlte der Oberbogen der Säule bereits, das habe ich bildlich auch nachweisen können. Da war das Seeing aber schon wieder im Eimer.
CS
Rudolf
 
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
Oben