Kollimation Problem Meade LX90

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suti777

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Hallo Zusammen

Bei meinen neuen Meade LX90 habe ich bemerkt dass das Teleskop nicht ganz sauber kollimiert ist. Da dies mein erstes SC Teleskop ist habe ich damit keine Erfahrungen. Ich bin gemäss Handbuch vorgegangen. Benutzt habe ich einen künstlichen Stern. Aber nach 1.5 Stunden habe ich aufgegeben. Ich habe es beim besten willen nicht besser hingebracht wie im Bild im Anhang (mit Handy durchs Okular). Beim justieren der Schrauben verändert sich nur die Form (wird Oval) aber fast nicht die Position.

Habt ihr vielleicht noch einen Hinweis?

Ratlose Grüsse
Robin
 

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Hall Robin,

so ein "Ei" habe ich in 30 Jahren Erfahrung mit SC-Kollimation noch nie gesehen:oops:
Sieht das wirklich auch mit bloßem Auge so aus oder ist das jetzt nur irgendwie verzerrt aufgenommen?
Wenn das auch mit bloßem Auge so aussieht, dann ist da was ganz schwer daneben.
Die Form sollte sich bei der Kollimation nicht verändern, nur die Position des Donut-"Lochs".
Sind die Kollimationsschrauben vlt. schon am Anschlag und du verbiegst den Spiegelträger?
Wie schwer oder leicht lassen sich denn die Schrauben drehen?

CS
Günter
 
Hall Robin,

so ein "Ei" habe ich in 30 Jahren Erfahrung mit SC-Kollimation noch nie gesehen:oops:
Sieht das wirklich auch mit bloßem Auge so aus oder ist das jetzt nur irgendwie verzerrt aufgenommen?
Wenn das auch mit bloßem Auge so aussieht, dann ist da was ganz schwer daneben.
Die Form sollte sich bei der Kollimation nicht verändern, nur die Position des Donut-"Lochs".
Sind die Kollimationsschrauben vlt. schon am Anschlag und du verbiegst den Spiegelträger?
Wie schwer oder leicht lassen sich denn die Schrauben drehen?

CS
Günter

Hallo Günter

Das sieht leider auch so in echt aus. Die Schrauben sind tatsählich relativ nahe am Anschlag. Um den inneren Kreis zu zentrieren müsste ich die Schraube allerdings noch weiter drehen was ja nicht geht. Ich habe allderings etwas Angst die Schraube zu lösen, da bei der kollimierung bereits eine gelöst hatte. Ich musste die anderen 2 stark anziehen damit die Schraube überhaupt wieder in das Gewinde kam.

Wie müsste ich jetzt am besten Vorgehen?

Anbei noch ein Bild wie dies am richtigen Sternenhimmel aussieht. Im Beispiel ist dies der Mars.

Gruss
Robin
 

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Hallo Robin,

wenn du eine Schraube anziehst, musst du die anderen beiden etwas lösen.
Ich würde noch mal ganz von Vorne anfangen.
Die Justierschrauben erst mal nur leicht, aber nicht lose anziehen.
Dann vor den Tubus stellen und erst mal eine Grobjustage vornehmen, so dass das Spiegelbild, der Schatten und die Fangspiegelfassung konzentrisch zum Hauptspiegel liegen.
Dann die weitere Feinjustage am künstlichen Stern, das "Loch" so gut wie möglich zentrieren.

Ich weiß nicht, was dann weiter in der Anleitung zu deinem LX90 steht, aber alle Herstelleranleitungen zur Justage, die ich kenne, erzählen nur die halbe Wahrheit und hören hier auf. Die endgültige Feinjustage muss im Fokus(!) erfolgen!
Hier ist z. B. eine gute Anleitung, die dort weiter macht, wo die meisten anderen Anleitungen aufhören:

Legault

Wenn die Justage abgeschlossen ist sollten die Justageschrauben aber schon ziemlich fest sitzen, sonst hält das Teil die Kollimation nicht. Und lass die Finger von solchen "Bobs-Knobs" oder ähnlichem Müll. Die kriegt man niemals fest genug für eine dauerhafte Justage. Auch die serienmäßigen Kreuzschlitzschrauben sind eher suboptimal, weil die Köpfe viel zu weich und nach mehrmaliger Justage hinüber sind. Ich habe meine Justageschrauben durch Inbusschrauben ersetzt, da geht die Kollimation viel einfacher und man kann auch besser die nötige Kraft für eine dauerhafte Kollimation übertragen.
Ach ja, du hast aber schon dafür gesorgt, dass die Austrittsöffnung deines künstlichen Sterns einigermaßen parallel zur Optik steht?

Und noch ein Nachtrag:
So stark defokussiert, wie du das auf deinen Bildern zeigst, macht man die Grobkollimation nicht. Defokussiere nur so weit , dass du so ca. 5-7 Beugungsringe siehst.

CS
Günter
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Robin,

wenn du eine Schraube anziehst, musst du die anderen beiden etwas lösen.
Ich würde noch mal ganz von Vorne anfangen.
Die Justierschrauben erst mal nur leicht, aber nicht lose anziehen.
Dann vor den Tubus stellen und erst mal eine Grobjustage vornehmen, so dass das Spiegelbild, der Schatten und die Fangspiegelfassung konzentrisch zum Hauptspiegel liegen.
Dann die weitere Feinjustage am künstlichen Stern, das "Loch" so gut wie möglich zentrieren.

Ich weiß nicht, was dann weiter in der Anleitung zu deinem LX90 steht, aber alle Herstelleranleitungen zur Justage, die ich kenne, erzählen nur die halbe Wahrheit und hören hier auf. Die endgültige Feinjustage muss im Fokus(!) erfolgen!
Hier ist z. B. eine gute Anleitung, die dort weiter macht, wo die meisten anderen Anleitungen aufhören:

Legault

Wenn die Justage abgeschlossen ist sollten die Justageschrauben aber schon ziemlich fest sitzen, sonst hält das Teil die Kollimation nicht. Und lass die Finger von solchen "Bobs-Knobs" oder ähnlichem Müll. Die kriegt man niemals fest genug für eine dauerhafte Justage. Auch die serienmäßigen Kreuzschlitzschrauben sind eher suboptimal, weil die Köpfe viel zu weich und nach mehrmaliger Justage hinüber sind. Ich habe meine Justageschrauben durch Inbusschrauben ersetzt, da geht die Kollimation viel einfacher und man kann auch besser die nötige Kraft für eine dauerhafte Kollimation übertragen.
Ach ja, du hast aber schon dafür gesorgt, dass die Austrittsöffnung deines künstlichen Sterns einigermaßen parallel zur Optik steht?

Und noch ein Nachtrag:
So stark defokussiert, wie du das auf deinen Bildern zeigst, macht man die Grobkollimation nicht. Defokussiere nur so weit , dass du so ca. 5-7 Beugungsringe siehst.

CS
Günter

Hallo Günter

Vielen Dank für Deine Antwort.

Ich habe nun alle 3 Schrauben etwas gelöst. Und die Kollimierung nochmals von vorne neu gemacht. Ich habe nun auch nicht mehr soweit defokussiert. Richtige Beugungsringe sehe ich allerdings keine. Die Justierung im Fokus werde ich heute Abend (falls die Bedingungen gut sind) an einem Stern testen. Bis jetzt waren alle Sterne fokussiert nur ein Fleck und ich bekam nie einen knackscharfen Punkt hin wie beim meinem Refraktor.

In der Anleitung zum Teleskop hört es auch da auch auf. Von der justage im Fokus wie auf der Website beschrieben steht nichts. Das LX90 hat zum Glück bereits schon Inbusschrauben.

Gruss
Robin
 

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Hallo Günter

Ich habe dies vorhin am richtigen Sternenhimmel überprüft. Das Seeing ist bei uns leider nicht so gut, aber ich konnte trotz wabern die Beugungsringe erkennen welche konzentrisch waren.

Ich konnte auch noch einen kurzen Blick auf Jupiter werfen. Und obwohl er tief am Horizont war, war die Abbildung deutlich besser als vor der Kollimierung nach deinen Tipps.

Das ist mit der heftigen Obstruktion eines SCT ein nicht erreichbares Ziel.

Da hast du recht. Ich muss wohl noch umdenken vom Refraktor :) Ist nicht einfach aufstellen und staunen.
Was auch noch aufgefallen ist, war trotz einer 2 stündigen Auskühlphase konnte man noch defokussiert ein leichtes Hitzeflimmern aus dem Tubus warnehmen. Dies hat sicher nicht zu einer besseren Abbildungsqualität geführt.

Grüsse aus der Schweiz
Robin
 
Hallo Robin,

das SCT in einen thermisch stabilen Zustand zu bringen wird die nächste große Herausforderung, mit der man Bücher füllen könnte ;)
Ein SCT ist, im Gegensatz zu einem Refraktor, wahrlich kein "Plug and play" wenn man die volle Leistungsfähigkeit der Optik auch nutzen will. Wenn man ein SCT im Auslieferungszustand belässt, wird man sich mit mittelmäßigen Ergebnissen zufrieden geben müssen. Mit einem SCT (zumindest der beiden großen Hersteller mit M und C im Namen) holt man sich eine wahre "Bastelbude" auf den Beobachtungsplatz.

CS
Günter
 
Hallo Robin,

versuch es mal mit einer Tubusisolierung nach der Auskühlphase. Dazu kannst Du aus einer Alukaschierten Folie für Autofrontscheiben eine Ummantelung für den Tubus so zurechtscneiden, dass du den Tubus mindestens 1 1/2x umwickeln kannst, die Überlappung sollte nach oben zum Himmel zeigen, da da das Teleskop am meisten auskühlt.
Das Ganz dann einfach mit Klebeband (Panzerband) fixieren.
Auch vorne den Haltering für die Schmidtplatte gut auf diese Weise isolieren. Wenn Du eine flexible Taukappe drauf hast,
erledigt die diesen Job auch. Das Bild zeigt mein C 9,25 mit solch einer Isolierung.
So kann man das Tubusseeing (Hitzeflimmern, wie Du es nennst) wenigstens etwas vermindern, manchmal ganz weg bekommen.
Im Gegensatz zu Günther würde ich Dir raten, die Kollimationsschrauben nicht zu sehr festzuziehen, da sonst ohne Erfahrung die Gefahr besteht, dass man den aufgeklebten Fangspiegel verbiegt (könnte beim ersten Dzrchlauf pasiert sein, daher diese ovale Sternform) oder er sogar von der Trägerplatte abreißt; behutsam festziehen und zwar Schritt für Schritt umlaufend und immer wieder prüfen, prüfen prüfen.
Das Bild oben sieht schon sehr gut aus, ist aber noch zu sehr defokussiert. Und noch etwas. Je feiner die Kollimation wird, desto höhere Vergrößerung sollte man benutzen, auch am künstlichen Stern. Bei einem 8´´ SC darf es am Schluss gerne mal 300x sein.

Viel Erfolg Michael
 

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    Malliß2019b.jpg
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Hallo Robin,

versuch es mal mit einer Tubusisolierung nach der Auskühlphase. Dazu kannst Du aus einer Alukaschierten Folie für Autofrontscheiben eine Ummantelung für den Tubus so zurechtscneiden, dass du den Tubus mindestens 1 1/2x umwickeln kannst, die Überlappung sollte nach oben zum Himmel zeigen, da da das Teleskop am meisten auskühlt.
Das Ganz dann einfach mit Klebeband (Panzerband) fixieren.
Auch vorne den Haltering für die Schmidtplatte gut auf diese Weise isolieren. Wenn Du eine flexible Taukappe drauf hast,
erledigt die diesen Job auch. Das Bild zeigt mein C 9,25 mit solch einer Isolierung.
So kann man das Tubusseeing (Hitzeflimmern, wie Du es nennst) wenigstens etwas vermindern, manchmal ganz weg bekommen.
Im Gegensatz zu Günther würde ich Dir raten, die Kollimationsschrauben nicht zu sehr festzuziehen, da sonst ohne Erfahrung die Gefahr besteht, dass man den aufgeklebten Fangspiegel verbiegt (könnte beim ersten Dzrchlauf pasiert sein, daher diese ovale Sternform) oder er sogar von der Trägerplatte abreißt; behutsam festziehen und zwar Schritt für Schritt umlaufend und immer wieder prüfen, prüfen prüfen.
Das Bild oben sieht schon sehr gut aus, ist aber noch zu sehr defokussiert. Und noch etwas. Je feiner die Kollimation wird, desto höhere Vergrößerung sollte man benutzen, auch am künstlichen Stern. Bei einem 8´´ SC darf es am Schluss gerne mal 300x sein.

Viel Erfolg Michael

Hallo Michael

Den Hinweis mit dem Isoliermaterial werde ich testen. Ich hab noch einiges von dieser Folie rumliegen vom zelten.
Die Kollimationsschrauben sind jetzt nicht extrem angezogen.

Eine Taukappe habe ich noch nicht (ist die nächste Anschaffung) nur ein Tauheizband welches mit einer Powerbank betrieben wird. Ich hatte aber trotz dem Heizband letztens Probleme mit Tau.

Liebe Grüsse und Clear Sky
Robin
 
So, jetzt im richtigen Thread:

Hallo,

bezügl. Isolierung:
Das folgende Foto meines 10" LX200 ist über 20 Jahre alt.
Frei nach dem Motto "Teleskope sind zum Durchschauen und nicht zum Anschauen"_affeaugen:
Isolierung und Taukappe sind aus Heizkörpertapete. Mit dieser Taukappe war dann Tau auch kein Thema mehr.
Gestern habe ich mir dennoch für mein C11 eine Heizung für die Schmidtplatte gebaut. 14 Widerstände mit 330Ohm parallel geschaltet, gibt 7W an 12V. Einfach mal aus Interesse, ob das ähnlich gut funktioniert wie die Taukappe aus Heizkörpertapete, die dem Ganzen eher die "Anmutung einer Mülltonne in der Bronx verleiht" (Zitat eines anderen Forumsteilnehmers).

DSCN0377klein.jpg


CS
Günter
 
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