Hallo Micha
Wie Peter angemerkt hat ist es schon wichtig die Anwendung zu kennen.
Meine Gedanken dazu:
Auf jeden Fall ist zu bedenken, dass 0,73er Reducer/Korrektoren intrafokalen Weg "verbrauchen" - z.B. für den 0,73er ASA Korrektor muss bei mir der Fokuspunkt 90mm über dem OAZ liegen .... geht sich das bei Dir aus?
Um den 0,73er zu benützen muss ich den Hauptspiegel um 40mm nach vorne versetzen damit ich in den Fokus komme, beim Paracorr mit 1,15 passt es z.B. ohne Versetzen .....
Ein weiterer wichtiger Punkt ist bei fotografischer Anwendung, dass Reducer in der Regel ein kleineres nutzbares Bildfeld aufweisen als Korrektoren um den Faktor 1,x.... d.h. der vermeintliche Zugewinn an Bildfeld durch die kürzere Brennweite wird durch ein kleineres vom Korrektor ausgeleuchtetes Feld (mit korrigierter Sternabbildung ... ) eventuell teilweise wieder aufgehoben.
Das kann man in "Stellarium" oder "astronomy.tools" mit den Brennweiten Angaben und den Bilddiagonalen gut ausprobieren ......
Die sensiblere Justage eines Telesopes mit "verkürzter Brennweite" ist ebenfalls ein Thema -
in Deinem Beispiel wird aus dem 1000mm f /4 dann ein f /2,9 mit 730mm, die Toleranzen werden schon enger als bei f/4,5 oder f/5, und minimale Verkippungen oder Dejustagen merkt man in der Abbildung .....
d.h. genauere Justage als "nur" mit einem Laser wird notwendig.
Bei meinem 10 Zoll f/3 braucht es z.B. einen Catseye Kollimator (mit Mehrfachreflexion) um das genau genug hinzukriegen - mit Laser und auch barlowed Laser war es noch nicht 100-prozentig i.o.
Jetzt stellt sich auch die Frage ob stationärer Aufbau oder mobile Anwendung das Ziel ist .... und wie justierstabil das entsprechende Teleskop gebaut ist
...
Das will gut überlegt sein, braucht schon eine gewisse Belastbarkeit des User´s bis man es in den Griff bekommt, und ist auch ein Grund warum man letzten Endes mehrere unterschiedliche Teleskope einsetzt .... spätestens wenn man die Kosten für Korrektor, den (Justage)Aufwand usw. mit einbezieht.
VG Hermann