Hallo zusammen,
ich befinde mich nach wie vor in einer kleinen Krise, weil ich mich nicht entscheiden kann ...
Ich habe im Moment einen 8" f/4.5 Newton auf einer AYO-DIGI-II auf Berlebach Planet am Balkon.
Das Teleskop hatte ich mir eigens gebaut wegen der räumlichen Einschränkungen die dort herrschen.
Der Newton bildet sehr gut ab, es ist ein AstroReflect Spiegel; Daten hatte ich in einem anderen Thread verlinkt.
Qualititiv alles wirklich sehr sehr gut.
Leider immer noch etwas zu groß um keine akrobatischen Verrenkungen machen zu müssen.
Um noch etwas kürzer zu werden und Einblick von hinten zu haben, was beides sehr güstig wäre, bin ich nun gedanklich bei einem SC bzw. Mewlon.
Ich hab mir Modelle gebaut aus Styropor, und diese auf meine AYO montiert, um abschätzen zu können, wie sich das dann "live" verhält.
Es würde prinzipiell ganz gut gehen, aber:
Bei der AZ Montierung (AYO und auch zB einer AZ-EQ6 welche ich auch schon auf dem Schirm hatte) ist das Problem, dass das Teleskop links oder rechts von der AZ Achse montiert ist, und es dadurch wieder zu Einschränkungen kommt bezüglich wie ich mich hinter dem Teleskop positionieren kann und welche Objekte ich anvisieren kann.
Bei diesen ganzen Überlegungen und Modellen hat sich eigentlich herausgestellt, dass ein gabelmontiertes, kurzes SC (oder ähnlich) ideal wäre.
Naheliegend wäre jetzt zu sagen "ein C11 CPC würde passen".
Leider fehlt mir die eigene Erfahrung mit SCs (SC vs. EHD und vs. Mewlon) um zu einer Entscheidung kommen zu können.
Das soll jetzt bitte nicht als Bashing verstanden werden; ich kann nur nach den Infos urteilen, welche mir vorliegen.
Und da ist es leider so, dass ich nach Studium der Optik-Seite von Tommy:
interferometrie.blogspot.com
wo zwei C11 (zufällige Exemplare) getestet wurden, eher ernüchtert bin.
Es handelt sich bei den Celestron SCs immerhin nur um Kugelspiegel und eine Schmidt-Platte.
Wenn man aber sieht, dass diese einfachen Kugelspiegel derart astigmatisch geschliffen sind, und man das Gesamtergebnis nur kompensieren kann, indem man eine ebenfalls astigmatische Schmidt-Platte so ausrichtet, dass sich das irgendwie gegenseitig aufhebt, und man dann noch sieht, dass Schlieren in der Schmidt-Platte Spikes an hellen Sternen verursachen, kann ich nur zu dem Schluss kommen, dass das für mich eigentlich nix ist.
Die getesteten Exemplare waren beides die hochpreisigen EHD-Varianten.
Und damit schon zur nächsten Frage:
Lohnt es sich wirklich für rein visuelle Anwendung ein EHD zu nehmen (vorausgesetzt es hat gute Qualität)
bzw. welche Einschränkungen hat es, ein "normales" XLT zu nehmen?
Nachteile bei den EHDs sehe ich im verwendeten Korrektor, welcher Farbe ins Spiel bringt.
Vorteil wäre die randscharfe Abbildung.
Nachteile beim "nicht EHD" wäre Koma (?) und Bildfeldwölbung (?)
Farbe wird da auch im Spiel sein wegen der Schmidt-Platte (?)
Wie groß sind Koma, Bildfeldwölbung, Farbe im Vergleich zu einem Newton?
Als weitere Option noch ein Mewlon.
Ich sehe den Vorteil, dass hier keine Farbe im Spiel ist, dass die opt. Qualität wahrscheinlich auch ohne extra Test als gegeben vorausgesetzt werden kann. Die breiten Spikes gefallen mir nicht ...
Koma soll etwa auf Niveau eines f/5 Newton sein.
Bildfeldwölbung (?)
Was ist euer Favorit (C-XLT, EHD, Mewlon) für rein visuelle Verwendung?
und vor allem, was ist für euch ausschlaggebendes Argument für / gegen eine der genannten Varianten?
Gruß Martin