Leica Televid Okulare im Astroeinsatz

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Guten Abend,

selig machen tut mich unsere Diskussion hier nicht. Möglicherweise werde ich mir irgendwann ein zweites Leica asph. Zoomokular zulegen. Das war es dann aber auch. Soweit es mich betrifft, kann ich kleine und kleinste Unterschiede zwischen Spitzenokularen nicht wahrnehmen. Dazu ist mein Sehvermögen zu schlecht. Es verursacht mir keine schlaflosen Nächte, nicht das "absolut Beste" zu haben. Dazu müsste ich zunächst einen guten Augenarzt finden.

Ihre psychologische Argumentation kann ich zum Teil nachvollziehen. Anderseits halte ich alle an der Diskussion Beteiligten für reif und mündig genug, sich selbst ein Bild zu machen. Die heutigen Verbraucher sind sehr kritisch, häufig überkritisch und machen es den Verkäufern schwer. Fragen sie die Händler im Forum. Von daher teile ich Ihre Meinung in diesem Punkt nicht, im Gegenteil. Es wundert mich, dass einige der Aussagen über Leica Okulare so bei Ihnen ankommen und das diese Diskussion Ihnen so "zusetzt". Anders kann ich mir Ihren wortgewaltigen Beitrag nicht erklären. Es fließt ja geradezu aus der Feder. Solch kreative Phasen muss man Nutzen. :)

Sobald ich etwas mehr Zeit habe, werde ich mir ihre wohlformulierten Ausführungen, leider teilweise mit aggressivem Unterton verfasst, sehr gerne zu Gemüte führen.

Mit Monotheismus hat das meines Erachtens nichts zu tun. In meinem Fall geht es um reine Bequemlichkeit.

Danke für den Beitrag,
Uwe

PS. Wie heissen Sie eigentlich?
 
Mit 7 Beiträgen in 8 Jahren scheinst Du ja der ausgewiesene Experte zu sein. Hast Du denn die von Dir genannten Zoom Okulare mit dem Leica ASPH verglichen, und wenn, mit welchem Teleskop an welchen Objekten?

Nun aber im Ernst. Welche Laus ist Dir denn über die Leber gelaufen, dass Du einen derart unqualifizierten Wortschwall loslässt? Anders kann man Deinen Erguss nun wirklich nicht bezeichnen. Natürlich steht es Dir frei, Dich hier ausführlich zu äußern, aber ein Minimum an Sachkenntnis wäre nun wirklich nicht schlecht.

Andreas

 
Hallo Andreas,

das Wort lag mir auf der Zunge, aber es kam nicht, ein "Erguss". Das ist es. :cool:

Solch einen kann man bekanntermaßen nicht aufhalten.

Liebe Grüsse,
Uwe
 
Leute Leute,

Profil, Beiträge anzeigen, lesen, verstehen, nachdenken.....

Hilft nicht nur in diesem speziellen Fall!

Ich fürchte, da lacht sich gerade jemand über die zu seinen ausführungen sehr gut passende Beitragszählerwertschätzungsmentalität ein paar Falten mehr ins Gesicht.

Gruß
*entfernt*
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Günter,

willkommen zurück. Die Diskussion gefällt mir immer besser.

Nur, den Durchblick habe ich zugegebenermaßen nicht. Beim schlechten Sehvermögen angefangen ... . Ich kenne den Mathias "konfokal" nicht. Kennst Du ihn? Ahnung scheint er jedenfalls, seinen Beiträgen nach zu urteilen, zu haben. Deshalb wundere ich mich über seinen Beitrag hier. Der inhaltliche Aspekt wird zugunsten von pseudoreligiösen Floskeln über Bord geworfen. Warum?


Lieber Mathias,

ich finde Deinen Beitrag erstaunlich. Wie siehst Du diese Geschichte, von den psychosozialen Aspekten abgesehen? OK, der letzte Absatz Deines Beitrags beantwortet meine Frage zumindest teilweise. Er enthält aber wiederum einige völlig unsinnige Unterstellungen, von denen es in Deiner Darlegung nur so wimmelt! Besonders die häufigen pseudoreligiösen Verbrämungen sind grenzwertig und blödsinnig. ;)

Beste Grüsse,
Uwe

 
Guten Morgen,

also bitte sachlich weiter diskutieren.

Leica Liebhaber sind keine Sekte und brauchen keinen Guru, der ihnen den Weg weist. Ob Leica Zoomokular oder nicht, ich bin ein ganz normaler Amateurastronom mit einer leichten Sehschwäche. ;)

Herzliche Grüsse und einen schönen Tag,
Uwe
 
Hallo Mathias,

inzwischen habe ich Deine Forenbeiträge durchgelesen. Sie sind durchweg vernünftig und lassen auch erkennen, dass Du die theoretischen Hintergründe - z.B. bei Ferngläsern - gut kennst.

Umso erstaunlicher finde ich es, dass Du Dich derart vehement in diese Diskussion über ein Astro-Okular einbringst, welches Du offensichtlich weder aus eigener Erfahrung kennst, noch intensiv in den Foren recherchiert hast. Dann wüsstest Du nämlich, dass meine positive Meinung über das Leica ASPH Zoom Okular inzwischen vielfach bestätigt wurde. Die generelle Meinung dazu: mindestens genauso gut wie die Pentax XW und gleichwertig den TeleVue Delos.

Einer der erfahrensten Okularkenner, William Paolini (aka BillP), der Autor des im vorigen Jahr erschienenen Buches "Choosing and Using Astronomical Eyepieces", hat das Leica ASPH Zoom ausführlich als Konkurrenz zu den allerbesten Fix-Okularen getestet. Nur das Pentax XO 5 mm und teilweise die ZAOII waren seiner Meinung nach minimal besser, alle anderen Okus maximal gleichwertig.
http://www.cloudynights.com/item.php?item_id=2795
(Anmerkung: Wie bereits oben gesagt, sind die CN-Reviews zur Zeit noch nicht wieder abrufbar. Das wird aber demnächst wieder der Fall sein)

Andreas

 
Hallo Wolfgang,

konntest Du auch mit dem Kowa TE-11WZ vergleichen? Wenn ja, wie hat sich das Kowa geschlagen?
 
Zitat von Hayabusa:
Mich interessieren auch Erfahrungen mit den Okularen der älteren Televid 62/77 Spektiv Baureihe. Dafür gab es vier Okulare:
  • 20x WW / 16x WW
  • 40x WW / 32x WW
  • 32x WW / 26x WW
  • Vario 20-60x / 16 - 48x
Hallo Uwe, da gab es sogar noch ein Fünftes: B40x, das ist aber nicht weitwinkelig. Ich habe die von dir genannten Okulare. Das B40x habe ich wieder verkauft, da ich noch das 40x von Optolyth besitze. Das ist mein Favorit bei der Planetenbeobachtung. In Verbindung mit einer apochromatischen Barlow (ca. 5mm BW) ziehe ich es meinem Nagler Zoom vor.

Ansonsten bin ich auch ein überzeugter Benutzer der Spektivokulare. Alle drei Weitwinkeloku's bieten ein brilliantes, nahezu verzerrungsfreies Bild.

Was die Transmission anbelangt kann ich nur sagen, dass ein Sternfreund mein 22mm im Vergleich zu seinem 24mm Panoptic getestet hat. Er meinte mit dem Leica Okular noch ein paar Sterne mehr zu sehen. Naja, ich selbst bin da nicht so der Guru. Ich erfreue mich einfach am Bild und dem bequemen Einblickverhalten.

Das Zoomokular (Ich glaube, ich hatte es von Andreas gekauft!?) verwende ich gern am Intes MK67. Da bringt es mir bei gutem Seeing die Hochvergrößerung von ca. 250-fach.

Zitat von konfokal:
... musste aber mal raus, weil sich beim Lesen dieses und der verlinkten Threads so einiges anstaute...)
Puh, da hat sich aber etwas angestaut. Vieles, was "konfokal" schreibt, ist prinzipiell nicht von der Hand zu weisen, aber die geballte Ladung auf Sternfreunde zu verschießen, welche sich ein bisschen über Leicaokulare unterhalten, scheint mir nicht angemessen.

Zitat von konfokal:
Es ist tatsächlich so: wenn man Kapuzzineräffchen (oder eben auch Menschen) unter eine Menge von absolut gleichen Äpfeln einen auswähen lässt, dann sind sie nach der Wahl so von der Besonderheit dieses hundsgewöhnlichen durchschnittlichen Apfels überzeugt... (Und wer weiß, vielleicht versinnbildlichen "Logos" auch dieses "Lügenbedürfnis".
Ich hoffe, mich hier nicht als Kapuzineräffchen zu outen, nur weil ich gern Leicaokulare verwende ;) , aber ich kaufe wiederum kaum Kleidungsstücke o. ä. mit "Werbeaufdrucken".
Da stehen irgendwelche Sportler mit Hemden und Mützen voll mit Sponsorlogos vor der Kamera, um dafür Geld zu kriegen. Und der Verbraucher bezahlt dann für seinen Werbeaufdruck und läuft als kostenfreier Werbeträger durch die Botanik. Es ist schon verrückt...

Gruß Hans-Jürgen
 
1. Das Leica-Zoom ist kein Astro-Okular. Es ist ein chromasiekompensierendes Spektivokular, dessen Gegenfarbfehler dafür gerechnet ist, der CA speziell des 82er Televid-Objektivs (die bei einem für Kompaktheit nötigen Öffnungsverhältnis von f/5,4 absolut unvermeidlich ist) plus der CA des nötigen Prismenumkehrsatzes, entgegenzuwirken.

2. Rupft man so ein Okular aus dem optischen Gesamtsystem, für das es speziell gebaut ist, heraus und kombiniert es mit mit einem auf absolute Farbarmut (also mind. f>/=7) gezüchteten Apo-Teleskopobjektiv, ohne Prismenumkehrsatz dazwischen, muß sich der Gegenfarbfehler eines solchen Okulars zwangsläufig kontraproduktiv auswirken. Der Kontrast wird leiden, besonders am Rand. (Ob auch der Astigmatismus, den jedes Prismensystem einführt, beim Leicazoom spezifisch für das des Televids kompensiert wird,weiß ich nicht.)

3. Wenn man Glück hat, findet man vielleicht eine gute Kombination mit einem Zenitprisma, das den Okularfarbfehler abfängt. In jedem Fall sind jedoch Behauptungen a la "international absolut bestes Astro-Okular" absoluter Kokolores, weil die Abbildungsleistung des Gesamtsystems in solchen kompensierenden Fällen nie nur an einer Komponente hängt. Es wäre ungefähr genauso sinnvoll, wie eine einzelne Linse aus einem Objektiv zu rupfen, sie in anstelle einer entsprechenden in ein anderes hineinzustecken und dann zu erzählen, dies wäre die weltbeste Einzellinse, wie man durch jahrelanges Vergleichen mit anderen Einzellinsen herausgefunden hätte.

4. Dass ein viellinsiges Zoomokular immer prinzipielle physikalische Abbildungsnachteile gegenüber vergleichbaren einfacher aufgebauten Festbrennweiten hat, die auch durch ultimative Fertigungspräzision nicht vollständig zu kompensieren sind, ist schon ausführlich diskutert worden.

5. Ich habe, ebenso wie andere Leute, beim Leica-Zoom an seinem angestammten Platz im 82er Televid die trotz Kompensation nicht zu übersehende Rest-CA am Bildfeldrand noch gut in Erinnerung. Ich habe auch gut in Erinnerung, wie viele Fanboys beteuern, diese CA würde überhaupt nicht stören...

6. Mir ist klar, dass alle sachlichen Argumente gegen eine generelle Astrotauglichkeit (d.h. vielfältige Kombinierbarkeit mit verschiedensten Instrumenten) eines ganz im Gegenteil sehr speziell abgestimmten Zoom-Spektivokulars von Leuten Deines Schlages, Andreas, systematisch in den Wind geschlagen werden. Alle Hinweise, dass solche Kombinationen nur mit Glück und in einzelnen Fällen funktionieren dürften, passen Leuten, die Absolutsheitsansprüche propagieren, nicht ins Konzept.

7. Weil es mich aber ärgert, wenn sich erfahrene Leute wie Günther, Sven, Karsten u.v.a.m., die alle diese Dinge schon kritisch und durchaus freundlich angesprochen haben, anhören müssen, sie hätten eben keine Ahnung von der konkreten Praxis, während man im Amiland, wo die wahren Experten hocken, schon viel weiter wäre und dort die weltweite internationale Einzelstellung dieses Okulars längst anerkannt sei, habe ich versucht, die Psychologie, die m.E. hinter diesen Verzerrungen steckt, aufzuzeigen. Leute, die es nötig haben, die Dinge derart zu verdrehen, kommt zwar auch damit nicht bei, die sind längst immun. An die, oder Dich, Andreas, habe ich mich auch nicht gewendet. Aber:

8. vielleicht wird bei Denjenigen, die noch nicht so fest in irgendwelchen Wunschvorstellungen gefangen sind, meine psychologisierende Suada insgeheim doch ihre ketzerische Wirkung entfalten. In der Hoffnung, dass mein Erguß sie zu selbstkritischerem Beobachtungs- und Kaufverhalten anregen könnte, auch wenn von denen keine ausdrückliche Zustimmung kommt, habe ich sie jedenfalls geschrieben. So ungefähr nach dem Rezept jemanden aufzufordern nur nicht an einen rosa Elefanten denken - wonach er gemeinerweise meist zwangsläufig genau daran denken muß... :) Also: bloß nicht daran denken, die Lobesreden auf das Leica könnten auch psychologische Gründe haben!! (Richtig, Günther: und wieder ein paar Falten mehr...)

 
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Hallo an alle,
@ Mathias : entnehme ich deiner Ausführung also richtig ,daß das Leica einen schrecklichen Farbfehler hat ? Muss ich bei Gelegenheit wenn der Himmel wieder aufklart,
mal drauf achten.
Die Eingangsfrage des Threadstarters war aber glaube ich , wie sich die Spektivokulare so im Vergleich zu anderen Spitzenokularen schlagen .
Wie sind denn da so deine Erfahrungen , zb im Vergleich zu Televue oder Pentax ?
Vielleicht kannst du mal etwas genauer spezifizieren wie es in der Praxis aussieht ?
CS Alex
 
Zitat von konfokal:
1. Das Leica-Zoom ist kein Astro-Okular. Es ist ein chromasiekompensierendes Spektivokular, dessen Gegenfarbfehler dafür gerechnet ist, der CA speziell des 82er Televid-Objektivs (die bei einem für Kompaktheit nötigen Öffnungsverhältnis von f/5,4 absolut unvermeidlich ist) plus der CA des nötigen Prismenumkehrsatzes, entgegenzuwirken.

2. Rupft man so ein Okular aus dem optischen Gesamtsystem, für das es speziell gebaut ist, heraus und kombiniert es mit mit einem auf absolute Farbarmut (also mind. f>/=7) gezüchteten Apo-Teleskopobjektiv, ohne Prismenumkehrsatz dazwischen, muß sich der Gegenfarbfehler eines solchen Okulars zwangsläufig kontraproduktiv auswirken. Der Kontrast wird leiden, besonders am Rand. (Ob auch der Astigmatismus, den jedes Prismensystem einführt, beim Leicazoom spezifisch für das des Televids kompensiert wird,weiß ich nicht.)

3. Wenn man Glück hat, findet man vielleicht eine gute Kombination mit einem Zenitprisma, das den Okularfarbfehler abfängt. In jedem Fall sind jedoch Behauptungen a la "international absolut bestes Astro-Okular" absoluter Kokolores, weil die Abbildungsleistung des Gesamtsystems in solchen kompensierenden Fällen nie nur an einer Komponente hängt. Es wäre ungefähr genauso sinnvoll, wie eine einzelne Linse aus einem Objektiv zu rupfen, sie in anstelle einer entsprechenden in ein anderes hineinzustecken und dann zu erzählen, dies wäre die weltbeste Einzellinse, wie man durch jahrelanges Vergleichen mit anderen Einzellinsen herausgefunden hätte.

4. Dass ein viellinsiges Zoomokular immer prinzipielle physikalische Abbildungsnachteile gegenüber vergleichbaren einfacher aufgebauten Festbrennweiten hat, die auch durch ultimative Fertigungspräzision nicht vollständig zu kompensieren sind, ist schon ausführlich diskutert worden.

5. Ich habe, ebenso wie andere Leute, beim Leica-Zoom an seinem angestammten Platz im 82er Televid die trotz Kompensation nicht zu übersehende Rest-CA am Bildfeldrand noch gut in Erinnerung. Ich habe auch gut in Erinnerung, wie viele Fanboys beteuern, diese CA würde überhaupt nicht stören...

6. Mir ist klar, dass alle sachlichen Argumente gegen eine generelle Astrotauglichkeit (d.h. vielfältige Kombinierbarkeit mit verschiedensten Instrumenten) eines ganz im Gegenteil sehr speziell abgestimmten Zoom-Spektivokulars von Leuten Deines Schlages, Andreas, systematisch in den Wind geschlagen werden. Alle Hinweise, dass solche Kombinationen nur mit Glück und in einzelnen Fällen funktionieren dürften, passen Leuten, die Absolutsheitsansprüche propagieren, nicht ins Konzept.

7. Weil es mich aber ärgert, wenn sich erfahrene Leute wie Günther, Sven, Karsten u.v.a.m., die alle diese Dinge schon kritisch und durchaus freundlich angesprochen haben, anhören müssen, sie hätten eben keine Ahnung von der konkreten Praxis, während man im Amiland, wo die wahren Experten hocken, schon viel weiter wäre und dort die weltweite internationale Einzelstellung dieses Okulars längst anerkannt sei, habe ich versucht, die Psychologie, die m.E. hinter diesen Verzerrungen steckt, aufzuzeigen. Leute, die es nötig haben, die Dinge derart zu verdrehen, kommt zwar auch damit nicht bei, die sind längst immun. An die, oder Dich, Andreas, habe ich mich auch nicht gewendet. Aber:

8. vielleicht wird bei Denjenigen, die noch nicht so fest in irgendwelchen Wunschvorstellungen gefangen sind, meine psychologisierende Suada insgeheim doch ihre ketzerische Wirkung entfalten. In der Hoffnung, dass mein Erguß sie zu selbstkritischerem Beobachtungs- und Kaufverhalten anregen könnte, auch wenn von denen keine ausdrückliche Zustimmung kommt, habe ich sie jedenfalls geschrieben. So ungefähr nach dem Rezept jemanden aufzufordern nur nicht an einen rosa Elefanten denken - wonach er gemeinerweise meist zwangsläufig genau daran denken muß... :) Also: bloß nicht daran denken, die Lobesreden auf das Leica könnten auch psychologische Gründe haben!! (Richtig, Günther: und wieder ein paar Falten mehr...)

Na, da hast Du es mir aber mal gegeben. Zwar bin ich kein Hellseher, aber mein erster Gedanke gestern war tatsächlich, dass der Wind, geblasen diesmal durch Dich, aus der Ecke Sven W. und den anderen kommt. Das hast Du ja nun bestätigt. Das war auch immer wieder der Grund, mich in diesem Forum nicht häufig zu betätigen, denn diese Besserwisserei - wenn eine Meinung nicht mit Eurer Meinung übereinstimmt - hat mich jedes Mal auf's Neue abgestoßen und verstummen lassen. So auch diesmal.

Deine Ausführungen sind theoretisch abgehobene und für die Praxis nicht relevante pseudowissenschaftliche Ergüsse. Deine Rechthaberei, die den allgemeinen Erfahrungen beim Einsatz des Okus wiederspricht, ist schon bemerkenswert. Immer nach dem Motto: "Janze Kompanie hat falschen Tritt, nur seine Majestät ham richtigen". Diesen Spruch aus dem frühen zwanzigsten Jahrhundert kennst Du vieleicht noch. Schmort alle weiter im eigenen Saft und beharrt auf Eurem Standpunkt. Zur Erläuterung: ein "Standpunkt" ist ein Horizont mit dem Radius Null.

Andreas



 
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Hallo,

es ist natürlich immer auch eine sehr persönliche Sache, wie man mit dem Okular zurecht kommt. Da spielen viele Dinge wie Einblickverhalten etc. eine Rolle.

Für mich ist das Leica in Summe trotzdem eines der hochwertigsten Zoom Okulare auf dem Markt, wenngleich Zeiss und vor allem das neue Kowa TE-11WZ 25-60x auch ein sehr gute Vorstellung abgeben. Beim Kowa muss man sich halt einen eigenen Adapter für 1,25 oder 2" anfertigen lassen.

Von Preis/Leistung her kann ich auch das "alte" Zeiss Zoom Okular 8.4 - 25.1 mm sehr empfehlen. Das hat mit 20mm ein sehr gutes Einblickverhalten.

SG
Wolfgang
 
Also, ein Bericht über das Kowa würde mich auch sehr interessieren. Das scheint ja auch ganz interessant zu sein.

Gibt es einen Vergleich zw. Leica und Kowa?
 
Zitat von konfokal:
Die einfache Wahrheit ist: das Leica ist ein ausgezeichnetes Okular...
Hier war von der farbkompensierenden Konstruktion noch nicht die Rede... ?)

Zitat von konfokal:
1. Das Leica-Zoom ist kein Astro-Okular. Es ist ein chromasiekompensierendes Spektivokular, dessen Gegenfarbfehler dafür gerechnet ist, der CA speziell des 82er Televid-Objektivs (die bei einem für Kompaktheit nötigen Öffnungsverhältnis von f/5,4 absolut unvermeidlich ist) plus der CA des nötigen Prismenumkehrsatzes, entgegenzuwirken.
Die Aussage macht mich nachdenklich. Leica hat mir für diese Spektivokulare sogar noch einen Astroadapter angedreht, ohne mich vor dem zu erwartenden Farbfehler zu warnen - das ist ja fast schon... Naja, ich sag's lieber nicht. Gerd Neumann hatte auch mal das 30x WW mit 2" Steckhülse im Programm. Es wusste wohl, warum er es nun nicht mehr verkauft.
Mir ging es bis heute so wie der Hummel, der man nicht gesagt hat, dass sie eigentlich gar nicht fliegen kann... Jetzt, wo ich es weiß, sehe ich den Farbfehler - noch immer nicht. :gutefrage: Was mache ich falsch?

Im Ernst, ich komme gerade von draußen. Es gelingt mir tatsächlich nicht, einen Farbfehler auszumachen, auch nicht am Bildfeldrand. Probiert habe ich das 40x WW mit Barlowlinse am Vixen Fl80. Das ergibt ca. 125-fach. Das ist nun deutlich höher, als die typischen Spektivvergrößerungen.

Sicher, das Spektiv hat ein ziemlich schnelles Öffnungsverhältnis, aber es wird bei der Anwendung auch nicht so hoch vergrößert.
"Konfokal", weißt du das ganz genau, dass Leica mit den Okularen die Restchromasie kompensiert, oder vermutest du das nur? Kann es sein, dass der Glasweg der Bildaufrichtung dies übernimmt und gar nicht das Okular?

Gruß Hans-Jürgen
 
Hallo Hans-Jürgen,

da dürfte der Strahlenkegel schlicht zu schlank gewesen sein, um den Farbfehler hervorzubringen. Du musst bedenken, dass z.B. der Prismensatz ja auch nur dann mit Gaußfehler etc. sichtbar hinlangt, wenn man entsprechend stumpfe Strahlenkegel hinein gibt. Die Rechnung stammt nicht von mir, dass man da bei f/8 nichts mehr von sieht. Das Leica Spektiv ist aber deutlich weiter geöffnet. Die Astro-Verwendung des Okulars kann dementsprechend durchaus Sinn machen - zumal man selbst bei f/5 oder f/6 ggf. andere Optiken mit ähnlichem Verhalten findet. Das ist eigentlich auch alles kein neuer Stoff. Zeiss hat ja diverse Objektive auch für ein Prisma gerechnet, und sogar in Amiland ist man darauf gestoßen, dass man manchen EDs je nach Serienstreuung mit bestimmten Kombinationen aus Prismengröße und Prismensubstrat auf die Sprünge helfen kann.

@Matthias: Die Ecke hat sich jedenfalls köstlich amüsiert. Das wir bei sowas angesprochen werden, sind wir auch schon gewohnt. Das nehmen wir als Kompliment. Danke dafür auch an Andreas.
Aber nochmal an Dich, Matthias: Basiert das nun auf Beobachtungen, oder muss man für die entsprechende Info zum Okular z.B. Patentschriften lesen?

Clear Skies
Sven
 
@Kerringa: Das 40x hat nur 50° subjektiven Sehwinkel, da sind die Geringfügigkeit randnaher Fehler bzw. eine so gut wie fehlende CA-Queraberration kein Wunder. Und der Längsfehler eines f/8 Apos dürfte ebenso vernachlässigbar sein. Ich sehe, Sven war schneller.

@Sven: Die Idee kompensierender Okulare ist alt und stammt meines Wissen von E. Abbe, da muß man keine Patentschriften lesen. (Obwohl, weiß ich gar nicht, ob der es damals nicht doch hat patentieren lassen?) Nachdem der Trick jedenfalls in Mikroskopen funktionierte, übernahm Hensoldt das Konzept für einige Ferngläser, daher der Name "Dia(=entgegen)-lyt". Im Übrigen kenne ich ein paar der Leute, die das L-Ding verbrochen haben... :) Ob und inwieweit das Ganze zwischen Umkehrsatz und Okular aufgeteilt wird, weiß ich aber nicht, ebenso wenig, wie belastbar entsprechende Aussagen von Ehemaligen sind, wenn sich Entwicklungskonzepte später vielleicht noch geändert haben können? Die Entwicklung muß sich jedenfalls damals elend lange hingezogen haben...(was das Spektiv dem Vernehmen nach nicht besser gemacht hat, eher im Gegenteil).

Vielleicht könnten Leute, die das Zoom-Okular haben, mal folgenden kleinen Test machen: Okular abnehmen, gegen eine möglichst helle homogen weiße Fläche richten und beim Durchschauen mal genau auf den schwarzen scharfen Rand der Sehfeldblende achten. Ein kompensierender Gegenfarbfehler sollte sich dann dort als hauchdünner gelb-orange-farbiger Saum/Schimmer verraten. (Aupassen, wer mit Brille beobachtet, könnte bei hochbrechenden Brillengläsern u.U. deren randnahe CA fälschlich für einen Fehler des Okulars/Teleskops halten).

Gruß,
Mathias
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Hans-Jürgen,

richtig, Du hast Recht. Es gab insgesamt fünf Okulare für das Televid 62/77 System. Zunächst war das B40x auf dem Markt, später gab es dann das 40x WW und das B40x wurde aus dem Programm genommen. War also kein Fehler in der Leica Preisliste sondern eine Erinnerungslücke meinerseits.

Das B40x gefällt mir ausgezeichnet, insbesondere da es wesentlich handlicher als die Weitwinkelokulare ist. Das B40x ist ein Okular für Puristen mit vergleichsweise einfachem Design, das ich im Detail allerdings nicht kenne.

Ansonsten entwickelt sich die Diskussion sehr positiv meine ich. Was mich betrifft erfahre ich völlig neue Dinge, z.B. Vorgehen bei der Entwicklung des Leica asph. Zoomokulars zur Abstimmung auf das Gesamtsystem, Entwicklungszeit der neuen Leica Televid Generation.

Haben gerade so nochmal die Kurve gekriegt. Danke dafür und für die Informationen.

Viele Grüsse,
Uwe
 
Zitat von konfokal:
@Kerringa: Das 40x hat nur 50° subjektiven Sehwinkel...
...das weiß ich, deswegen habe ich dieses gegen das 40x WW mit 68° getauscht. Und dieses Okular hatte ich gestern Abend im Einsatz.
Zitat von konfokal:
Und der Längsfehler eines f/8 Apos dürfte ebenso vernachlässigbar sein.
So wie ich das bisher verstanden habe, verursacht ein farbkompensierendes Okular grundsätzlich einen Farbfehler an einer an sich Farbfehler freien Optik, da sich ja hier der Farbfehler des Okulars nicht mit dem Fehler des Objektivs aufheben kann. Unterliege ich einem Denkfehler?
In meinem Fundus habe ich aus grauer Vorzeit solch ein kompensierendes Mikroskopokular. Das zeigt in der Tat beim bloßen Durchschauen gegen den Himmel einen deutlichen gelben Saum. Das ist an meinen Astrooptiken unbrauchbar.

Mathias, meine Frage steht noch immer unbeantwortet im Raum: Weißt Du, ob die Konstruktion grundsätzlich farbkompensierend ist, oder vermutest Du das nur auf Grund der schnellen Öffnung des Spektivobjektivs?

Gruß Hans-Jürgen
 
Zitat von konfokal:
.... Im Übrigen kenne ich ein paar der Leute, die das L-Ding verbrochen haben... :)
Das ist ja wirklich nicht schön! Da "verbrechen" die L-Leute ein Okular, und jubeln es den Anwendern als hochwertig unter, nur weil "Leica" draufsteht. Und außer Dir merkt es noch nicht einmal einer. Denn Dir kann man so schnell nichts vormachen.


Ob und inwieweit das Ganze zwischen Umkehrsatz und Okular aufgeteilt wird, weiß ich aber nicht, ebenso wenig, wie belastbar entsprechende Aussagen von Ehemaligen sind, wenn sich Entwicklungskonzepte später vielleicht noch geändert haben können?
Du weißt also keine Einzelheiten, hast aber trotzdem eine ausgeprägte Meinung.


Die Entwicklung muß sich jedenfalls damals elend lange hingezogen haben...(was das Spektiv dem Vernehmen nach nicht besser gemacht hat, eher im Gegenteil).
Die Entwicklung des ASPH Zooms hat sich in der Tat länger als geplant hingezogen. Nach meinen Informationen (nicht: meinen Vermutungen) lag das an der hochkomplexen Mechanik (es waren zusätzliche Nullserien erforderlich), nicht aber am Optikkonzept.


Vielleicht könnten Leute, die das Zoom-Okular haben, mal folgenden kleinen Test machen: Okular abnehmen, gegen eine möglichst helle homogen weiße Fläche richten und beim Durchschauen mal genau auf den schwarzen scharfen Rand der Sehfeldblende achten. Ein kompensierender Gegenfarbfehler sollte sich dann dort als hauchdünner gelb-orange-farbiger Saum/Schimmer verraten.
Hier kommt nun endlich Deine Stunde. Bei diesem Versuch zeigt sich am äußersten Rand ein dünner, wirklich nur hauchdünner, grüner Ring. Bei meinen orthoskopischen Okus übrigens auch! Bei welchen Weitwinkelokularen ist das denn Deiner Meinung nach nicht der Fall? Und welche Probleme ergeben sich daraus in der Praxis?

Wenn meine obigen Kommentare leicht ironisch klingen, ist das kein Zufall, es ist bewusst. Aus einem einfachen Grunde: offensichtlich hast Du gute optische Kenntnisse, genauso offensichtlich aber nur geringe (wenn überhaupt) praktische Erfahrung, jedenfalls nicht mit dem Leica ASPH Zoom. Bei technischen Geräten geht es aber nicht um die reine Lehre, sondern um einen vernünftigen Kompromiss zwischen Wunsch und Realität. Da unterscheidest Du Dich von dem von Dir als Autorität zitierten Sven W., der nämlich in der Tat über umfangreiche praktische Erfahrung in Verbindung mit deutlichen Kenntnissen der theoretischen Hintergründe verfügt. Bei dem hier diskutierten Leica Zoom hätte er allerdings ohne vorheriges Kennenlernen damals etwas zurückhaltender argumentieren sollen. Gelle, Sven!

Du dagegen bist - um es überdeutlich auszudrücken - ein theoretisierender Schwätzer, der sich hier wichtig machen will, ohne zu den Diskussionen etwas anderes beizusteuern, als unqualifizierte Kritik.

Andreas



 
Bei technischen Geräten geht es aber nicht um die reine Lehre, sondern um einen vernünftigen Kompromiss zwischen Wunsch und Realität.

Könnte man es bei diesem völlig richtigen Statement nun belassen? Offen gesagt saugt das Lesen dieses Fadens.

Grüße,

Klaus
 
Hallo Hans-Jürgen,

ob ein Farblängsfehler sichtbar wird, hängt ja bekanntermaßen bei Linsen davon ab, welche Brennweite und welchen Durchmesser das Objektiv hat. Ich will das alles jetzt nicht wieder aufdröseln, weil es sich bei Bedarf findet, aber letztendlich ist es so, dass der Farbfehler zunehmend im Beugungsscheibchen verschwindet, wenn man eine Optik mit Öffnung meinetwegen 100mm auf 50mm abblendet. Im derart verschlankten Strahlenbündel ist also kein sichtbarer Farbfehler drin, also wird ein kompensierendes Okular an einem solchen Strahlenbündel auch nur marginale Änderungen einführen (müssen/können).

Der farbige Feldblendenrand ist aber eine Frage lateraler Farbe. Die kann man natürlich auch kompensieren, aber da hängt's eben nicht am Öffnungsverhältnis. Allerdings gibt es viele Okulare, die auf Feldblendenebene noch laterale Farbe haben, und hinter der Augenlinse dann nicht mehr! Die Okulare kompensieren es dann in sich, so dass dieser Test von Matthias in meinen Augen gar nichts aussagen kann.

Clear Skies
Sven
 
Von mir aus gerne. Ich habe alle Informationen, die ich suchte bekommen und mehr.

Wenn ihr weiterdiskutieren wollt, tut Euch keinen Zwang an.

Besten Dank und viele Grüsse,
Uwe
 
Doch, doch, beim Farbquerfehler "hängt's" auch am Öffnungsverhältnis, nur ist da der Zussammenhang nicht so stark ausgeprägt.

Sven, Dein Argument viele Okulare hätten auf Feldblendenebende noch Farbe, hinter der Augenlinse allerdings nicht mehr, verstehe ich nicht. Entscheidend für den Bildeindruck ist doch, was in der Feldblendenebene d.h. im Primärfokus passiert. Da wird beobachtet, nicht irgendwo hinter der Augenlinse. Und um in dieser Ebene zu unterscheiden, ob und wieviel eines Randfehlers vom Objektiv stammt, und welchen Anteil umgekehrt das Okular hat, taugt der kleine Test. Noch besser wäre natürlich ein Strichgitter in die Feldblendenebene des Okulars zu bringen, aber weil die Ebene bei manchen Okularen im Inneren liegt und unzugänglich ist, kann/muß man sich mit dem einen Hell/Dunkelübergang an der Sehfeldblende begnügen.

Und weil das Auge für Farbfehler sehr empfindlich ist (bemerkenswerterweise, obwohl die Optik des Auges selber kräftige chromatische Aberration von einigen Dioptrien zeigt, die intra- und extrafoveal auch noch unstetig verläuft) sollte auch der Test entsprechend empfindlich sein.

Gruß
 
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quote=Hayabusa]Hallo Mike,

das klingt in der Tat sehr interessant. Damit stößt Leica in ganz anderneuenionen vor. Die Maximalvergrößerung wäre dann 90x. Nicht so schlecht.

Eigentlich hatte ich nicht vor eines der neuen Leica Spektive zu kaufen. Damit werden sie allerdings schon viel interessanter für mich. ?)

Herzliche Grüsse,
Uwe
[/quote]

Hallo Uwe,

ob sich der Erwerb eines der neuen Leica Spektive lohnt, unter anderem auch in Kombination mit dem neuen Extender 1,8x, das ist eine gute Frage.

Ich kenne das neue Televid 82. Leider nur bei Tagbeobachtungen. Habe es mal vergleichen können neben einem Zeiss Diascope 85. Das Leica war bestückt mit dem ASPH, das Zeiss mit dem Vario Zeiss 20 - 75x.
Welches Spektiv an sich nun das Bessere ist, vermag ich nicht zu sagen. Aber meine ehrliche Meinung, ich hätte mich wohl für das Leica entschieden. Warum?
Nun, es mag an dem ASPH gelegen haben.

Gruß

Mike
 
@Kerringa: Die Frage ist nicht, ob ambitionierte Spektiv-Hersteller bei ihren Okularen Kompensationsmöglichkeiten für die zwangsläufigen Fehler ihrer vergleichsweise hochgeöffneten Objektive nutzen. Sie wären ja dumm, wenn sie es nicht täten. Die Frage ist nur, in welchem Ausmaß sie es tun, und inwieweit das die Kombinierbarkeit mit anderen als dem eigentlich vorgesehenen Herstellerobjektiv einschränkt. Das werden sie der werten Kundschaft aber kaum sagen, oder sagen können, weil es Hersteller normalerweise wenig interessiert, wie gut ein Produkt mit Konkurrenzprodukten harmoniert.

Im Fall des Leicaspektivs war es nach dem, was mir damals zu Ohren gekommen ist so, dass man mit dem Restfarbfehler des neuen 82er Objektivs zunächst nicht so glücklich war und daher nach Auswegen suchte. Wie sehr das letztendlich die optische Konzeption des Okulars beeinflußt hat, kann ich nicht sagen. Die ganze Entwicklung fiel in eine Zeit, in der es neben großen wirtschaftlichen Turbulenzen auch viele Personalquerelen gab, bei denen Beschlüsse und Entwürfe von gestern anderntags aus Geld- oder Zeitmangel, oder weil ständig andere Leute mitzureden hatten, wieder gekippt wurden...

Damit wir uns nicht missverstehen: natürlich kann ein mehr oder weniger kompensierendes Zoom-Okular auch mit Fremdobjektiven oder ohne Umkehrsatz sehr gut funktionieren. Dass es aber so gut wie allen anderen am Markt befindlichen Konkurrenten und sogar den besten Festbrennweiten überlegen oder mindestens ebenbürtig sein soll, unter so gut wie allen Umständen, d.h. im Zusammenspiel mit so gut wie jedem x-beliebigen Objektiv, das halte ich für ein Märchen von Leuten mit Omnipotenzfantasien. :) Ich hoffe Du hast solche Fantasien nicht nöig, um mit den hervorragenden Leica-Okularen viel Vergnügen und Beobachtungsspass zu haben.

Gruß
 
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Hi Mathias,

Du beobachtest zwar das, was in der Fokalebene passiert, aber bitte die Fokalebene der Primäroptik und nicht ein Zwischenfokus im Okular. Dadurch kann es Dir passieren, dass Du im Okular eine Negativgruppe hast, die laterale Farbe einführt, die dann in der Feldblendenebene zusätzlich zu einer möglichen lateralen Farbe des Teleskops vorliegt. Die Feldblende beschneidet nun das Bild inclusive der kompletten lateralen Farbe, woraufhin aber im folgenden Optikteil des Okulars die laterale Farbe aus dem unteren Okularteil nach Kräften wieder kompensiert wird. Dadurch wird eine saubere Abbildung der Fokalebene der Primäroptik erreicht, jedoch beschneidet die Feldblende ein Bild mit lateraler Farbe. Das scheinbare wie reale Feld ist also je nach Farbe unterschiedlich groß.
Es entsteht dann z.B. folgender "Seheindruck": Der von der Feldblende "abgeschnittene" Mond wird am Rand farbig, der Effekt taucht aber nur dicht neben der Feldblende auf und direkt daneben ist von lateraler Farbe nichts zu bemerken. Soweit das die beteiligten Optiken vom Qualitsgrad der Korrektur erlauben...
Dies ist natürlich nur bei Okularen mit innen liegender Feldblende möglich, während bei Okularen mit klassisch vor der untersten Linse sitzender Feldblende der von Dir beschriebene Farbrand tatsächlich auf Einführung von lateraler Farbe durch das Okular hinweist - und das kann wiederum mit der Absicht geschehen, einen Abbildungsfehler der Primäroptik zu kompensieren, wenn man denn ein Okular an eine Optik anpasst. Bei Spektiven und Feldstechern also sicher eine sehr gute Ideee.
Man sieht es nicht sehr oft, aber wenn man laterale Farbe im Okular beobachtet, ungeachtet des "Verursachers", dann findet man ausreichend helle Sterne zum Rand hin zunehmend zu Regenbögen auseinandergezogen. Bei schwächeren Sternen geht der Farbeindruck verloren und man sieht nur einen grauen Strich, den man in Mischung mit sonstigen Bildfehlern für Koma, Asti, etc. abtun mag. Überhaupt muss die Sternabbildung ansonsten gut sein, damit man das einigermaßen beobachten kann.

Clear Skies
Sven
 
Hallo in die Runde,

An Mathias: hast meine Frage noch nicht beantwortet, aber egal,

Zitat
"Im Fall des Leicaspektivs war es nach dem, was mir damals zu Ohren gekommen ist so, "

Das erklärt einiges , Okulare sind doch für die Augen und nicht für die Ohren...
Sorry , konnte nicht wiederstehen , bei solchen Vorlagen.
Grüße Alex
 
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