Camissa
Aktives Mitglied
Für mein Observatorium hatte ich eine neue Montierung bestellt, die Astro-Physics Mach2. Genau vorstellen werde ich die Mach2 noch im Montierungsforum, aber erst, wenn ich mehr Erfahrungen damit gemacht habe.
Covid19-bedingt ist die Baugenehmigung für mein Observatorium noch nicht erteilt, aber die Montierung ist eingetroffen. Nachdem die unvermeidlichen schweren Regenstürme überstanden waren (lokale Zeitungsschlagzeile: "Terror Rain"), waren für diese Woche ein paar klare Nächte angesagt. So wurde die Mach2 auf ein Eagle Stativ gehievt und mein 130mm Refraktor aufgesattelt. Die Mach2 verfügt über Encoder, so dass die Kontrollsoftware immer weiss, wo die Montierung gerade hinzeigt. Ich wollte deswegen ohne Leitrohr und ohne PHD2 arbeiten.
Erster Abend:
Alles aufgebaut, Polar Alignment mit Sharpcap, Software Updates eingespielt, alles konfiguriert. Dann mit der Software von Astro-Physics ein Pointing- und Trackingmodell gebaut. Target angepeilt und Aufnahmen gestartet. Das Ergebnis war eher ernüchternd, die Sterne waren in die Länge gezogen. Nach einigem Probieren war der Schuldige gefunden, natürlich wars der Astronom. Mein Polar Alignment am Pol war excellent, aber die Abweichung, gemessen an meinem Aufnahmetarget, war deutlich höher. Um kurz vor Mitternacht habe ich abgebaut.
Am nächsten Tag habe ich ein bisschen rumgerechnet. Drift als Funktion der Polabweichung, Geometrie des Beugungsscheibchens bei Drift, etc. Das Ergebnis war eindeutig. Unguided muss das Polar Alignment sehr viel besser sein als mit PHD2 Guiding.
Zweiter Abend:
Alles aufgebaut, Polar Alignment mit Sharpcap, Drift-Analyse am Target und am Meridian mit PEMPro. Um 21:15 hatte ich dann ein recht perfektes Alignment und um 22:00 ein dazu passendes Model. Eine Stunde 60s Subs unguided, Sterne rund, alles wunderbar. Dann wurde es zu feucht und alles wurde abgebaut.
Dritter Abend:
Diesmal war ich um 20.15 fertig. Polar Alignment war gut, Model gebaut, es konnte losgehen. Gegen 22:00 wurde es kälter und es entstand eine niedrige Wolkenschicht (oder hohe Nebelschicht). Flats gemacht und abgebaut.
M16, 60x60s Rot, 45x60s Grün, 26x60s Blau. 130mm APO bei f/4.5.
Bild in höherer Auflösung
Erste Erkenntnisse:
1) Die Präzision von Polausrichtung, Gewichtsverteilung etc. muss viel größer sein als beim "guided imaging".
2) Wenn alles klappt, sind die Sterne wunderbar rund und lecker.
3) Ohne feste Installation im Observatorium verliert man sehr viel Aufnahmezeit mit der Vorbereitung (Polausrichtung und Modellbau). Da ist Guiding effizienter. Das mag anders sein, wenn man das en passant in einer halben Stunde machen kann, aber soweit bin ich nicht.
4) Wenn man die Aufnahme gestartet hat, ist eigentlich nichts mehr zu tun. Früher habe ich den PHD2 Graphen angestarrt, um eine Eingebung, "was ändern, damit die RMS kleiner wird?" zu bekommen. Jetzt kann man Kosmologie Videos in YouTube schauen.
Tolle Montierung!
Herzliche Grüße,
Ecki
Covid19-bedingt ist die Baugenehmigung für mein Observatorium noch nicht erteilt, aber die Montierung ist eingetroffen. Nachdem die unvermeidlichen schweren Regenstürme überstanden waren (lokale Zeitungsschlagzeile: "Terror Rain"), waren für diese Woche ein paar klare Nächte angesagt. So wurde die Mach2 auf ein Eagle Stativ gehievt und mein 130mm Refraktor aufgesattelt. Die Mach2 verfügt über Encoder, so dass die Kontrollsoftware immer weiss, wo die Montierung gerade hinzeigt. Ich wollte deswegen ohne Leitrohr und ohne PHD2 arbeiten.
Erster Abend:
Alles aufgebaut, Polar Alignment mit Sharpcap, Software Updates eingespielt, alles konfiguriert. Dann mit der Software von Astro-Physics ein Pointing- und Trackingmodell gebaut. Target angepeilt und Aufnahmen gestartet. Das Ergebnis war eher ernüchternd, die Sterne waren in die Länge gezogen. Nach einigem Probieren war der Schuldige gefunden, natürlich wars der Astronom. Mein Polar Alignment am Pol war excellent, aber die Abweichung, gemessen an meinem Aufnahmetarget, war deutlich höher. Um kurz vor Mitternacht habe ich abgebaut.
Am nächsten Tag habe ich ein bisschen rumgerechnet. Drift als Funktion der Polabweichung, Geometrie des Beugungsscheibchens bei Drift, etc. Das Ergebnis war eindeutig. Unguided muss das Polar Alignment sehr viel besser sein als mit PHD2 Guiding.
Zweiter Abend:
Alles aufgebaut, Polar Alignment mit Sharpcap, Drift-Analyse am Target und am Meridian mit PEMPro. Um 21:15 hatte ich dann ein recht perfektes Alignment und um 22:00 ein dazu passendes Model. Eine Stunde 60s Subs unguided, Sterne rund, alles wunderbar. Dann wurde es zu feucht und alles wurde abgebaut.
Dritter Abend:
Diesmal war ich um 20.15 fertig. Polar Alignment war gut, Model gebaut, es konnte losgehen. Gegen 22:00 wurde es kälter und es entstand eine niedrige Wolkenschicht (oder hohe Nebelschicht). Flats gemacht und abgebaut.
M16, 60x60s Rot, 45x60s Grün, 26x60s Blau. 130mm APO bei f/4.5.
Bild in höherer Auflösung
Erste Erkenntnisse:
1) Die Präzision von Polausrichtung, Gewichtsverteilung etc. muss viel größer sein als beim "guided imaging".
2) Wenn alles klappt, sind die Sterne wunderbar rund und lecker.
3) Ohne feste Installation im Observatorium verliert man sehr viel Aufnahmezeit mit der Vorbereitung (Polausrichtung und Modellbau). Da ist Guiding effizienter. Das mag anders sein, wenn man das en passant in einer halben Stunde machen kann, aber soweit bin ich nicht.
4) Wenn man die Aufnahme gestartet hat, ist eigentlich nichts mehr zu tun. Früher habe ich den PHD2 Graphen angestarrt, um eine Eingebung, "was ändern, damit die RMS kleiner wird?" zu bekommen. Jetzt kann man Kosmologie Videos in YouTube schauen.
Tolle Montierung!
Herzliche Grüße,
Ecki
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