M66 mit Streifen

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BosMak

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Habe M66 mit meiner (ungekühlten) ASI 462c aufgenommen.
1.700 x 5 sec, Außentemp. -4 Grad, Sensor 5 Grad.

Wo kommen diese Steifen her?

Siril und DSS zeigen jeweils das gleich Ergebnis.
Bin grad etwas ratlos.
Das letzte DS Objekt hatte ich unter ähnlihchen Konditionen aufgenommen, das waren keine Streifen aufgetaucht.
 

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Hi,
kein Guiding benutz . Falsch oder schlecht gepolt .
Es wurde auf die Sterne gestackt . DA die Galaxie weiter gewandert ist gibs diese Schnur-"Rauschpixel" .
 
Welchen Effekt hat denn Unbanding und Stacking mit "roundness" anstatt "all" in SIRIL?

Gruß,
Peter
 
Die Streifen nennt man auch "Walking Noise". Sie entstehen, wenn nach der Kalibrierung mit dem MasterDark warm pixel übrigbleiben. Beim Registrieren der kalibrierten Einzelbilder werden die Sterne übereinander gelegt, die warm pixel sind danach aber (durch die während der Aufnahmesitzung aufgetretene Drift) etwas verschoben. In der Integration werden dann aus warm pixel die Streifen.

Für das vorliegende Projekt könnte vielleicht ein MasterDark mit besser zu den light frames passender Temperatur eine Verbesserung bringen. Mit PixInsight (45 Tage Trial License) würde ich die Option 'Dark Frame Optimization' im ImageCalibration Prozess ausprobieren.

Für neue Projekte: benutzte zukünftig Dithering!!! Bei ausreichend großem, zufälligem Versatz zwischen den Einzelbildern kann man Walking Noise komplett vermeiden.

Bernd
 
Moin,



die Frage ist, führst Du mit einem Autoguider nach? Wenn ja, kann du wie Bernd es schrieb dithern. Wenn du keinen Autoguider verwendest musst du das Objekt ja wieder ins Zentrum rücken, dann per Platesolving oder manuell per Handtaster. In beiden Fällen ist die Genauigkeit nicht 100 % der Zentrierung, sondern vielleicht nur 95 %, was einem "natürlichen" drizzeln gleich kommt, probiere das einmal!



cs
Peter
 
Auch wenn man keinen Autoguider verwendet, können bestimmte Programme die Dither-Steuerung übernehmen. Eine Verbindung zur Montierung ist natürlich trotzdem Voraussetzung, und beide Achsen sollten motorisiert sein. APT kann das zum Beispiel, die Funktion nennt sich "APT Dithering".

Bernd

P.S. NINA kann das auch, dort nennt es sich "Direct Guide" mit "built-in dithering".
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe Autoguiding mit PHD 2 mit Multistar laufen.. Gedithert habe ich nicht, aber da mein autoguiding, aus mir unbekannten Gründen, nicht saubercnachführt, habe ich somit ein ungewolltes dithern.
Folfende aufnahme habe ich gemacht um den versatz nachzustellen. Der stern nahe der Fadenkreuzmitte war vor einer stunde noch genau in der Mitte. So wollte ich mal zeigen wie die Drift sich darstellt.
 

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Der Guiding Graph sieht eigentlich ok aus. Die Korrekturen sind zwar nur in eine Richtung (ist das Teleskop ordentlich balanciert?), aber das sollte trotzdem keine Probleme machen.

Wenn dein Bild trotzdem driftet, ist es wahrscheinlich Differenzialdrift, d.h. dein Guider verändert im Verhältnis zur optischen Achse deines Teleskops die Lage.

Es gibt einige Ursachen für Regenrauschen
  • Ungleichmäßigkeiten im Dunkelstrom, d.h. Signal das durch Wärme erzeugt wird. Wird mit dem Dark kalibriert. Ich würde vermuten, dass deine Kamera bei -4°C und 5s Belichtungszeit keinen nennenswerten Dunkelstrom produziert. Das wird's nicht sein.
  • Hot- und Coldpixel, eigentlich sind das defekte Pixel. Werden mit dem Dark oder besser mit einer Bad-Pixel-Map kalibriert. Noch besser bekommt man sie mit Dithern weg, d.h. man versetzt seine Aufnahmen und einige Pixel und kann die fehlerhaften Pixel mit einem Ausschleuseverfahren beim Stacken eliminieren. Sowas sieht aber anders aus.
  • Ungleichmäßigkeiten im Bias. Das Bias ist normalerweise nicht gleichmäßig. Leider hat man gerne eine Banding-Struktur, die sich von Aufnahme zu Aufnahme verschiebt. Dieser Effekt ist also nicht so einfach kalibrierbar. Ich würde spekulieren, dass das eine der Ursachen für dein Regenrauschen ist. Dagegen hilft nur länger belichten, damit das Rauschen des Hintergrund das Kamerarauschen überdeckt. Dithern und regelmäßig neu zentrieren helfen auch, aber der Effekt wird dadurch nur verwischt. Das macht es besser, aber man bekommt es nicht ganz los.
  • Minimale Ungleichmäßigkeiten in der Empfindlichkeit der Pixel. Das kann man mit Flats beheben. Allerdings muss man die Flats dann mit den selben Einstellungen wie bei den Lights aufnehmen und am besten auch Flatdarks kalibrieren. Außerdem müssen die Flats perfekt sein, T-Shirt-Methode funktioniert da meiner Erfahrung nach nicht so gut. Flatfield-Box ist eigentlich Pflicht.
Was auch noch hilft, ist richtiges Strecken. Wenn man seine Aufnahme iterativ mit einem S-Kurven-Stretch streckt, bleibt der Hintergrund sehr gleichmäßig, da er nicht sehr stark gestreckt wird. Das hat natürlich einen Nachteil: man verliert ganz schwache Bereiche, die sich gerade so vom Hintergrund abheben.

Ich bin da auch grad am Experimentieren, wie ich das Regenrauschen aus Serien mit kurzen Belichtungszeiten herausbekommen. Ganz schlau bin ich aber noch nicht aus der Sache geworden. Seine Kalibrationsframes muss man auf jeden Fall viel penibler machen, besonders das Flat. Ansonsten können Programme wie NINA auch ohne Guiding dithern und man kann kurze Serien machen, die man dann jeweils bei Beginn neu zentriert. Es bleibt aber trotzdem noch ein Rest übrig. Ich hätte noch den Verdacht, dass es etwas mit dem Abziehen des Bias zu tun hat und man durch das Fehlen des Himmelssignals wegen der kurzen Belichtungszeit Nullpixel bekommt durch das Kamera- und Signalrauschen. Das Offset zieht man ja wieder ab. Das Bias mit geringerem Offset aufzunehmen wird aber auch nicht funktionieren, da dann das Flat nicht mehr passt. Ansonsten könnte man noch die kurzen Serien einzeln stacken und am Ende die debayerten Bildern nochmal zum Gesamtwerk stacken. Das wäre praktisch der Weg, den die Kollegen hier bestreiten, die kurze Serien in Sharpcap per Livestacking aufnehmen.

Ich persönlich glaube, dass man es außer durch längere Belichtungszeiten nicht ganz vermeiden kann. Dithern, rezentrieren und S-Kurven-Stretch können das Problem aber so klein machen, dass es kaum noch stört.
 
Bei meinen Aufnahmen, wochen zuvor, hatte ich mit 180s Einzelbelichtung keine dieser Streifen.
Also kann es denkbar sein das es an 5s Beliichtung liegen kann? Und davon noch zu wenige, waren ja nur 1.700x5s bei einer 80mm optik f/6.
 
Vermutlich schon. 180s müssen es meiner Meinung aber nicht sein. Bei meiner ASI533 bin ich bei ähnlicher Blende und Bortle 4 Himmel bei 120 spätestens Hintergrundlimitiert. Deine Kamera hat deutlich weniger Rauschen, dafür etwas kleinere Pixel und ist ähnlich empfindlich. Nach 1-2 Minuten sollte da eigentlich kein Problem mehr auftreten. Wenn du ditherst hätte ich gesagt, dass man da bei höheren Gains auch bei 20-30s schon nichts mehr sieht.

Wenns im Sommer wärmer ist, dann kannst du noch weiter runter gehen, da dann der Dunkelstrom das Auslesesignal überdeckt. Ich habe bei meiner ASI533 mal getestet bis 30°C. Das Dark bleibt komplettt homogen. Bei deiner müsste das ähnlich sein.

2,5h sind bei f/6 ok, wenn dein Himmel nicht allzu schlecht ist. Das reicht um im Kern schärfen zu können und die beiden großen Spiralarme sichtbar zu machen. Bei meinem Bortle 4 Himmel sind so 10h pro Bild bei solchen Objekten optimal. Dann kann man alle Bereiche schön bearbeiten. Aber die hat man ja nicht immer...

Ab wann sieht man denn die Drift in deinen Aufnahmen? Mit und ohne Guiding?
 
Da ich vom balkon aus keine sicht auf polaris habe, ist die Einnordung entsprechend ungenau. Deshalb sind solche lang belichteten sufnahmen nur mit guiding möglich
 
Hallo,

da hilft wirklich nur dithern. Und Darks machen (unbedingt unter denselben Temperaturbedingungen) wg der def. Pixel. Und Flats, um die Vignettierung (sowie Krümel, Fussel, etc auf der Optik) loszuwerden. Kennst du die Videos von @frasax? Schau mal beim yt-Kanal Astrophotocologne vorbei, da wird das alles schön erklärt, von Anfang an ;)

CS Okke
 
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