Hallo Monika,
ah, ich kann verstehen, dass so eine "angeblich bessere Abbildung" wurmt, und gleich vorweg: Das muss in der Praxis gar nicht so sein. Dazu einmal ein paar Dinge, was in der völlig undifferenzierten Aussage stecken kann:
1. Zunächst mal kann man sich generell über das Optikkonzept auslassen. Dazu sind die wenigsten Sternfreunde tiefgründig in der Lage - und ich schließe mich da ein, vieles muss ich nachschlagen und ich wüsste auch nicht auswendig, das speziell ein Mak in der Rumak-Variante gegenüber dem Standard Gregory-Mak verbessert, und wo der Simak seine Vorteile hat. Aus dem Kopf heraus (denn im Büro habe ich meine drei Wälzer dazu nicht da): Der Gregory Mak ist im Feld entweder bezüglich Asti oder Koma korrigiert. Das klassische SC für uns Sternfreunde kann Koma nicht korrigieren (zeigt aber nicht so viel davon). Der Moderne SC Nachfolger ACF beseigigt das durch eine Asphäre. Letztendlich muss man bei jedem einzelnen Modell schauen, welches Optikkonzept Verwendung findet.
2. Egal wie die Optik am Reissbrett oder in OSLO konzipiert wurde: Es nützt nichts, wenn die Produktion nicht annähernd die theoretisch denkbaren Leistungsdaten erreicht. Toleranzen bei Schliff, Justage und Zusammenbau können das beste Optikkonzept ruinieren. Manchmal dringt durch, dass Optikdesigner darüber nicht wenig verärgert sind, was der beauftrage Hersteller aus einem tollen Konzept gemacht hat...
SCs sind schon eine Art Revolution gewesen, als sie erschwinglich wurden und in Stückzahlen verkauft wurden. Die Produktion des schwierigen Korrektors hat auch unterschiedliche Prozesse hinter sich. Wenn man sich allein überlegt, dass früher immer ein Matching ablief, das aus einer Auswahl Optiksets immer jene Spiegel mit jenen Korrektoren gepaart hat, deren Fehler sich halbwegs kompensierten, dass die dazu natürlich passend gegeneinander rotiert eingebaut werden mussten, usw... Trotzdem sind wohl nicht alle SCs bei der sphärischen Korrektur so gelungen, wie gedacht.
Ein Gregory Mak hingegen mit seinen rein sphärischen Flächen erscheint da viel leichter zu polieren - da steckt der Teufel aber dann in einer Verkippung oder einem Versatz der beiden sphärischen Flächen des Meniskus und die Dicke des Meniskus hat wohl auch ihre Toleranzen. Das Gregory-Design hat auch an sich seine Grenzen. Über den Daumen gepeilt sind Gregory Maks ab 6" Öffnung und größer "irgendwie kritisch".
3. Man kann ja die schönste Optik planen und sogar bauen, und der Sternfreund kann sie dann am Ende nicht bedienen und meint, die Abbildung wäre... also da gibt es blumige und weniger gut duftende Begriffe. Dagegen ist nun kein Kraut gewachsen.
4. Und das alles vorweg mal außer Acht gelassen: Deinem "Wurmen" ist es ja nicht gerade zuträglich, dass viele Sternfreunde zwar sehr wohl sicher sind, eine Optik ist schlecht, ohne aber herausfinden zu können (oder wollen), warum sie es ist.
Zusammengefasst: Dein Bauchgrummeln ist völlig unnötig, wenn Du meinst, dass Dein SC in Ordnung ist. Schau einfach, ob die Justage in Ordnung ist, und ob Du bei entsprechender Auskühlung sinnvolle Vergrößerungen erreichst.
Clear Skies
Sven