Merz Schulteleskop um 1900

Astrofan61

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Hallo,
ist so ein altes Merz Schulteleskop mit 56 mm Optik aus dem 19. Jahrhundert sammlungswürdig?
Was wäre so etwas noch wert heutzutage?
Schönen Gruß
Michael
 

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Hallo,
ist so ein altes Merz Schulteleskop mit 56 mm Optik aus dem 19. Jahrhundert sammlungswürdig?
Was wäre so etwas noch wert heutzutage?
Schönen Gruß,
Michael
 
Hallo Michael,
Du meinst, ist das sammlungswürdig oder kann das weg? o_O ;)
Es sieht ziemlich original aus, fast etwas für ein Museum. Also definitiv "sammlungswürdig"!

Wert? Sorry, keine Ahnung... Aber die Anonymen Teleskopiker melden sich bestimmt noch zu Wort. :coffee:

CS, Niko
 
Sammlungswürdig auf jeden Fall, kein "Schatz" im kommerziellen Sinn, aber auf jeden Fall aufhebenswert.

CS Jörg
 
Hallo Jörg,
der Verkäufer hat sogar noch die Original Holzkiste und viele Okulare dabei. Ich weiß
ja nicht ob 200 Euro angemessen sind.
CS , Michael
 
Hi!

Sammlungswürdig auf jeden Fall, wir haben im Verein eines von ca. 1900-1910, was immer noch gute Bilder liefert. Vor allem steht es stabil!

Und selbst für ein reines Deko-Objekt wären 200€ nicht so viel, wenn es einem gefällt. Kauf mal einen gerahmten Kunstdruck…

Beste Grüße,
Alex
 
Lieeeeeebe Oldie-Glasaugen,

habe ich da eben anonyme Teleskopiker gehört?!

:)

Micha, um Himmels Willen! - die Frage stellt sich überhaupt nicht. Natürlich ist das Ding sammelwürdig. Und solange es noch irgendjemanden gibt, der solche Instrumente kauft und sie auch nur irgendwo rumstehen hat und und sie vielleicht alle zwei Jahre ein einziges Mal für eine halbe Stunde in den Nachthimmel steckt, hat schon alles richtig gemacht; finde ich. Aber ich bin ja auch krank; Teleskopiker, Ihr wisst schon.

Mir sind zwei derartige Teile zugelaufen und ich liebe beide sehr. Allein ihr Anblick erfreut mich jedes Mal. Ich stolpere gedankenverloren in mein "Spielzimmer" und mein Blick bleibt nur für einen kurzen Moment an einem solchen Röhrchen hängen - und schon wird Endorphin ausgeschüttet. Für eine halbe Sekunde freue ich mich ganz tief in mir drin - und dann geht das Leben weiter.

Ist es das wert?

Für das 50er Haase Tischfernrohr habe ich mit original Holzkoffer 200 Euro bezahlt und für das Sartorius Schulfernrohr (ebenfalls ein 50er) 300 Euro. Vom Erstbesitzer mit Holzstativ, Tischstativ aus Gußeisen und kompletter Dokumentation von 1937. Und die Familie, von der ich es gekauft habe, hat sich gefreut, dass sich jemand an Opas geliebtem Fernrohr weiterfreut - 80 Jahre später - und es nicht einfach ausgedient hat in einer Welt voller großer Öffnungen für kleines Geld, einer Welt voller aus Fernost improtiertem Astro-Plastikmüll.

Ja, mir ist es das wert.
Auch, wenn die "Performacne" ein Witz ist, nach heutigen Masstäben. Aber das gehört dazu.

Schöne Grüße an Euch alle,
Ursus - der Verlorene

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Ich denke die geeigneten Kandidaten für die Assimilation eines solchen Geräts finden sich im Forum.

CS Jörg
 
Hallo Ursus,
danke für Deinen Super Beitrag.!!
ich hab es mir jetzt reservieren lassen und es kommt wohl noch Pfingsten hier an.
Ist aber eher schon ca. 120 Jahre alt. Leider nur mit Tischstativ ohne Holz-3-Bein Stativ .
Es soll auch 31 mm Okular-Steckdurchmesser haben. Ich glaube später hat wohl die Firma Merz noch nach 1900
für KOSMOS diese ( Schul ) Fernrohre hergestellt? Bin mal gespannt und werde dann die nächsten Tage berichten.
Schönen Gruß
Michael
 
Klasse, schönes Gerät, Sonne und Mond gehen damit sicherlich ganz gut. Noch eine passend lackierte Taukappe dazu und das ganze überholen / reinigen und man hat ein schönes historisches Fernrohr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Glückwunsch zu diesem schönen Teleskop aus der Zschokke Ära (1903-1932) des optischen Instituts G. & S. Merz. Vor ein paar Jahren habe ich mich recht intesiv mit der Firma Merz beschäftigt. Zum Schulteleskop also noch folgende Bemerkungen von mir:

1910 erschien in Robert Henselings (1883-1964) “Sternbüchlein” die erste Werbeanzeige des wohl bekanntesten Merz-Amateurfernrohrs. Hierbei handelte es sich um das parallaktisch montierte „Schulfernrohr“, das mit einem schweren gusseisernen Stativ und mit fein geteilten Ablesekreisen versehen genau dem Wunsch vieler Sternfreunde entsprach. Mit einer Öffnung von 54 mm und einer Brennweite von 650 mm eignete es sich für eine Vielzahl astronomischer Beobachtungen. Es war durch den relativ geringen Anschaffungspreis von nur 125 Mark (später 150 Mark) zudem noch durchaus erschwinglich. In einer Firmenschrift der Firma Merz findet sich zu dem neuen
Schulfernrohr folgende Beschreibung:

„Auf Veranlassung einiger Privatpersonen haben wir die Herstellung eines Fernrohres mit Stativ und parallaktischem Achsensystem übernommen, welches bei vorzüglichster, den höchsten Anforderungen der Astronomie entsprechender Ausführung, der optischen und einfacher, solider Konstruktion der mechanischen Teile allen Anforderungen entspricht, welche an ein kleineres astronomisches Beobachtungsinstrument gestellt werden können. Dasselbe ist geeignet, einerseits für Schulen eine wertvolle Bereicherung ihrer Demonstrationsapparate zu bilden, als auch anderseits als Hilfsmittel zu dienen für Schüler und Liebhaber-Astronomen, welche Interesse und Freude an der Beobachtung und Verfolgung von Vorgängen am gestirnten Himmel besitzen, um ihre Kenntnisse in dieser schönen Wissenschaft, die heute mehr und mehr zum Gegenstand allgemeiner Bildung erhoben wird, zu bereichern.“

Die frühen Modelle des Schulfernrohrs unterschieden sich durch einen mit transparentem Instrumentenlack überzogenen Messingtubus von den später hergestellten aus schwarz (später grau) lackiertem Eisenrohr. Zu einem Preis von 35 Mark konnte ein spezielles Holzstativ und für 40 Mark eine passende „Astro-Photographische Kamera“ für das kleine Schulfernrohr geordert werden. Um 1926 wurde dem Sternfreund neben dem bereits vorgestellten Schulfernrohr, nun als „Modell A“ bezeichnet, ein weiteres kleines Fernrohr mit einer Öffnung von 61 mm und einer Brennweite von 73 cm als “Modell B“ offeriert. Das Merz-Schulfernrohr und weitere Amateurfernrohre des Optischen Instituts wurde auch ohne Herstellervermerk an Händler abgegeben. Einer dieser Abnehmer war die Optische Anstalt OIGEE Berlin-Schöneberg Opt. Industrie GmbH OIGEE hatte gegenüber Merz zahlreiche Niederlassungen im In- und Ausland und war somit sicher ein guter Absatzpartner für Zschokke. Die von der OIGEE verkauften Fernrohre, nun mit der Bezeichnung „Universalfernrohr“, erhielten am Okularauszug die Gravur „OIGEE BERLIN“. Weiterere Abnehmer der Merzschen Amateurteleskope waren beispielsweise die Schlesicky-Ströhlein G.m.b.H Frankfurt am Main oder die Josef Rodenstock Nachf. Optiker Wolff G.m.b.H. München-Berlin. Mit der Liquidation der G. & S. Merz GmbH im Jahr 1932 endete nicht die Produktion des kleinen Schulfernrohrs. Georg Tremel baute beide Instrumente noch etwa 4 Jahre, nun unter der Bezeichnung „Modell 1“ (54/650) und „Modell 2“ (61/730mm) unverändert weiter. Erst mit dem „Neuen Schulfernrohr“, welches 1936 in Tremels Preisliste Nr. 7 vorgestellt wurde, endete die Produktion dieses kleinen Fernrohrs endgültig.

Gruß in die Runde,
Jürgen
 
Hallo Jürgen,
vielen Dank für Deine ausführlichen Infos zu dem Merz Teleskop. Eigentlich ist mein Tubus
doch eher weiß lackiert? oder ist damit hellgrau gemeint? Ob es jetzt wirklich nur die 54 mm Optik hat,
werde ich erst am Sonntag berichten können. Erstaunlich ist jedenfalls die Vielzahl an Zubehör , die auf
dem Foto in der Kiste lag.
Schönen Gruß
Michael
 
Gute Entscheidung. Ich hab ein solches Fernrohr um ebenfalls 200 € auf ebay ergattert, hergerichtet und nun ist es ein durchaus verwendbares schönes Ausstellungsstück. Die Kosmossachen passen, irgendwo am Anfang dieses Menüpunktes gibt auch einen Bericht dazu.
Lg, Michl
 
Hallo, es hat leider nicht geklappt! Zum vereinbarten Termin schrieb mir der Verkäufer 3 Minuten
später, daß er es angeblich für 500 Euro verkauft hat. Komische Leute gibt es. Und mein Spediteur
in Bremen ist auch ziemlich sauer, der das Teleskop um 16 Uhr abholen sollte.
Gruß
Michael
 
Bei uns in Heilbronn stehen unsere vier Oldtimer in Vitrinen-Schränken oder im Fenster und machen sich da gut. Der längste ist ein 90/1250 :)

Beste Grüße,
Alex
 
Zum vereinbarten Termin schrieb mir der Verkäufer 3 Minuten
später, daß er es angeblich für 500 Euro verkauft hat.
Vielleicht war es ja ein stiller Mitleser hier, der durch Deinen Post erst auf das Gerät aufmerksam geworden ist und es sich dann für 500€ gezogen hat ??? Möglich ist alles, oder ? ;) Man sollte nie das „Will-ich-unbedingt-haben-Gen“ unterschätzen.

Gruß
Sascha
 
Hallo Sascha,
daran hatte ich auch gedacht. Glaub ich aber weniger. Der Verkäufer wollte mich
wahrscheinlich nur auflaufen lassen, weil ich letzte Woche so schnell niemanden in Bremen
gefunden hatte, der es abholt. Oder es hat ihm jemand ins Ohr geflüstert, daß es doch mehr wert ist.
Aber 500 Euro halte ich für übertrieben. Finde es trotzdem vom Verkäufer ziemlich dämlich ,erst wenige
Minuten nach dem vereinbarten Abholtermin meinem Spediteur abzusagen.
Schönen Gruß und
Frohe Pfingsten an alle hier!
Michael
 
Hallo Michael ! Da gebe ich Dir natürlich 100% recht. Mieser Stil des Verkäufers ! Vor allem, da Dir ja auch Kosten durch die Beauftragung entstehen. Ärgere Dich nicht zu sehr. Trotzdem würde ich mir immer gut überlegen, ob ich hier die Aufmerksamkeit auf ein Teil lenken würde, welches mich selbst interessiert. Dir auch schöne Pfingsttage.

Sascha
 
Vielleicht war es ja ein stiller Mitleser hier, der durch Deinen Post erst auf das Gerät aufmerksam geworden ist und es sich dann für 500€ gezogen hat ??? Möglich ist alles, oder ? ;) Man sollte nie das „Will-ich-unbedingt-haben-Gen“ unterschätzen.

Männer, nur zur Info:

ICH WARS NICHT!

Aber ich kenne das Gefühl, ist mies. Vergeht aber relativ schnell wieder, denn: nach dem Teleskop ist vor dem Teleskop ...

Schöne Grüße,
Ursus
 
Hallo,
ist ja interessant. .........Ich sehe eben bei Kleinanzeigen, daß das Merz Teleskop jetzt im
Raum Oldenburg für schlappe 600 Euro angeboten wird! Plötzliche Preissteigerung
nach einem Geistesblitz. Ja klar, Pfingsten ist das Fest der Liebe! Amen
CS
Micha
 
Hallo!
.........Ich sehe eben bei Kleinanzeigen, daß das Merz Teleskop jetzt im
Raum Oldenburg für schlappe 600 Euro angeboten wird! Plötzliche Preissteigerung
nach einem Geistesblitz.
Das hört sich für mich so an, als hätte der Verkäufer nochmal Google bemüht, um sich in letzter Minute über den tatsächlichen Wert seines Teleskops zu informieren. Google findet auch diesen Thread hier, von daher ist es nachvollziehbar, dass er sein 200 Euro Angebot zurückgezogen hat. Die Art wie er es gemacht hat ist natürlich mies und unfair dem Käufer gegenüber, mit dem er schon handelseinig war. Wenn es um Geld geht hört bei vielen leider der Anstand auf.
Hoffen wir mal, dass er jetzt auf seinem Instrument sitzen bleibt!

Grüße
Maximilian
 
Hallo Maximilian,
was sagst Du zu dem Preis? Ich finde 600 Euro etwas übertrieben. So super gut ist der Zustand leider nicht mehr .
Sowohl der Lack vom Tubus als auch die Holzkiste haben schon bessere Zeiten gesehen.
Ob die Optik noch gut ist wird auch nicht erwähnt.
Gruß
Michael
 
Hallo Maximilian,
was sagst Du zu dem Preis? Ich finde 600 Euro etwas übertrieben. So super gut ist der Zustand leider nicht mehr .
Sowohl der Lack vom Tubus als auch die Holzkiste haben schon bessere Zeiten gesehen.
Ob die Optik noch gut ist wird auch nicht erwähnt.
Gruß
Michael
Moin,

das ist auf jeden Fall zu viel. Die 200 Okken wären in meinen Augen ok gewesen, man muss es mit Sicherheit säubern, herrichten, ob alles dann richtig läuft weiß man auch nicht, da steckt man auf jeden Fall noch Zeit und Material rein. Das kam im Thread ja auch schon raus. Aber wenn er jemanden Findet der die 600€ zahlt - nun denn. Die fragwürdige Vorgehensweise bleibt.

CS
Jörg
 
Ich halte an meiner Hypothese fest, dass entweder irgendein Mitleser hier das Teil hochgeboten hat oder das der Anbieter diesen Thread gesehen hat. Hatte von Anfang an das Gefühl, als dieser Thread geöffnet wurde und dachte : „Jetzt weckst Du schlafende Hunde“

Ähnlich verhält es sich, wenn ich andere Foren sehe nach dem Motto „Ich habe hier was tolles gefunden. Kaufen oder nicht?“

Zack und weg … Warum denn nur ??? Wie kommt das denn jetzt plötzlich ??? Verstehe ich nicht … :p

Würde mich mit derartigen öffentlichen Diskussionen so lange zurückhalten, bis ich das Baby zuhause stehen habe.
 
Hallo!
Hallo Maximilian,
was sagst Du zu dem Preis? Ich finde 600 Euro etwas übertrieben. So super gut ist der Zustand leider nicht mehr .
Ich persönlich halte die 600 Euro auch für viel zu hoch angesezt und kann mir nicht vorstellen, dass der Verkäufer sie bekommen wird. Und wenn der Tubus deswegen weiß ist, weil ihn irgendwann in den letzten 100 Jahren jemand selbst so lackiert hat, dann kann er froh sein, wenn ihm jemand die ursprünglichen 200 Euro dafür gibt. Die einzige Chance auf einen hohen Preis hat der Verkäufer meines Erachtens nur dann, wenn er zufällig auf jemanden trifft, der vor fünfzig Jahen als Kind zum ersten Mal durch genau so ein Fernrohr geschaut hat und sich diesen Kindheitstraum jetzt erfüllen will. Der echte Experte ist aber Jürgen, der kennt auch die Preise.

Grüße
Maximilian
 
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