Mikroskopbino am Teleskop…geht :-)

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FrankFu

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Hallo Zusammen,
weil immer wieder die Beobachtung mit Binokularen gelobt werden, dachte ich mir, auch mal experimentell in das Thema einzusteigen. Hatte dann Anfang des Jahres in der Bucht für kleines Geld einen Leitz Mikroskopbino mit zwei 10x Okularen geschossen.
Da bereits in der Auktion die Befestigung an der Unterseite mit 42mm Durchmesser angegeben war, dachte ich mir, das kriegt man schon irgendwie hin, dass Teil dann in einem 2“ Okularauszug nutzen zu können.
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Musste mich nach Erhalt erstmal um die Mechanik kümmern, die Einstellung des Augenabstands war sehr schwergängig. Also erstmal zerlegt und neu gefettet. Ansonsten hat alles erstmal gepasst, die Prismen ohne Schaden, etwas staubig, aber da hat der Blasebalg schon gereicht.
Das Problem war dann eher, das Teil ans Teleskop zu bekommen. Dachte, da wird es sicher einen Adapter geben, von diesem Schwalbenschwanz-Ding auf irgendwas…am einfachsten natürlich auf 2“ Steckhülse…tja, falsch gedacht oder falsch gesucht…auf jeden Fall nix gefunden.
Dann eher durch Zufall auf ein Stück Plastikrohr aus dem Sanitärbereich gekommen, das aufgrund einer Rippenstruktur innen ziemlich fest auf den 42mm Ring passte und außen einen Durchmesser von 50mm hat. Kurzerhand ein Stück abgesägt, aufgesteckt und ausprobiert.
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Hier an dem 2“ OAZ von meinem Bresser 102/1350 FH-Refraktor…je nach Okular muss man für weniger oder mehr Fokusweg sorgen, aber der Bresser hat hier ja entsprechende Abstandsringe, die dann nach Bedarf weg oder ran kommen.
Und was soll ich sagen… ich finde es ziemlich gut. Habe bisher nur am Mond damit beobachtet, aber das macht schon Spaß… vor allem angesichts des Preis-Leistungsverhältnisses dieser Lösung :cool:
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Hab mir dann noch ein paar weitere 23,2mm Okularpaare besorgt und freue mich auf weitere Experimente mit meiner Binolösung.

Sollte jemand einen Tipp für eine professionelle Befestigung / einen passenden Adapter für diesen Schwalbenschwanzanschluss haben, wäre ich sehr dankbar für.

Ist jetzt zwar nicht das spannendste Thema, aber ich dachte, vielleicht inspiriert das den einen oder anderen und es finden sich weitere solcher Lösungen, abseits der üblichen Verdächtigen (Baader Bino etc.)
Werde auch mal schauen, ob ich das Teil mit meiner 2“ 2x TeleVue Powermate nutzen kann.

Beste Grüße und klare Nächte
Frank
 
Hallo Frank,

sehr schönes Teil und wenn das Bild für dich ein Gewinn ist, um so besser. Baue gerade etwas aus einem Zeiss Bino und adaptiere das Ganze an einen Herschelkeil von Lacerta. Da brauche ich einen Lichtweg, der so kurz wie möglich ist. Habe schon lange so ein Bino aus einem Mikroskopbinoansatz im Auge, hat allerdings eine Weile gedauert, bis das passende für mich in der Bucht zum fairen Preis angeboten wurde. Okularseitig baue ich allerdings auf moderne Okulare um 1 1/4 Zoll, um meine Okulare nutzen zu können. Bei mir sieht das Teleskopseitig so aus:
Ringschwalbe vom Bino-- BA2456313A Baader Schwerlast T2 Schnellwechsler --- Fokaladapter T2 Gewinde auf 2 Zoll. Sollte so auch bei dir passen.

Der Baader Schnellwechsel ist recht teuer, aber hochwertig. Es gibt von Baader auch noch einen einfacheren und preiswerteren Schnellwechsler, den ich aber nicht kenne. Vielleicht reicht der dir. Ist auf jedem Falle preiswerter als meine Version.

Gruß Thomas
 
Hallo Thomas,
Vielen Dank für den Hinweis. Diesbzgl. Hatte ich damals direkt bei Baader angefragt und von denen wurde mir die Auskunft erteilt, dass der Adapter NICHT passen würde. Daher hatte ich von dieser Möglichkeit abgesehen. Welches Maß hat den Dein Zeiss Bino an der Ringschwalbe?

Herzlichen Dank und beste Grüße
Frank
 
Hallo Frank,
bin mal in den Keller gelaufen um zu messen. Außendurchmesser des Ringes bei meinen Bino ( Carl Zeiss Jena ) 41,3 mm. Die Baader Klemme hat innen 42,1 lichtes Maß.
Genauer bekomme ich es mit meinem Meßschieber nicht hin.
Könnte knapp werde, aber es gibt ja auch die Möglichkeit die Ware zurückzusenden, wenn es nicht passen sollte.
Falls es nicht passt, dann mal bei den Feinmechanikern anfragen, die hier im Forum immer mal genannt werden. Sicher auch nicht ganz günstig aber
dann passt es auch besser als dein PVC rohr ;-)

Gruß Thomas
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Thomas,
Vielen lieben Dank fürs Nachmessen. Hatte ich auch überlegt, aber wenn schon die Aussage kommt, dass es nicht passt, dann hat mein öklogisches Gewissen von bestellen und zurücksenden abgeraten ;-)
Werde mich mal schlau machen, wie das mit einem Custom made Adapter aussieht… bis dahin nutze ich meinen Sanitäradapter, der erscheint mir experimentell stabil genug ;)

Beste Grüße und klare Nächte
Frank
 
Hallo Frank,

die Baader Ringschwalbe an dem Schnellwechselsystem hat 41,5 mm Durchmesser.
Die Aufnahme am Wechselring hat 44 mm und innen kleine Zapfen, die die Ringschwalbe halten.
Das könnte man also versuchen. Du brauchst nur den Wechselring, den gibt´s auch einzeln.
Ansonsten kann man einen Adapter drehen, der das Bino mit drei Madenschrauben hält und außen
2´´ Durchmesser hat.
Im blauen Forum bietet der User "DerKonstrukteur" sowas an; Im Unterforum "Dienstleistungen".

Viel Erfolg Michael
 
...schön, dass das mit dem Bino klappt. Die ersten Baader-Binoansätze sind aber genauso entstanden ;-), die hat man damals bei der Firma HUND gekauft. So oder so ist da das Mikroskop die Mutter der Teleskopbinos...

Stefan Korth
 
Hallo!

Meine binokulare Beobachtung am Fernrohr hat auch mit einem Mikroskopansatz begonnen. Beim eBay damals günstig direkt in Russland gekauft, wo sogar jemand noch einen 1 1/4 Zoll Adapter mit passendem Gewinde dafür gedreht hat (sieht aber nicht so aus, als ob der an den Zeiss Ansatz in den Bildern oben passen könnte). Ein paar Okularsätze waren auch gleich dabei. Ist OK, um an kleinen Fernrohren den Mond zu beobachten. Seit ich aber einen Binokularansatz speziell für Fernrohre habe ist dieser nicht mehr oft aus seinem Kistchen gekommen... Dazu kommt, dass gute Mikroskopokulare gleich teuer oder sogar teurer sind als solche fürs Fernrohr.

Grüße
Maximilian
 
Hallo,

noch zu DM-Zeitenhabe ich mir ein passendes geradsichtiges Bino vom "Russenflohmarkt" organisiert und auf 1,25" umgerüstet. Am 9" Fraunhofer einer Schulsternwarte hat es mit ebenfalls russischen 15x Mikroskopokularen wunderbar funktioniert. Bei 180x war ein Flug über die Mondoberfläche eine wirklich tolle Sache, zumal die etwas gelblichen Gläser den Farbfehler des FH ein klein wenig eingrenzten. ;)
Ich kann jedem der ein halbwegs langsames System hat nur sehr empfehlen sich einen günstigen Binoansatz für Mikroskope zu organisieren und umzurüsten.


MfG

Rainmaker
 
Hallo Zusammen,
Vielen Dank für die tollen Beiträge.
Dazu kommt, dass gute Mikroskopokulare gleich teuer oder sogar teurer sind als solche fürs Fernrohr.
…vielleicht habe ich dann noch keine guten Mikroskopokulare, aber mein Investment für das Bino und die Pärchen mit 5x, 6,3x, 8x, 10x, 12,5x, 16x und 20x -natürlich alles gebraucht- liegt derzeit bei ca. 130,- Euro ( okay, ich habe das Bino auch echt günstig für 35,- Euro erwerben können) Klar, das sind alles keine Super-Weitfeld Okulare, aber an dem langen Refraktor macht das am Mond schon ziemlich Spaß.
Ein Investment für ein Astro-Grossfeld-Bino werde ich erst ins Auge fassen, wenn ich mal persönlich durch so ein Teil schauen konnte, um einzuschätzen, ob sich das mit dem Okukarpärchen dann wirklich auch lohnt… hoffe, dass sich hier dieses Jahr dann mal wieder die Möglichkeit zum Austausch vor Ort ergibt.

Hab auch schon überlegt, ob ich mir nochmal zwei, drei Weitfeld-Pärchen aus China bestelle, um mal zu schauen, wie die sich so schlagen. Einzelne Okulare aus der Richtung habe ich schon, die finde ich im Vergleich mit meinen Gebrauchten auch nicht so schlecht.

Gibt es Mikroskopokulare, die sich für den Sternenhimmel empfehlen? Gerade bei den Zeiss Okularen finde ich mich noch nicht so richtig in den Wirrungen von A, P, PK, KPL etc. Zurecht, konnte allerdings auch noch keine eigene, nachvollziehbare Beurteilung vornehmen…das muss ich noch angehen… bin aber für Hinweise zu Okularen sehr dankbar.

Beste Grüße und klare Nächte
Frank
 
Hallo!

Da hast Du ja wirklich ein Schnäppchen gemacht, für den Preis wirst Du an dem Teil sicher viel Freude haben.
Gibt es Mikroskopokulare, die sich für den Sternenhimmel empfehlen?
Die Russischen kann ich nicht wirklich empfehlen, auch wenn sie billig waren... Bei einem meiner Fernrohr-Binokularansätze war ein Paar 20x/13 Mikroskopokulare von Wild Heerbrugg dabei, die der Vorbesitzer auf 1,25 Zoll umgebastelt hat. Die gefallen mir ziemlich gut. Kein supergroßes Gesichtsfeld, aber sehr scharf. Nicht ganz billig, werden online für 250 Euro angeboten für das Paar. Ansonsten würde ich nicht allzuviel in Mikroskopokulare investieren es sei denn, Du bekommst sie wirklich sehr preiswert. Irgendwann landest Du doch beim Fernrohr-Binokularansatz und musst sie dann entweder alle adaptieren oder nochmal neu kaufen...

Grüße
Maximilian
 
Hallo Frank,

die 42,1mm verstehen sich als Innenmaß zwischen Stegen und der gegenübeliegenden Innenwand. Vielleicht passen die 42mm rein, wenn man etwas schräg einfädelt. Alternativ einen Adapter 2 Zoll mit 3x Madenschrauben ausstatten ( hatte Michael schon geschrieben). Ein Adapter mit 2 Zoll auf SC Außengewinde würde über deine Ringschwalbe passen und dann mit 2K Kleber den umlaufenden Spalt ausgießen. Hält bombenfest und geht nie wieder ab, ist aber eben auch nicht demontierbar im Gegensatz zu den 3 Madenschrauben.

Gruß Thomas
 
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