Hallo Ralph,
besorg Dir mal das Buch "Astrophotografie für Anfänger" - das kannst Du wie ein Kochbuch lesen. Es enthält Empfehlungen und Anleitungen wie man von klein nach groß relativ frustfrei in das Thema kommt. Nicht ohne Vorkenntnis einfach Zeug zusammenkaufen, erst lesen, dann handeln. Zudem gibt's massig Einsteigerseiten und Youtube-Clips. Wichtig!
Ich würde Dir aus meiner Sicht raten:
Auf dem Stativ anfangen. Sternfelder, Mond, in dem Buch steht dazu einiges. Das geht mal mit der Standardausrüstung.
Dann brauchst DU irgenwann einen Tracker oder eine Montierung für die Nachführung. Auch das mit kurzer Brennweite anfangen, ist einfacher und zum lernen frustfreier. Brennweite 135, Astrotrak oder EQ3-2/NEQ3, die läßt sich guiden, der Trak da einachsig weniger gut. Das geht mit nem gebrauchten MGEN2 oder nem Läppi/Tablet, Guidecam und Programm. Gibt's gebraucht alles für kleines Geld. Muss ja nicht neu sein, macht neu auch keine bessere Arbeit. Mit ein paar Kompromissen geht auf der EQ3 ein 500er Tele + Guider am 50er Sucher, dafür muss aber das Stativ entwackelt werden (oder ein anderes drunter als das serienmäßige), ist aber schon die absolute Grenze. Aber bis dahin geht auch schon eine ganze Menge, klick Dich mal durch Astrobin. Vonn Zoomobjektiven würde ich die Finger lassen, viel zu viel Glas im Lichtweg, viele verlustbehaftete Glas-Luft-Übergänge, meistens wackelige Mechanik. Da gilt leider gut = sehr teuer, mit Festbrennweiten kommt man für den Anfang billiger ans Ziel. Für die ersten Anfänge um sich zu erproben ob das was für einen ist so wenig Invest wie möglich. Das reduziert den Druck den man auf sich selbst ausübt.
Für Planeten/Details am Mond usw. brauchst Du richtig lange Brennweiten, Mond so ab 1000mm aufwärts( (= 1cm Bildgröße auf dem Chip), Planeten bist Du bei ein paar Metern Brennweite. Ich kann Mond aktuell mit einem 500er Tele + 2 Telekonverter = 1400mm machen, sehr stabiles Stativ, DSLR und Fernauslöser, lucky imaging, also Serienaufnahmen, die besten raussuchen und stacken. Für Planeten bräuchte ich ein Teleskop und je nach Ausrüstung Projektionsokulare für die Gesamtbrennweite, habe ich nicht, also ist Mars nur ein trübes Scheibchen mit meinen 1400mm.
Top ist, wenn man sich noch einen Motorfokus für die Optik bastelt, dann macht das kritische Fokussieren die Maschine, wenn man wie ich schlechte Augen hat reduziert das den Ausschuß erheblich, da die Schärfe "sitzt". Ich nutze Windows, PHD2 und APT. Es gibt natürlich weit mehr Programme, man muss sich da auch ein bisschen raussuchen, womit man am besten klar kommt. Das gleiche gilt für Windows oder Linux. Die heute grassierende Nutzung von RasPI, Arduino und Co. ist mir für die Praxis noch etwas fremd, da muss ich erstmal richtig reinschnüffeln...
CS
Jörg