Mond: Goldschmidt bis Plato 01.04.20

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starfire

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Hallo Mondfreunde,
nachdem ich mir den Kometen C/2019 Y4 Atlas angeschaut habe, er war trotz Mond sichtbar, wenn auch nicht auffällig, habe ich zunächst mit dem Baader Bino den ganzen Mond beobachtet und blieb direkt im Mondnorden "hängen". Die Schattenwürfe im Krater Goldschmidt und Plato waren faszinierend. Die Luft war in der ersten halben Stunde recht unruhig, sie wurde aber zum Schluß besser. Mit dem 3 mm Televue DeLite Okular und Baader T2 Amiciprisma und bequem sitzend auf meinem Astrostuhl fesselte mich der Mond 87 Minuten lang, bis er schließlich wieder in den Bäumen des Nachbarn verschwand. Vom nördlichen Mondrand oberhalb des Kraters Goldschmidt bis hinunter zu Plato gab es eine Fülle von Details zu entdecken, aber besonders die Schattenwürfe in die beiden Kraterböden waren eine wahre Freude, der stressige Bürotag war vergessen. Gezeichnet wurde auf schwarzem Canson Papier mit Conte Pastel Stiften in weiß, grau und schwarz. Morgen wird der Himmel nicht mehr geeignet sein, es werden Wolken erwartet. Danke fürs Anschauen und eine gesunde Woche, Gruß Jens
Mond_Goldschmidt_Anaxagoras_Epigenes_Plato_010420_2000_2127UT_klein.jpg
 
Hallo Jens,

da hast du aber wieder was rausgehauen. Einfach sensationell!! Deine Zeichnungen sind erste Sahne! (Das gilt auch für den Krater Walther). Die Ausdauer die uns das Wetter abverlangt, ist auch erstmal aufzubringen! Hut ab, für fast 1,5 h Zeichenmarathon.

Bei mir war die Luft gestern so ruhig dass ich ... am 115/805 TMB (ich darfs gar nicht sagen) zum 3,5er Nagler noch eine alte Zweifachbarlow gesteckt habe. Glauben konnte ich es erst als ich durchsah und in die Details beinahe hineintauchte. 460x - da blieb einfach nur noch großes Staunen. Freilich war das Bild schon deutlich dunkler, aber gelohnt hat es sich auf alle Fälle. Die Luftruhe war perfekt. An Capella hatte ich den Eindruck, dass mein Apo auf der optischen Bank liegt... :) . Normalerweise sind 230x das Maximum - für höhere Vergrößerungen hab ich gar kein Okular.

Zum Zeichnen kam ich gar nicht. Ich schwelgte einfach in den Kratern, Rillen, Schattenwürfen und Mondgebirgen.

Ich hab dann auch ein paar Schnappschüsse mit dem Handy zur Erinnerung an diese denkwürdige Nacht gemacht. Hier musste ich die Vergrößerung auf etwa 60x-70x reduzieren, damit ich keine Überbelichtung am Smartphone hatte. Die Balance zwischen Vergrößerung und Dynamik war echt schwierig. Dazu wird bei zunehmender Vergrößerung das "Einblickverhalten" der Fotolinse immer schwieriger.

Mond 01.04.2020b.jpgMond 01.04.2020.jpg


Ich weiß, wir sind hier im Zeichenboard, aber bei einer Antwort auf ein Thema ist das doch legitim, oder?

Klasse war dann bei etwa 25x im 31er Nagler und einem Himmelsausschnitt von fast 3,4° die Venus gemeinsam mit den Plejaden im Gesichtsfeld. Das hat man auch nicht alle Tage

Die letzten beiden Tage war ich auch schon am frühen Morgen zur Planetenbeobachtung unterwegs. Mars, Saturn und Jupiter zeigen sich ansehnlich im tiefen Südwesten. Bis 160x bereiteten sie mir echt Freude.

Hier soll´s noch bis Morgen Abend klar bleiben. Bin gespannt - mein Akku ist ziemlich aufgebraucht.

CS Uwe
 
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Hallo Jens!

Auch von mir eine tiefe Verbeugung vor deiner Ausdauer und deinen Zeichnungen!
Besonders fasziniert mich deine Zeichentechnik. Wenn ich als schwarz-auf-weiß-Zeichner versuche, mich ein bißchen in die Entstehung deiner Zeichnungen hineinzuversetzen, dann fühlt sich das immer an wie als Rechtshänder mit links schreiben zu müssen! Wie beleuchtest du eigentlich dein "Arbeitsfeld"?

Uwe: Ja, das sind seltene Momente, an die man sich aber immer erinnern wird! Ich hatte meinen 130er Apo auch bis 460fach "getrieben" und damit fantastische Mond- und Planetenbeobachtungen gemacht!

Am vergangenen Sonntag hatte ich nach langer Zeit auch mal wieder mein Zeichenbrett vorbereitet, als ich dann aber raus ans Fernrohr kam, war der Mond weg...

Sternfreundliche Grüße und CS, Michael
 
Hallo Uwe, hallo Michael, vielen Dank für euer Feedback! Ich habe ein DIN A5 Klemmbrett (hält sich gut in der Hand) und benutze eine Schwanenhals-Lampe von Astrogarten (Kartenlampe XXL Deluxe) mit 2 roten LEDs im Kopf. Die sind auch nicht zu hell und aufgrund des schwarzen mattierten Papiers (spezielles schwarzes Zeichenpapier) "blendet" das im Gegensatz zu weißem Papier überhaupt nicht. Der weiße "Pinselstrich" der Pastellstifte leuchtet im Rotlicht sehr gut. Spitzen kann man die Stifte schlecht, ich nutze ein Skalpell und hauptsächlich Schmirgelpapier aufgetackert auf einem Brettchen und "schleife" die Stiftsspitze damit in Form. Dazu kommt der bequeme Sitz auf meinem Astrostuhl aus den USA (als Bausatz selbst zusammengebaut mit Polstersitz, möchte ich nicht mehr missen). So halte ich auch 90 min ohne "Rücken" durch. Gruß, Jens
 
Hallo Jens,

ich muß auch Dir zu Deinem Zeichentalent gratulieren. Ich habe ein solches leider nicht, liebe aber Mondzeichnungen sehr. Es gibt Beobachter die auf Tabletcomputern zeichnen, anstelle des Papieres. Hast Du damit schon experimentiert und Erfahrungen sammeln können?

Grüße, Gerd
 
Hallo Gerd, danke für die netten Kommentare! Mit einer digitalen Zeichenunterlage habe ich noch nicht "gezeichnet", irgendwie wirkt eine Zeichnung auf Papier besser....Gruß, Jens
 
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