Nachführung mit Dobson

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andreasi

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Hallo, Himmelsschauer!
Wie aus meinen bisherigen Beiträgen erkennbar will ich mir unbedingt ein 8" Dobson kaufen. Jetzt habe ich einfach noch eine Frage mit der Nachführung. Da ich bis jetzt keinen Allgäuer mit Dobson gefunden habe kann ich mich blos auf die Erfahrung mit dem geliehenem 150 Newton Teleskop meines Bruders mit parallaktischer Nachführung beziehen, und würde halt gerne wissen, tu ich mich da mit einem Dobson leichter oder schwerer? Wenn man eine ordentliche Vergrößerung drinn hat reicht mir ja schon ein kleiner Nießer und das Objekt meiner Freude ist wieder weg. Ich möcht halt mit einer Kollegin, die sich das Dobson auch kaufen wird ein Schulprojekt starten und naja, wär halt schön, wenn meine Schüler das Ding auch so einigermaßen "schubsen" könnten. Vielleicht haben ein paar Lust, mir Ihre Erfahrungen mitzuteilen.
Grüße aus dem Allgäu, wo heute eine Sternennacht auf mich wartet!
Andreas
 
Hallo Andreas,

ein Dobson ist bei kleinen bis mittleren Vergrößerungen ok, aber bei hohen Vergößerungen, sprich kleinem Gesichtsfeld, wird er zur Nervensäge - speziell wenn man in Ruhe eine Zeichnung oder gar Photos machen möchte.

Das effektive Gesichtsfeld, also die Zeit, die das Objekt im Gesichtsfeld verweilt, hängt ab von der Vergrößerung und dem Okulartyp, deren scheinbare Gesichtsfelder bauartbedingt unterschiedlich sind, ab:

Vergrößerung = Teleskopbrennweite / Okularbrennweite

Wahres Gesichtsfeld [Grad] = Scheinbares Okulargesichtsfeld [Grad] / Vergrößerung (zumindest näherungsweise)

(Bsp: Ein halbes Grad ist der Vollmonddurchmesser)


Gruß Coyote

 
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Hallo Andreas,

das kann man einfach nicht allgemeingültig beantworten, ausprobieren ist das einzige was dir die Frage beantworten wird :/

Ich hab gestern mal wieder gemerkt, dass mich parallaktische Montierungen beim Objekt einstellen zur Verzweiflung treiben, da ist es tröstlich dass da Objekt halt auch nach 15min noch im Bild ist, wobei ich da schneller wieder hingedobst habe als es beim ersten Mal auf Montierung eingestellt :biggrin:

Ich finde bis an die 250x geht es recht gut, wenn man die Mechanik etwas verbesser sowieso, dann geht auch mehr natürlich in Verbindung mit Weitwinkelokularen die einem wie mein Vorredner ja schon vorgerechnet hat mehr Zeit verschaffen. Wo ich Coyote (wow, wilkommen zurück!) bei Zeichnungen schon zustimmen würde, da ist eine Nachführung sehr viel entspannter... leider braucht man eine dicke Montierung wenn man auch genug zum Zeichnen sehen will. Das selbe bei Planeten, denn die brauchen m.M. nach grundsätzlich mal sehr viel länger an kontinuierlicher Beobachtung, die meisten DS Objekte zeigen ihre Details innerhalb von Minuten oder so (natürlich sollte man sie trotzdem geniessen und nicht zum nächsten eilen) aber bei Details auf dem Mars z.B. hab ich schon 30-40min am Okular geklebt bis DER ruhige Moment da war und die Details einen anspringen. Aber dann ist da ja auch noch das Seeing das in 95% der Fälle verhindert dass man höher vergrössern kann als es noch am Dobs angenehm wäre.

Grüße Benny
 
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Hallo Leute,

hallo "Reverend" (wellcome back).
Dobson und Nachführung, per Hand zu tunen, so weit, dass es mit dem Auge an der Okularmuschel geht, alles eine Frage von gewusst wie, Anleitungen gibt es reichlich.
8" F/6 mit 350fach, 12" mit 600fach, kein Problem und doch ein Problem, weil es von Haus aus eben meistens nicht geht, zumindest in der "Low Budget Klasse" nicht.

Dennoch ist ein günstiger Dobon mittels einer EQ-Plattform, mittels Dobdrve inzwischen längst planetentauglich, ja sogar GoTo-fähig zu machen, die alten Argumente ziehen da nur noch in so fern, als man halt nachrüsten muss.
So eine Plattform frisst immer noch deutlich weniger Platz, hat deutlich geringeres Gewicht und ist öffnungsbezogen immer noch günstiger (im Selbstbau ohnehin unschlagbar günstig) als jede andere motorisierte Nachführung.
Noch sind sie nicht (ganz) tauglich für Langzeitfotografie, aber das kommt m.E. auch noch, allerdings eher nicht von den großen Anbietern, das ist Amateurgebiet.

Mein wichtigstes Argument für den Bau meiner Plattform war tatsächlich, dass auch eine gute Handnachführung bei der Hochvergrößerung am Planeten und am Mond immer noch ein wenig ablenkt.
Da ich aber die intuitive Bedienung, den schnellen Objektwechsel trotz großer Entfernungen und unterschiedlichster Himmelsrichtungen, ansonsten nicht missen will, kam eben nichts anderes in Frage.
Beweglicher als mit einem Dobson ist man eigentlich nur mit dem Fernglas.

Gruß und CS
*entfernt*
 
Ich finde es wirklich enstpannend mit dem Dobson, ich kenne aber auch noch nichts anderes :D

Nebenbei was meint die Astronomie Gemeinde mit schuppsen, beim Dobson? :D

CS und Gruß
Markus
 
Hallo Hans, Günter und Markus,

danke für das Willkommen! EQ-Plattform hört sich gut an, da ich momentan aus familiären/finanziellen Gründen meine Sternwarte nicht vollenden kann. Dann könnte ich mein 12" Ofenrohr auf der vorhandenen Dobsonkiste von Matthias Wirth nervenschonend im Garten einsetzen.

Günter, hast Du noch einen Bauplan für Deine EQ-Plattform? Möglicherweise könnte ich die auch verwenden und nachbauen - ohne GOTO, versteht sich. Ist ja kein ETX. :/

Das "Dobson-Schubsen" ist die Tätigkeit, welche ausgeführt werden muß, um ein eingestelltes Himmelsobjekt im Gesichtsfeld eines Dobson-Teleskopes zu halten. Ist halt schnodderige Umgangssprache. :biggrin:


Gruß Coyote

 
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Hi Reverend,

meine Plattform hat Fred (Fujtor) von Rainer Vogel abgeschaut und ein wenig modifiziert, dann haben wir zwei davon gebaut und sind sehr zufrieden.
Sie sind nicht neuester Stand der Technik, dann folge lieber dem Link (ist auch auf der Seite) auf Rainer Vogel, aber Fred hat das dokumentiert und sogar eine komplette Teileliste auf der Seite.
http://vangestel.de/astro/content/view/40/31/lang,de/
Das Ding lässt sich wirklich gut bauen, auch wenn man nur Heimwerkergrundkenntnisse hat.

Gruß und CS
*entfernt*
 
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