Hallo Oli und Sebastian,
in Sharpcap kann man Masterflatframe und Masterdark schon während der Aufnahme teilen/abziehen. Die muß man dann natürlich auch schon vorher machen oder passend abgespeichert haben - kein Problem mit einer gekühlten Kamera und bei ungekühlten muß es auch nur ungefähr passen.
Die Theorie sagt, daß das Signal/Rauschverhältnis nur von der Gesamtbelichtungszeit abhängt, aber nicht wie man die aufteilt. Ich kann also ein 4-Minutenframe oder 60 4-Sekundenframes aufnehmen. Da wäre nach dem Stacken kein Unterschied - außer das Ausleserauschen. Das summiert sich mit der Anzahl der Aufnahmen. Aber wenn das Ausleserauschen im Vergleich zu anderen Rauschkomponenten klein ist, geht das im Rauschen unter (äähh... das stimmt sogar wortwörtlich
).
Das ist oft bei modernen CMOS-Kameras der Fall, wenn man unter lichtverschmutztem Himmel aufnimmt, wenn man hohes thermisches Rauschen hat o.ä.. Also kann man es auch mit kurzen Belichtungen versuchen.
Vorteil: es genügt eine Schlabbermontierung bei 4-Sekunden sogar ohne Guiding. Es gibt Filter in Sharpcap die Bilder mit schlechtem FWHM- oder Helligkeitswerten erst gar nicht abspeichern bzw. livestacken. Wenn ein Winstoß an der Monti rüttelt oder der Nachbar mit der Taschenlampe schaut was Du machst (oder Elons Blechbüchsen), sind nur 4 Sekunden weg und nicht 4-Minuten etc.
Nachteil: Die Aufnahmen sind lichtschwächer. Man kann dafür aber den Gain an den Anschlag drehen, wo das Ausleserauschen minimal wird. Man braucht genügend helle Sterne zum Bilderregistrieren. Für Superschmalbandaufnahmen ist die Methode also eher nicht geeignet.
Und Oli, man kann mit Sharpcap auch ohne Probleme Bilder mit Alt-Az-Montierungen livestacken. Das funktioniert prima. Man muß nur den Bereich, in dem man die Bildfelddrehung sieht, wegcroppen.
Ach so, und dithern kann man sogar auch. Muß man nicht alle 4-Sekunden machen, immer nach 5-Minuten reicht ja.
Gruß
*entfernt*