Neue optische Bank bei Teleskop - Service

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TS-Wolfi

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Hallo Sternfreunde,

wir haben den letzten Samstag einen neuen Testaufbau bekommen.

Nun können wir in Autokollimation testen. Basis ist ein guter Planspiegel mit ca. 50cm Durchmesser.

Wir bringen nun eine punktförmige Lichtquelle (Weißlicht) in den Brennpunkt des Teleskopes. Durch den doppelten Durchgang wird jeder Abbildungsfehler auch mit doppelter Genauigkeit dargestellt.

Wir haben nun die Möglichkeit gehabt, unseren alten künstlichen Stern (paralleler Lichtstrahl mit Referenzoptik) mit der neuen Bank zu vergleichen.

Nun, ich bin von den Socken, wie empfindlich dieser Test plötzlich ist. Sicherlich, das Weißlicht (oder einzelne Bereiche mit Filter) bringt schon eine höhere Genauigkeit aber der doppelte Durchgang durch die Optik - daß dies so viel bringt, hätte ich mir nicht gedacht.

Nun habe ich folgende Frage an die Profis:

Was glaubt Ihr, wo liegen die Grenzen der Meßanordnung:
Doppelter Durchgang über Planspiegel
Ronchi Gitter mit 13 lin. pro mm

Bis zu welcher Größenordnung können Fehler dargestellt werden?

Ich muß erst lernen, diesen neuen empfindlichen Test richtig zu bewerten.

Ein Beispiel:
wir haben einen Pentax, der am Stern eine ausgezeichnete Abbildung hatte, getestet. Mit unserer neuen Anlage hat das Gerät plötzlich nicht mehr so optimal ausgesehen.

Besonders interessant wäre es natürlich, daß wir mal eine Optik, welche bereits interferometrisch vermessen wurde, auf die Bank bekommen. Damit können wir gewisse Referenzen schaffen, die uns auch helfen, den Sternfreunden, die ein Ronchigramm von uns bekommen, gewisse Anhaltspunkte zu liefern.

Ein anderer Ansatz wäre natürlich, daß wir den Sternfreunden die Möglichkeit geben, anhand eines einfachen Auswertprogrammes, die Optiken selbst auszuwerten. Gibt es da entsprechende Freeware im Netz?

Viele Fragen , ich hoffe, daß es da ein paar interessante Antworten gibt.

Wolfi Ransburg
Teleskop-Service
www.teleskop-service.de
info@teleskop-service.de
 
Hallo Wolfi,

interessant wäre es zu wissen wie gut der Planspiegel ist, nachdem
dessen optische Fehler - wenn auch nur einfach - in das Ergebnis
einfließen. Hast du irgendwelche Zertifikate des Planspiegels?

Ciao,
Roland
 
Hallo Roland,

da haben wir vor, mit einer perfekten Referenzoptik, desssen Werte wir kennen, die Oberfläche abzuscannen.

Wir wissen zwar, daß der Flat eine gute Qualität hat aber einen exakten Vermessungswert haben wir noch nicht.

Was ich zur Zeit sammle, ist das Basiswissen, welches nötig ist, um die Ergebnisse ein wenig zu bewerten.

Wolfi
 
Hallo Wolfi,

ähmm,ohne zu wissen was du da für einen Planspiegel hast
kannst du den auch nicht gebrauchen um damit Optiken zu prüfen <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/confused.gif" alt="" />

MfG,Karsten
 
Hi Karsten,

wir wissen natürlich um die Oberflächengenauigkeit des Planspiegels. Teile des Spiegel haben eine erstklassige Planität, wo wir auch extrem feine Tests - bis ca. 200mm Öffnung (Apos...) machen können.

Über die gesamte Fläche würde ich dem Spiegel mindestens 1/5 Lambda p/v wave oder besser geben. Das ist für unsere Zwecke (wir wollen ja keine Interferogramme mit Auswertung, sondern nur Ronchigramme) machen, ausreichend.

Aber das geht am Thema vorbei, mich interessiert ja eher, wie Ronchigramme in Autokollimation zu bewerten sind. Kannst sicher sein, daß der Planspiegel in Ordnung ist.

Ich hoffe, Du kannt mir auch bei meinen eigentlichen Fragen helfen, wie schauts aus?

Wolfi
 
Hallo Wolfi!


Wie löst Du das Problem, dass die Lichtquelle nicht genau im Brennpunkt liegen kann? Würde sie im Brennpunkt liegen, dann könnte man ja nicht mehr durchsehen können. Also wird die Lichtquelle etwas ausseraxial positioniert.
Wirkt sich das nicht auf die Testergebnisse aus und wenn ja, wie?


Gruß Harald
 
Hallo Harald,

die Lichtquelle ist minmal außeraxial positioniert, was bei lichtstärkeren Optiken als f/4 zu einem leichten Außeinanderdriften der Linien führt aber wir haben ja keine f/3,5.. Optiken. Bei f/4 habe ich keinen Effekt gesehen.

Aber Freunde, ich bin momentan der, der ein wenig Hilfe braucht und an Antworten interessiert ist. Bis jetzt habe ich nur Fragen gesehen......

Ich bin doch sicher, daß es in den endlosen Weiten von Astronomie.de gibt, der nicht nur Fragen, sondern auch Antworten hat....

Wolfi
 
Hallo Wolfi,

wir wissen natürlich um die Oberflächengenauigkeit des Planspiegels. Teile des Spiegel haben eine erstklassige Planität, wo wir auch extrem feine Tests - bis ca. 200mm Öffnung (Apos...) machen können.
wo habt ihr denn den Spiegel testen lassen,daß du um dessen Genauigkeit weist?
Über die gesamte Fläche würde ich dem Spiegel mindestens 1/5 Lambda p/v wave oder besser geben.
Oh,ich sehe gerade,daß du dessen Genauigkeit doch eher geschätzt hast...

... mich interessiert ja eher, wie Ronchigramme in Autokollimation zu bewerten sind. Kannst sicher sein, daß der Planspiegel in Ordnung ist.
Zur Frage der Ronchigramme in Autokollimation solltest du einmal Amateurastronom
befragen,der mit Ronchi offensichtlich viel Erfahrung hat.
Siehe auch die entsprechenden Threads im Optikboard vom Astrotreff.

Sicher,daß der Planspiegel in Ordnung ist bin ich,
wenn ich dessen Prüfzertifikat gesehen habe.

Die Frage von Harald_M
Wie löst Du das Problem, dass die Lichtquelle nicht genau im Brennpunkt liegen kann? Würde sie im Brennpunkt liegen, dann könnte man ja nicht mehr durchsehen können. Also wird die Lichtquelle etwas ausseraxial positioniert.
ist unbedingt zu beachten.
Die Nichtbeachtung dieses Problems führte in der Vergangenheit
zu langen,unschönen Threads.

Mein persönlicher Rat an dich,nach dem du ja weiter oben fragtest:

Mach es entweder richtig professionell oder laß es besser sein.

MfG,Karsten
 
Hallo Karsten,

dann mach ich es am besten professionell aber ich beschränke mich ausschließlich auf Ronchigramme und werde keine Auswertung machen.

Die Ergebnisse sind jedenfalls wesentlich genauer, als mit unserem alten Stern mit einfachem Durchgang und das ist schon viel wert.

Den Kaisern der Interferogramme werde ich mit meiner Anlage keine Konkurrenz machen. Für den Test der Tauglichkeit einer Optik reicht die Konfiguration auf jeden Fall aus, das wissen wir und das haben unsere Vergleichstests bestätigt.

Was wir noch nicht wissen ist, wie es mit der Grenze der Darstellungsmöglichkeit eines Ronchigramms im Grenzbereich bestellt ist. Das konnte bis dato keiner beantworten.

Deshalb werde ich mal meine Frage anders formulieren:

Vorausgesetzt, man hat einen perfekten Planspiegel ohne Fehler, also eine Idealoptik - wenn man mit folgender Kombination arbeitet:

- Punktlichtquelle - 3mm außeraxial - Weißlicht
- Ronchi Gitter 13lin pro mm

Bis zu welchem Wert können Fehler von Optiken dargestellt werden, wo liegt die Grenze dieser Anordnung?

Ich hoffe, nun meine Frage deutlich genug gestellt zu haben und bitte um eine Antwort.

Vielen Dank

Wolfi Ransburg
 
hallo wolfi,

ich bin zwar auch kein ronchi-spezialist, aber nach den vielen
ronchigrammen die ich bisher gesehen habe, vor allem jene von
w. rohr bei doppelter genauigkeit, würde ich sagen, daß du bei
etwa 4-6 linien im ronchigramm ohne weiteres noch abweichungen
von 1/10pv-wave sehen kannst und daraus die optik beurteilen kannst.

ist aber wie gesagt nur eine grobe schätzung von mir.

tom
BINOVIEWER
(Member of Albireo)
 
Hallo Wolfi,
Hast du mal ein Beispiel von deinen Ronchitests da? Ich habe einige Testfotos von euch gesehen, die im einfachen Durchgang mit einer Kollimatoroptik entstanden ist. Die Ronchigramme hatten durchweg zu viele Linien im Bild. Wirklich aussagefähig ist so ein Ronchigramm wenn man wenige Linien im Bild sieht.
Wenn Du kein Interferogramm hast, dann kannst du natürlich nicht sagen: Ich hab hier einen Lambda / 20 Spiegel. Aber testen kannst du schon damit. Das Testverfahren im Doppelpass sorgt ja dafür daß die Optik doppelt, der Planspiegel aber nur einfach in das Ergebnis eingeht.Mit der Zeit lernst du welche Fehler der Spiegel hat weil sie sich in jedem Testergebnis wiederfinden.
Es wäre natürlich schön wenn es möglich wäre den Spiegel von einer vertrauenswürdigen Stelle testen zu lassen. Es gibt allerdings nicht viele Firmen die überhaupt in der Lage sind so einen großen Spiegel überhaupt zu testen. Ich habe von einem Sternfreund mal gehört, daß er seinen 22 Zoll Planspiegel bei Zeiss getestet hat. (Bin mir nicht sicher ich kann mal nachfragen)
Grüße Martin
 
Hi Martin,

wir arbeiten mit der neuen Philips Webcam und können jetzt auch sehr wenige Linien darstellen. Mit der alten Methode hat es immer fürchterliche Interferenzen mit der Coolpix Kamera gegeben.

Wir haben früher zwar wenige Linien sehen können aber wir konnten sie wegen dieser dummen Interferenzen nicht fotografieren, da ist nur eine verschwommene Fläche rausgekommen.

Jetzt kommen wir mit der Webcam wunderbar hin und können auch wenige Linien darstellen.

Ich werde Dir einfach mal ein paar Aufnahmen mailen, ich kann sie leider nicht ins Forum stellen, weil ich sie nicht online habe.

Sende mir einfach Dein Mail an die Geschäftsadresse und ich werde Dir ein paar Aufnahmen rübergeben, auch der wirkliche Stern (extra- und intrafokal) und natürlich die Ronchi Aufnahme.

Eine seriöse Vermessung des Spiegels fände ich wunderbar. Was ich jetzt schon gemacht habe ist, mit einer sehr sehr guten Optik, die aber nur 80mm Durchmesser hat, die Spiegeloberfläche abzuscannen und anhand der Abbildung habe ich rausgefunden, daß ein Areal von gut 20cm Durchmesser wirklich top ist.

Wolfi
 
Hi Tom,

Marty hat da einen interessanten Beitrag gemacht. Ich habe jetzt mal mit einer TOP 80mm Optik den Spiegel abgescannt.

Auf jeden Fall ist die Steigerung der Genauigkeit wirklich dramatisch. Ich freue mich wie ein Schneekönig...

Wolfi
 
Hallo Wolfi,

gratuliere dir zu deinem Planspiegel <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/smile.gif" alt="" />

Auch wenn du momentan keine 100%ig gesicherten Werte über dessen Qualität hast ist dies ein weiterer Schritt zur sicheren Kontrolle der Produkte die dir geliefert werden und du weiter verkaufen möchtest. Jede Firma hat ihre "Wahreneingangskontrolle" und nur selten sind dort die Prüfmethoden so ausgereift wie beim Hersteller selber und trotzdem wird damit sichergestellt, daß keine fehlerhaften Teile weiter verarbeitet / verkauft werden. Ähnlich sehe ich das auch bei Dir - es werden vermutlich keine Zertifikate im eigentlichen Sinne, also Auswertungen mit Zahlenangaben die einer gewissen Sicherheit genügen, ausgestellt werden (würde glaub ich auch die Zeit fehlen um das Gewissenhaft und 100%ig machen zu können <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/wink.gif" alt="" /> ). Der Vorteil des Planspiegels für Dich liegt eher darin Fehler schneller und deutlicher erkennen zu können ohne sie quantifizieren zu müssen - es geht nur um gut oder schlecht und vielleicht noch um besser oder schlechter und dafür reicht dein Spiegelchen sicherlich aus. Wenn dem nich so ist wird sich das schnell zeigen - vor allem wenn mal 16"er oder größer betrachtet werden.
Das "Problem" daß der Stern nicht auf der optischen Achse liegt sehe ich nicht denn in der Praxis wird man ja auch ein gewisses Bildfeld benötigen das einigermaßen gut sein soll - also sollte man vielleicht den Stern extra weit aus der Achse bringen!? <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/grin.gif" alt="" />
Also, wenn das stören sollte wäre dem durch ein kleines, hochwertiges, optisches Bauteil ab zu helfen.

Ich wünsche Euch viel Freude mit dem Planteil und bin schon auf eure ersten Ergebnisse gespannt!

Viele Grüße,
Raphael
 
Hallo Wolfi,

vorneweg möchte ich sagen, dass ich kein "Experte" bin, sondern nur interessierte Laie. Also kann ich dir nur meine Eindrücke zu dem Thema weitergeben.

Im Netz habe ich bisher nur Programme gefunden, die von eine vorgegebene (Spiegel)Flächenform die zu erwartende Ronchi-Bilder weitergibt. Es gibt auch Programme zum Erzeugen von "verbogene" Ronchigitter. Damit kann durch soll/ist Vergleich einen Spiegel beim "Figuring" an einer Wunschergebnis angepasst werden.

Ich habe den Eindruck, dass der Test recht empfindlich ist für Veränderungern in der Ableitung der Flächenform (plötzliche Änderungen im ROC, z.B.). Aber ich wusste nicht, wie ich eine belastbare Quantifizierung der Flächenformfehler, insbesonders der Über/Unterkorrektur oder Astigmatismus, mit Ronchigitter durchführen könnte.

Hoffe, das hilft. Ich denke, solche Testverfahren sind allemal besser, als gar kein Test.
 
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