Newton Justage Problem mit ASA Reducer

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castro.pic

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Hallo,

ich bin gerade am versuchen mit einem 0,73 ASA an meinen Newton ein brauchbares Bild zustande zu bekommen.

Aber egal was ich anstelle und wo ich schrauben und justiere ich habe immer den selben Fehler und es wird auch nie wirklich besser immer nur schlimmer.
Bei der Justage halte ich mich an den Justage Primer vom Tommy.
Laut Laser passt alles, per Concenter ist auch alles bestens.
Danach die optische Achse am Stern eingestellt.

Problem ist ich habe immer an der linken Bildseite langgezogene Sterne, linke Seite der Kamera zeigt zur Tubusöffnung und bekomme die egal was ich mache nicht weg bzw. irgendwann wird das Bild komplett unbrauchbar.
Den selben Fehler habe ich nach der Justage per Laser auch am GPU, da schaffe ich es aber ihn aus dem Bild zu drängen.

Newton ist ein 10” f4 ONTC mit Feather Touch 2" Auszug und eben dem ASA 0,73, Kamera ist eine ASI1600MMC mit Filterrad

Habe hier auch mal zwei Bilder hochgeladen einmal ein Einzelbild und einmal der fertige Stack. Bei den Bilder ist noch eine Verkippung drin, die habe ich aber inzwischen im Griff was aber nix an den verzogenen Sterne ändert.

Bilder

Ideen woran es hängen könnte bzw. was ich übersehe?

Grüße
Carsten
 
Hallo Carsten,

ich hatte damals mit dem selbigen Gerät, aber 8“, ähnliches Problem.
Schau Dir mal die Spikes an, die sind nicht besonders gut.
Der nach oben wegzeigende scheint etwas nach rechts wegzudriften.
Evtl. müsstest Du kontrollieren, ob die Spinne richtig sitzt, dabei aber den offset berücksichtigen.
Ich habe ewig dafür gebraucht, aber irgendwann passte es dann.

Grüße,
Sven
 
hallo Carsten,

dreh mal den Reducer und schau ob sich die Aberration mitdreht (im Bild an derselben Stelle bleibt wenn die Kamera fix mit dem Reducer verbunden ist). Die Toleranzen bei diesem optisch extrem angespannten Teil sind sehr gering, wäre gut das zu prüfen.

lg Tommy
 
hallo,

das ist schon mal gut!

Links sind die Sterne nach Bildmitte zu langgezogen, rechts dagegen plattgedrückt. Das sieht nach klassischem Justageproblem aus, wie in der Anleitung beschrieben vorgehen. Wird halt alles heikel bei einer so schnellen Optik.

lg Tommy
 
hi,

so nach dem Hinweis von Sven auch mal die Spinne angeschaut, die ist war in der Tat nicht ganz mittig zum Hauptspiegel.
Problem ist das so wie die Löcher gebohrt sind ich die gar nicht anders einbauen konnte. Somit hab ich am Sonntag das ganze Teil mal wieder zerlegt die Befestigungen der Spinne angepasst, Hauptspiegel etwas versetzt und alles wieder zusammengebaut.

Test am Stern selbes Ergebnis links schlecht, rechts ganz ok.
Hab wieder versucht zu justieren aber wie schon die vorherigen male es wird einfach nicht besser immer nur schlechter. Nach 2 Std. genug von der Sache gehabt den GPU wieder eingebaut, Bild sofort einwandfrei.
Leicht die optische Achse korrigiert und den Rest der Nacht Photonen gesammelt.

Das schlimme ist dass ich Anfang des Jahres mal einen Zustand hatte der schon recht gut war, als ich angefangen habe es perfekt zu machen kam der Wurm rein.
Und was ich garn nicht verstehe dass ich immer, auch nach kompletten zerlegen und neu aufbauen, das selbe Fehlerbild habe.

Kann es sein das der Abstand vom ASA einfach nicht stimmt, habe da 65,5mm?
Auch mein Laser ist Mist der nervt einfach nur. Gibts da eine Empfehlung was taugt?
Solle auf jeden Fall 2” haben und ein Gewinde um ihn mit dem Korrektor verschrauben zu können.

Gruß
Carsten
 
Hallo Carsten,
habe den 8-Zöller von Sven übernommen und bin momentan dabei, den Newton einzurichten. Wie Sven schon anmerkt, fallen bei Deinen Bildern v.a. auch die seltsamen Spikes auf, die seitlich wegziehen. Das wundert mich umso mehr, als ein schiefer Spike auf der gegenüberliegenden Seite einen Gegenspike erzeugt. Bei meinem Newton waren die Spikes ebenfalls nicht ok (aber anders) und nach einem Weilchen rumprobierten habe ich einfach mal die Bohrungen für die Spinne nachgemessen. Die Bohrungen waren schlampig gemacht und teilweise mehrere Millimeter ungenau. Weil nicht symmetrisch, konnte das nicht gut gehen.
Ich habe kurzerhand die Löcher neu gebohrt, was zwar den Tubus nicht schöner, aber die Spikes besser gemacht hat. War die einzige Maßnahme, die den Fangspiegel in der richtigen Position gelassen und die Spinnenstreben an die richtige Position gebracht hat. In dieser Preisklasse sollte so etwas nicht vorkommen ?). Jetzt weiß ich auch, warum das Gerät Bohren-Simon heißt :smiley61:

Im Übrigen ist der Tubus im Querschnitt auch nicht wirklich rund, sondern etwas oval ...
Du kannst Dir ganz einfach ein Streifen Papier machen, den Du um den Tubus legst und am Ende mit Tesa fixierst. Dann mit einem Bleistift das Ende markieren. Wenn Du den Streifen wieder abnimmst und zweimal genau faltest, hast Du exakt die passenden Abstände. Jetzt legen den Streifen wieder an und prüfe, ob die Bohrungen stimmen.

Dann hatte ich weiterhin bemerkt, dass bei f/5 (und schneller, bei Dir z.B.) manches kritisch ist, was man sonst nicht beachtet. Prüf mal, ob die Schrauben des Filterrades alle gut angzogen sind - hatte bei mir eine minimale Verkippung verursacht. Hängt eben ein nicht unerhebliches Gewicht am Gehäuse des FR.

Beim Fangspiegel kannst Du ebenfalls einmal prüfen, ob der genau rechtwinklig zum OAZ ausgerichtet ist. Sollte der nicht genau mittig und leicht verdreht sein, könnte das ebenfalls Probleme geben. Der Laser merkt das nicht unbedingt, wenn Deine optische Achse schief im Tubus liegt.

Was die Sternabbildungen betrifft, hätte ich zunächst gesagt, dass der Reducerabstand nicht stimmt. ASA gibt übrigens das Optimum für 10" f/3 (passt jetzt nicht ganz für Dich) mit 66,3 mm an, dazu kommt noch der längere Lichtweg durch die Filter, vielleicht 0,5 mm bei 2"-Filter. Du dürftest rein rechnerisch also noch ein wenig zulegen. Du schreibst aber, dass sich der Fehler nicht mit der Kamera rotieren lässt - das spricht gegen einen Fehler beim Korrektor. Habe ich richtig verstanden, dass der Fehler immer auf der linken Seite im Bild auftritt? Dann würde der Fehler ja mit rotieren.

 
hallo,

die FS Streben halten bloß den FS, die haben nichts mit der Sternabbildung zu tun. Ebensowenig die Tubusform oder ob die opt. Achse zentrisch im Tubus liegt. Der FS muss nicht "rechtwinkelig" zum OAZ ausgerichtet sein, er muss die opt. Ache nur kongruent zur OAZ Achse machen - das aber genau.

Die Spinne beeinflußt die Spikes, deshalb soll sie gerade sein und fluchten. Wenn die opt. Achse nicht zentrisch ist, dann gibts maximal eine kleine Vignette (wenn überhaupt).

lg Tommy
 
Hi Zusammen,

also mir fallen da zwei Dinge ein, nur so als Ideen aus dem Bauch:

- Bei meinem Cat-Newton hatte ich immer wieder eine schlechte Justage, wenn ich nach Spiegelpositionen justierte, bis ich am Stern justiert habe und dann merkte, dass die Einarm-FS-Halterung zu kurz war, so dass die optische Achse schief im Tubus liegen musste, um das Ding überhaupt zu treffen. Spielzeug-Teleskop!

- Wenn die Mittenmarkierung gar nicht die optische Achse trifft? Sie kann daneben kleben oder die optische Achse ist nicht in der geometrischen Mitte...

Was kommt denn heraus, wenn man grob am Stern entgegen der Komaschweife justiert, bis diese weg sind? Feinjustage am Beugungsring wäre dann logisch, aber schon nach der Grobjustage auf diesem Weg müsste man sehen, was schief liegt.

Clear Skies
Sven
 
Hallo Carsten,

Dir fehlt unter anderem auch 0,7 mm an optischem Weg, wenn ich davon aussgehe, daß Du 36 mm Filter mit 2 mm Dicke einsetzt.
Die solltest Du auf den Abstand ASA Reducer <-> Chip draufrechnen.
Zugegeben, ein sehr krummes Maß. Das kann man mit Passscheiben ausgleichen.
Daumenregel Filterdicke /3. Der Wert muß auf den Backfocus aufgerechnet werden.

Grüße.
Gerrit
 
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Add.:
Ich hab mir die Bilder mal genau angeschaut. Inbesondere das mit dem ASA Reducer. Ich habe eher den Verdacht, daß die Justage zwar stimmt, aber der Abstand Chip zu Reducer nicht. Warum? Weil die Sterne auf der linken Bildseite leicht verzogen sind und radial auslaufen. Auf der Rechten Seite jedoch nocht.
Tipp an der Stelle, auf einen Stern in der Bildmitte fokussieren. Dann dürften die Aberrationen symmetrisch sein.
Koma bei eingebauten Korrektor sollte eigentlich gleichmässig über das Bild verlaufen. Das sehe ich hier - noch - nicht.

Der Tipp mit der Justage am Beugungsring ist ja schon ulkig, wenn hier auch noch eine Brennweitenverkürzung eingesetzt wird. Man müßte schon stark über das Beugungslimit hinaus vergrößern, um einigermaßen ein Indiz dafür zu haben, das die Optik auf der Achse einigermaßen justiert ist. Weniger Mikronverkippung sieht man aber auf der Achse nicht sehr gut. Und die können beim Reducer im Feld dann gnadenlos sichtbar werden.
Besser für diesen Anwendungsbereich ist die Justage am Stern im Fokus. Und die Beurteilung über das Feld. Und das mit aller Sorgfalt. Nach jedem Justagevorgang sollte man eigentlich den Stern auf der Achse wieder in den Fokus bringen. Schnelle Optiken können recht undankbar sein.
Wenn mans nicht so perfektionistisch haben will, geht auch folgendes: Man fokussiert eben nicht aufs Zentrum, sondern an einem Stern weit außerhalb der Achse, und sorgt dafür, daß sich die Abberationen einigermaßen die Balance halten. Die Vorrausetzung dafür dürftest Du haben, wenn der Abstand Reducer, Kamera stimmt.

Da kann man sich die Mondnächte reihenweise mit um die Ohren schlagen. Aber da lernt man seine Optik richtig gut kennen :)

Grüße,
Gerrit
 
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Hallo,

also der hinweis mir dem Abstand war es wohl.
War halt auf die 65,5mm festgenagelt zum einen weil der Vorbesitzer des ASA mit den genannt hat und zu weil ich hier eine pdf von ASA habe wo der Wert auch drinnen steht.

Habe gestern die Justierung vom Newton nicht angefasst, weil passt ja mit dem GPU somit nur den Abstand Vergrößert und siehe da schon viel besser.
Dann versucht mit dem Verkippungsadapter den Rest auszugleichen. Ist zwar noch nicht ganz zufriedenstellen aber schon um Welten besser.
Etwas Abstand fehlt noch aber mir sind die Ringe ausgegangen ;)

Zumindest habe ich jetzt das Gefühl es hinzubekommen, muss ja nicht bis in die letze Ecke perfekt sein Hauptsache der Gesamteindruck passt.

Und das ich wegen den Filtern mehr Weg brauche hatte ich ja gar nicht bedacht, danke für den Hinweis.

Gruß
Carsten






 
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