NGC 1909 (IC 2118), Hexenkopfnebel

DietSky

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Hallo!

NGC 1909 ist ein extrem lichtschwacher Reflexionsnebel im Sternbild Eridanus (Entfernung ca. 900 Lichtjahre), der aus einem sehr alten Supernovaüberrest hervorgegangen sein könnte. Das Licht des sehr hellen Sterns Rigel (rechts im Bild) wird an den Staubmassen reflektiert, bzw. gestreut und lässt diese in bläulicher Farbe erstrahlen.
Wählt man die Bildausrichtung mit Norden nach Unten, wird wunderschön die Silhouette des Hexenkopfes, mit Blick auf Rigel, sichtbar.

Für die Bildaufnahme habe ich mein Samyang 2,0/135mm ausgewählt und schon während des Tages zu Hause die Kamera umgebaut (zur Anpassung an das Auflagemaß) und am Objektiv montiert. Am Abend bin ich dann in die Sternwarte gefahren, habe das Setup seitlich am Teleskop befestigt und mich gewundert, das ich Abschattungen durch den Kuppelspalt im Bild hatte. Dummerweise hatte ich nicht daran gedacht, das ich für diese relativ kurzbrennweitige Optik eine spezielle Halterung benötige. Diese lag natürlich zu Hause. Also, zurück nach Hause und die Halterung geholt, um nicht noch mehr wertvolle Zeit unter klarem Himmel zu verlieren. Zum Glück ist seit meinem Sternwartenumzug der Weg nicht mehr so weit und der Zeitverlust hielt sich in Grenzen. Nach dem Umbau, mit der entsprechenden Halterung, konnte es dann endlich losgehen.

Bei der späteren Bearbeitung der Rohdaten wurde mir einmal mehr klar, wie wichtig eine saubere Hintergrundebnung ist. Trotz der Flataufnahmen hatte ich einen Gradienten im Bild, den ich aber restlos mit der Software GraXpert beseitigen konnte und nur so war es möglich, die schöne Dunkelwolke der Hexe bis ins Detail herauszuarbeiten.

Kamera: CCD QSI583ws
Objektiv: Samyang 2,0/135mm @ F2,0
Filter: Astrodon Filtersatz LRGB
Belichtungszeiten: L: 20x90s + 10x20s; RGB: je 6x90s @-25°C Sensortemperatur
Gesamtbelichtungszeit: 1h00m20s

CS Dietmar

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NGC1909_LRGB_klein.jpg
 
Hallo Dietmar,

farbenprächtig und trotz der alles andere als üppigen Belichtungszeit sehr schön tief ist Dir diese Ecke im Grenzgebiet von Eridanus und Orion gelungen. Du kannst nicht nur langbrennweitige Deep-Sky-Aufnahmen sondern auch die kurzbrennweitigen in wunderbare Ergebnisse umsetzen.

VG
Stefan
www.capella-observatory.com
 
Moin Dietmar,

nur eine Stunde belichtet, und so ein farblich schönes und detailliertes Bild zustande bringen.....
Wie macht man das, bzw.welchen Anteil hat die Aufnahme mit der Monocam und den Filtern und die Bildbearbeitung daran.

Klasse Bild jedenfalls.
lg
Wolfgang
 
Hallo Dietmar,

ein starkes Bild mit dem 135er zeigst Du hier. Sehr detailiert und gut in der Komposition.

lg
Franz
 
Hallo Dietmar,

für so ein Ergebnis in so kurzer Zeit einzufahren kann ich nur gratulieren. Wirklich beeindruckendes Foto mit toller Tiefe und schönen Farben. :y:
Dein Samyang hat eine hervorragende Abbildung.

LG Willi
 
Hallo ihr Lieben,

freut mich wirklich sehr, das meine "Hexe" so gut bei Euch ankommt!

nur eine Stunde belichtet, und so ein farblich schönes und detailliertes Bild zustande bringen.....
Wie macht man das, bzw.welchen Anteil hat die Aufnahme mit der Monocam und den Filtern und die Bildbearbeitung daran.
Hallo Wolfgang,

Du musst bedenken, das die Aufnahme mit F2,0 entstanden ist. Mit einem F4-System würde dies rein rechnerisch schon einer Gesamtbelichtungszeit von 4 Stunden entsprechen. Wie ich schon eingangs schrieb, ist es enorm wichtig eine saubere Hintergrundebnung zu erreichen, ansonsten hat man keine Chance die schwachen Bildinformationen herauszuarbeiten.

Du kannst nicht nur langbrennweitige Deep-Sky-Aufnahmen sondern auch die kurzbrennweitigen in wunderbare Ergebnisse umsetzen.
Hallo Stefan,

wenn man es gewohnt ist mit langen Brennweiten zu arbeiten/kämpfen, dann hat man auch vor den kurzen keine Angst mehr, obwohl diese auch ihre Tücken haben!

CS Dietmar
 
Hallo Dietmar,

ich schließe mich den staunenden Vorrednern an.

Toll, was du aus der Stunde rausgeholt hast!

Grüße und CS
Karsten
 
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