Noname vs. Marke

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aths

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Es gibt, das finde ich erstaunlich, komplette 90 mm Fraunhofer mit EQ2 für ca. 300€, die EQ3-Version für 400 oder 500€, je nach Optik.

Für das (optisch) gleich "große" Vixen-Gerät werden 1500€ gekommen, das ist ja nun deutlich mehr. Da es in meiner Nähe leider keinen Astrohändler gibt wo man mal selbst durchschauen könnte, frage ich mal ins Forum: Sind die Billigteile (so billig sind sie ja nun auch nicht, deutlich über dem Kaufhaus-Niveau) tatsächlich so viel schlechter? (Und Montierungen wie EQ2 oder 3 so viel instabiler / ungenauer im Vergleich zur GP?) Auch wenn man das nur ganz subjektiv beurteilen kann würde mich eure Meinung interessieren, ob man bei Vixen nicht eine Menge Geld nur für den Namen ausgibt, oder ob die aufwendigeren Fertigungenstechnik mit der darausresulierenden besseren Qualität tatsächlich die Preise rechtfertigen.

Auch wenn's wohl eher eine "Glaubensfrage" ist, wäre ich über Feedback erfreut.
 
Hallo,

also meine Erfahrung ist, man sieht den Unterschied, aber was ich noch viel wichtiger finde - man fühlt den Unterschied zwischen einem Vixen Tubus und Montierung zu den China Geräten. Die GP Montierungen sind wirklich sehr fantastisch. Eine Eq2 oder 3 kannst du damit nicht vergleichen, wenn schon dann eher eine EQ4 (gibts nicht mehr) oder die 5. Was mir spontan einfällt, ist das Fett dass in der EQ Serie verwendet wird: sobald der Termometer unter 0°C geht wird das Fett so hart dass das verstellen arg schwer wird. Das passiert bei dem Fett der GP nicht.
Bei den Tuben gibt es auch grosse Unterschiede in der Verarbeitung. Bei meinem 5" Skywatcher war der Auszug nicht das wahre, mir hat das Shifting ziemlich gestört.
Als ich letztens durch ein Vixen 80L von einem Sternfreund beobachtete, erkannte ich zum ersten mal den Unterschied. Ich glaube in der Optik ist der Unterschied gar nicht mal soo gross, wobei es bei Synta grosse Qualitätsunterschiede zwischen den Spiegeln/Linsen gibt.
Nichtsdestotrotz war ich über 1 Jahr mit dem Synta Refraktor sehr zufrieden.

Viele Grüsse

Daniel
 
Hallo aths,

die von Dir aufgeführten Montis EQ2 + EQ3 kenne ich leider nicht. Wie man hört, sollen diese ihre Aufgabe aber hinreichend erfüllen. Tatsache ist nun mal, dass Du beim Kauf eines Markenproduktes eben auch für den Namen bezahlst. <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/frown.gif" alt="" />
Was die Vixen Geräte betrifft kann ich ein wenig mitreden: ich besitze den Newton 114 und den Newton 150 von Vixen, sowie die GPDX. Alle Produkte sind von sehr guter Qualität und leisten was sie versprechen und was man vernünftigerweise von ihnen erwarten kann. Dazu muss man wissen, dass ich alle genannten Produkte gebraucht gekauft habe. Das große Plus der GP Montis, ist die Möglichkeit zum weiteren Ausbau bis hin zu GoTo. Du wirst hier wahrscheinlich keinen GP Besitzer finden, der seiner Monti ein schlechtes Zeugnis ausstellt. Wenn Du anfangs nicht so viel Geld ausgeben willst, nutze den hiesigen Gebrauchtmarkt.
Ich habe hier sehr viel gekauft und bin noch NIE enttäuscht worden. <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/smile.gif" alt="" />

Gruß Thomas
 
Hi aths,

hui, das ist ein Reizthema. Naja, ich will mal vorsichtig darauf eingehen.
Zunächst mal sitzt unter dem Vixen Gerät eine Montierung einer anderen Klasse mit wesentlich besserer Verarbeitung. Mit einer GP kann sich die EQ-3 absolut und gar nicht messen. Die Tragkraft der GP ist höher, als die von Dir genannten Montierungen. Bis zur EQ-4 wird/wurde von der GP alles abgehängt und bei der alten EQ-5 kam es darauf an, ob man ein Modell mit wenig Spiel in den Achslagern bekam. Die neue HEQ-5 kenne ich nicht, dafür gilt diese Aussage nicht. Auch auf Bastellösungen zur EQ-Verbesserung möchte ich nicht eingehen, die gibt's aber.
Was das Teleskop angeht erhält man bei den preisgünstigeren Geräten meist eine schlechtere Verarbeitung (Lack, Gußform, Passgenauigkeit). Bekannt sind Probleme mit nach einer Zeit ausleiernden Okularauszügen. Die Rohrschellen sind auch oft nicht so toll und haben in den Scharnieren viel Spiel. An den Auflageflächen ist dann manchmal auch die Lackierung unregelmässig, so daß man die Schrauben verdammt anziehen muß, ehe die richtig auf der Montierungsschiene aufliegen. Oft werden auch die zu dünn geratenen Tuben angesprochen - die sind etwas leichter zu verbeulen - da aber ein Teleskop kein Baseball-Schläger ist...
Hinzu kommt der "Gurkenfaktor". Das ist ganz schwer zu erfassen. Jedenfalls geht man davon aus, daß diese günstigen Geräte in der Optikqualität öfter mal einen schlechten Ausrutscher dazwischen haben, als die teuren. Da kommt's auf die Wahl des Händlers an, denn oft prüft der schon vorher, oder tauscht Problemlos um. Aber man ist natürlich auch bei den teuren nie ganz vor Gurken sicher.

Alles in allem sieht es so aus: Die günstigen Geräte stellen durchaus eine Alternative dar. Allerdings muß man auch bereit sein, kosmetische Mängel hinzunehmen und auch selbst Hand anzulegen um Kleinigkeiten auszubessern. Hat man eine ordentliche Optik, so lässt sich eigentlich alles andere richten. OK, wenn die Montierung Spiel in den Lagern hat, weil diese zu weit aufgeschliffen wurden, dann hilft da auch nichts mehr.
Um nochmal konkret auf die 90mm einzugehen: Dass der 90M mit F/11 daherkommt ist schon eine feine Sache. Die günstigeren Geräte erhält man mit kürzerer Brennweite. Bei F/10 wird es mit der Farbe nur wenig mehr, aber zu F/8 ist da schon ein Sprung! Ich selbst habe einen Meade Explorer 395 90/1000. Der kann sich optisch mit dem 90M sehr gut messen. Die Montierung, mit der der Explorer 395 allerdings geliefert wurde... naja...du verstehst?

Clear Skies
Sven

PS: Da dies ein Sensibel-Thema ist: Obiges stellt meine persönliche Meinung dar, die sich aus einer Vielzahl an Erfahrungen bei gemeinsamen Beobachtungsnächten und anderen Zusammenkünften gebildet hat. Dies bedeutet nicht, daß jedes preisgünstige Teleskop alle oder auch nur einen dieser Mängel haben muß.
 
Hallo aths,

mir gehen auch ähnliche Gedanken/Fragen wie dir durch den Kopf.
Daher überlege ich gerade, ob ich mir als Kompromiss den Tal-Refraktor (Bezeichnung TAL-100RS) zulegen soll.
Das Problem ist nur, dass das Gerät wohl so selten verkauft wird (zumindest hier in D), dass man auch nur wenig darüber erfährt. Die paar Berichte, die man mir schon in meiner kürzlich hier gestellten Frage zum Tal-Refraktor empfohlen hat, bezeugen dem Gerät allerdings eine sehr gute Qualität.
Mich würde mal ein Vergleich der 4-Zoll-Refraktoren von Vixen, Tal und Synta interessieren. Aber das macht wahrscheinlich (leider) keiner.
Und dann weiß ich auch nicht, wer dieses Gerät in unserem Lande überhaupt verkauft.
 
Hi Arne,

wie meine Vorredner schon festgestellt haben, ist meist die Montierung der grosse Nachteil bei den günstigen Angeboten aus China. In meinem Equipment befindet sich auch ein kleiner Antares-FH auf einer EQ-2. Während der FH eine durchaus zufriedenstellende Qualität besitzt mit der (im Rahmen) sogar Astrofotografie möglich ist, ist von der EQ-2 eigentlich nur abzuraten.

- nach einem halben Jahr und nur vereinzelter Benutzung rutschen die man. Nachführungen in RA und DEK durch (nacharbeiten nötig)

- Das Fett quillt aus allen Ritzen, ist sehr zäh (wohl um Ungenauigkeiten zu verdecken), man hat ständig klebrige Finger

- wackeliges ALU-Stativ mit viel Plastik

- nicht umlaufende Nachführung in DEK, da als Schraube ausgelegt

Fazit: Die EQ-2 wird bei mir eigentlich nur noch als besseres Fotostativ und zu Lanschaftsbeobachtungen eingesetzt. Da ist sie aufgrund des geringen Gewichts und der höheren Stabilität als ein einfaches Fotostativ durchaus brauchbar.

Also für mich kommt die EQ-2 nicht mehr in Frage, dann lieber sparen und was vernünftiges kaufen.
 
Hi

Mein Komentar dazu:
Eigentlich ist es ja schon toll, dass es günstige Fernrohre gibt. Diese mögen schon nicht die Qualität von teureren Teleskopen haben, dennoch taugen sie für den Anfang einer Beobachtungskariere auf jedenfall. Man bedenke aber, dass eine Qualitätssteigerung von 10% einen Preisaufschlag von sagen wie mal 100% haben. Viel wichtiger scheint mir, das man das hat was man selbst genau will. Zudem kann man mit einem 300 Euro gerät genau so seine Freude an der Astronomie haben wie mit einem teuren. Mit einem günstigen Fernrohr kann man auch beobachten und seinen Spass haben. Jedenfalls kann man aber sagen, dass man z.B. für Fotografie halt schon mehr Qualität benötigt (Stabilität, Genauigkeit etc.) als bei einem günstigen. Jedenfalls finde ich es super, dass es günstige Fernorhre gibt. Man denke da nur an all die jungen begeisterten Amateurastronomen, deren Eltern oft gar nicht das Geld für eine Luxusvariante aufbringen können und sind so mit einem günstigen Teleskop gut bedient und der Himmel lässt sich so ja auch gut beobachten. Diese jungen Leute sollen ja nicht der Zugang zu astronomie nur durch vorhandensein von teuren Geräten verwehrt sein.

Viele Grüsse

Thomas Knoblauch
 
hallo schischi,

ein statistisch korrekter vergleich der drei marken
in bezug auf die optische qualität ist gar nicht möglich.
hier macht dir die serienstreuung leider einen strich durch
die rechnung. es kann sein, daß du einen gutes oder ein
schlechte gerät erwischt, je nachdem fällt dann das ergebnis
aus. um ein einigermaßen korrektes ergebnis zu bekommen müßte man
sicher an die 20 oder auch mehr geräte pro marke im labor
vermessen. sowas ist allerdings nicht durchführbar, weil es
zur zeit keiner bezahlen würde.

daher gilt nach wie vor folgendes:
willst du ein qualitätiv hochwertiges gerät mußt du dafür
bezahlen. du bekommst was du bezahlst, daran können gerade
die chinageräte nichts ändern, im gegenteil, sie beweisen es.
ich spreche aus eigener erfahrung und der von freunden.

c.s. tom
BINOVIEWER
(Member of Albireo)
 
Hallo,

also nach deiner Beschreibung dürfte das aber die EQ-1 sein ( habe ich auch ). Bei Celestron heißt das Teil allerdings CG-2 also bitte nicht verwechseln <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/wink.gif" alt="" />. Die EQ-2 hat ein umlaufendes Zahnrad auch in Deklination.

Kleiner Tipp für die EQ-1: Das klebrige Fett irgentwie ab machen und durch Fahrradöl ersetzten. Das muss zwar etwas öfter gemacht werden ( vielleicht ein oder zwei mal im Jahr ) - aber dafür läuft sie dann Butterweich !
 
Hi TP1024,

Link zur Grafik: http://www.teleskop-service.de/Antares/Montierung/Vorschaubilder/EQ2.gif
Tja, leider ist es doch die EQ-2. Und die Nachführung ist definitiv nicht umlaufend. Sie ist bei mir als Schraube (im Bild das Teil direkt unter der Tubusschiene) ausgelegt. Dadurch ist man nach einigen Grad Nachführung am Anschlag, muss die Klemmung lösen, ein Stück zurückkurbeln und das Objekt neu einstellen <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/smirk.gif" alt="" /> .
Und da meine erst vor einem halben Jahr von Wolfi bezogen wurde, kann ich mir auch nicht vorstellen, dass das Modell mittlerweile geändert wurde.
Vielleicht gibts hier ja noch ein paar EQ-2 User, die ihre Erfahrungen damit kurz mitteilen können.

Das mit dem Fett habe ich mir auch schon überlegt, aber nerven tuats mir scho ein neues Teil erst mal zerpflücken zu müssen damits halbwegs taugt <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/wink.gif" alt="" /> . Irgend jemand hier im Forum schrieb glaub ich mal, das nach der Entfernung des zähflüssigen Fettes die Montierung zu viel Spiel besass. Hmm... na mal schaun, vieleicht zerleg ich sie doch noch.
 
Moin Arne!

Hier meine persönliche Meinung zu diesem Thema: Ein Refraktor mit einer Tubus-
länge von gut einem Meter braucht einen stabilen Unterbau - egal, ob nun mit
90 oder 102 mm Öffnung. Das sollte klar sein. Was nützt der beste hammer, wenn
der Stiel wackelt!? ;-)

Ich besitze selbst eine EQ-2 seit einigen Tagen und würde sie garantiert nicht
mit einem langbrennweitigen Refraktor einsetzen. Auf diese Monti kann man z.B.
Kurzoptiken sehr gut raufbauen: Ein Kollege benutzt die EQ-2 mit einem 102/500 mm FH,
ich selbst werde meinen 80/400 mm FH auf meine EQ-2 setzen.
Die EQ-3 der letzten paar Jahre sind IMO auch ziemlich wackelig für lange
Refraktoren, wie sie Dir vorschweben. Ich besitze zum Glück noch eine EQ-3-
Variante Baujahr 1998, die meinen Bresser 102/1000 FH für visuelle Zwecke ganz
gut trägt. Diese Kombination ist aber das unterste Limit in Sachen Stabilität.
Entscheidend besser wurde das erst, als ein hohes, einteiliges Vixen-Holzstativ
unter meine Montierung kam.
So, zu guter Letzt: Vor ein paar Monaten hat sich ein Vereinskollege gebraucht
einen Vixen 102M auf GPE zugelegt. Die Stabilität dieser Konstruktion ist
entscheidend höher. Der Vixen-Tubus wiegt auch einiges mehr als die China-
Geräte gleicher Bauform. Einen sichtbaren Unterschied im Bild des Vixen zu
meinem Bresser habe ich nicht bemerkt, allerdings fehlte hier noch der direkte
Vergleich (das könnte sich im kommenden Jahr ändern, da der Kollegen dann nur noch
50 Meter weg von mir wohnen wird).

Wenn ich mir das heute nochmal aussuchen könnte, würde ich für meinen 4"-FH
auf alle Fälle die GPE druntersetzen. Wie stabil ein Teleskop letztendlich sein
muß, ist eine rein subjektive Frage. Ich beobachte rein visuell und mir reicht
meine EQ-3 dazu völlig aus - wie gesagt: Aber nicht ohne gutes Holzstativ!
Ich kenne einen anderen Fall, da fluchte ein anderer Kollege über eine Wackel-
konstruktion: Es war ein 4" FH auf einer EQ-4! Man sieht also: Die Geschmäcker
sind verschieden.

Zum Preisunterschied Chinaware - Vixen schreibe ich lieber nichts. ;-) Das ist
auch kein Maßstab für mich, denn man kann fast unbenutzte Vixen-Teleskope durchaus
gebraucht für einen guten Preis, der deutlich unter dem NP liegt, erwerben.
 
Du schwärmst so von guten Holzstativen. Ich dachte eigentlich, (gute) Alu-Stative sind besser (vor allem bei augezogenen Beinen)? Bei Vehrenberg gibts ein (fast) neues 102M mit GP E für 1100€. Preislich wäre das für mich sofort drin, was mich abhält ist die Montierung (keine Teilkreise, nur Holz-Stativ) und der größere Farbfehler als beim 90M. (Für Planeten abzublenden, dazu müsste man erst wieder basteln, und erst eine größere Optik kaufen und dann abblenden kann irgendwie nicht der Sinn sein.)
 
Hi Arne,

Holz ist auf jeden Fall Alu oder anderen Metallen vorzuziehen, da schwingungsdämpfend. Alle Metalle leiten Schwingungen ja hervorragend, was beim Teleskop eher stört. Allerdings sollte es ein gutes sein, so wie diese .
 
Moin Arne!

> Ich dachte eigentlich, (gute) Alu-Stative sind besser (vor allem bei
> augezogenen Beinen)?

Das Standard-Vixen-Alustativ, was mit GPE und 102M oft angeboten wird (und
noch viel schlimmer: das Alustativ der größeren EQ-2 bis EQ-4-Modelle) ist
nach meiner Erfahrung schwingungsanfälliger als ein brauchbares Holzstativ.
Ich besitze - wie geschrieben - das einteilige Modell des Vixen NP-80L. Das
hat darüber hinaus eine ausreichende Höhe, so daß man bei zenitnaher
Beobachtung nicht auf dem Boden herumrutschen muß. Die Standard-Alu-Stative
werden umso wackeliger, je weiter die Stativbeine ausgezogen werden - und das
muß man schon machen, wenn man einen Refraktor dieser Größe draufsetzt.

Kleine Anmerkung zum Farbfehler (was Dich ja anscheinend nicht zur Ruhe kommen
läßt): Ich würde doch erstmal durch beide Optiken selbst gucken, um zu erfahren,
ob mich persönlich der Farbsaum stört oder nicht. Beim Abblenden geht auf jeden
Fall Auflösung verloren, und ob das die Sache wert ist? Und: Willst Du nur
Planeten beobachten? Nicht immer sind alle zu sehen, die interessant sind. Da
würde ich mir schon überlegen, ob ich nicht minimal mehr Öffnung vorziehen würde,
um mehr Licht bei anderen Objekten zu haben.

Nochwas: Sind Teilkreise für Dich so wichtig? (Nachkaufen kannste sie bei der
GP-E ja immer noch.) Ich habe vier Montierungen mit Teilkreisen und die TK
in den Jahren nie benutzt. Mir wäre es völlig egal, ob die Dinger nun dran
sind oder nicht.
 
Das Standard-Vixen-Alustativ, was mit GPE und 102M oft angeboten wird (und
noch viel schlimmer: das Alustativ der größeren EQ-2 bis EQ-4-Modelle) ist
nach meiner Erfahrung schwingungsanfälliger als ein brauchbares Holzstativ.

Dazu kommt, das beim ALU-Stativ der EQ-2 bis bis EQ-4 die Klemmungen (das schwarze Teil unten an den oberen Stativhälften auf dem Bild) in Plastik ausgeführt wurden. Noch hält es bei mir, aber wie lange ?

Aber zu ihrer Ehrenrettung: Ein 80/400er oder die 100/1000er Russentonne trägt die EQ-2 visuell ganz ordentlich. Für 98 € kann man da nicht meckern <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/smile.gif" alt="" />.
 
Nun, dann kommt eine preislich günstige EQ schon mal auf keinen Fall infrage - ich bin meine azimutale Kaufhaus-Standard-Wackelmontierung nämlich sowas von gründlich satt. Auf Basteleien habe ich auch keine Lust, ich möchte mein neues Fernrohr einfach aufstellen und einsetzen. Wegen dem Gebrauchtmarkt, da gebe ich mal eine "Anzeige" im Forum auf.
 
Moin Jockel!

> Dazu kommt, das beim ALU-Stativ der EQ-2 bis bis EQ-4 die Klemmungen (das
> schwarze Teil unten an den oberen Stativhälften auf dem Bild) in Plastik
> ausgeführt wurden. Noch hält es bei mir, aber wie lange ?

Dazu kann ich folgendes berichten: Beim ersten Aufbau des Bresser Uranus (im
Aug. 1998) brach gleich eine der oberen Plastik-Aufnahmen (Verbindung Alu-
Stativ/Montierung). Ich habe das sofort bei Bresser moniert und schon 5 Tage
später hatte ich kostenfreien Ersatz. Das defekte Bein mußte ich zur Begut-
achtung einschicken. Bei 20 Jahren Garantie auf die damaligen Bresser-Teleskope
der höheren Preisklassen ist das für mich gar kein Problem. Auch mein Bresser
Champ (80/400 FH) hat diese lange Garantiezeit. Ich glaube, das bietet Vixen
nicht... <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/grin.gif" alt="" />

[EQ-2]
> Für 98 € kann man da nicht meckern

Da haste recht. Ich hab' für meine neue sogar noch weniger gezahlt. Man muß nur
auf Angebote achten.
 
Hallo Arne,
ich schließe mich im Wesentlichen den anderen Postings an. Letztendlich liegt es an dir, ob du weniger Geld ausgeben willst, um dir ein vielleicht nicht besonders ausbaufähiges System anzueignen, oder eher mehr Geld, um nach oben viel Spielraum zu haben.
Ich meinesteils hatte 1981 mit einem azimutalen 6cm Kaufhausrefraktor (Versandhaus Quelle, Kaufpreis 339,-- DM) angefangen und diesen 10 Jahre lang benutzt. Die gesamte Verarbeitung dieses Geräts war top! Solch eine Qualität heute noch bei preiswerten Teleskopen zu finden, dürfte sehr schwierig werden. Nicht von ungefähr kommt ja der heutige Begriff ''Billig-Teleskop''. Sie sind halt für den Einstieg in die beobachtende Astronomie gut - mehr auch nicht.

Besitzer eines Einsteigerteleskops würde ich daher immer zu preislich höher angesiedelten "Name"-Produkten raten. Ich wage sogar die Behauptung, dass die Vixen-Tuben und -Montierungen nicht überzogen teuer sind (bei Zubehör sieht das manchmal jedoch anders aus).
 
Wenn Holz schwingungsärmer ist, warum bekommt dann nur GP E standardmäßig ein Holz-Stativ, und GP und GP DX ein Alu-Stativ? Das müsste dann doch auch seine Vorteile haben?
 
Hallo Frank,

meinen azimutaler 6 cm Refraktor von Quelle habe ich zwar nun schon... (rechne, rechne...) ca. 7 Jahre, ihn aber nur selten benutzt. Die Verarbeitung ist alles andere als zufrieden stellend: Bei der Einstellung im Azimut sinkt der Tubus aufgrund der Schwerkraft nach, die "Feineinstellung" führt zu langen Zitter-Orgien, und hatte man das Objekt drin, ist es in spätestens einer halben Minute wieder rausgewandert... heutzutage kann ich das Teil leider praktisch nicht mehr nutzen, da der Zenitspiegel und 2 der 3 Okulare unauffindbar sind.

Die Optik ist trotz fehlender Vergütung natürlich nicht völlig unbrauchbar. Den Saturn, den ich vom Balkon aus nur unscharf reinkriegte, beobachtete ich später auf dem freien Feld "messerscharf", aber leider war er verdammt klein. Vielleicht kann man den Tubus mit dem verbliebenen 20 mm Okular ja irgendwann mal als Deep-Sky-Sucher missbrauchen <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/grin.gif" alt="" />
 
Leider haben wir keine genaue Erklärung, warum die GP-E Serie mit Holzstativen geliefert wird. Ein Grund könnte sein, dass das Material billiger ist. Wir glauben aber eher,
dass es der Unterscheidung dient, denn wenn die GP-E Serie
mit Alustativen geliefert würde, könnte man die Geräte nicht mehr unterscheiden. Zudem sieht Aluminium natürlich
auch moderner aus. Wir glauben aber, dass die Holzstative in der Stbilität denen der Alustative der GP-Montierungen ähnlich sind, vielleicht einen Deut stabiler. Das Stativ
der GP-DX halten wir allerdings doch für sehr stabil, wir würden uns wünschen, Vixen würde alle Geräte mit diesen Stativen ausstatten, aber das geht aus Kostengründen nicht.
Mit freundlichen Grüßen
Vehrenberg KG
 
Hallo Herr Vehrenberg, wo wir gerade beim Vixen-Programm sind: Warum wird das 90M eigentlich nicht mit GP E Montierung angeboten, sondern nur mit GP?
 
Hallo Thomas,

das ist genau meine Meinung. Ich erinnere mich mit Schaudern an die 70er Jahre zurück, wo es
eigentlich nur Kosmos als Anbieter in Deutschland gab, und die Fernrohre selbst als 2" für
Jugendliche absolut unbezahlbar waren. Im Vergleich dazu leben wir heute in goldenen Zeiten.
Ein brauchbares preiswertes Teleskop zu haben ist millionenfach besser als ein teures Spitzen-
fernrohr nicht zu haben <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/grin.gif" alt="" /> .

CS
Antonius
 
Die aufgeführten GP-E-Geräte bekommen wir als komplette Einheiten aus Japan, mit Ausnahme des GP-E VMC200L. Es ist aber jederzeit möglich, sich aus dem Vixen Programm ein individuelles Gerät zusammenstellen zu lassen. Auf Wunsch machen wir Ihnen gerne ein Angebot gemäß Ihren Vorgaben.
Mit freundlichen Grüßen
Vehrenberg KG
H.Vehrenberg
 
Hallo Frank,

Ich wage sogar die Behauptung, dass die Vixen-Tuben und -Montierungen nicht überzogen teuer sind

Genau, da stimmt ich dir 100% zu ! Einem Anfänger schreckt der hohe Preis der Vixen Geräte gegenüber den Synta Geräten ab. "Wieso soll ich mehr bezahlen für die gleiche Öffnung" usw, aber wenn man einen solchen Vixen Tubus oder die Montierung mal testen kann, wird sofort umdenken. Die Öffnung eines Teleskopes ist keinesfalls das wichtigste! Die mech. Verarbeitung des Ganzen macht ein Tubus erst aus.
Ich denke auch die erhöhten Preise von Vixen und von anderen wie z.b. Televue sind gerechtfertigt.
Ausserdem ist die Qualitätsstreuung besser.
Und wenn man sich ein Teleskop kauft und will nicht noch stundenlang verbessern (wie ich z.b. <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/wink.gif" alt="" /> ), dann muss man halt ein wenig tiefer in die Taschen greifen.

Viele Grüsse

Daniel
 
Erfahrungen mit EQ-2

Hallo Astrojockel!

Du hast nach Erfahrungen mit der EQ-2 gefragt. Hier ist meine:

Ich habe auch eine EQ-2, jedoch eine ältere Version ohne Polhöhen-Feineinstellung.

Daß die Montierung zu zähes Fett hat, habe ich nicht feststellen können. Im Gegenteil! Die Justierwellen kann ich beide mit zwei Fingern benutzen, so leicht geht das. Kein Vergleich zu meiner Skyview! Bei der muß ich vor allem in RA so kräftig drehen, daß man nach längerer Beobachtung Muskelkater im Unterarm droht. ;-) Außerdem wackelt bei der Skyview beim Nachführen in RA das Bild gewaltig. :-( Bei der EQ-2 wackelt das Bild überhaupt nicht.

Daß Fett aus allen Ritzen quillt, habe ich auch noch nicht feststellen müssen. Meine ist sauber.

Daß die Nachfürwellen durchdrehen, habe ich leider mit der RA-Welle auch erlebt. Ich benutze nun für die RA-Verstellung die DE-Welle, da die DE-Verstellung ohnehin seltener notwendig ist. Diese drehe ich dann an dem Teil, an dem die Welle festgeschraubt wird. Alternativ läßt sich die RA-Achse auch mit dem Rad für die Motornachführung nachführen. Das klappt ganz gut! So gesehen braucht man die RA-Welle eigentlich gar nicht.

Frage: Wie kann man die durchdrehende Welle reparieren? Geht das evtl. mit Sekundenkleber? Gibt es andere Möglichkeiten?

Daß die DE-Achse mittels Schraube bewegt wird, ist bei mir auch so. Hat sich bei mir aber nicht negativ bemerkbar gemacht, denn ich mußte diese noch nie zurückdrehen! Das liegt wohl daran, daß ich die DE-Welle nur zum gelegentlich Zentrieren der Objekte benötige. Da dreht man mal in die eine Richtung und dann wieder in die andere. So gleicht sich das eigentlich immer wieder aus. Eine regelmäßige Nachführung ist ja nicht notwendig, wenn man das Teleskop nach Norden ausgerichtet hat. Zum Anvisieren von Objekten öffne ich immer die Klemmhebel.

Ach ja, die Klemmschrauben! Das ist für mich der größte Nachteil der EQ-2 und auch der Grund, warum ich sie mit meinem "langen" 114/900er nicht mehr benutze. Die mußte ich immer so fest anziehen, daß ich glaubte, die Teile brechen mir irgendwann ab. Außerdem sind die Schraubköpfe so klein, daß man schlecht die Kraft übertragen kann. Besonders mit kalten Fingern war das schwer!
Außerdem ist die Montierung zu schwach für den den langen Tubus. Ich traute mich kaum, mich von dem Gerät zu entfernen, weil ich immer Angst hatte, daß die ganze Konstruktion zusammenbricht, wenn ich sie nicht festhalte.
Mit meinem kleinen 114/500er habe ich beide Probleme nicht. Für den ist die EQ-2 ausreichend stabil und die Knöpfe brauche ich auch nicht mehr so fest anzuziehen.

Was mir an der EQ-2 wirklich gefällt, ist, daß man sie azimutal zu 100% verwenden kann. Daher werde ich sie auch nicht hergeben.

Soweit mein Beitrag zur EQ-2.

Schönen Gruß von
Christian
 
nochmal Erfahrungen mit EQ-2

Hei Christian,

also bei mir krümelt das Fett inzwischen deutlich aus den Ritzen, die Klemmschrauben muss man anochsen wir Vieh, damits hält und wenn man nicht so richtig einnordet (Sonnenbeobachtung!) kommt man mit der beschränkten Dek-Schnecke schnell an die Grenzen. Das Stativ habe ich sofort ersetzt. Aber die Montierung zeigt mit meinem 114/900 auch eine sehr agile Neigung zum Verwinden in sich. Das kann bei Beobachtung mit höherer Vergrößerung und Wind schon nerven. Auch beim Nachfocussieren dauert es seine Zeit, bis es sich ausgezittert hat. Aber -und das muss man wirklich einrechnen- man schaue sich das Gewicht und den Preis an und vergleiche z.B. mit der GP. Zum Einstieg und bei geringer Belastung druch kurze Geräte finde ich sie daher als Gesamtpaket durchaus akzeptabel. Und für spezielle Anwendungen, wo es auf Handlichkeit ankommt, kann sie sogar punkten: Zur Sonnenbeobachtung muss das Teleskop natürlich fertig vorbereitet rumstehen und da ist mir die GP zu wuchtig. Die EQ verschwindet inner Ecke vom Wintergarten schon viel eher...

Nur die Meinung vom
 
Abwägen... (auch für aths)

Also ich les' jetzt diesem Thread nicht mehr fertig durch. Aber dennoch eine Bemerkung:

Ein 90mm f/10+ für 400 Teuro (die EQ-2-Variante halte ich persönlich für unseriös) oder für 1500 Teuro? Ich denke mal, beide haben ihre Berechtigung.

Wenn einer gerade loslegt und mal versuchen will, was man so alles sehen kann, dann ist er mit der 400 Teuro-Variante wahrscheinlich gut beraten. Dann kann er aus (eigenen) Erfahrungen lernen und kriegt für den nächsten Teleskopkauf raus, in welche Richtung er invenstiern soll. Mit den 400 Teuros ist nicht allzuviel verloren und "das kleine" findet schon seine Verwendung (als Sonnenteleskop oder für den Sohnemann). Stellt man wider Erwarten fest, dass es nachts draussen mitunter auch ganz schön kalt sein kann, kommt es eben in den Gebrauchtmarkt.

Wenn einer nach mehrjähriger Beobachtungspraxis sagt, ein 90mm f/11 ist das Rohr für meine Anwendung, dann wird er wohl eher zur 1500 Teuro-Variante greifen. Aber genausogut könnte sich nach dieser Zeit herausstellen, dass ein grosses Dobson oder ein kleiner transportabler Refraktor kurzer Brennweite "das Richtige" wäre. Diese Entscheidung fusst dann auf Erfahrungen und reiflicher Überlegung und da kann dann auch ein GSO 880 oder ein Takahashi FS60C rauskommen (oder auch beides <img src="/phpapps/ubbthreads/images/icons/wink.gif" alt="" />).

Ich will damit nur (und nicht zum ersten Mal) sagen, dass das eigene Urteil durchaus bemüht werden darf und Wahrheiten beim Einen nicht automatisch auch Wahrheiten beim Anderen sein müssen. Und: Mein erstes Teleskop ist jedenfalls nicht mein meistverwendetes...

Das einzige, was m.E. keine Berechtigung auf dem Markt hat, ist der Sch****, der meistens auf eBay angeboten wird.

Ach ja: Den Tal-Refraktor gibt's (natürlich) hier.

Gute Nacht sagt der
 
Nachtrag zum DE-Einstellbereich

Hallo nochmal!

Du hast geschrieben:
>>
Und die Nachführung ist definitiv nicht umlaufend. Sie ist bei mir als Schraube (im Bild das Teil direkt unter der Tubusschiene) ausgelegt. Dadurch ist man nach einigen Grad Nachführung am Anschlag, muss die Klemmung lösen, ein Stück zurückkurbeln und das Objekt neu einstellen
<<

Wie ich ja schon geschrieben habe, hat mir das bis jetzt noch keine Probleme gemacht. Hab jetzt aber doch mal nachgesehen wie viele Grad die DE-Nachführung ermöglicht. Bei mir sind das 30 Grad! Damit müßte man doch eigentlich auch bei schlechter Einnordung eine ganze Nacht beobachten können ohne zurückstellen zu müssen.

Selbst wenn man die Montierung azimutal benutzt und die DE-Achse dann als Elevationsachse dient, und daher ständig nachgeführt werden muß, dürfte das für ca. 3 Stunden Nachführung reichen. Auch bei einer langen Beobachtungsnacht müßte man dann nur einmal in DE zurückstellen. Das Zurückstellen dauert keine 30 Sekunden. Auch mit dem Nachstellen der DE-Achse sollte die Aktion nicht länger als eine Minute dauern. Das scheint mir kein wirkliches Problem zu sein.

Ich war nach der Antwort vom Mainzelmann etwas verunsichert, da er das mit der Sonnenbeobachtung und der damit verbundenen ungenauen Einnordung erwähnt hat. Meistens benutze ich mein Teleskop auf dem Balkon. Da ich von dort aus den Polarstern nicht sehen kann und den Tubus nur grob Richtung Norden richte, ist bei mir die Einnordung auch nachts nicht sehr genau. Trotzdem mußte ich die DE-Achse auch nach ca. 50 Beobachtungsnächten nie nachstellen. Daher konnte ich mir nicht vorstellen, daß der DE-Einstellbereich nur wenige Grad umfaßt und hab's mal überprüft.

Oder ist der Einstellbereich für die DE-Nachführung bei Euch kleiner? (Vielleicht ist die Montierung ja geändert worden.)

Schönen Gruß von
Christian

 
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