Observatorium zum zweiten

Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.

Camissa

Aktives Mitglied
Hallo,

mein Dachobservatorium hat leider keine Chance auf eine Baugenehmigung und die wird hier leider benötigt. ich könnte doch mit dem Teleskop in die Fenster anderer Leute .... Also, Roll-Off Observatorium. Dazu habe ich natürlich auch ein paar Fragen. Ich möchte gerne zwei Montierungen aufstellen können. Meistens weiss man, nachdem man so etwas gebaut und ein Weilchen benutzt hat, was man hätte anders machen sollen. Vielleicht kann ich mir das ersparen und auf die hier vorhandene Erfahrung zurückgreifen.

Was muss ich als Raum um die Montierungen kalkulieren? Sprich, was sollten die Innenmaße bei Platz für zwei Montierungen sein?

Wie hoch sollten die Säulen sein, um mit einem 160mm Refraktor auch bequem beobachten zu können?

Herzliche Grüße,
Ecki
 
Ecki,

nach einigen Jahren in meiner Gartensternwarte: baue sie so großzügig wie Du kannst. 2m Durchmesser um die Säule, wenn möglich, eher mehr.
Dann, das Dach nicht zuu tief, wenn möglich. Denk’ aber daran, dass je höher die Wand, um so mehr wird vom Himmel horizontnah nicht zu sehen sein...

Ansonsten, plane eine großzügige Ecke für Laptop und Sitzplatz ein und viele Steckdosen (ich musste nachrüsten...)

Schau Dir doch die Beiträge hier zum Thema Gartensternwarte an, da siehst Du viel und liest noch mehr...

Gruß und viel Erfolg,
Ernie
 
Hallo Ecki,
es ist sehr schwer, eine konkrete Empfehlung für die Abmessungen Deiner Sternwarte zu geben. Schließlich soll sie auf keinen Fall zu klein geraten, aber deutlich größer als benötigt wäre auch blöd. Bei geplanten 2 Säulen (ich gehe davon aus, dass Säulen reinkommen) ist es noch schwerer. Was ich Dir empfehlen kann ist, die Sternwarte zu simulieren. Stelle mal alles, was Du in der Warte unterbringen möchtest auf einer definierten Fläche -am besten an einer Wand- so auf, wie Du Dir das vorstellst, und begrenze mit irgend etwas. Wieviel Platz Du mit Deinem Equipment tatsächlich brauchst, hast Du so ganz schnell raus. Vor Allem weißt Du vorher, wie es hinterher sein wird.

Ich (Wir) planen auch gerade eine Rolldachhütte. Unsere wird innen 3 x 3 m sein, die Wände werden bei geöffnetem Dach knapp 2 m hoch sein. Es wird Platz genug sein für -klar- eine Säule, Aufbewahrung, Sitzgelegenheit und Bildschirmarbeitsplatz. Wir haben die Hütte auf der Wiese mit Bauzaunteilen probiert, und fanden 3,5 m x 3,5 m zwar üppig komfortabel, kamen aber zu dem Schluß, dass 3 x 3 in jedem Fall ausreicht, und vielleicht sogar Vorteile hat. Eine größere Fläche bedeutet nämlich auch eine größere Öffnung. Und eine größere Öffnung macht den geschützten Raum eventuell windanfälliger.

Große Mühe werden wir uns bei der Entkoppelung von Boden und Säule geben.
Erschütterungen durch Schritte dürfen keinesfalls auf die Säule übertragen werden.

Das sind unsere aktuellen Gedanken zur Größe und Form unserer Hütte.

CS

Dietmar
 
Hallo,

vielen Dank Ernie und Dietmar für Eure Hinweise. Die Suchfunktion des Forums hab ich natürlich benutzt, um die Threads der letzen Jahre zu diesem Thema zu lesen.

Derzeit ist es eine Grundfläche von 3.75 x 2.75 geplant. Die Säule (oder Säulen) natürlich werden natürlich unabhängig vom Fussboden ein fettes Betonfundament spendiert bekommen.

Meine Sorgen gehen eher in die Richtung Feuchtigkeit. Wir haben hier oft Unterschiede zwischen Tages- und Nachtemperatur von 20°C. Im Sommer ist der Rasen 2 Stunden nach Sonnenuntergang klatschnass. Dafür muss ich mir um Bodenfrost keine Gedanken machen.

Herzliche Grüße,
Ecki
 
Hallo Ecki,
die Feuchtigkeit nach Sonnenuntergang ist wohl ein Tauproblem.
Das wirst Du an Deinem Standort haben, egal wie Du Deine Warte baust.
Du kannst das aber umgehen, indem du das Dach erst öffnest, wenn sich der Tau niedergeschlagen hat.
Damit verschiebst / verlängerst Du allerdings die Auskühlzeit.......
Je nach Bodenbeschaffenheit stellt aber auch die Temperaturdifferenz ein Problem dar, weil so aufsteigende Feuchtigkeit aus dem Boden begünstigt werden kann. Tagsüber hast Du hohe Temperaturen in der Hütte, die Luft kann Wasser aufnehmen, und nimmt diese ggf. auch aus dem Boden auf, und wenn dann die Luft in der Hütte wieder abkühlt, gibt sie das Wasser wieder ab. Dann hast Du Tau in der Hütte. Das kann nur durch wasserundurchlässigen Bodenaufbau verhindert werden, oder durch extremes Lüften. Unsere Hütte(n) wird auf zeitweise sehr feuchtem Untergrund stehen. Daher favorisiere ich, gegenüber allen Ideen mit Kies und Holzdielen, eine Bodenplatte aus WU-Beton. (WU steht für wasserundurchlässig - wer hätte das gedacht...). Ich hoffe, dass ich mich damit bei meinen Mitstreitern durchsetzen kann....

CS

Dietmar
 
Hallo,

wir planen derzeit auch eine Bodenplatte aus WU-Beton :D Die Temperatur in der "Hütte" macht mir nicht so Sorgen. Wenn die Sonne scheint, produziert mein Solardach im Sommer 100KWh Strom pro Tag. Damit kann ich so einiges an Lüftern, Klimaanlagen etc. betreiben. Ich muss hier auch eine geschlossene Variante bauen, d.h. die Isolation muss wie ein Wohnraum sein. Hier gibt es Tiere, die man nicht als Mitbewohner im Observatorium haben will. Afrikanische Katze (fängt mit Leo- an und hört mit -pard auf) zu Deutscher Katze gleich Afrikanische Biene zu Deutscher Biene. Selbiges gilt für Spinnen und Schlangen und und und. In Berlin hatten wir Tauben im Garten hier sind es Hagedasch Ibisse, die Biester sind laut, haben 1.20 m Flügelspannweite und einen langen scharfen Schnabel. Hier will man sicherstellen, dass es keine Mitbewohner gibt.

Das Observatorium ist primär zum Fotografieren gedacht, gesteuert wird es aus meinem Wohnzimmer.


1587807904160.png


1587809252594.png



1587809393026.png


Hier sind einige Zeichnungen. Das Fundament für die Säulen ist in der Zeichnung zu klein und leicht, das wird noch geändert. Innen wird das Observatorium mit Holz verkleidet, aussen NU-Tec mit einer Isolationsschicht dazwischen. Fenster etc. sind derzeit nur Platzhalter. Die Kreise sind die maximalen Schwenkkreise der Teleskope. Meine Rechnung ist wie folgt:

Montierung A: Teleskop Länge max 160 inkl. Kamera und Zubehör. braucht einen Kreis von 1.80 um, sich frei drehen zu können.

Montierung A: Teleskop Länge max 160 inkl. Kamera etc. braucht einen Kreis von 1.80 um, sich frei drehen zu können.

Montierung B: Teleskop Länge max 120 inkl. Kamera etc. braucht einen Kreis von 1. 40 um, sich frei drehen zu können.

Die Säulen haben nicht die selbe Höhe. Notfalls kann ich das Observatorium auch 25 cm länger machen. Ich bin mir nicht sicher, ob zwei Montierungen mit jeweils einem Refraktor oder eine grosse Montierung mit zwei Refraktoren besser ist. Wenn ich eine große Montierung (10 Micron GM3000) nehme und da zwei Teleskope draufmache (1000 und 600 mm Brennweite), kann ich damit das selbe Target mit zwei Cameras parallel aufnehmen?

Die Frage, wieviel Säulen und die sich daraus ergebende Grundfläche ist die drängende Frage, denn das muss im Bauantrag drinstehen und den möchte ich nächste Woche abgeben.

Herzliche Grüße,
Ecki
 
Hallo Ecki
Meine Hütte hat Außenmaße 2,5m x 4,5m mit 2 Säulen. Besser wäre 3m x 5m. Genügend Platz zum durchgehen wäre gut. Es ist mir schon mehrere Male gelungen an die geparkte Montierung zu stoßen und das Alignment ist hinüber.
Auch die Höhe der Säulen ist bei der EQ6 mit dem TS ED 125/975 zu hoch (110cm) und-oder zu dick (30cm Durchmesser). Lieber niedriger bauen und mit einem schlanken Rohr, die der Basis der Montierung entspricht verlängern. Säule kürzen ist aufwendiger, als verlängern.
Mit dem langen ED Refraktor habe ich im Zenit Bereich Problem mit der Säule nicht dagegen zu fahren.

Mit 2 Säulen bist du narürlich wesentlich flexibler. Bei mir sind auf der EQ6 der 125erED und ein 70/474 APO parallel und auf der EQ8 ein C11EHD mit parallel der Esprit100.
Aber auch schön stressig am Anfang bis alles läuft.

Aktuell verwende ich nur die längeren Brennweiten (1960mm + 975mm), da im Moment nur Galaxien für mich erreichbar sind.

LG Frnz
 
Hallo Frank

Was ist problematisch an der Dicke der Säulen? Ich dachte bisher, zu schlank dürften sie wegen der Stabilität nicht sein.

CS

Michael
 
Hallo Franz,

herzlichen Danke für den Hinweis. Ich bin noch unentschieden, ob ich nicht besser mit einer Säule planen sollte. 3m x 5m ist definitiv zu gross für unseren Garten und ich muss auch auf den Wife-approval Faktor achten.

Herzliche Grüße,
Ecki
 
Hallo

Ich hab mir im letzten Jahr eine Sternwarte (Rolldachhütte) hingestellt. Im Nachhinein kann ich nur sagen: Plane nicht zu klein. Meine Hütte steht auf einer Betonplatte mit entkoppeltem Fundament für die Säule und ist 2,5 x 3 Meter groß. Für das Beobachten und Fotografieren reicht die Größe. Wenn ich aber das Dach geschlossen habe und drin am Teleskop arbeite, ist der Platz definitiv etwas knapp bemessen. Ein Meter mehr in Breite und Länge wären besser gewesen. Nur hätt ich dann das Auto nicht mehr in den Hof bekommen...

Ich hab ein 10 Zoll RC auf der AZ-EQ6 laufen. Die Doku zum Bau kann auf meiner Sternenkarten-Seite angesehen werden: Sternwarte-Bau – Meine kleinen Sternenkarten

Edgar
 
Status
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
Oben