Okular Beratung

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Saturn V

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Hallo zusammen,

ich habe vor, mir in den nächsten Tagen einen 200/1200 Dobson zu kaufen.

Da ich dafür natürlich auch Okulare benötige, habe ich dazu ein paar Fragen:

Ich bin mir nicht sicher, ob ich mir für Planeten ein 5mm Okular (240-fache Vergrößerung) oder ein 4mm Okular (300-fache Vergrößerung) kaufen soll.

Theoretisch machbar wäre das ja beides mit meinem Teleskop, aber ob 300-fach praktisch wirklich möglich wäre weiß ich eben nicht. Ich bin mir sicher, ihr habt mehr Erfahrung und könnt mir sagen, was sich mehr lohnt.

Meine 2. Frage betrifft die Marke der Okulare (einmal für 5mm Brennweite und einmal für 30mm):

Ich bin mir nicht sicher, ob ich mir Baader Hyperion Okulare kaufen soll oder TS Optics HR Planetary oder ich habe auch schon mal von „Goldkante“ Okularen gehört, die gut sein sollen.

Ich wäre dankbar, wenn ihr mich da ein bisschen beraten könntet, welches Okular qualitativ gut und auch preiswert ist, weil ich allmählich den Überblick verliere ;) .



Über Antworten würde ich mich sehr freuen.

Liebe Grüße,

Luca
 
Hallo!

Also ich habe auch den 200/1200 Skywatcher Dobson und kann zu den Okularen für Planeten sagen:
Ich nutze 4mm Okulare für Planeten regelmäßig. Das Teleskop schafft das problemlos, nur das Seeing spielt nicht immer mit. Etwa 40% der Beobachtungsnächte kann ich hier das 4mm einsetzen. Den Rest der Zeit begnüge ich mich dann mit 8mm. Das geht immer.

Ich nutze aber auch TeleVue Delos Okulare, die deutlich besser sind als die von dir genannten.

Gerade an Planeten ist die Schärfe sehr wichtig und da wären mir weder Hyperions und schon gar keine Goldkante ausreichend. Die TS Optics HR Planetary kenne ich leider nicht, aber 58° Sichtfeld bei hoher Vergrößerung stell ich mir am Dobson grausig vor.

Ich hab noch kein Okular unter 200 Euro gesehen, dass mich an Planeten am Dobson überzeugt hätte. Entweder so kleines Sichtfeld dass das Nachführen bei hoher Vergrößerung zur Qual wird, oder schlechte Abbildung.
Somit wäre, für mich, das preiswerteste, dass in Frage käme ein Baader Morpheus (4,5mm) oder ein ES 82° (auch 4,5mm) Okular.

Grüße, Mario
 
Kennst Du die Seite von Sven Wienstein?

Gruß Horst
 
Hallo Luca,

gerade wenn Du neu bist würde ich erstmal mit der geringeren Vergrößerung anfangen!

Und mach Dir keinen Kopf: Du musst am Anfang noch keine Okulare für 500 EUR kaufen. Die Ansprüche wachsen mit der Zeit und bis man die Okulare zusammen hat, die einem wirklich gut liegen, dauert es sowieso eine Weile. Erst mit Erfahrung kann man sagen welche teuren Okulare wirklich Sinn machen und deren Leistung dann auch nutzen.

Viel Spass mit dem neuen Teleskop!

CS.Oli
 
Hallo Luca,

das ist natürlich auch eine Budget Frage. Ich hatte da selbst besonders auf das Preis-Leistungs Verhältnis geachtet und mich für ein 8mm Planetary entschieden. Ich bin damit auch zufrieden, kenne aber auch keine teuren Okulare über 100 oder 200 Euro.

Wenn ein Okular mit 4 oder 5mm geplant ist würde ich eher 5mm nehmen. Das Seeing spielt wirklich nur sehr selten mit. Mein 8mm Planetary kann ich eigentlich immer nutzen. 5-6mm sollte auch noch häufiger gehen aber 4mm dann zunehmend seltener.

Gruß,
Holger
 
Hallo zusammen,

vielen Dank für die schnellen Antworten.
Die TS Optics HR Planetary kenne ich leider nicht, aber 58° Sichtfeld bei hoher Vergrößerung stell ich mir am Dobson grausig vor.
Sind 58° Gesichtsfeld wirklich so schlimm? Da ich preislich stark eingeschränkt bin, würde ich mich wahrscheinlich für dieses Okular entscheiden.

Oder habt ihr vielleicht noch bessere bzw. günstigere Alternativen?

Ich bin mir auch noch unsicher, welche Brennweite das Okular haben soll. Ich möchte einerseits die Planeten schön groß sehen können, aber dann natürlich auch ein Okular, welches ich nicht nur in 20% der Nächte nutzen kann.

Sollte ich dann eher 5mm oder 6mm als Kompromiss wählen?

Grüße,
Luca
 
Hallo Luca,

58° scheinbares Gesichtsfeld sind überhaupt nicht schlimm. Der Hintergrund ist, dass die Objekte sich durch die Erddrehung ja aus dem Gesichtsfeld bewegen. Je höher die Vergrößerung, desto schneller passiert das. Wenn Du ohne GoTo ja manuell nachführen musst, ist das halt je öfter nötig, je kleiner Dein Gesichtsfeld potenziert mit der Höhe der Vergrößerung.

Ich muss aber sagen, dass ich am C8 zum Beispiel auch bei 200fach mit Plössl gearbeitet habe und zum Teil noch arbeite, die ja noch ein kleineres Gesichtsfeld haben. Zum Betrachten der Planten an sich spielt das Gesichtsfeld sowieso keine Rolle, weil sie so klein sind.

Ich denke das Planetary HR 6 ist für den Anfang keine schlechte Wahl.

Auch hier gilt übrigens: mit ein bisschen Geduld gebraucht kaufen übers Forum spart in der Regel Geld.

CS.Oli
 
Hallo Luca,

die Beilagenokulare beim Dobson würde ich dann erst einmal nutzen. Wenn dann nur noch ein weiteres Okular möglich ist, musst Du erst einmal abwägen was Dir zu Beginn wichtiger ist. Größere Deepsky Objekte mit 32-40mm 2" Okular oder hohe Vergrößerung für Mond und Planeten mit zB. 6mm Planetary oder Goldkante.

Für mich waren die Planeten / Mond wichtiger. Mir meinem 8mm Planetary bin ich sehr zufrieden und die 58° reichen mir locker.
Statt 8mm würde ich Dir aber eher 6mm empfehlen. Da gibt es neben dem Planetary auch die Goldkante.

Gruß,
Holger
 
Hallo Luca,

Sind 58° Gesichtsfeld wirklich so schlimm?
Nö, von der Anmutung ist das kein Tunnelblick. Man muss eben mehr nachführen als mit einem Weitwinkel-Okular der 82 Grad Klasse. Das ist im übrigen auch ein Argument dafür, als Einsteiger erstmal mit 5 oder 6mm zu starten.

Ob die 300x öfters gehen hängt stark vom Standort ab. Ich bin ja recht viel unterwegs mit meinen Teleskopen, mancherorts geht das, vor allem horizontnah, nie, an anderen fast immer.

Ich würde mir an deiner Stelle erstmal ein 6mm Exemplar besorgen, schauen ob das Bild damit öfters kristallklar wird und die Nachführung gut gelingt, und ggf zur Planetensaison im Sommer das 4mm folgen lassen.

VG Klaus
 
Hallo zusammen,

die Beilagenokulare beim Dobson würde ich dann erst einmal nutzen.
Das habe ich erstmal auch vor. Beim Dobson dabei sind ja ein 25mm und ein 10mm Okular.
Ich würde mir dann so für den Sommer ein 6mm Okular kaufen.
Das wäre dann ja schon eine gute Grundausstattung.

Dann würde nur noch ein 2" Übersichtsokular fehlen.
Welche Brennweite würdet ihr mir da empfehlen?

Da langbrennweitige Okulare ja teurer sind als Kurzbrennweitige, möchte ich nicht mehr als 150€ ausgeben.

Habt ihr da ein paar preiswerte Vorschläge?

Gruß,
Luca
 
Hallo Luca,

ein 38 mm 70° Erfle in 2" ist günstig und gut. Schau mal gebraucht (Gebetsmühle, sorry).

konkret TSWA 38 neu 129 Eur bei TS
gebraucht sicher unter 100 Eur zu kriegen
Falls Du bei Karl Kloß bestellst, der hat das auch.

Von Skywatcher gibts was ähnliches (SWA 38) was mir aber nicht so gefallen hat.

Das Orion Q70 38 mm müsste baugleich mit dem TSWA sein.

CS.Oli
 
Hallo Luca

In Sachen Okulare ist ja hier schon einiges geschrieben worden. Hier zu ein paar Erfahrungen meinerseits da ich schon durch mehrer dieser F6-Dobsons beobachten konnte. Unter anderen Teleskopen habe ich auch so einen F6-Dobson.

Am Planeten habe ich schon oft ein 4MM-Okular ausprobiert und bin jedes mal wieder auf ein 5MM-Okular zurück gewechselt. 9 von 10 Teleskopen dieser Bauart bringen nicht die nötige Abbildungsqualität mit um eine 300fache Vergrößerung am Planeten zu nutzen wenn auch sonst gesehen so ein F6-Dobson schon eine beachtliche Leistung zeigt. Ein 4,5MM-okular könnte ich mir bei besten Sichtbedingungen noch vorstellen aber ein 5MM Okular hat sich an den meisten Abenden als "das" Arbeitstier erwiesen. Werden die Beobachtungsbedingungen schlechter wird man auf ein 6MM oder so gar auf 7MM zurück greifen müssen.

Am anderen Ende der Fahnenstange, den langbrennweitigen Okularen, darf bei F6, dem Öffnungsverhältnis aus Brennweite geteilt durch Öffnungsdurchmesser, es ruhig etwas mehr sein als die üblichen 30/31MM. Erst ein 38MM Okular erschließt Dir mit einer Feldblende / Bildkreis von 46MM das maximal mögliche Gesichtsfeld von ca. 2,2Grad. Ein, an manchen Abenden, zu heller Himmelshintergrund lässt sich notfalls mal mit einem milden Neutraldichtefilter oder doppelten Polfilter simulieren. Diese Filter sind auch bei der Mondbeobachtung nützlich. Der Mond wird bei großen Austrittspupillen meist als zu hell empfunden.
Ein so großes Gesichtfeld ist mit Okularen um die 30MM nicht zu erreichen, auch nicht wenn das scheinbare Gesichtsfeld 82Grad erreicht.
Es bieten sich also für das ganz kleines Geld Okulare im Bereich von 38MM bis 35MM (anklicken) an. Das sind keine perfekten Okulare, die gibt es in dieser Kategorie nicht für kleines Geld, bieten aber eine Abbildungsleistung mit der man zu Anfang leben kann.
Weitere Tipps findest Du , wie weiter vorne schon erwähnt, wenn Du mal auf den Seiten von Sven Wienstein vorbei schaust.

Gruß Peter
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Luca,
ich kann dir die Baader Hyperions aus eigener Erfahrung empfehlen, die bekommst du recht häufig im Gebrauchtmarkt hier und bei e-Bay-Kleinanzeigen zw. 70 und 100 € pro Stück. Die Schärfe ist gut am Planeten und Mond und für den Preis kaum zu schlagen. Ich nutze diese paarweise an einem Binokular-Ansatz, was noch viel besser ist, da Details am Planeten deutlicher sichtbar un plastischer werden, die du monokular nur unterschwellig siehst. Auch das Gesichtsfeld und die subjektive Vergrößerung steigen an. Wenn du zwei gesunde Augen hast, wird das deine nächste Investition. Da fing der Spass erst richtig an..........
Grüße
Martin
 
Hallo zusammen,

Wenn du zwei gesunde Augen hast, wird das deine nächste Investition.
Wäre natürlich schön, allerdings kostet so ein Teil ca. 200€ und ich müsste dann immer die Okulare zweimal kaufen.

Also ich werde mir dann wahrscheinlich das TSED35 kaufen.

Also gut ich denke dann können wir den Thread abschließen.

Vielen Dank an alle, die mir geantwortet haben, ihr habt mir sehr weitergeholfen.

Grüße,
Luca
 
Hallo Luca,
im Grunde ist man 3 Okularen für 80 % aller Objekte gut gerüstet.
Das ist einmal das Großfeld und Suchokular, dann das Arbeitstier und dann die förderliche Vergrößerung, also AP 1.
Die Okularbrennweite ergibt sich aus der Austrittspupille die man mit ihm am jeweiligen Fernrohr erreicht. Rechnerisch als Okularbrennweite x Öffnungsverhältnis . Achtung das f ist ein Bruch und lautet bei Dir f 1/6.
Das erste Okular sollte also im Bereich 42 -30 mm liegen.
Das zweite im Bereich AP 2-3 also 12-18 mm und AP 1 ist gleich 6 mm ( 6 x f/6 = 1)
Die 4 oder 5 mm wirst Du in besonderen Situationen, je nach Spiegelgüte ggf. auch kaum oder nicht verwenden können. Insofern kann man dies später ergänzen.
Alles weitere im Detail findest Du auf meiner HP zum Nachlesen.
CS
 
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